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203 Rudolf, Lengefeld i. Erzgeb.; 14. Schulze, Gotthilf, Zwickau; 15. Schulze, Ernst, Öderan; 16. Süß, Oswald, Werdau; 17. Zieger, Hermann, Borna; 18. Ziller, JuliuS, Niederhaßlau. Das hübsche, von dem Berichte über den Kurs in Bautzen aus Nr. 11 der „Zeitschrift für Obst- und Gartenbau" zurückgestellte, von Herrn Lehrer Stephan-Zschackwitz verfaßte Gedicht lautet: Abschied. 1. Herbst ist's. Die späten Astern blühen, Die Georginen nicken müd, Und nach dem Süden hin, dein warmen, Die Schar der Wandervögel zieht. 2. Der herbe, bitt're Ton des Scheidens Klingt auch in unser kleines Korps, Noch wenig Stunden, und ein jeder Sucht seinen Wanderstab hervor. 3. Und durch der schlanken Siämme Kronen An dem uns liebgeword'nen Ort, Da geht ein Raunen, geht ein Flüstern: Heut' zieh'n die Obststüdenten svrt. 4. Und durch das Rauschen welker Blätter Und aus des kühlen Herbstwinds Weh'n Tönt leise wohl die bange Frage: Wer weiß, ob wir uns wiederseh'n? 5. Ein jedes Scheiden, das ist herbe Und stimmet trüb des Menschen Sinn, Uns bleibt jedoch für ferne Tage Erinnerung die Trösterin. 6. Denn zu den lichten Sonnentagen, Die das Geschick dem Menschen beut, Wird zählen noch in später Zukunft Die hier verlebte schöne Zeit. 7. So leb' denn wohl, du Stadt der Türme, Der Lehrerkursus neigt zum Schluß, Und nimm aus dankbewcgtem Herzen Der Obststudenten Scheidegruß. 8. Hab' Dank, leb' wohl, du Hins, nastsr! Nun ist daS bunte Treiben aus. Weit öffnen sich uns deine Pforten, Die Obststudenten geh'n nach Haus. Ur. Baumwärterkurse 1902. Das Königliche Ministerium des Innern ge nehmigte über Ansuchen des Direktorium des Landes-Obstbauvereins zum Zwecke der Teil nahme an den Baumwärterkursen in Bautzen und in Rötha im Jahre l902 den Betrag von je 75 Mark au die solgenden Baumwärter der Bezirks - Obstbauvereine: 1. Bautzen: Rachlitz, Herm., Wirtschaftsgehilfe in Steindörsel; 2. Borna: Eidner, Herm., Maurer in Greifenhain; 3. Chemnitz: Roscher, Oskar, Handarbeiter in Gornau; 4. Chemnitz: Funke, Karl, Cigarrenarbeiter in Grüna; 5. Dippoldiswalde: Thümel, Julius, Hausbesitzer in Dippoldiswalde; 6. Kamenz: Tho maschke, Paul, Wirtschaftsgehilfe in Niederlicbtenau; 7. Löban: Biehle, Wirtschaftsgehilfe in Rodcwitz bei Pommritz; 8. Marienberg: Meher, Ernst, Stellmacher in Pockau; 9. Mcila: Jost, Moritz, Wirtschastsgehilfe in Neu- graupzig; 10. Oschatz: Dietrich, Herm., Wirtschaftsgehilfe in Wadwitz; 11. Rochlitz: Dörner, Richard, Hausbesitzer in Mühlau; 12. Rochlitz: Hösch, Oskar, Straßenarbeiter in Neu- gepülzig; 13. Sornzig: Richter, Herm., Hausbesitzer in Neusornzig; 14. Siegmar: Thiele, Fritz, Gärtnerin Reichenbrand; 15. Schandau: Koppratsch, Herm., Schiffsbauer in Kleinhennersdorf; 16. Schwarzenberg: Weihrauch, Ed., Straßenarbeiter in Lößnitz. Rötha. Der diesjährige Baumwärterkursus bei der Frhrl. von Frieseuscheu Gartendirektiou fand am 24. Oktober mit einer Prüfung der Teilnehmer seinen Abschluß. Auch in diesem Jahr betrug deren Zahl 18. Die Prüfung nahm Herr Obergärtner Rosenthal vor. Sie er streckte sich auf alle Hauptfächer des Obstbaues, wie Anzucht und Pflanzung der Obstbäume, Sorteuwahl und Sortenkunde, Stamm- und Kronenpflege, Düngung, Krankheiten und Schäd linge der Obstbäume und bereu Bekämpfung sowie die verschiedenen Veredelungsarten u. s. w. Die Knrsisten zeigten hierbei, daß sie ihre Zeit und die Gelegenheit, in den großen und viel seitigen Röthaer Anlagen sich praktische Kennt nisse anzueignen, tüchtig ausgenützt und das sämtlichen erteilte und am Schlösse der Prüfung übergebene Zeugnis als „geprüfte Baumwärter" wohl verdient hatten. Als Gäste waren an wesend: Herr Regiernngsbanmeister Williams- Leipzig, als Vertreter des Königlich Sächsischen Finanzministeriums, und der stellvertretende Vor sitzende des Bezirks-Obstbanvereins Borna, Herr Bürgermeister Schroter-Frohburg. Kleine Mitteilungen. Deutschlands Obstbänme. Die Ergebnisse der Obstbaumzählung, welche für den Umfang des Deutschen Reiches zum ersten Male im Jahre 1900 stattgefunden hat, werden in dem soeben erschienenen Vierteljahrshest zur Statistik des Deutschen Reiches 1902 veröffentlicht. Es waren, ohne Rücksicht auf die Tragfähigkeit, die auf dauerndem Standort befindlichen Apfel-, Birn-, Pflaumen- (Zwetschgen-) und Kirschbaumc (ein schließlich des Zwerg- und Spalierobstes) zu zählen. In Tabelle 1 werden die obsoluten Zahlen über den Anbau der vorgenannten vier Obstarten nach Staaten und größeren Verwaltungsbezirken mit geteilt. Verhältnisbercchnungen dazu enthält die Tabelle 2 u. s. w., im Abschnitt auf die Fläche (mit Unterscheidung von Gesamtfläche und land wirtschaftlich benutzter Fläche), im Abschnitt U auf die Einwohnerzahl (mit Unterscheidung von orts anwesender und landwirtschaftlicher Bevölkerung); im Abschnitt 6 ist für jeden Landesteil berechnet, wieviel Prozente der Gesamtzahl seiner Obstbäume auf Äpfel, Birnen, Pflaumen (Zwetschgen), Kirschen