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Organ des deutschen Gärtner-Verbandes Redigirt von Ludwis Möller, Geschäftsführer des M - deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. N # Ersdjeiut am 1., 10. und 20. eines jcden Ülo tats. * 4 Abounementspreis jährlid) 7 fll., halbjährlid, 3 iU. 50 pf. - Nr. 2. C€ Erfurt, 10. Januar 1884. VIII. Jahrgang. Wohnungsveränderungen unserer Abonnenten. Wir richten an unsere geehrten Abonnenten das dringende Ersuchen, uns jeden Wohnungswechsel min destens fünf Tag e vor den Erscheinungsterminen unserer Zeitung zu melden, damit die unrichtige Adresse noch rechtzeitig entfernt und die neue eingefügt werden kann. Ganz abgesehen davon, dass mit j eder Adressenver änderung für uns die Arbeitskosten und das Material zu der unbrauchbar gewordenen autographirten Adresse für ein ganzes Jahr verloren sind, einümstand, der nicht zu vermeiden, aber für unsere Kasse schon von Bedeutung ist, so tritt mit einer verspäteten Meldung des Wohnungswechsels für uns ausserdem noch Porto verlust und der Verlust der betreffenden Zeitung ein. Fünf Tage vor dem Erscheinungstermin jeder Nummer gehen sämmtliche Adressen aus unserer Hand an die Expedition der Zeitung; kommt dann noch eine Adressen veränderung bei uns an, so ist es ein Ding der Unmög lichkeit, aus einer Auflage von über 3000 einzelnen Streifbändern die unrichtige Adresse herauszusuchen; also diese geht auf den falschen Weg, und um allen Reklamationen von vornherein vorzubeugen, haben wir bisher auch sofort noch eine Zeitung an die neue Adresse gesandt. So lange diese Eälle nicht hundertweis, wie jetzt bei jeder Nummer, eintreten, werden wir auf einen plötzlichen und unvorhergesehenen Wohnungswechsel gern Rücksicht nehmen; da aber in den meisten Fällen ein Verzug sich vorbereitet, so ist es vielfach nur Bequem lichkeit der. Herren Abonnenten, die es zu einer recht zeitigen Meldung nicht kommen liess. Dieser können und wollen wir nun nicht mehr Vor schub leisten; sondern wir stellen zur Bedingung, dass die Anzeige des Wohnungswechsels am 5., 15., 25. resp. 26. des Monats zu unserer Kenntniss gelangt sein muss. Wer mit seiner Meldung nach dieser Zeit kommt, wird für eine falsch dirigirte Nummer der Zeitung von uns nicht eher Ersatz nachgesandt erhalten, als bis er 30 Pf. für die Zeitung und das entsprechende Porto eingesandt hat. Wem aber diese Bedingungen zu streng erscheinen, der mag sich mit der Post seines letzten Aufenthalts in’s Einvernehmen setzen, um sich von dieser die Zeitungen nachsenden zu lassen. Schliesslich bitten wir noch, bei jeder Meldung den letzten Wohnort und die Nummern, die sich auf jeder Adresse unten links befinden, gefälligst angeben zu wollen. Diese Nummern korrespondiren mit unseren Listen und erleichtern uns das Aufsuchen der betreffen den Abonnenten ungemein, Das Bureau des deutschen Gärtner-Verbandes. Vereinsberichte. Altenburg. Verein Hortulania. (Jahresbericht). Unser Verein hält wöchentliche Versammlungen ab; dieselben sind mehr oder weniger frequentirt, im allgemeinen bekundet sich aber bei den Mitgliedern ein reges Interesse für gegenseitige Fortbildung. Die Versammlungen werden, abgesehen von der Erledigung rein geschäftlicher Angelegenheiten, ausgefüllt teils mit Vorlesen interessanter Artikel aus Fachschriften, teils durch Vorträge von Mitgliedern oder Beantwortung von Fragen, die im Fragekasten niedergelegt wurden. Von den Vorträgen sind besonders bemerkenswert die der Mitglieder Bergner und Christ über das Treiben der Rosen, welche Mitteilungen aus eigner Erfahrung der Genannten gemacht wurden. Aus beiden Vorträgen geht hervor, dass die Rosentreiberei einträglich , bei gehöriger Aufmerksamkeit auf die Behandlung und in den geeigneten Lokalitäten auch nicht schwierig ist. Zum Treiben nehme man nur gut vorbereitete Exemplare, am besten kräftig entwickelte, veredelte Pflanzen, die mindestens ein Jahr im Lande kultivirt wurden. Diese werden dann im Herbste heraus genommen und in entsprechende Töpfe gepflanzt und in einem tiefen Mistbeetkasten überwintert, in welchen nicht so leicht der Frost eindringen kann. Bei günstiger, milder Witterung ist reichlich zu lüften und hauptsächlich zu beachten, dass die Pflanzen nicht austreiben. Sobald es die Witterung im Frühjahr erlaubt, werden die Töpfe mit den Rosen auf einem sonnig gelegenen Beet bis über den Rand eingegraben und vorteilhaft ist es, dieselben dann mit kurzem verrottetem Dünger 3 cm hoch zu bedecken. Hier lässt man die Rosen sich naturgemäss entwickeln, beseitigt nur die schwächlichen Zweige. Bei trockner Witterung muss fleissig begossen werden.