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lO6 Bekanntmachung, die Abhaltung von ObltverwertungsKursen betr. Die Herren Vorsitzenden der Bezirks-Obstbauvereine, welche die Absicht haben, durch die Obstbanwanderlehrer Obstverwertungskurse für Frauen abhalten zu lassen, werden ersucht, dies baldigst der Geschäftsstelle mitzuteilen. Die Kurse dauern 2 Tage und erstrecken sich je nach den vorhandenen Früchten auf Be reitung von Beerenobstwein, Obstgelee, Marmeladen, Obstkonserven, Dörrobst u. s. w. Zur Abhaltung der Kurse sind mindestens 20 Anmeldungen erforderlich. Die Teilnahme am Kurse ist für Familienangehörige der Vereins-Mitglieder frei. Nicht-Mitglieder haben ein Honorar von 3 Mark an die Kasse des betreffenden Vereins zu entrichten. Für geeignete Räumlich keiten u. s. w. zur Abhaltung dieser Wanderkurse und für die Beschaffung der zu verarbeitenden Früchte haben die Vereine Sorge zu tragen. Gleichzeitig machen wir auf die Obstverwertungskurse an der Obst- und Gartenbauschule zu Bautzen aufmerksam. Dieselben werden abgehalten: 1. Kursus über Obstverwertung. Praktische Übungen mit theoretischen Erläuterungen, Beerenweinbereitung, Obstgelee u. s. w.: am 21. und 22. Juli d. I.; 2. Praktischer Kurs über häusliche Obstverwertung für Frauen und Mädchen. Praktische Übungen: am 25., 26. und 27. September; 3. Lehrkursus für industrielle Obstverwertung: vom 13. bis mit 18. Oktober und verweisen diesbezüglich auf das spezielle Programm in Nr. 3 unserer „Zeitschrift für Obst- und Gartenbau". Meißen, im Juni 1902. Das Direktorium des Landes-Güstbauvereins für das Königreich Sachsen, von Schroeter. Die Verwertung von Beerenobst. Von C. Braunbart. Die möglichst lange Erhaltung der Früchte unserer Beerenobststräucher in genußfähigem Zu stande hat eine wesentliche Erhöhung des Wertes der Früchte als Folge. Durch den hohen Wasser gehalt gehen Erdbeeren, Himbeeren, Stachel- und Johannisbeeren in der Reife rafch vorüber. Der Verbrauch in frischem Zustande zum Rohgenusse nimmt jedoch bei weitem die Menge der Früchte nicht auf, welche die Sträucher auch dies Jahr wieder liefern. Nehmen wir nur die Erträge an Beerenobst in einem gut gehalteneu Hausgarten an, da giebt es von Ende Mai bis Mitte August Tag für Tag Erdbeereu, Himbeeren, Stachel-, Johannis- und Brombeeren u. s. w. zu ernten. Was in frischem Zustande über den eigenen Be darf verkauft werden kann, lohnt am besten. Ist jedoch der Verkauf der Früchte zu entsprechendem Preise nicht möglich oder nicht beabsichtigt, so wird die Hausfrau die verschiedenen Früchte durch mannigfache Verwertungsarten, als: Einlegen, Saft-, Gelee- und Weinbereitung u. s. w. für spätere Zeiten, oft auf Jahre hinaus, genußfähig erhalten. Kleine Mengen von Früchten werden in ihrer Form durch Einlegen oder Einmachen in Blechbüchsen oder Gläser erhalten. Die Hauptsache hierzu sind Gefäße, welche vollkommenen Luftabschluß gewährleisten. Da sind zunächst Wecks Patent-Einmachgläser vonGebr. Gieße, Dresden-N., am Markt 7 (siehe Inserat in dieser Nummer), dann Wolfs Konservengläser und Büchsen von der Firma Leonhardt, Dresden-N., Bautznerstraße, zu neunen. Die Blechbüchsen bedürfen kein Verlöten und können Jahre lang immer wieder in Gebrauch genommeu werden. Die Verwendung der Gläser hat den Vorteil, daß die Früchte sichtbar sind, somit fest zustellen ist, wie sie sich in denselben erhalten. Bei Bezug von Einmachbüchsen und Gläser ist Gebrauchsanweisung beigelegt. Notwendig ist zunächst, daß die Gefäße und die Deckel kurz vor der Verwendung einige Zeit in kochendem Wasser liegen und einer gründlichen Reinigung unter zogen werden. Unmittelbar nach der Reinigung werden die Gefäße mit den Früchten und mit der gewünschten Flüssigkeit angefüllt. DieGummi- oder Verdichtungsringe werden sorgfältig über den Gefäßrand aufgelegt, die Deckel übergelegt und mit dem Verschlusse versehen. Zum Kochen werden die gefüllten Gefäße in Töpfe oder Blechkästen eingestellt, wobei zu beachten, daß die Gefäße nicht auf den Boden des Kochtopfes zu stehen kommen. Ein starkes Drahtgeflecht oder ein viel fach dnrchlochtes starkes Blech erhält eine 2 bis 3 em hohe Unterlage. Büchsen und Gläser
