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95 Mahnversand ist dem Postversand stets vorzuziehe«; frisches Obst wird, wenn als solches deklariert, ohne Preisaufschlag mit Schnellzügen befördert. Die Verpackungskosten berechne der Obstzüchter billigst und auf das Genaueste. Der Käufer wird dieselben gern bezahlen, wenn das Obst tadellos ankommt. Verdient soll an der Emballage nichts werden. Selbst Wittelware, sorgfältig verpackt, bringt einen besseren Breis, als erste Größe, welche infolge schlechter Verpammg Aruckflecke zeigt. Wenn möglich, erbiete man sich, besonders dem Privatmann gegenüber, leere Emballagen wieder zurückzunehmen, wenn dieselben frankiert zurückgeschickt werden. Wie beugt man Beschwerden vor? M. I. Größe 0 u. f. w. Muskat «Renetten: Saumanns Renetten: Man sortiere sein Obst sorgfältig! Man teile dem Käufer vorher mit, wie groß die zu verkaufenden Früchte sind, nicht in Zentimetern, sondern die ungefähren Gewichtsangabe«, z. B.: Landsberger Renetten: 5—6 Stück auf 1 Kllo gehend, 7 8—9 „ II. . . °/o 10 „ I. . . °/° ,, 12—14 „ II. . . o/o „ 8 „ „ 1 „ I. . . °/° 10—11 „ II. - . °/° Man verpacke fein Obst auf das Sorgfältigste! Man teile dem Käufer die ungefähren Kosten der Emballage mit.. Bei größeren Bestellungen schicke man per Post Uroben mit Preisangaben. Jeder Obstzüchter sei bemüht, die richtigen Kamen seiner Obstsorten zu erfahren; er suche auf Ausstellungen und ähnlichen Gelegenheiten zu erforschen, ob seine Sorten Tafel- oder Wirt- fchaftsfrüchte sind. Dann wird er seinen Abnehmern auch nicht Tafelfrüchte anbieten, während es nur geringwertige Sorten find. Wie soll man sein Köst öei der Köst-WermittetungssteNe in Dresden anöieten? Man fülle die Anmeldekarte«, die jedermann auf Wunsch franko zugesandt erhält, gewissen haft aus. Man schreibe nicht: „einige Zentner" oder „große Mengen", sondern gebe genau die Wenge an, welche man abzugeben hat. Auch mit der Bezeichnung „Tafelobst" können wir nichts ansangen. Wir müssen wissen, wie viel Tafeläpfel, wie viel Tafelbirnen und dergleichen angeboten werden. Jeder nenne den billigsten Ureis, welchen er für sein Obst verlangt. Der Obstzüchter soll sein Obst, besonders Frühbirnen und dergleichen, nicht erst dann anbieten, wenn es schon lagerreif wird und nun schnell verkauft werden muß; man melde vielmehr so zeitig wie möglich an. Jeoer Obstzüchter, welcher unsere Vermittelungsstelle in Anspruch nimmt, halte es für seine Pflicht, der Vermittelungsstelle mitzuteilen, welche Mengen Obst er durch unsere Hülfe umgesetzt hat, damit wir am Jahresfchlusse wissen, wie groß der Gesamtumsatz gewesen ist. Es ist dies die einzige Aorderung, welche wir für unsere Bemühungen an den Obstzüchter stellen. Jede Ver- mittemng geschieht kostenlos. Zum Schluß raten wir jedem unserer Lieferanten, so reell wie möglich zu bedienen. Dadurch wird er schnell eine Zahl fester Kunden erwerben, die immer wieder zu ihm kommen, sodaß er die Vermittelungsstelle dann nicht mehr braucht. Und das ist unser Ziel! Wst-Dermittelungsstelle des Kundes-Gbstbauverems. Geschäftsstelle: Dresden, Lüttichaustraße 31, II (Ökonom. Gesellschaft). Fr. Tamms, Obmann.