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die Abführung der Faeces und regt die Freßlust an; Vermischtes Selbstfahrer daherkam und an das prinzliche Gefährt anprallte. Durch den Zusammenstoß wurden die rechts seitigen Kothflügel des prinzlichen Wagens eingedrückt. Als ein großes Glück muß es bezeichnet werden, daß bei dem Vorfall die Pferde ruhig blieben. Die Schuld an dem Zusammenstoß trifft lediglich den Führer des Automobils, welcher auf der linken Straßenseite fuhr. schlug der Blitz in die erst vor 9 Jahren erbaute große Scheune des Gutsbesitzers Herrn Max Muck und zer splitterte starke Balken und Bretter derart, daß es auf und des Einbiegens in die Straße auf derselben ein sich um eine Treibjagd unfern des bekannten Torfhauses, an der Straße nach Rautenkranz. Dicht Leim Torf- HofeS ist Tschoufu, ehemals Commissar für die Missionar- Angelegenheiten, betraut worden. Eine Karte der Reise des Hofes durch die Provinz Tschili ist bereits entworfen; auch das Ceremoniell dafür ist aufgestellt. sinnig unter fürchterlichem Geschrei ins Haus und auf die Straße flohen. Andere Kinder, welche sich noch I dadurch wird auch die Ausnutzung des Futters eine auf der Straße befanden, wurden von der Panik mit wesentlich intensivere, und, da mehr Nahrung aufge- säugenden Mutterthieren ein regelrechtes Funktioniren des Verdauungsapparates zu erstreben. Namentlich für die Schweine steht nicht immer ein Futter zur Verfüg ung, welches hinreichende Garantie böte dafür, daß gesundheitliche Schädigungen ausgeschlossen wären; es wird also eine Anregung der Verdauungswerkzeuge resp. eine Kräftigung derselben regelmäßig lohnend sein. Ein Diätetikum, welches alle Anforderungen prompt erfüllt, ist das weltbekannte Milch- und Mast pulver „Bauernfreude" aus der chemischen Fabrik des Herrn Th. Lauser in Regensburg. Dieses Pulver kräftigt die Verdauungsorgane in hohem Maße, regelt Säugende Mutterschweine beanspruchen eine sorgfältig zubereitete Nahrung, wenn die Ferkel gut gedeihen sollen, da die Eigentümlichkeiten des Futters auf chie Milch und diese wieder auf die Gesundheit der jungen Thiere einen i^merkenswerthen Einfluß geltend macht. Daß dem Futter die nothwen digen Nährstoffe nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst. Sehr beliebt und äußerst zweckmäßig ist die Verwendung von Buttermilch und Haferschrot zu ge dachtem Zwecke. Die schwankende Zusammensetzung der ersteren bringt es aber mit sich, daß verhältnismäßig oft Verdauungsstörungen auftreten, die sich naturgemäß auch bei den Ferkeln unliebsam bemerkbar machen müssen. Zwar giebt es da ein gutes Hilfsmittel, welches darin besteht, die Buttermilch erst eine gewiße Zeit (etwa 24 Stunden lang) abstehen zu lassen, um eine gleichmäßige Säuerung zu erzielen; allein, der Erfolg bleibt doch oft genug aus, ein absolut gleiches Pro dukt ist nur ausnahmsweise zu erzielen. Es braucht darum aber durchaus noch nicht auf die Verwendung der Buttermilch verzichtet zu werden; dieselbe übt that- sächlich eine ganz vortreffliche Wirkung aus, wenn der Organismus der Thiere sich den Eigenschaften derselben anzupassen vermag. Das ist der kritische Punkt, auf den wir auch noch bei vielen anderen Futtermitteln immer und immer wieder stoßen, und die Erfahrung beweist, daß nur da bedenkliche diachtheile zu finden sind, wo ein schwacher Organismus die gebotene Nahr ung nicht zu bewältigen vermag. In solchen Fällen veranlassen dann geringe Abweichungen in der Zu sammensetzung und Beschaffenheit des Futters heftige Durchfälle, Darmkatarrhe, Mangel an Freßlust und die für den Körper sowie die Produktionskraft be stimmt folgenden Schädigungen. Kräftige Verdauungs werkzeuge allein vermögen Nachtheile dieser Art un möglich zu machen, und wenn der Viehzüchter schon im allgemeinen nach dieser Richtung hin vorsorgen soll, so ist er doch ganz besonders verpflichtet, bei den I dem Scheunenboden aussieht, als wären Zimmerer da- * Aus dem Jägerleben des Königs Albert von selbst beschäftigt gewesen. Die Dachschiefer wurden in Sachsen bringt die treffliche Jägerzeitung „Der Weid- Mengen auf 40 bis 50 Meter im Umkreis herumge- mann" ein paar in den weiteren Kreisen der „grünen schleudert, so daß dem Besitzer, obgleich der Blitz nicht Garde" sicher noch unbekannte und, was die Haupt gezündet hat, ein hoher Schaden zuqefügt wurde. Un- fache ist, als völlig wahr verbürgte Vorkommnisse. Lebte weit der Salzquelle schlug der Blitz in eine in den da in Eibenstock (sächs. Erzgebirge) vor ungefähr Parkanlagen stehende große Birke und beschädigte sie; 20 Jahren, zuletzt im Ruhestand, ein Herr Bürger auch an mehreren elektrischen Leitungen hat der Blitz meister Funk, ein wackerer Vertreter seiner Bürgerschaft, Schaden verursacht. ein joviales, liebenswürdiges Original und, nebenbei, Pirna, 28. Mai. Der hiesige „Anzeiger" be- ein tüchtiger Weidmann. Zwar hat nun Eibenstock richtet: Von eiuem noch sehr glücklichen abgelaufenen selbst keinen Wald; Bürgermeister Funk wurde indessen Zusammenstoß mit einem Kraftfahrzeug wurde am überall hin gern als, Jagdgast geladen, auch auf die zweiten Feiertag der Wagen des Prinzen Georg, in unmittelbar an Stadtgrund angrenzenden königlichen welchem derselbe mit der Prinzessin Mathilde Platz Reviere. Einstmals, als König Albert noch als Kron genommen hatte, in Hosterwitz betroffen. Die Herrschaften prinz in der Nähe von Eibenstock eine Jagd abhielt, waren im Begriff, eine Wagenfahrt nach den: hiesigen war Bürgermeister Funk ebenfalls geladen. Der Herr Bahnhof, von wo eine Reise mit dem Mittags-Schnellzug Bürgermeister wußte wohl die Stadt in jeder Weise in der Richtung nach Bodenbach geplant war, anzutreten, zu vertreten, aber in Sachen seiner Sprache war und als in dem Augenblick des Verlassens des Schloßhofes blieb er ein unverfälschter Erzgebirgler. Es handelte —/Ein Kongreß deutscher Vogelhändler hat in einer Sitzung während der Pfingsttage die Absendung einer Petition an die Reichsregierung beschlossen, sie möge 1. den von feiten der Kanarienzüchtervereine aus gehenden (!) Petitionen, deren Zweck es ist, den Handel mit einheimischen Vögeln und das Halten solcher zu verbieten, nicht stattgeben oder einem etwa dasselbe Ziel verfolgenden Beschluß des Reichstags die Zustimm ung versagen, 2. baldigst eine Revision das Vogelschutz gesetzes vornehmen, um den Massenfaug der geschätzten Vögel zu verbieten, sowie den Handel mit todten Vögeln zu Speisezwecken und den mit Vogelbälgen zu Mode- zwecken;^. den Handel mit lebenden Vögeln, sowie das Halten solcher in keiner Weise beschränken; 4. Geld mittel für praktischen Vogelschutz (Schaffung künstlicher Niststätten, Errichtung von Vogelschutzgehölzen und dergl.) bewilligen. — Ein origineller Kauz scheint der schon oft vorbe strafte Sattlergehilfe Carl Brodowsky zu sein, welcher dieser Tage vom Landgericht zu Dresden wegen Dieb stahls zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurtheilt wurde. Derselbe erklärte nach der Verkündigung des Urtheils: „Mit Freude nehme ich diese Strafe an." Leipzig. Der Luftschiffer Feller wollte am Pfingst sonntag mit seinem großen Ballon „Pfeil" ohne Korb — nur mit einem Sattel — aufsteigen, allein die Be hörde verbot das aufregende Schauspiel, zu welchem sich Tausende von Neugierigen eingefunden hatten. Der Aufstieg fand mit Gondel statt. Leipzig, 30. Mai. Gestern Abend kam der 26 Jahre alte Arbeiter Fr. Otto Schönfeld in die Wohnung seiner Geliebten und gab aus einem Revolver einen Schuß auf das Mädchen ab, ohne sie jedoch zu treffen. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst und brachte sich eine schwere Verletzung an der Schläfe bei, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Der Grund scheint in der Auflösung des bisherigen Liebes verhältnisses zu suchen sein. Freiberg, 28. Mai. Der Verein zur Begründ ung von Volksheilstätten für Lungenkranke im Königreich Sachsen hält am kommenden Sonntag hierselbst seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Außer dem Bericht über die diesjährige VereinSthätigkeit stehen nur geschäftliche und interne Angelegenheiten auf der Tagesordnung. An Stelle des verstorbenen Vorsitzenden Herrn Geh. Commerzienrath Georgi in Mylau wird dessen Stellvertreter Herr Domherr von Trützschler zum Falkenstein auf Dorfstadt bei Falkenstein i. V. die Ver handlungen leiten. OertlicheS «»d Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 30. Mai. — Morgen Freitag wird von Vormittags 8 Uhr ab in der Hausflur des hiesigen RathhauseS daS Fleisch eines wegen geringgradiger Nabelvenenentzündung be anstandeten Kalbes in rohem Zustande, ü Pfund 40 Pf., öffentlich verkauft. — Wie im Vorjahre so werden auch in diesem Sommer im Bereiche der Sächsischen Staatseisenbahnen sogenannte Ferien-Monatskarten- und Nebenkarten für die I., II. und III. Wagenklasse ausgegeben. Es sind dies gewöhnliche Monatskarten und Monatsnebenkarten, die aber anstatt für die kalendermäßige Dauer eines Monats auf die Zeit vom 19. Juli (Beginn der großen Sommerschulferien) bis mit 18. August d. I. Mitter nacht gelten. Die Einrichtung bietet den Vortheil, daß Personen, die sich während der Sommerferien außerhalb ihres gewöhnlichen Wohn- und Veschäftigungsortes auf halten und zwischen diesem Orte und dem Ferienaufent haltsorte die Eisenbahn beliebig oft benutzen wollen, für den angegebenen Ferienzeitraum statt zweier Monats karten nur eine solche zum gewöhnlichen tarifmäßigen Preise zu lösen haben. — Zur Erleichterung des Besuches der vom 13. bis 18. Juni d. I. in Halle a. S. stattfindenden Wanderausstellung der deutschen Landwirthschasts-Ge- sellschaft erhalten die in der Zeit vom 11. bis 18 Juni d. I. gelösten einfachen Persouenzug- und Schuellzug- fahrkarten I., II. und III. Kl. nach Halle über sächsische Strecken Giltigkeit zur freien Rückfahrt nach der Ab gangsstation bis zum 21. Juni einschließlich unter der Voraussetzung, daß der Besuch der Ausstellung durch Abstempelung der Fahrkarte bescheinigt ist. Wird mangels durchgehender Fahrkarten nach Halle a. S. die Lösung mehrerer Fahrkarten erforderlich, so erhalten die einfachen, für die anschließenden vorliegenden Strecken giltigen Personenzugs- oder Schnellzugsfahrkarten, wenn sie abgestempelt sind, dieselbe Giltigkeit, wie die Fahr karten nach Halle a. S. Die Reisenden haben auf der Hinfahrt den Zug- oder Bahnsteigschaffnern von dem beabsichtigten Besuch der Ausstellung Mittheilung zu machen und darauf bedacht zu sein, daß ihnen der Fahrt ausweis nicht abgenommen wird. — Die diesjährige Heidelbeerblüthe hat durch die diesmal später als sonst auftretenden Maifröste hier und da gelitten. Verschiedene Nachrichten aus dem Gebirge bestätigen dies. Die jetzige Prelßelbeerblüthe berechtigt dagegen zu den schönsten Hoffnungen. Ehrenfriedersdorf. Wie sehr der Aberglaube noch in manches Menschen Brust festgewurzelt ist, konnte man in diesen Tagen daraus ersehen, daß ein Gerede, in der Schule „sei eS nicht richtig," gläubige Seelen, und zwar besonders auch unter den Schulkindern, ge funden hatte. Namentlich der Mädchen hatte sich eine gewisse Furcht bemächtigt, die in der Freiviertelstunde des vergangenen Donnerstag zu einem unliebsamen Zwischenfalle führte. Drei Mädchenklassen hatten sich bereits in den Schulhof begeben, als ein Mädchen durch den kreischenden Ruf: „Das weiße Männchen ist im Abort" die Kinder derartig erschreckte, daß sie wie wahn ¬ hause, auf dem Stand, der für den besten galt, stand Kronprinz Albert; sein Nachbar war der Bürgermeister Funk. Das Treiben war in vollem Gange; links und rechts auf den entfernteren Ständen platzte es unauf hörlich, hier wechselte sozusagen „kein Schwanz": Da packte Bürgermeister Funk sein Arsenal zusammen, ging auf Kronprinz Albert zu und sprach gutmüthig: „Jech möcht när wissen, königliche Hoheit, welcher dummdamische Schafkopf Sie ängtlich dohar ge stellt Hot; do schießen Se an Drack, gänne Se smit mir!" Und, nachdem der Kronprinz dem Rathe gefolgt: „Galle (Seht ihr), und geholfen Halts; dreie hotre nieder- qebörscht" — berichtete nachmals der Bürgermeister seinen Jagdfreunden. — Bei Gelegenheit einer anderen Jagd kam Funk nahe an den Adjutanten des Königs, einen Rittmeister, zu stehen. Funk liebte stets außer ent sprechenden! Mundvorrath ein Bullchen „Pommeranzen- j Schnabus" bei sich zu führen, der ihm gut bekam und der als „Beckepummeranz" zu jener Zeit in einer Destillation in Eibenstock in vorzüglicher Güte bereitet wurde. In seiner Treuherzigkeit trank Funk dem Herrn Rittmeister zu und bot ihm das Fläschchen zu einem jagdkameradschaftlichen Schlucke an. Der Rittmeister lehnte dankend ab, worauf der Bürgermeister gekränkt bemerkte: „Nu, iech hob ebber nischt Büs dra an'n Maul!" Seinen beleidigten Gefühlen rechte Luft machte Funk aber erst dann, als er nach dem Halali mit König Albert ins Gespräch kam. Zu diesem sagte er in aller Freimüthigkeit: „Majestät, sag'n Se mr när amol, woS Se do für an Rittmastr mitham; trink net amol Pummeranz, nuch drzu Beckepummeranz. Dös wäre mr meine Rittmastr. Wenn iech König wär, die Sorte käm bei. mir net nauf aufs Pfard." * Liebesgaben für falsche Chinakrieger. Eine ergötz liche Geschichte wird aus Mainz berichtet. Dort sollten Officiersburschen, die an einem Uebungsritte theilgenommen hatten, mit der Bahn nach dem Quartierorle der Offiziere befördert werden. Die Burschen, etwa 40 an der Zahl, standen noch auf dem Bahnhofsplatze, als plötzlich ein braver Mainzer Metzgermeister mit der Frage herbei stürzte: „Gelt, Ihr geht nach China?" Die prompte Antwort war natürlich ein kräftiges, von einem ver stohlenen Lächeln begleitetes „Jawohl!" Der Metzger meister, der zur Zeit auch einen Sohn beim Militär hat, fragte darauf bei den anwesenden beiden Vorgesetzten an, ob er den Leuten von seiner Wurst mit auf die erfaßt und rannten schreiend in die Klassenzimmer. Bei nommen wird, so ist eine Milchbildung auf Kosten der ber sinnlosen Flucht waren mehrere Kinder gestürzt, doch Körpersubstanz ausgeschlossen. Mutterschweine, die mit haben sie glücklicherweise ernstere Verletzungen nicht er- dem Futter eine entsprechende Gabe „Bauernfreude" litten. Natürlich ist das „weiße Männchen" nur ein erhalten, erzeugen viel Milch von hohem Gehalt an Erzeugniß überreizter Einbildungskraft. I Nährstoffen und Asche, die Entwickelung der Ferkel Falkenstein. Unweit des Dorfes Poppengrün geht deshalb schneller vor sich, und der Nährzustand hat sich in einem Steinbruch des Herrn Albrecht Rudert des Multerthieres wie der Jungen läßt nichts zu ein schweres Unglück ereignet. Ein Schuß, der versagt wünschen übrig. Wir sehen hier, wie überall bei der hatte, sollte ausgebohrt werden. Plötzlich entlud er sich. Anwendung von „Bauernfreude", die wunderbarsten Der 26 Jahre alte Steinbrecher Korb aus Asch wurde Erfolge; es wird daher die aus zuverlässigster Seite mit den Steinmassen in die Luft geschleudert und nament- stammende Mittheilung nicht im geringsten überraschen, lich am Oberkörper schwer verletzt. Der Verunglückte daß „Bauernfreude" in der Praxis sich einer derart wurde ins Kreiskrankenstift zu Zwickau gebracht, wo er stetig zunehmenden Beliebtheit erfreut, daß die„Bauern- am 2. Feiertag gestorben ist. sreude"-Fabrik kaum in der Lage ist, die täglich nach Bad-Elster. Von verschiedenen Seiten zogen Hunderten eingehenden Bestellungen sofort zu erledigen, am Dienstag Nachmittag, nachdem kurz vorher ein die Einen glänzenderen Beweis für die Unübertrefflichkeit Fluren erquickender Regen niedergegangen war, gegen und Beliebtheit der „Bauernfreude" dürfte es wohl Uhr mehrere Gewitter auf. Im nahen Bärenloh kaum geben!