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Siv Mhe aM#0 Summenjnferess GÄRTNEREI. Organ des deutschen Gärtner-Verbandes, Redigirt von Ludwig Möller, Geschäftsführer des — V deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. E 4 Erscheint mit 1., 10. uni 20. cines jeden Alonats. X- # Abounementspreis jährlid) 7 JH., halbjährlid 3 A. 50 pf. * Nr. 36. Erfurt, 20. November 1884. 4 VIII. Jahrgang. V erbandsangelegenheiten. Preisausschreiben. Der Separatabdruck der für das nächste Preisausschreiben gestellten Aufgaben ist kostenfrei von uns zu beziehen. Wir laden, zu einer recht regen Beteiligung an der Bewerbung dringend ein. Das Bureau des deutschen Gärtner-Verbandes. Fünfte Wanderversammlung des deutschen Gärtner-Verbandes in Frankfurt a. M. am 20. September. (Fortsetzung.) Auch die Obstbaumzucht hat sich erweitert und dürfen wir als Tatsache bezeichnen, dass wir vollauf imstande sind, den Bedarf des Inlandes mit vollwertiger Ware zu decken und dass wir ausserdem die auslän dische Konkurrenz herabgemindert haben und mit ihr auf fremden Gebieten als erfolgreiche Mitbewerber auf getreten sind. Wir dürfen aber auch aus der Wahr nehmung eine Aufmunterung unseres Strebens für weitere Bemühungen zur Hebung des Obstbaues nehmen, dass dieser in seiner Wichtigkeit mehr und mehr erkannt wird und dass mit der Weiterentwicklung desselben der Bedarf an Baummaterial ein grösserer wird. M. H. Es ist meine Ueberzeugung, dass wir auf diesem Gebiete noch schneller vorwärts kommen würden, wenn wir für das ganze deutsche Reich, in ähnlicher Weise wie für das Königreich Sachsen der Landes- Obstbauverein besteht, eine wohlorganisirte Vereinigung besässen, welche die zerstreuten Bestrebungen sammelte, welche durch Veröffentlichung der hier oder dort ge wonnenen Erfahrungen wertvollen Rat für die noch ziel- und führerlosen Bestrebungen erteilte, welche durch Bekanntgabe solcher Erfahrungen die Anregung zur Nachahmung in die weitesten, auch in die bis jetzt noch untätigen Kreise trüge. Wer da weiss, wie emsig man an sehr vielen Orten bei der Arbeit ist, wer erfahren hat, wie wertvoll die gewonnenen Resultate sind, der wird mit mir derselben Meinung sein, dass der moralische Effekt, die anregende Wirkung einer solchen Bekanntwerdung von ausser ordentlicher Bedeutung für die Weiterentwicklung des Obstbaues sein würde. Doch, m. H. die hier gestreifte Frage der Auf besserung unseres Obstbaues ist eine so vielumfassende, dass ich darauf verzichten muss, sie näher zu besprechen. Betrachten wir für den hier behandelten Zweck, also die Aussichten für unsere Obstbaumzucht, das als feststehend, dass auf diesem Gebiete der gärt nerischen Berufstätigkeit noch lohnende Arbeit möglich ist. Die Spezialität der feineren Obstzucht, der Treiberei der Trauben, Pfirsiche, Erd beeren, wie sie z. B. in Belgien ausgeübt wird, ist auch für uns äls Spezialität möglich. Erheben sie nicht etwa den Einwand, dass dergleichen Produkte bei uns nicht bezahlt werden; sie werden dies auch in Belgien nicht, aber die dortigen Produzenten haben verstanden, die Konsumenten für ihre Erzeugnisse in den verschie densten Ländern zu finden. Auch des Gebiet der Obstverwertung will ich nur flüchtig berühren. Ich nenne es auch nur, um da rauf hinzuweisen, dass mit der vervollkommneten Ver wertung unseres Obstes zu Fruchtweinen, Konserven, Marmeladen, Gelees, Pasten, zu Dörrprodukten etc. auch der Verbrauch von Obstbäumen zur An pflanzung steigen wird und sich somit auch dieser Spezialität des gärtnerischen Betriebes gute Aussichten eröffnen. So interessant es nun auch wäre, noch auf andere Spezialfächer des Gärtnereibetriebes einzugehen, z. B. auf die Landschaftsgärtnerei mit ihrer Anlage und Unter haltung von Hausgärten, auf den Baumschulbetrieb, be sonders inbezug auf die Entwicklung der Coniferenzucht — ich will der vorgerückten Zeit wegen darauf ver zichten. M. H. Ich habe hiermit die gegenwärtige Ent wicklung der deutschen Handelsgärtnerei in einigen ihrer | wichtigsten Fächer in allgemeinen Umrissen skizzirt.