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^^^üstmbraild,,Ursprung, Mittelbach. Lemsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falke», Telegramm-Ndrrff«: Anzeiger Hohenstnuerustchal. 25. Jahrgang Nr. 196. Donnerstag, den 25. August 1898. -» «» 'M. Neelam« -» 7- - solaend« Nummer bare Zustände herrschten. Auf den Stationen Stalpe Hermsdorf, Waidmannslust sauste Zug für Zug vorbei die, überfüllt, Pasiagiere nicht mehr aufnehmen konnten Um Katastrophen zu vermeiden, wurden auch die Bahn höfe abgesperrt, so daß sich die Massen vor den Kon- troleingängen stauten. So standen ans dem Bahnhofe Hermsdorf zeitweise 700 bis 1000 Personen und hier herrschte ein wildes Getriebe. In dem furchtbaren Ge dränge, dem Frauen und Kinder nicht Widerstand leisten konnten, wurden die Schwächeren rücksichtslos nieder gestoßen. Die Frauen kreischten, Kinder weinten, Männer schlugen sich und schimpften; es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Höllenskandal. Kinder wurden vielfach über das Geländer hinweg nach den Treppen gehoben, ohne die Kontroldurchgänge passirt zu haben; Erwachsene wurden vorwärts geschoben und konnten ihre Fahrkarten nicht entwerthen lassen. Den Fußboden bedeckten Hüte, Kleiderfetzen, Stöcke und Schirme; die Zugangstreppe zu den Bahnhöfen gewährte fast den Anblick eines Kriegsschauplatzes. Die von Hermsdorf eingelegten Sonderzüge waren natürlich in wenigen Minuten über füllt, io selbst auf den Plattformen standen durchweg 8 bis 10 Personen und vielfach entstanden Prügeleien zwischen Solchen, die noch in die Coupss hineindrängen wollten, und den Wageninsassen. Personen, die um halb 9 Uhr auf dem Bnhnhof waren, vermochten erst gegen 10 Uhr mit Mühe und Noth ein Plätzchen in irgend einem Wagenabtheil zu erkämpfen. — Betreffs der Memoiren des Fürsten Bismarck wird weiter gemeldet, daß der erste Band des Werkes 30 Bogen stark wird, von denen sich gegenwärtig vier Korrektur abzüge in Berlin zur Censur befinden. Daß von dem Inhalte nichts gestrichen wird, liegt aber auf der Hand. Das Werk wird bekanntlich auch im Auslande gedruckt, sodaß sein voller Inhalt auf alle Fälle bekannt werden würde. Daß seit Jahrzehnten einem schriftstellerischen Werke nicht mit so hoher Spannung entgegengesehcn worden ist, als gegenwärtig die Bismarckschen Denk würdigkeiten erwartet werden, braucht nicht erst gesagt zu werden. — Aus Peine wird gemeldet: Der hiesige Krieger verein hat sich geweigert, den Kaufmann Georg Weber, der in einer Wählerversammlung erklärt hatte, er könne die Welfen nicht als Reichsfeinde betrachten, auszu- schließen. Jeht ist dem Kriegerverein ein polizeilicher Erlaß zugegangen, welcher besagt: „Da bedauerlicher weise die Generalversammlung des Vereins am 6. ds. Mts. die Entfernung des pp. Weber aus dem Verein nicht gebilligt hat, ersuchen wir nunmehr um Ausschluß desselben innerhalb einer Woche bei Vermeidung der Auflösung des Vereins als Kriegerverein und der Ent ziehung des Rechls zur Führung der Fahne." In der Begründung werden die Bestrebungen der welfischen Partei als landesverrätherische bezeichnet, da sie auf Zertrümmerung des preußischen Staates ausgehen. — Aufsehen erregt in Köln und Umgegend eine in den Tageblättern veröffentlichte, aus den bedrängten, durch die letzten Unwetter schwer heimgesuchten Gegenden stammende Erklärung, daß trotz aller Bitten der Bürger meister und des Landrathes keinerlei militärische Hilfe bewilligt worden sei, trotzdem Pionierabtheilungen sich drei Tage lang in unmittelbarer Nähe jener Distrikte aufgehalten hätten. Die Regierung habe die dringenden Gesuche mst der Begründung abgeiehnt, daß die neueren Bestimmungen über militärische Hilfskommandos bei öffentlichen Nothständen noch nicht in Kraft getreten seien. Dagegen wären einem Bürger Gladbachs durch dessen persönliche Beziehungen zum 65. Infanterieregi ment 30 Infanteristen zur Rettung seines Parkes zur Verfügung gestellt worden. Durch rechtzeitige» mili tärisches Eingreifen hätten die Folgen jener Katastrophe bedeutend herabgemindert werden können. Die Erregung .„en Distrikten wächst; man verlangt und erwartet eine Erklärung seitens der Negierung. .^en - Telegraphische Postm^ Einzahl deutschen Verkehrbiv 400 ^ / esPostanweisungs- ung erfolgt b"m Postamts „mittelst formulars, welches am pl geschlossen, so Telegraph" tragen muß. Js ^ Einzahlungen an. L- TelegrapheN'Anstalt, wenn beide nch Ye- ungsorte. Schiffskatastrophe wird aus Hamburg berichtet: Der hier« gestern N^ Dampfer „Hamburg der Nhederei H. -P Ä ü. d°r Nach' «um Muula,. 42 Si-m-Um um d-i Thnn -. b-i Rebel mit dem Dreimastschooner „Catharine aus Harburg, mit Brikets nach Porto Cabello bestimmt, einen Zusammenstoß, bei dem die „Catharine s f sank. Trotz energischer Rettungsversuche gelang es nur zwei Mann zu retten. Die übrigen sieben sind ertrunken. Die Geretteten sind der Steuermann Roberts aus Manones; und der Schiffsjunge Fritz Bille aus Leipzig. Sämmt- liche Ertrunkene sind fremder Nationalität. Die „Hamburg verließ Sonnabend Mittag London. Bald nachdem sie die Nordsee erreicht, wurde die Luft so dick, daß keine Hand vor den Augen zu sehen war. Kapitän Kröger ließ die Maschine auf halbe Kraft stellen. Um zwölf Uhr Nachts löste der Steuermann Kutsch den Kapitän Kröger ab. Um 2°/« Uhr Morgens fand ein heftiger Zusammenstoß statt. Der Dreimaster „Catharine", der vorher nicht von dem anderen Schiff gesehen werden konnte, hatte, weil Windstille herrschte, sämmtliche Segel beigesetzt und traf Steven gegen Steven mit dem Dampfer zusammen. Der gerettete Steuermann erklärte, daß die „Catharine" kaum eine Minute über Wasser hielt. Der Kapitäu und die Mannschaft versuchten, auf die Wanten zu klettern, was nicht mehr gelang. Nur Roberts konnte die Raa erreichen und sprang von dort auf die „Hamburg." Der Schiffsjunge Bille trieb auf ein erklommenes Brett. Der Strudel des sinkenden Schiffes riß alle Uebrigen mit hinunter. Am Bord der „Hamburg" brach nur die Vorderstange. Diese traf den vom Ausguck zurückeilenden Matrosen Junge aus Heide und tödtete ihn sofort. Da das Suchen nach Schiffbrüchigen vergeblich war, setzte die „Hamburg" ihre Reise fort. Der Steuermann Kutsch fiel bei dem Zusammenstoß um und begab sich gestern in ärztliche Behandlung. Die Leiche Junges wurde in Hamburg gelandet. > ^bing 23. August. Die russische Marine hat bei der Schichau-Werft 4 Torpedobootszerstörer und einen großen geschützten Kreuzer von 18,000 Pferde- kraften und 25 Knoten Geschwindigkeit bestellt. Rußland. W a r s ch a u, 23. Aug. Eine von einem Schmied 8""? abgehaltenem Manöver gefundene Granate explodirte in einer Schmiedewerkstat in 6 riß den Schmied und 7 andere Personen -beLL während mehrer! °aüL Umn n Trü« Di- Werkstatt liegt N , Dänemark. V,"Uarid von schweren Gewittern heimae- !li^ viel^K? n Elsstücken gemischter Regen ging nieder An vielen Stellen schlugen Blitze ein. Mehr als 30 Tagesgeschichte. - Ueber Reich. Pariser Friedenskonknem^"^ Deutschlands zur offiziös mitgetheilt:^ -M. A. Zig.» stattfindenden Frieden'skonferem ^"machst in Paris wir ruhig abwarten. Unsere "Eommt, können Recht der Zuversicht hin dak iu? S'ebt sich mit Interessen, die insbesondere auch au??^i" nicht erst künstlich hervorqerufen Langem zu Recht bestellen d sondern seit beeinträchtigt, sondern soweit verletzt oder gung erfahren werden " Eine DrnM ^ne Kräfti- -r-r-r-LSS-AK Unl-rM^^ di- b-nch mmml s-in-r au! srul)-r° Meldung.» B-jug d - m über d-n Fall Manila- -nchj-U-n Man vermuthet, daß diese Meldungen, die nicht einaetroffen Amerikanern abgefangen worden seien. Mit den Insurgenten auf den Philippinen haben die Amerikaner große Schwierigkeiten; es macht Mühe ihr Eindringen in die Stadt Manila zu verhüten. Ver dächtige dürfen nur nach Ablieferung der Waffen die Stadt betreten. Fünf Rebellen, welche Wohnungen von Spaniern geplündert, wurden erschossen. Die Ameri kaner schicken, wohl wegen der drohenden Haltung der Aufständischen, noch frische Truppen nach den Philip pinen. 1300 Mann sind am Sonntag von San Fran zisko nach Manila abgesegelt. Die Beziehungen zwischen den Amerikanern und den Insurgenten auf Kuba ver schlechtern sich von Tag zu Tag. Auch auf Portorico sieht es schlimm aus. In Ponce sind die Kaufläden der Spanier, welche seit der Unterzeichnung des Friedens protokolls geöffnet waren, wieder geschloffen worden, weil man deren Plünderung befürchtet. Vier Trans portschiffe mit 1400 Mann Soldaten sind von Kuba in Montauk Point bei New-Dark angekommen. — Deutsche und Amerikaner haben sich vor Manila immer gut vertragen. Das geht gegenüber den Aus streuungen, die sich namentlich in der englischen Presse fanden, zur Genüge hervor aus einer Zuschrift, die der „Voss. Ztg." ein „meist gut unterrichteter Bericht erstatter" übermittelt. Darnach hat zwischen dem deutschen Geschwaderchef Viceadmiral v. Diederichs und dem amerikanischen Admiral Dewey, sowie zwischen den Geschwadern selbst andauernd ein gutes Ein vernehmen bestanden, wie ein besonderer Vorgang zeigt. In Manila wird von bayrischen Brauern ein vorzüg liches Bier gebraut, das alle früher dort eingesührten Biere völlig verdrängt hat. Die Amerikaner, die im. Manila keine Verbindung hatten, konnten von diesem Biere nichts unmittelbar bekommen. Da aber die deutschen Kriegsschiffe mit Manila in regem Verkehr standen, so besorgte das deutsche Geschwader den Amerikanern, wenn diese den Wunsch aussprachen, regelmäßig das erfrischende Getränk. - Von den Annehmlichkeiten eines Berliner Sonn tags-Ausflugs entwirft ein Berichterstatter folgendes Stimmungsbild": Zu groben, fast exceßartlgen Auf tritten kam es Abends auf den Vorortsbahnhofen der Nordbahn in Folge des starken Maffenverkehrs welchen die Bahnverwaltung nichtzubewältlgm mA!-" -u. aus