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Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Nr. 52. Der Bezugspreis beträat -n^^en 2° Pf,. gar noch weiter, indem dort die Oeffenilichkeit ausge schlossen werden konnte, wenn durch die öffentliche Verhandlung die Standeswürde und das Ansehen des Standes gesährdet erscheinen konnte. Im Mörchinger Falle war die Oeffentlichkeit nur während einzelner Theile der Verhandlung ausgeschlossen. Der Fal schwebt übrigens noch, denn sowohl der Gerichtsho wie der Angeschuldigte haben Berufung eingelegt. — Das Kapitel wird genehmigt. — Bei dem Kapite' „höhere Truppenbefehlshaber" tritt Abg. Haußmann (südd. Vp.) für Abkürzung der Dienstzeit bei der Kavallerie ein. — Zum Kapitel „Geldverpflegung" der Truppen wurde die von der Kommission beantragte Resolution betreffend Erhöhung der Roßarztgehälter und betreffend Versetzung der Stabshautboisten in die Servisklasse der Feldwebel einstimmig angenommen. — Abg. Jacobs- kötter (kons.) empfiehlt sodann Verminderung der Zahl der Oekonomiehandwerker und llebertragung möglichst aller erforderlichen Arbeiten an Handwerks meister, damit nicht den freien Arbeitern so sehr Kon kurrenz gemacht werde. Erstaunlicher Weise sei ein Angebot eines Schneidermeisters gelegentlich mit dem Bemerken von dem Belleidungsamte abgelehnt worden, daß man die Waare viel billiger haben könne, wenn man sie von Strafgefangenen arbeiten lasse. Mit Strafgefangener wolle sich ein ehrsamer Handwerker freilich nicht auf eine Stufe stellen. Das Richtigste wäre, diese Oekonomiehandwerker als künftig wegfallend zu bezeichnen. — Kriegsminister v. Goßler: Ich wundere mich, daß der Vorredner sich so häufig äußert, nachdem ich mich doch schon in der Kommission zu dem größten Entgegenkommen bereit erklärt habe. Seit einem Jahr ist die Zahl der Oekonomiehand werker von 8400 aus 5400 gesunken, das ist doch be zeichnend. Auch über die Frage der Beschäftigung von Strafgefangenen haben wir in der Kommission uns durchaus geeinigt; ich weiß nicht, weshalb da der Vorredner hier so schroff auftritt. — Abg. Jacobs- kötler (kons.): Ich weiß nicht, was mich hindern soll, die Fragen, die ich in der Kommission angeregt habe, hier nochmals zur Sprache zu bringen. Ich bin das meinen Wählern und meinem Berufe schuldig. — Zu dem Untertitel „Dienstprämien" für Unterofficiere beantragt Abg. Graf Carmer, daß den noch über 12 Jahre hinaus in aktivem Dienste bleibenden Unterofficieren, bse 'bnen hxj Ablauf der 12 Jahre zustehenden 1000- Mk.-Prämie verzinst werde, sodaß sie bei ihrem end lichen Ausscheiden auch die aufgelaufenen Zinsen er halten. Die Abstimmung darüber bleibt bis zur dritten Vorbehalten. — Bei demselben Kapitel des achsischen Etats sührt Abg. Wurm (Soz.) darüber Be- chwerde daß in Plauen ein Saalbesitzer, der seine Sale Konsumvereinen für Versammlungen zur Verfüg, eng gestellt habe, unter Militärverbot gestellt sei. Das ei ganz unerhört. Zum Kapitel „Naturalverpflequnq" beantragt die Kommission eine Resolution betreffend T a g e s g s s ch i ch t c. Deutsches Reick 28- Februar. Reichstag. Die Berath- ^.^^Militäretats wird fortgesetzt. Bei Kapitel Militar-Justizverwaltung führt Abg. Beckh (sreis. Vp.) aus, daß bei der Neuordnung der Militärgerichtsbar keit die militärischen Interessen immer noch zu sehr den Gesetzen der Gerechtigkeit voranstünden, besonders durch das von Preußen übernommene Institut der Gerichtsherren. Das Gesetz habe überdies den Gerichts herren zwar die Bestätigungsordre gegeben, aber es war nicht die Absicht, ihnen auch die Befugniß zur Abänderung des kompetenten Gerichtsurtheils zu geben, zur Milderung der Strafe durch Aenderung der Straf art, ja sogar zum Erlasse der Strafe. Auf solche Weise sei durch Verordnung bedauerlicher Weise das Begnadigungsrecht des obersten Kriegsherrn auf die Gerichtsherren übertragen worden. Ein weiterer Mange! der Militärgerichtsbarkeit sei die ungenügende Sicher stellung der Oeffentlichkeit des Verfahrens. Er irre wohl nicht in der Annahme, daß auch bei der Ver handlung über den Mörchinger Fall die Oeffentlichkeit ausgeschlossen war, aus dienstlichen Rücksichten. In einem solch wichtigen Falle hätten vor Allem auch Gutachten von ärztlichen Autoritäten über den Geistes zustand des Oberleutnants Rüger eingeholt werden müssen. Ob das geschehen, wisse Niemand, wegen Ausschlusses der Oeffentlichkeit. Auf die Dauer nütze ein solcher Ausschluß doch nichts. In Breslau sei bei einer Anklage gegen einen Offizier wegen Betrugs uno Urkundenfälschung die Oeffentlichkeit ausgeschlossen worden, weil durch die Oeffentlichkeit das Ansehen Vorgesetzten bei den Untergebenen leiden würde. Dlefes Ansehen könne doch nur gewinnen, wenn die Menge erfahre, daß der Offiziersstand eine solche Person aus stoße - Kriegsminister v. Goßler : Das Gesetz hat dem obersten Kriegsherrn ausdrücklich den Zckaß ein Verordnung über die Voraussetzungen, ui . Oeffentlichkeit ausgeschlossen werden oll die Verordnung kann daher der Absicht des Gefitzes nicht widersprechen. In Payern gmg f h R-ms'°» d.r N-rm-Ntz-. Das entspreche dem heutigen Stande d^Na^ nicht. - Abg. Müller-Sagan (freff. Vp.) tn^ ei? den Mannschaften jährlich emen Hei^ zu gewähren und ihnen außerdem für ^den Urla billige und schleunige Fahrt zum Satze von 1 Pf nn g pro Kilometer zu sichern. Auch soll den Urlaube stets die Löhnung belassen werden - Knegsn^ v. Goßler: Reichskanzler und preußische Staatsregle^ unq sind einig in dem Wunsche nach Herabsetzung des Mrlitärtarifes von 1'/, auf 1 Pfennig pro Kilometer es steht aber noch die Zustimmung des Bundesrathes aus. Jedenfalles soll man nicht die Bedeutung des dadurch entstehenden Einnahme-Aussalls zu sehr unter schätzen. Was die Weiterzahlung der Löhnung an die Urlauber anlangt, so kann sie schon jetzt bis 14 Tage erfolgen, in Ausnahmefällen kann die Löhnung sogar bis 3 Monate belassen werden. Sie sehen also, daß es an unserem Wohlwollen nicht fehlt. — Abgg. Dr. Hahn, Nießler und Müller-Sagan äußern ihre Genug- thuung über diese Erklärung. — Abg. Broeckmann (Cent.) empfiehlt sodann die Resolution der Kommission. In seiner rheinischen Heimath reiche der jetzige Satz von 80 Pfennigen pro Mann und Tag bei Weitem nicht aus. — Abgg. Cahensly, Dr. Hahn, Graf Oriola und Gröber äußern sich über die Einquartirungslast besonders auf dem platten Lande. — Minister von Goßler erwidert, die Militärverwaltung suche die Einquartirungslast nach Möglichkeit zu vertheilen. — Die Resolution wird einstimmig genehmigt. — Bei dem Kapitel „Militärmedizinalwesen" beantragt die Kommission eine Resolution betreffend die Militär- Apotheker, deren Gehaltsverhältnisse sollen aufgebessert und Ausbildung und Rangverhältnisse anderweit ge ordnet werden. Befürwortet wird die Resolution durch dre Abgg. Graf Oriola und Hermes, welch Letzterer die ganze Stellung der Militär-Apotheker als unhalt bar bezeichnet, auf Grund seiner früheren eigenen Er- fahrung als Militär-Apotheker, welche Redner unter Heiterkeit des Hauses zum Besten giebt. — Die Resolution wird angenommen. — Was schuld war am Untergang des Schulschiffes „Gneisenau , kam in der Budgetkommission des Reichs- namentlich fragte man, ob es richtig sei, daß die Kessel nicht unter Dampf gewesen seien und welche Kesselspsteme auf dem Schiff? angebracht T.'rp'd erklärt, daß für die Comman. t Vorschriften über das Dampf- Malaaa Äa bestehen. Er tenne die Verhältnisse rn sehr genau, dem Commandanten der „Gneisenau könne man aus dem Unglück keinen Nor sondern gerissen seien. ^mer nicht hielten, Städtische Sparkasse Hohenstein-Ernstthal. 8/1 !i nx- "" Monat Februar 1901. 8^ sh Höhe von - 68 623 M 69 Vf 442 Rückzahlungen in Höhe von 66 368 M 31 Pf betrug 228 042 M. 05 Pf. Eröffnet wurden 85 und erloschen sind 65 Konten Die Sparkasse befindet sich im Stadthause - Neu- 'st..^ben Wochentag von 8—1 Uhr und 3—5 Uhr geöffnet. Nachdem di- Gem.i^^ÜMachMIg. Rechnungen auf das Iah" 1898^^5"' und Fenerlöschgeräthekassen- Kenntmß gebracht, daß dieselben geprüft worden sind, wird zur öffentlichen ExpedlUonszeit zur Einsicht auf hieü^ Wochen lang während der Gersdorf iR-r Rathhause — Kassenzimmer — ausliegen. r l (Bez. Chemnitz), am 28. Februar 1901. Der Gemeindevorstand. — Göhler. — V-Lr««.-.""" « SäW weniger als 0 Wochen ein Jahresbeitrag °°n dreizehn Pfennigen "T Einhebung der Beiträge n^ Schutzmannschaft 1900 gemachten Aufnahme und ist m,t Einziehung Godorf (Bez. Chemnitz), den 28. Februar 1901. Der Gemeindevorstand. Göhler. sind vo?Besitzern"?on^ des Innern vom 13. d. M. und Rindern zur Deckung der im Jahre 1900 Pfg., für j KU »tNLkL-« «A'LL U-d-— „ s« h-iMmi-UMich, WümM- ArMh Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, LmM'ber^°»ew_B^ täglich Nachnntt2s"^"^ Ausnahme der^ — -- " 1 t - rrionsgebühren: dm ZE sp , für auswärts^ P deren A>is^ ^u beziehen und ^chtlE ,, Redacrion und Expednw:^ Der Bezugspreis betrüg? ^e PostanstaU^ und ! Bahnstrasie » (nahe dem 5t. Anusgerrchl-. f