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le Redigirt von Iudwig öller, Geschäftsführer des deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. 4 Erscheint am 1., 10. uni 20. eines icden flonats. * 4 Abounementspreis jährlid) 7 31., halbjährlid, 3 Al. 50 Df. X- Nr. 34. (e Erfurt, 1. November 1884. VIII. Jahrgang. V erbandsangelegenheiten. Neu angemeldete Mitglieder. Vom 25. September bis 21. Oktober. J. Barfuss, Kunstg,, Stapel bei Havixbeck (Westfalen). 0. Bohn, Kunstg., Marienberg bei Komornik (Posen). Ang. Dittmann, Kunstg., Bornstedt, R.-B. Potsdam. Wilh. HaUS, Handelsg:, Herrnhut. W. Hesse, Kunstg., Metternich bei Koblenz. J. M. Helm’s Söhne, Samenhandlung, Gross-Tabarz (Thüringen). Th. Heydkamp, Handelsg., Düsseldorf, Ulmenstrasse 61. H. Kyaw, Handelsg., Stettin-Grünhof, Heinrichstr. 17—19. H. von Rieben, Perleberg, Beguinenstr. 28. W. Ripperger, Kunstg., Oberhausen (Rheinland). Hugo Schuchard, Rentner, Barmen, Unterdörnen. C. F. Suhr, Kunstg., Bozen (Tirol). Georg Weber, Oberg., Münster a. Stein (Rheinland). Einsendung der Vereinsberichte. Gemäss dem Beschlusse des Verbands Vorstandes soll dem nächsten Jahresberichte eine Uebersicht über die Tätigkeit und die Entwicklung der dem Verbände angehörenden Vereine bei gegeben werden. Ich ersuche die Vereine, diese Berichte bis zum 20. November spätestens einsenden zu wollen. Für die Abfassung derselben wird möglichste Kürze empfohlen. Eingehende Mitteilungen über die auf dem Gebiete des Vereinswesens gewonnenen Erfahrungen sowie Erörterungen über Anbahnung einer erfolgreichen Vereinstätigkeit werden nach wie vor im Verbandsorgane veröffentlicht werden, während die Ver einsberichte von jetzt an in dem Jahresbericht Aufnahme finden. Der Verbandsgeschäftsführer: Ludwig Möller. Preisausschreiben. In Veranlassung von Anfragen machen wir bekannt, dass es jedem Mitgliede frei steht, zur Bewerbung um die ausgeschriebenen Prämien mehrere Arbeiten für ein und dieselbe Aufgabe einsenden. Jeder Bewerbungsarbeit muss der Name des Verfassers in einem verschlossenen Umschlag beigegeben und Arbeit und Um schlag mit einem gleichlautenden Sinnspruch versehen werden. Die Preisaufgaben sind im Separatabdruck kosten frei von uns zu beziehen. Das Bureau des deutschen Gärtner-Verbandes. Vereinsberichte. Stuttgart. Verein Viola. Das Vereinslokal befindet sich von jetzt ab im Gasthof „Zum goldenen Lamm“, gegenüber der Gewerbehalle. Der Vorstand. Fünfte Wanderversammlung des deutschen Gärtner-Verbandes in Frankfurt a. M. am 20. September. (Fortsetzung.) Der zuletzt erwähnte Punkt nun scheint mir eine zwanglose Ueberleitung zu einer weiteren Ausführung dessen zu sein, was der Gartenbau der „Wissenschaft“ an einer anderen Stelle leistet; es ist der „botanische“ Garten, dem systematischen Studium der Pflanzenwelt, der ganzen Vegetation der Erde gewidmet. Die Wissen schaft ist Selbstzweck, sagen die Gelehrten und bilden damit gern einen Zauberkreis um sich, den ein unein geweihter Geist, ein ungesalbtes Haupt nicht betreten darf, nur wer genau die vorgeschriebene Parole weiss, hat Zutritt. Aber doch nicht alle Gelehrte haben be ständig so gedacht, hin und wieder ist der eine oder andere aus der Art geschlagen, hat die Tore des Tem pels der Weisheit weit geöffnet, Allewelt eingeladen zur Teilnahme am Gastmahl der Wissenschaft. Einer dieser Abtrünnigen war Humboldt; von dessen welt umfassenden Forschungen, bahnbrechenden Lehren ist seine Begründung der „Pflanzengeographie“ eine der hervorragendsten. Seines Nachfolgers Grisebach, der mit einem Sammelfleiss ohne gleichen, mit einer detail- lirten Durcharbeitung des Humboldt’schen Gedankens die Kenntniss der Erdoberfläche erweiterte, habe ich schon einmal gedacht. Während meines zwölfjährigen Aufenthalts in Amerika mit der dortigen Flora ziemlich vertraut geworden, war ich erstaunt, bei Grisebach die botanischen Verhältnisse dort so naturgetreu geschil dert zu finden. Es liegt doch auf der Hand, m. H., der Charakter eines Landes wird ja in einem Haupt stücke durch das Pflanzenkleid, die Vegetation, bestimmt; Geographie ohne praktische Anschauungsbotanik kann nur ganz klägliche Resultate liefern, und umgekehrt: Botanik ohne Geographie ist wenig mehr als eine hohle Nuss, da zum Kennen einer Pflanze doch notwendig die klare Vorstellung, unter welchen klimatischen und phy sikalischen Bedingungen sie in ihrer Heimat lebt, ge hört. Wie ergeht es uns Praktikern, wenn wir z. B.