Volltext Seite (XML)
12 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 3 u.4 Pinus Sabiniana Dougl. Ihre wie bei P. Coulteri zu dreien vereint stehenden Nadeln (nur selten stehen ihrer 4 zu sammen) sind schön bläulich- bis graugrün gelärbt und durchschnittlich 25 cm lang. Da sie im Verhältnis zu ihrer Länge ziemlich dünn sind, so sind sie etwas schlaff, teilweise zeigen sie auch eine mäßige Drehung, und hier durch verliert die Benadelung den starren Charakter, der sonst dem Nadelkleid der meisten Kiefern eigen ist. Der Stamm erwächst oft doppelschaftig. Die Krone bleibt bis ins hohe Alter tief herab beastet. Die Aeste stehen aber infolge des großen Lichtbedürf nisses dieser Kiefernart ziemlich weitläufig, und des halb fehlt der pyramidenförmigen Krone älterer Bäume die geschlossene, scharfe Silhouette, wie sie z. B. Pinus pcnderosa scopulorum so prächtig aufweist. Pinus Sabi niana ist also wohl ein schöner und interessanter Einzel baum, doch ist er für streng architektonische Wirkungen nicht geeignet. Prächtig sind übrigens die durchschnitt lich 20 cm langen und 12 cm dicken Zapfen. Bezüglich der Bodenansprüche ist noch zu sagen, daß Pinus Coulteri sich nur für Lehmboden eignet, der nicht zu trocken sein darf. Pinus Sabiniana begnügt sich mit trockenem Boden, doch liebt sie hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie z B, geschützte, tief eingeschnittene Gebirgstäler bie ten. Damit hätte der Verfasser sein Thema erschöpft. Mögen seine Ausführungen zu reichlicherer Verwendung der Gattung Pinus beitragen. Die beste Kastengurke.*) Die Gurkenkultur in halbwarmen und kalten Mist beetkästen ist, vorzüglich für den Gärtner in kleinen Städten und auf dem Lande, gewinnbringend, sofern eine Sorte von gutem Ertrage und diese aus bester Zucht an gebaut wird. Das Uebermaß von Sorten und das häufige Angebot von Neuheiten erschweren aber die Wahl. Der an und für sich einfache, wenn auch etwa Mühe ver ursachende Weg, eine Anzahl Sorten nebeneinander an- zubauen und den Ertrag zahlenmäßig genau festzulegen, wird vom Berufsmann meist nicht beschritten; man, glaubt, für diese wichtige Arbeit nicht Zeit zu finden oder muß auch mit Eingriffen in die Arbeit rechnen. Daher kommt es, daß eine so einfache Frage, wie die: W’elches ist unsere einträglichste Kastengurke? vom Gärtner meist nicht be- antwoitet werden kann und daß sie erst durch die Ver suchsarbeit geklärt werden muß. Bei der großen Zahl wichtiger Aufgaben, die sich auf dem Versuchswesen ganz von selbst einstellen, ist es im Rahmen unserer jungen Versuchsanstalt nicht möglich, a 11 e im Handel befindlichen Gurkensorten nebeneinander anzubauen. Ohne das Ziel besser zu erreichen, würde die ser Anbau zudem einen unnötigen Kräfteverbrauch bedeu ten, wie ja auch eine völlig einwandfreie Prüfung aller vorhandenen Sorten, z. B. von Rosen, Dahlien, praktisch nicht durchführbar ist. Bei der Prüfung muß man sich gewissermaßen einen Mittelpunkt festlegen, um den herum sich alles stellt, was zu beurteilen ist. Auf Kastengurken angewandt, würde ein solcher Mittelpunkt einesteils die bekannte und be währte Noas Treibgurke sein. Mit ihr sind andere Sorten von gleicher Form und' Anspruchslosigkei auf die Höhe des Ertrages zu prüfen, Ein weiterer Mittelpunkt ist durch die Sorte Sen sation gegeben, die nur kurze Gurken, aber in beträcht licherer Zahl als Noas Treibgurke, die bekanntlich zu den Schlangengurkensorten zählt, hervorbringt und sehr wider standsfähig gegen Witterungsverhältnisse ist. *) Entnommen aus dem in voriger Nummer des „Handelsgärt- ners" besprochenen Jahresbericht der gärtnerischen Versuchsanstalt der Landwirtschaftskammer in Bonn. Wir bauten im Berichtsjahre anfangs Mai auf einem kalten, vorher mit Salat bepflanzten Kasten von 21 Fen stern Länge 7 Gurkensorten in je 3 Pflänzen an, nämlich: 1. Noas Treibgurke, 2, Kaisergurke ((Neuheit von J. C, Schmidt-Erfurt), 3. Konkurrent X Weigelts Beste von allen, Bastardsaat gut, 1. Generation, 4. Y, eine noch unbenannte Neuheit einer Samen züchterei, 5. Sensation, 1 6. Blaus Konkurrent, 7, Dresdner Kastengurke; die Nummern 2, 3, 4 im Vergleich zu Nr. 1; 3 auch zu 5 und 6; 4 auch zu 5; 6 und 7 zu Nr. 5. Die Gurkenernte begann am 16. Juni und wurde, um den Kasten später noch zu anderen Zwecken auszunutzen, frühzeitig am 31. Juli zu Ende geführt. Ernteergebnis: Die Erntezahlen erweisen deutlich den Vortei bis zum 30. Juni bis zum 31. Juli Gewicht der Einzel frucht g Früchte im Ge wicht von g Früchte im Ge wicht von g Noas Treibgurke 5 2960 31 13630 439 Kaisergurke 4 1350 45 15910 353 Konkurrentx Beste von allen 8 3240 40 16560 414 Y . . . — —— 18 4485 249 Sensation 14 3360 52 18630 35S Konkurrent*) 5 1450 [25] 6300] 265 Dresdner Kastengurke .... 7 2250 48 17250 359 1. des Anbaues der kurzen Sorte Sensation und Dresd ner Markt, die ertragreicher sind als die langen Sorten vom Typ der Noas Treibgurke; 2. mit der Verwendung von Bastardsaatgut auch bei Gurken. Die Pflanzen der Bastardgeneration von Kon kurrent X Beste von allen waren wüchsig und widerstands fähig und brachten schlanke Früchte von gleichmäßigerem, schönem Aussehen sowie höherem Ertrag als Noas Treib gurke, Wir haben einen kleinen Posten solchen Bastard samens zum Anbau im Mistbeetkasten an die Mitglieder der Rheinischen Gärtnervereinigung abzugeben und bit ten die Bezieher, im nächsten Jahre Mitteilung über die Ergebnisse des Anbaues zu machen. Sensation war unübertroffen im Ertrag, eine reichlich dicke, glatte Gurke mit grünlichem Fleisch, Dresdner Markt setzte etwas später mit dem Ertrag ein als Sensation und brachte mehr warzige Früchte von weißer Fleischfarbe. Kaisergurke war unschön in der Form, stark einge schnürt und am Blütenende verdickt, zudem von gelb lichem Aussehen. Y war sehr wüchsig, setzte aber viel zu spät mit dem Tragen ein, Konkurrent fing später als Sensation, Dresdner Markt und Konkurrent X Beste von allen zu tragen an, brachte dann aber sehr schöne, gleichmäßige, fleischige Früchte. Der Versuch soll fortgesetzt werden. M. Löbner. Uspulun als Mittel gegen den Vermehrungspilz? In dem Jahresbericht 1918 der Gärtnerischen Versuchs anstalt der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz bespricht der Anstaltsleiter, Herr Kgl. Garteninspektor Löbner, Bonn, die erfolgreiche Benutzung des Uspuluns zur Bekämpfung einiger Pflanzenkrankheiten. So hat er damit vor allem vorzügliche Wirkungen gegen die Kropf krankheit des Kohls erzielt. Auch gegen die verderbliche Krätzekrankheit der Gurken hat das Mittel einen beacht lichen Erfolg gehabt. Das bringt den Schreiber dieser Zeilen auf den Gedanken, ob das Uspulun nicht auch be rufen sei, uns gegen die verschiedenen Erkrankungen der