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Lugau, Wüstenbrand, Urspmng, Mittelbach, Hermsdorf, W NachnnAs^^ S°nn- und Festtage l Redaetian u^d deren Austräger, smv?/alle Ä und I, «abnstraße 3 <nah° Der BeruaSn^i» , - Redaclion und Expedition: Bahnstratze 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Nr. 26. Donnerstag, den 31. Januar 1901. Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. wisse dies Herr Pachnicke, den die freisinnige Zeitung den geheimen Oberbauer genannt habe. (Heiterkeit.) Socialdemokratie, freisinnige Volkspartei und frei sinnige Vereinigung bildeten den großen Heerbann zur Bekämpfung des sogenannten Brotwuchers. Aber mit der Einigkeit innerhalb dieser Phalanx sehe es schlimm aus. Die Socialdemotratie freilich müsse freihändlerisch sein, da der Freihandel den Bauernstand bankerott machen und die Revolution herbeiführen würde. Zu dem Artikel des „Vorwärts" vom 18. Januar bemerkt Redner, das günstige Urtheil über die Hohenzollern werde noch feststehen, wenn die Socialdemokratie längst vergessen sein werde. (Beifall rechts.) — Abg. Gersten berger (Centr.) weist nach, wie groß das Interesse auch der kleinen Bauern an den Getreidezöllen ist. — Abg. Fischbeck (freis. Volksp.) polemisirt gegen den Fürsten Bismarck, der ja der Sohn seines Vaters sei. (Beifall links.) — Abg. Bebel (Soc.) wendet sich gegen Stöckers Behauptung, er habe den Tucker-Brief erfunden. Ein Abgeordneter, der wissend, daß eine Thatsache er funden ist, sie vorbringe, sei ein elender Kerl, ein Ab geordneter aber, der so etwas von einem anderen Ab geordneten behaupre, sei ein infamer Kerl. (Beweg ung.) Was den „Vorwärts"-Artikel anlange, fo habe dieser weiter nichts gethan, als geschichtliche Urtheile über Hohenzollernfürsten veröffentlicht, und zwar auch nur auf die Provokation durch den Byzantismus, der sich in anderen Blättern zum 18. Januar breit machte. Redner verbreitet sich dann über die Agrarfrage, Löhne auf dem Lande, Hörigkeit der Landarbeiter. Wir sind bereit, Sie auszukaufen, wir werden Sie expropriiren, ich gebe Ihnen mein Wort darauf, wir werden Sie gut bezahlen. (Heiterkeit.) — Hierauf wird ein Antrag zum Debatteschluß angenommen, worauf noch zahl reiche persönliche Bemerkungen folgen. Die Abstimm ung über die Resolution wird vertagt. — Kaiser Wilhelm Hal seine Ernennung zum eng lischen Felvinarschall sowohl Lord Salisbury, wie auch Lord NoberlS telegraphisch mitgetheilt unter dem Aus drucke seiner Genuglhuung über dieses Zeichen freund schaftlicher Gesinnung des Königs von England. Lord Salisbury und Lord Roberts brachten darauf dem Deutschen Kaiser telegraphisch ihre ehrfurchtsvollen Glück wünsche und den Donk für die Annahme der Marschalls würde dar. — Recht warm ist die Freundschaft, die in Berlin mit dem Sultan unterhalten wird. Ein Blick aus Ruß land kann dies erklären. Jetzt ist in Konstantinopel der schöne Brunnen geweiht worden, der zur Erinnerung an die Anwesenheit Kaiser Wilhelms errichtet worden ist. Die Rede, welche der deutsche Botschafter, Freiherr von Marschall, bei der Brunneuenthüllung hielt, lautete etwa folgendermaßen: „Dieser Brunnen ist ein Denkmal des Dankes und der Freundschaft, errichtet zum ewigen Ge- dächlniß an die herzliche und glänzende Gastfreundschaft, die der Sultan dem Deutschen Kaiser und der Kaiserin gespendet hat. Dauerhaft und unvergänglich, wie der Marmor des Brunnens, rein und lauter, wie das Wasser, das er spendet, sind die Gefühle, welches den Deutschen Kaiser heute und immerdar mit dem kaiserlichen Freunde verbinden. Diese unverbrüchliche Freundschaft ist eine Gewähr des Friedens und eine Quelle des Glückes für die Völker." Der Botschafter schloß mit Wünschen aus Erhaltung des Lebens des Sultans. Zur religiösen Weihe des Brunnens wurde ein Hammel geschlachtet Der Sultan stiftele zwei silberne Kannen. Dieselben wurden auf dem Festplatze mit Wasser des Brunnens gefüllt und amtlich versiegelt. Die eine Kanne ist für den Deutschen Kaiser, die andere für den Sultan be- stimmt. 1 Aus Capstadt schreibt ein dort seil langen Jahren angesiedelter Deutscher in angesehener Stellung am 9. i i Januar: „Hier sieht es zurZ^ ^^^frika ' Giebt England jetzt nach so muß ^ Machtstellung hinaus und dann fft es mit oer Mailänder, sie Englands dahin. Das wissen auch ie E g^ ^uren strengen daher auch irden Nerv an um ^ande niederzukämpfen. Das Schlimmste si y . der fürchterliche Rassenhaß, der sich überall kund Ml Wenn man aber die englische K^gsüh g so ist das eine Lotterwirthschaft ohne Gle ch - die Engländer jemals mit einer contmentalen zusammenstoßen, so würde das ein Srhmffp ' wie es di! Welt noch nie gesehen. Em sammenbruch gehaltlosen Protzenthums. V H leben wir es noch." Hierin begegnen sich d'e Anschau- ungen der Afrikaner mit denen zahlreicher Hannover, 29. Januar. lieber die gestrige Sturmfluth berichte: der „Hannoversche Courier aus Leer folgende Einzelheiten: Durch die Fluth w - hauptsächlich der westliche Stadttheil betroffen V Häuser haben durch Mauereinsturz und Unterspielung - stark gelitten. Menschen sind im Stadtgebiete nicht - umgekommen, doch wurde eine große Anzahl nur mit > großer Mühe gerettet. Mehrere alte Leute, deren Bett ; bereits vom Wasser umspült war, mußten nach Hoyer gelegenen Räumen getragen werden; andere konnten, da das Wasser bis an den Hausboden ging, nur durch das Dach gerettet werden. Eine beträchtliche Menge Hausthiere ist umgekommen. Viele Hausdächer sind ganz oder theilweise abgedeckt. Die Straßen sind von großen Eisschollen bedeckt, Bäume wurden in Manns höhe vom Eise durchschnitten. Verschiedene große Schuppen sind vom Erdboden verschwunden. In Bingum ist ein Haus eingestürzt. Zahlreiche Ort schaften und Gehöfte des Emslandes sind rings vom Wasser umgeben. Die Deiche wurden vielfach stark beschädigt. M.-Gladbach, 29. Januar. Bei Woringen stießen Nachts zwei Güterzüge aufeinander, ein Heizer todt, ein Bremser schwer verletzt, 13 Wagen völlig zertrümmert. England. London, 29. Jan. „Daily Mail" meldet: In seiner Ansprache an den deutschen Kronprinzen bei dessen Investitur mit dem Hosenbandorden sagte der König: Es sei der Wunsch seiner geliebten Mutter, der verewigten Königin, gewesen, dieses Ehrenzeichen, welches vor so langer Zeit von ihren Vorgängern gestiftet worden sei, dem Sohne seines erlauchten Neffen anzulegen. Da dies aber unmöglich geworden sei, so sei diese ehrenvolle Pflicht von der Königin auf ihn übergegangen. Der König verweilte hierauf bei den freundschaftlichen Be- Ziehungen der beiden Königlichen Familien, welche klar erwiesen würden durch den Besuch des Kaisers, der noch zur rechten Zeit gekommen sei, um von seiner Königlichen Großmutter erkannt zu werden und von dessen edler Gesinnung die englische Nation, die seine Handlung«, weise wohl zu bewerlhen verstände, tief gerührt wurde Hierauf wandle sich der König an den Kaiser, gab seinen innigen Gefühlen für denselben Ausdruck und saate - Wir und die Königliche Familie schätzen den Kaiser nicht nur kraft unserer blutverwandtschaftlichen Beziehungen sondern auch aller einer hervorragenden Eigenschaften wegen und danken ihm insbesondere für seinen tröst, spendenden Aufenlhalt in England. Er, der König i überzeugt, daß die freundschaftlichen Beziehungen von Dauer seien und beide Nationen im gegenseitigen Ein" verstandniß fortfahren werden, mit einander zu arbeiten .m Dienste der Sache de- Friedens und der CivilffL — In England scheint der Thronwechsel do» ohne Ministerkrise vorübergehen zu sollen. Wie veAauA Jnsertionsgebühren: die sünfgespaUene 12 Pfg - Raum für den Verbreitungsbezirk 10 -PIS-, 2. . ^ Rabatt. Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger -«mv ^orm. Annahme der Inserate für die WAs her ^heten. 10 Uhr. Größere Anzeigen , ^xpe« —Sauger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Ml. 25 Pfg. incl. der illnstrirten Sonntagsbeilage. TagssgKsHjjhtc. Deutsches Reich ^*^"'29 Januar. Reichstag Die Beratb unq des Etats des Reicb8amr°s BO- Beraty- „Staatssekretär", wird fortaeseüt marck: Alles, waschde^ Fürst Bis- Wirthschaftspolitik gesagt worden sei, man "schm! vor zwanzig Jahren gehört und werde n,an im Apr oder November ,e nachdem die Zolltarif"«^ schiene, nochnals hören und Rechts und Links würden einander doch mcht überzeugen, denn diese Fr"q s zur Fra twnssache zur Parteisache geworden R d, e wendet sich dann hauptsächlich gegen den Abgeordneten von Jemens. Ware d,e Freihandels-Doktrin richtig so mußte sie doch ,verbende Kraft haben, aber gerade dre Schutzzollpolit, mache Fortschritte, so besonders in Amerika und Rußland zum Nachtheil unseres Exportes Der Satz, daß das Ausland zum Theil den Zoll trage' sei durchaus richtig, denn die Zölle drückten den Welt marktpreis herab. Wenn Siemens den Landwirthen empfehle, vom Getreidebau zur Viehhaltung überzu gehen, so übersehe er da, welche bedauerliche Bedeut ung die Maul- und Klauenseuche habe und wie sehr die freihändlerische Linke selbst energischen Abwehrmitteln gegen diese Seuche Widerstanv 'leiste. Wenn Herr- Fischbeck das Vertrauen der Bauern in der Altmark und deshalb eine Belehrung von ihm nicht nöthig zu haben glaube, so möge sich doch Herr Fischbeck ' ein mal in den Wahlkreisen der Herren Himburg und Kröcher aufstellen lassen, er werde ja da sehen, wie es mit diesem Vertrauen stehe. Die Zölle sind jedenfalls unentbehrlich, sie sind nichts als ein gerechter Ausgleich. (Beifall rechts.) — Abg. Pachnicke (freis. Ver.) Fürst Bismarck sei wieder vom Hundertsten in's Tausendste gekomnien. Im Innern könne man zwar eine Waaren- haussteuer machen, aber mit Handelsverträgen müsse man vorsichtig se.in, denn da könne man unter Um- siänden unsere Waarenausfuhr unterbinden und das gehe an die Nieren. Einer überstürzten Berathung des Zolltarifs würden sich seine Freunde widersetzen. Die Rechte solle sich nicht wundern, wenn hier eine Gegenbewegung entstehe, welche die bei dem Fleischbe schaugesetze und der lox Heinze an Stärke noch weit übertreffe. Singer habe gestern von schwächlicher Haltung der liberalen Bürgerschaft gesprochen, aber gerade innerhalb der Socialdemokratie seien die Mein ungen über die Schutzzollpolitik sehr getheilt, wie die Aeußerungen Schippel's und Callwer's beweisen. Zu der von Singer angekündigten Elementar-Bewegung sei es die höchste Zeit? Wenn Herr Arndt gestern be hauptet habe, unser ganzer Aufschwung datire seit unserer Schutzzollpolitik, so solle man doch nicht übersehen, daß die Höhe unseres Aufschwunges während der gegen wärtigen Handelsverträge erreicht wurde. Gegen die Verschuldung der Landwirthe nützten auf die Dauer auch die Zölle nicht, da helfe nur eine groß Maß regel der inneren Kolonisation, und wen der überschuldeten Adeligen abgehen sollte, der Abgang ersetzt werden. In der noch genug imanente Energie, es wurde s > finden, die auch zu führen,-zu letten wffse^ den Zöllen werde nicht nur die Bodenren e sondern auch der Bodenwerth gesteigert , Redner Landwirthschaft die Prodnktwn ve ) stellt schließlich als Folge der für De^ Zustände in Aussicht, wie sie m F Bertel-Sachsen großen Revolution bestanden. _ ., A' Seite des (kons.) bestreitet, daß die Wissens )f ^andwirth tzmhond-ls „Ldi-r ein gckhr,-r "°ch ----- ' sm Wnlslm-knlWü, MüWMtz, GnMrs, 1" Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meins rM——.