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entfielen. Im Deutschen Reiche wurden gezählt: 168,4 Millionen Obstbäume, davon entfallen auf Apfel- 52,3 Millionen, das find 31 vom Hundert, Birn- 25,1 Millionen, das sind 15 vom Hundert, Pflaumen- (Zwetschgen-) 69,4 Millionen, das sind 41 vom Hundert, Kirschbäume 21,6 Millionen, das sind 13 vom Hundert. Auf 1 Quadratkilometer Gesamt fläche des Reiches kommen durchschnittlich 311 Obst bäume, davon 128 Pflaumen- (Zwetschgen-) 97 Apfel-, 46 Birn- und 40 Kirschbäume. In Beziehung Zur landwirtschaftlich benutzten Fläche kommen auf 1 Quadratkilometer 480 Obstbäume, davon 198 Pflaumen- (Zwetschgen-), 149 Apfel-, 72 Birn- und 61 Kirschbäume. Auf je 100 Einwohner der „orts- anwcsenden", das ist der Bevölkerung überhaupt, waren 299 Obstbäume vorhanden, wovon 123 Pflaumen- u. s. w., 93 Apfel-, 45 Birn- und 38 Kirschbäume waren. Nur auf die landwirtschaft liche Bevölkerung, deren Zahl zuletzt im Juni 1895 festgestellt wurde, verteilt gedacht, entfielen auf je 100 Personen 945 Obstbäume. Auf den Kopf der Bevölkerung (56 367 178) kamen nach obigem im Jahre 1900 daher ziemlich genau 3 Obstbäume. Die Zahl der Obstbäume genügt aber für den Verbrauch der Bevölkerung noch nicht, da nach der Statistik des „Auswärtigen Handels des deutschen Zollgebiets" die Mehreinfuhr von frischem und einfach zubereitetem (gedörrtem, getrocknetem u. s. w.) Obst der genannten vier Arten im Jahre 1900 2,2 Millionen Doppelzentner im Werte von 36,3 Millionen Mark und im Jahre 1902 2 Millionen Doppelzentner im Werte von 39,4 Millionen Mark betrug. Um einen, wenn auch nur ganz ungefähren Anhalt zu geben, welche Zahl Obstbäume etwa nötig sein würde, um 2 bis 2,2 Millionen Doppelzentner Obst zu erzeugen, sei erwähnt, daß in Württemberg im zehnjährigen Durchschnitt 1891 bis 1900 die Obsternte von 7 354 000 Bäumen genannter vier Arten 1 046 000 Doppelzentner betrug, hiernach also eine Vermehrung der ertragsfühigen Obstbäume um rund 15 Millionen nötig sein würde. Der Veröffentlichung sind sechs schematische Karten nach den Staaten und größeren Verwaltungsbezirken des Deutschen Reiches beigegeben. Karte 1 zeigt die Verteilung der Obstbäume überhaupt auf der Gesamtfläche, Karte 2 die Verteilung auf der land wirtschaftlich benutzten Fläche. Wieviel Bäume auf 1 Quadratkilometer der Gesamtfläche entfallen, zeigt bei den Äpfeln Karte 3, bei den Birnen Karte 4, bei den Pflaumen (Zwetschgen) Karte 5 und bei den Kirschen Karte 6. Eine Anzahl Bundesstaaten erhob bei der Obst baumzählung mehr als durch Bundesratsbeschluß vorgeschrieben war, z. B. wurden noch ermittelt: die Zahl der Nuß- (edlen), Kastanien-, Aprikosen-, Pfirsich- u. s. w. Bäume, die Zahl der Obstbäume nach ihrem Standort, die Ernte, der Geldwert der Ernte und anderes mehr. Eine Übersicht über die Gegenstände der Mehrerhebungen findet sich in dem hier besprochenen statistischen Berichte. kN. Pflege der Topfgewächse im Winter. Während bei der Zimmerkultur im Winter den Topfgewächsen ein reichliches Gießen eher schädlich als nützlich ist, kann hingegen ein öfteres Be spritzen und Abwaschen derselben als sehr heilsam für selbige anempfohlen werden. Die Topfpflanzen leiden bei der warmen, trockenen Zimmerluft oftmals ganz entsetzlich und da thut ihnen ein Spritzen und Abwaschen gnte Dienste und erfrischt sie, man sieht es ihnen an, wie wohl sie sich nach der Berührung mit Wasser fühlen. Aber auch Staub und Rauch setzen ihnen im Winter arg mit zu, und auch von diesen Quäl geistern befreit sie gleichfalls das Wasser. Diese Wohlthat sollte den in warmen Zimmern . gehaltenen Pflanzen wenigstens jede Woche einmal gereicht werden, und noch besser ist es, wenn es zwei mal geschehen kann. Beim Spritzen und Abwaschen bediene man sich nur überschlagenen, halblauwarmen, nicht kalten Wassers. Eine Pflanzenspritze, weil deren Wasser strahl die Wände, Möbel und dergleichen im Zimmer mittreffen würde, ist hier nicht anzuraten, besser ist da ein sogenannter Tauspender, weil dieser das Wasser nicht so weit führt und solches in lauter feinen Teilchen, als Staubregen, von sich giebt. Auch mit einer Bürste schon kann man sich behelfen. — Man taucht diese ins Wasser, schwenkt das etwa zu viel aufgenommene Wasser aus, und schwenkt das noch an den Borsten haftende nun auf die Pflanze; oder man überstreicht die nasse Bürste mit den Fingern derartig, daß das Wasser spritzend die Pflanze trifft. Beim Abwaschen bedient man sich eines weichen Badeschwammes. Man stellt dabei die Pflanze neben ein Gefäß mit Wasser, biegt sie über dieses, wäscht die Pflanze von unten nach oben, und wenn man damit fertig ist, so hält man die Pflanze über das Gefäß, drückt den naßgemachten Schwamm einigemal über sie aus, hält aber dabei die Pflanze so, daß die Erde im Topfe nicht naß, wenigstens nicht allzu naß wird. Ist diese hingegen sehr trocken, so ist solche Vorsicht nicht nötig, sondern es ist sogar gut, wenn mit dem Abwaschen die Erde gleichzeitig ihren Anteil Wasser bekommt. Härtere Pflanzen, die in ungeheizten Räumen stehen, sind im Winter seltener und nur bei gelinder Witterung zu bespritzen oder abzuwaschen. Auch kranken Pflanzen ist ein Spritzen und Abwaschen sehr dienlich, nur ist dabei darauf zu fehen, daß sie bald wieder abtrocknen, denn ein langes Feuchtbleiben verschlimmert ihren Zustand in der Regel. Auch sind kranke und kränkelnde Topfgewächse, selbst wenn es keine viel Wärme liebende Sorten sein sollten, im Winter lieber in einem geheizten als ungeheizten Raume zu halten.