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46 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 11 u. IF- 11 1 Jedenfalls ist der Verfasser aus diesem Grunde der Ansicht, es sei besser, wenn die wirtschaftlichen Interessen des Erwerbsgartenbaus von einer möglichst großen, alle Sondergruppen des Gartenbaus einschließlich der Arbeitnehmer umfassenden Organisation, das ist eben der Reichsver band für aen deutschen Gartenbau, in seiner Gesamtheit verfochten wer den. Es ist das im Grunde ein ganz ähnlicher Leitgedanke, welcher wohl den Anlaß zur Begründung der Arbeitsgemeinschaft zwischen den gärtnerischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gewesen ist: Zusammen gehen mit den Arbeitnehmern zum Zwecke der Verhütung schwerer Schädigung des Erwerbsgartenbaus, Verhütung auch von Lohnkämpfen, die nicht nur eine wirtschaftliche Schädigung der Unternehmer, sondern auch des Personals bedeuten, durch Vereinigung auf einem für beide Teile gangbaren Mittelweg. Dem Verfasser liegt nichts ferner, als auch nur der geheimste Ge danke an eine Unterschätzung der sehr großen Verdienste, welche sich der Wirtschaftliche Ausschuß während des langen Krieges um den deut schen Erwerbsgartenbau erworben hat. Aber er ist der Ansicht, der Um schwung der politischon Verhältnisse lasse es angebracht erscheinen, daß dieVertretung auch der wirtschaftlichen Interessen des Erwerbsgartenbaus nunmehr auf den Gesamtreiehsverband übergeht und auf diese Weise auf eine breitere Grundlage gestellt wird. Der Verfasser glaubt an diesem einen Beispiele zur Genüge nach gewiesen zu haben, daß es nicht angängig ist, wenn der Reichsverband für den deutschen Gartenbau in seinen Obliegenheiten nur auf die Ge biete beschränkt wird, welche außerhalb des wirtschaftlichen Bereiches liegen. Vielmehr wird er voraussichtlich gerade durch seine Tätigkeit in wirtschaftlichen Fragen auch für den deutschen Handelsgartenbau viel Gutes wirken können. Freilich, das ist die Vorbedingung, daß der Reichsverband hierzu wirklich durch den einheitlichen Willen aller deutschen Gartenbautreiben den in den Stand gesetzt werde, daß er auch wirklich vor der Oeffentlichkeit als eine machtvolle Gemeinschaft des Gesamtberufs auftreten kann. Da mit wird der dritte Punkt der Einleitung dieser Ausführungen ange schnitten, die Frage: Was tut dem Reichsverband not? Nun, eines ist ihm not: die Beherzigung eines etwas abgeänderten Mahnwortes seitens seiner Mitglieder, seitens aller deutschen Gärtner: „Tut Geld in seinen Beutel!“ In den Beutel des Reichsverbandes nämlich. Ohne Geld hängt der ganze Reichsverband in der Luft, bleibt er totgeborenes Kind, ein leerer Schall, eine Glocke ohne Klöppel, ein Nichts ohne Macht und Wille. Ohne reichlich bemessene Mittel wird der Reichsverband dauernd die traurige Rolle spielen, zu der er bisher verurteilt war. Ob diese unbe streitbare Tatsache von den deutschen Gärtnern und Gartenbauinteressen ten erkannt und — beherzigt werden wird? Ich fürchte, die Not der Zeit muß ihnen erst noch viel mehr auf die Nägel brennen, bis sie das einsehen. Wenn es dann nur nicht zu spät sein wird! 0. B. Provinzialverband schlesischer Gartenbauvereine. Der Provin zialverband schlesischer Gartenbauvereine hielt vor Kurzem eine Ver sammlung im Landeshause zu Breslau ab. Der Vorsitzende, Oekonomierat und Gartenbaudirektor Stämmler aus Liegnitz, begrüßte die Versammlung, wies auf die vollständig veränderten Verhältnisse seit der letzten Tagung im Oktober hin, betonte die glücklichen Verhältnisse, unter denen wir früher lebten, gedachte mit Dank der Verdienste des preußischen Herrscher hauses und sprach die Hoffnung aus, daß der Schirmherr des Verbandes, Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, weiter sein Interesse dem Verbände und seinen Aufgaben erhalten werde. Während anf der letzten Tagung der Mangel an Arbeitskräften der Gegenstand besonderer Sorge gewesen sei, hätten wir heute die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Der Vor sitzende schloß mit dem Wunsche, daß auch nach der Revolution sich die Dinge wieder besser gestalten möchten. Regierungsrat Dr. Krug von der Schlesischen Landgesellschaft be handelte dann die Frage: „Wie kann der schlesische Gartenbau durch Gündung von Ansiedlerstellen stärker gefördert werden?“ Er ging dabei auf die Siedlungstätigkeit der Schlesischen Landgesellschaft ein, auf die Vorordnungen über innere Kolonisation, die Arten der Finanzierung der Ansiedlungen und die Schwierigkeiten, die der Durchführung der Kolo nisation infolge des Rehlens von Baustoffen und infolge der gegenwärtig so stark gesteigerten Kosten entgegenstehen. Man werde im Frühjahr versuchen, die Ansiedlungssätigkeit unter Anwendung von Ersatzbaustoffen (Lehmstampfbau und ähnliches) wieder aufzunehmen. Die Schlesische Landgesellschaft hat in Gemeinschaft mit 27 Städten, mit Genossenschaften, Privaten, einer Kirchgemeinde usw. die Ansiedlung in Angriff genommen. Das ihr zur Verfügung stehende Land beträgt zusammen 882 ha, wovon bisher 132 verkauft worden sind. Auf diesem Lande sind 2235 Stellen vorgesehen. Als für den Gemüsebau besonders geeignet bezeichnete der Vortragende die vorbereiteten Ansiedlungen am Bahnhof Rothsürben, am Bahnhof Mollwitz, in Neisse und namentlich in Goldschmieden, wo eigentliche Kräuterei en vorgesehen sind. Die Gartenbauvereine könnten den Gartenbau in Kleinsiedlungen durch Propaganda unter der Gärtner schaft durch Prämien für Siedler, die etwas Besonderes leisten, durch Anlegung und Unterhaltung von Musterwirtschaften inmitten von Kleinsiedlungen und durch die Mitgliedschaft bei Heimgesellschaften för dern. In einem zweiten Vortrage wurden von dem Instruktor des Pro vinzialverbandes schlesicher landwirtschaftlicher Genossenschaften Gauert die Vorteile behandelt, welche den Gartenbauvereinen durch den genossen schaftlichen Zusammenschluß zum gemeinsamen Bezüge gärtnerischer Bedarfsartikel erwachsen. An beide Vorträge schloß sich eine die Gegen stände weiter erläuternde Aussprache an. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten wurde vom Vorsitzenden Ökonomierat Stämmler auf die Gefahr hingewiesen, welche für den Fortbestand des im Jahre 1912 gegründeten Rciehsverbandes Ani fege au im Ministerium für Landwirtschaft, unter Mitwirkung eines Gärtner-Sack Not acken, c ung troffen, daß für die Zeit vom 16. November bis 15. Februar die Arbeitsz Provinzialarbeitsnachweises für Gärtner in Schlesien. Dies ayern ühere Gär H achunterrichtswesen spk 4 bis Gewächshäuser ein sehr wenig zum Besuch anregendes Aushängeschild, aufen eoi Leitwort anzusehen. Ischaft Get dürfnissen des gärtnerischen Fachunterrichts angepaßte Gebäude zu e üh 100 verständigen. 2. Einrichtung eines Gartenbaurates für das Deutsch Reich in Berlin mit ständigem Geschäftsbetrieb zur Bearbeitung alW Gartenbauangelegenheiten, zur Vertretung des Reichsverbandes den Reich bezw. Staatsbehörden gegenüber und als Beratungsstelle für den gesamte Gartenbau. 3. Einrichtung von Provinzial- bezw. Landes-Garten" irstarb r Gärt i der ar ein ahn eii befindet sich in Breslau, Bahnhofstraße 31, und ist seit dem 15. Janu im Gange. beitung und Beratung sämtlicher örtlicher Gartenbaufragen, wie Gärtneer Auss lehrlingsausbildung, Arbeitsnachweis, Schlichtungsausschuß, Genossenschaft! J 55 vertreten soll. Es werden verlangt: .... 1. Einrichtung eines selbständigen Dezernates für Gartenba den Gärtnerei-, Obst- und Gartenbauausschüssen der Landwirtschaft kammern erledigt werden. 4. Einrichtung von örtlichen Gartenbai ausschüssen nach Bedarf in den Städten und auf dem Lande zur Bei acht Stunden und in der Zeit vom 16. Februar bis 15. November ze Stunden betragen soll. Ebenso wurden die Tariffragen durch Festsetzur Verpflichtung hat, nun endlich für die ihr gehörige bedingungen zu schaffen, welche neuzeitlichen Grundsätzen entspreehl In dem jetzigen Gebäude bilden die durchaus unzulänglichen Lehrsä die mehr als primitiven Schülerwohnungen und die nicht zeitgemäß Arbeitsverhältnissen der Gärtnereibetriebe. Durch die Einführung di Achtstundentages, der sich allerdings als gesetzliche Zwangseinrichtun ebenso wenig auf die Landwirtschaft wie auf die Gärtnerei erstreckt, sin die Gärtnereibetriebe bedroht. Denn auch hier ist eine erfolgreiche Pro paganda für den Achtstundentag betrieben worden. Ueber diese Best« bunge n berichtete Gartenbauingenieur Hanisch aus Carlowitz. Erstell voran» daß der Achtstundentag für die Gärtnerei unmöglich ist und legt dar, daß seine Einfühlung einen Rückgang der Erzeugnisse zur Folg haben müßte, was eine weitere Erschwernis für die Lebensmittelversorgun bedeuten würde. Ebenso drohe damit eine weitere Verteuerung der Lebem mittel um ungefähr 30 vH. Verhandlungen zwischen Arbeitgeben Man sollte auch ernstlich mit dem Grundsätze brechen, bei der E riehtung und beim Betrieb der Lehranstalt die Sparsamkeit als wichtige Was wird aus der Gärtnerlehranstalt Oranienburg! Uni Em diesem Kennwort schreibt uns ein ehemaliger Schüler dieser Anstalt, w Leider scheint in dieser Hinsicht die am Kopfe dieser Ausführung wiedergegebene Zeitungsnotiz auch nicht gerade die besten Aussicht! de,N zu eröffnen. Jedenfalls wäre es wohl besser, neue, den besonderen I Arbeitsnachweis, der paritätisch durchgeführt wird, ist im Anschluß ., den Arbeitsnachweis der Landwirtschaftskammer eingerichtet worden. rmißt wesen, Absatzgebiete, Festsetzung der Preise für Gärtnereierzeugnisse UsmHüf Im weiteren Verlauf der Sitzung beschäftigte man sich mit all bauausschüssen in jeder Provinz Preußem sowie in den anderen deuwitona - sehen Ländern zur Bearbeitung sämtlicher Angelegenheiten, die jetzt viI R , < u igüssen Obgleich der Achtstundentag ein Unding für die Gärtnerei ist, wurde ei Ohenste Vereinbarung für die Zeit der Übergangswirtschaft dahin g hüring +rAfan HoR fr HiA 7. ßit vom Iß Novamhpr hiß 1 K Hehrnar dia Arhpi+g7A ® die seit langen Jahren in . burger Gartenbauschule nun endlich aus dem Zustande der Erwägung!. Planungen und Verhandlungen herausträte und ernstlich in Angriff g nommen würde. Die gegenwärtigen Zustände, unter denen die mel Fachschule ihr Dasein fristet, sind derart unzulänglich, daß < Schrö zuständige Landwirtschaftskammer angesichts der großen Bedeutun emen welche der Gartenbau für unsere Volkswirtschaft besitzt, unbedingt < Eam Verpflichtung hat, nun endlich für die ihr gehörige Lehranstalt folgt: „Die Firma Rupfer hat ihren Landpachtvertrag mit der St« Müncheberg (Mark) vor einiger Zeit gekündigt, da sie den Betri des Flugplatzes nicht fortsetzen will. Ueber die Verwertung der Gebäo schweben zurzeit Verhandlungen zwischen der Firma und der Landwit ,. schaftskammer, die dort die eine oder andere ihrer Anstalten unten 1 1tät bringen beabsichtigt, wahrscheinlich die Gärtnerlehranstalt.“ Diese Not 1 1 a ‘ war in verschiedenen Tageszeitungen der Provinz Brandenburg zu lese Zen Dazu erlaube ich mir zu bemerken: Es wäre sehr zu wünschen, d stzt ist, Ein ere. 1 Itzt gel alten, w t. Die lenscher le Wirk I Lie a den ' dd engl — - vei dies und Arbeitnehmern haben in den verschiedensten Bezirken Deutschlandlbstbäur stattgefunden, und auch in Schlesien sind solche Verhandlungen gefüher Ams worden. Es war dazu eine Kommission eingesetzt worden, welche sitit er zu gleichen Teilen aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusammensetz für den deutschen Gartenbau infolge der Interesselosigkeit weite Kreise der Berufsgenossen besteht. Der bevorstehende Verbandstag i Erfurt Anfang März werde für den Fortbestand bestimmend sein. Al Antrag des Vorsitzenden wurden die von ihm gemachten Vorschläge ft die Ziele und den Ausbau des Reichsverbandes genehmigt, die er in Erfur richten (selbst wenn das nur mit einem Mehraufwande von 10 bis 200 Mark möglich wäre), als ursprünglich für ganz andere Zwecke bestimm Häuser durch gekünstelte Umbauten (die heutzutage auch nicht gerad billig sind) notdürftig für die Schule umzugestalten. Es ist zu b fürchten, daß auf diese Weise die unzulänglichen Zustände, wie sie w . Oranienburg in den letzten Jahren bestanden haben und noch besteh! Wial in Müncheberg eine fröhliche Auferstehung erleben. N. N. d KÖl Aussicht genommene Verlegung der Oranie grsbr i endlich aus dem Zustande der Erwägung! 60 1 z bestimmter Lohnsätze erledigt. Das Ganze ist eine freie Vereinbarui Ne die ohne jeden behördlichen Zwang erfolgte. Zum Schluß bericht! 1 Senk Baumschulbesitzer Stern aus Brockau über die Einrichtung eh 28 Mat