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6. Blatt gebildet haben, oberhalb des 4. Blattes geschnitten. Notwendig ist diese Operation aber nicht, hingegen ist es von Wichtigkeit, die Früchte stets sobald als möglich abzunehmen und nicht unnötig lange hängen zu lassen. Der erste Frost tötet die Pflanzen auch unter leichtem Schutz. Es ist daher geboten, alle noch vorhandenen Früchte rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Kühl aufbewahrt, halten sich die Gurken einige Zeit. Für längere Konservierung werden die tadel losesten Früchte ausgesucht und mittels eines am Stiel befestigten Bindfadens in einem recht kühlen Raum aufgehängt und mit Wachs oder Eiweiß überstrichen. Die Ursache des bitteren Geschmacks mancher Gurken ist noch unaufgeklärt, da oft Früchte der gleichen Pflanze und Ranke unter gleichen Bedingungen variieren. Empfehlenswerte Gurkensorten sind: Frühe Sorten und reichtragend: Kurze russische grüne Gurken; weiße Traubengurke. Etwas später und ebenfalls sehr reichtragend und ziemlich widerstandsfähig gegen ungünstiges Wetter sind: Lange Bismarckgurke, verbesserte Schlangengurke, Goliath, grüne Walzengurke von Athen. Ans den Vereinen. Der Bezirks-Obstbauvcrein Großenhain hielt am 9. April unter Leitung seines Vor sitzenden, Herrn Amtshauptmann Or. Uhle mann, die diesjährige Generalversammlung im Hotel de Saxe zu Großenhain ab, an welcher circa 160 Personen teilnahmen. Aus dem vom Vorsitzenden erstatteten Jahresbericht ist besonders zu erwähnen, daß ein Muster-Obstgarten bei Gutsbesitzer Karl Hönicke in Naundorf bei Großenhain angelegt worden und daß die Mitgliederzahl von 79 auf 208 angewachsen ist. Denen, die in dieser Richtung sich bemüht hatten, wurde besonders gedankt. Die Jahres rechnung, vom Kassierer Herrn Lehrer Kratz- Mülbitz vorgetragen, schloß bei 213 M. 01 Pf. Einnahme und 194 M. 18 Pf. Ausgabe mit 18 M. 73 Pf. ab und wurde auf Vorschlag der zu ihrer Prüfung gewählten Herren Ritterguts besitzer Däweritz-Zschauitz und Gutsbesitzer Uschner - Lampertswalde richtig gesprochen. Der 3. Punkt der Tagesordnung betraf Abänderung der Statuten und beschloß man, dem Vorschläge des Direktoriums entsprechend, den Jahresbeitrag von 2 M. auf 2 M. 50 Pf. zu erhöhen, den im Hinblick auf die Bestimmungen des neuen bürgerlichen Gesetzbuches gebotenen Nachtrag zu den Satzungen sowie die Erhöhung der Mit gliederzahl des Direktoriums auf 12 zu ge nehmigen. Sodann wurde zu der satzungs gemäßen Vorstandswahl beziehungsweise zu den ßnrch die vorgedachte Erhöhung erforderlich werdenden Ergänzungswahlen für das Direk torium verschroten. Es wurden Herr Amtshauptmanu l)r. Uhle mann einstimmig wieder - und die Herren Stadt rat Berg-Radeburg, Baron von Palm-Lauter- bacb,P.Weißenborn-Lampertswalde,vonAlt- rock-Gröba, Gemeindevorstand Schreiber- Frauenhain, Gemeindevorstand Bennewitz- Glaubitz, C. Kirsten-Striesen ebenfalls ein stimmig neugewählt. Zum nächsten Punkt der Tagesordnung wurde beschlossen, das in diesem Jahre stattfindende 25 jährige Stiftungsfest festlich zu begehen, unter anderem durch eine Ende September oder Anfang Oktober in Großenhain zu veranstaltende Obst ausstellung, an welcher rege Beteiligung aller Obstbautreibenden erhofft wird. Hiernach hielt Herr Gartenbauinspektor Braunbart einen Vortrag über den Betrieb des Obstbaues in der Landwirtschaft, in dessen Verlauf Redner eingehend über Art und Weise der Anpflanzung, Sortenwahl und Pflege der Bäume sich verbreitete und wertvolle Winke gab, bei deren Befolgung der Obstbau für den Landwirt eine recht einträgliche Erwerbsquelle werden könne. Er fchloß den von allen An wesenden mit regem Interesse verfolgten Vortrag mit der Bitte, den Obstbau mit allen Krästen weiter zu fördern und zu pflegen. An der sich anschließenden Debatte beteiligten sich außer Herrn Gartenbauinspektor Braunbart, der verschiedene Fragen eingehend beantwortete, die Herren Rittergutsbesitzer Sachse-Merschwitz, Baron von Palm-Lauterbach, Gutsbesitzer Uschner - Lampertswalde, Gemeindevorstand Freund-Thiendorf, und P. Weißenborn- Lampertswalde, welch' letzterer insbesondere auch bat, den Baumfrevel, wo immer es möglich sei, so insbesondere auch durch ent sprechende Einwirkung auf die Jugeud, zu be kämpfen, ein Appell, dem sich auch der Herr Vorsitzende anschloß. Nachdem noch eine Anzahl Neuanmeldungen entgegengenommen worden waren, erfolgte der Schluß der Versammlung mit dem Wunsche, daß auch sie dazu beitragen möge, das Interesse am Obstbau von neuem anzuregen und ihm neue Freunde zuzuführen. Eine Anzahl der Teilnehmer begab sich'hier nach noch zur Besichtigung des Muster-Obst gartens nach Naundorf. Tie Hauptversammlung des Freiberger Obst- und Gartenbauvereius fand am 19. März statt. Es wurden zunächst die üblichen Geschäftsberichte über die Thätigkeit des Vorstandes, über die Vereinskasse, über den