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Nr. 5 u. 6 5 u. Freitag, den 31. Januar 1919 XXI. Jahrgang Der Handelsgärtner 2197 Handelszeitung für den deutschen Gartenbau • las Abonnement gilt fortlaufe d und kann nur durch Abbestellung 14 Tage vor Jahresschluß aufgehoben werden. n ei Begründet von Otto Thalacker.— Verlag: Thalacker & Schwarz, Leipzig-R., Comeniusstr. 17. Das Abonnement gilt fortlaufend und kann nur durch Abbestellung 14 Tage vor Jahresschluß aufgehoben werden. als ht 20 31, n. ik, 2307 . 27. ial: auh- arbig. Pam- evi Ila, ola, ten. achst, silb . len- u. ite 8 üchte. uh inn. inko. 7 M. impf rz. 33« in brik Sorten. An Landgurken werden angeführt 36, Speise kürbisse 47, Melonen 58 Sorten, wozu noch 8 Wasser melonen kommen. Von Tomaten gibt es 58, von Bleich sellerie 20, von Knollensellerie 14, von Radieschen 50, Ret tich 53, Kopfsalat 75, Bindesalat 18, Weißkohl 52 Sorten. Das ist eine Blütenlese aus der Gemüseabteilung. Nun zu den Blumen. Greifen wir beliebig irgendeine Art heraus, so z, B, die einjährigen Astern. Von diesen führt der fragliche Katalog 50 Rassen auf, von denen einzelne bis zu 25 Farbenschläge aufweisen. Zwar sind bei manchen Rassen nur 6, bei an deren nur 10 oder 12 verschiedene Farbenschattierungen । vorhanden, aber immerhin kommen auf diese Weise doch I 442 verschiedene Sorten zusammen. Um Irrtümer zu ver meiden, sei hier eingefügt, daß ich als eine Asternrasse bei spielsweise die Straußenfederastern, Hohenzollernastern usw. verstehe. Von Stiefmütterchen enthält ein anderes Preisbuch 110, von Phlox Drummondi 65, von Petunia hybri- da 90, von Primula sinenis 55, von Begonia semperflorens ten in: en, 35 Sorten. Diese Beispiele würden sich leicht vielfältig vermehren lassen. Aber sie mögen als Typ genügen. Ich gestatte mir angesichts dieses komplizierten Systems von Sorten die Anfrage: löt es wirklich für das Gedeihen des deutschen Gartenbaues und das Blühen des deutschen Samenhandels notwendig, daß es so etwas gibt, daß diese oft nicht einmal mit dem Vergrößerungsglas von einander zu unterscheidenden Sorten sich wie eine ewige Krankheit in den Preisbüchern von einem Jahrgang zum an deren forterben, — oder ich könnte auch sagen, daß jede winzige Verbesserung oder Veränderung älterer Sorten und Rassen sofort als Neuheit in das Register eingereiht wird? Meine Erachtens ist gerade jetzt der geeignete Zeit punkt, die Arbeit der Sichtung und Vereinfachung durch zuführen. Das gilt natürlich nicht nur für die angeführten wenigen Beispiele, sondern für die Sortimente aller gärt nerischen Kulturpflanzen, Die Sichtung und Ausscheidung braucht keineswegs übertrieben zu werden, damit eine für alle Bodenverhält nisse und klimatischen Besonderheiten geeignete Auswahl von Sorten möglich bleibt. Daß sie aber notwendig ist, das liegt wohl — sozusagen — auf der flachen Hand. Es ist ganz sinnlos, immer wieder Sorten zu vermehren und anzugreifen, welche sich nicht durch wertvolle Eigen schaften .auszeichnen. Der Beibehaltung wert sind nur diejenigen Sorten, deren Ertrag wirtschaftlich lohnt. Das gilt in erster Linie für Gemüse und Obst, Das gilt aber ebenso für die Blumen, besonders für die Schnittblumen, Bei diesen liegen ein wandfrei festgestellte Ertragsergebnisse bis jetzt wohl über haupt noch nicht vor. Die beteiligten Fachkreise sollten daher nicht zögern, die Angelegenheit möglichst bald in die Hand zu nehmen. 38, ip- is, aa- 327 Beachtenswerte Artikel in vorliegender Nummer: Uebergroße Sortimente. — Zu den Vereinbarungen der gärtnerischen Arbeits gemeinschaft. — Vereinbarungen über Löhne nnd Arbeitszeit der Vereinigung Deutscher Gartenarchitekten und Landschaftsgärtner in Groß-Berlin. — Deutsche Samenzwangs portionshandelspreise.— Praxis und Wissenschaft: Pflanzenpflege unter Glas und Licht- bedarf. — Zum Anbau der Haselnüsse. — Jedermann Selbstversorger. — Libocedrus decurrens Torr., die kalifornische Flußzeder. — Etwas über Bohnentreiberei. — Knapp heit an Obstunterlagen. — Die Aussaat der Farne. — Versicherung gegen Feld- und Gartendiebstahl. — Die Chrysantheme, eine deutsche Pflanze. — Fragekasten der Abon nenten. — Handelsnachrichten. — Handelsregister. — Konkurs. — Geschäftsnachrichten. — Personalien. — Bücherschau. Inserate 30 Pfennig für die fünf gespaltene Nonpareille-Zeile, auf dem Umschlag 40 Pfennig, im Reklameteil M. 1.— für die zweigespaltene 105 mm breite Petit-Zeile. Teuerungszusehlag 25°0. Zu den Vereinbarungen der gärtnerischen Arbeitsgemeinschaft. Die Arbeitsgemeinschaft hat in ihren Sitzungen vom 7, und 18. Dezember 1918, vom 6., 14 und 20. Jan. über die Abänderungen verhandelt, die sich auf die in den früheren Abmachungen festgelegte Arbeitszeit beziehen. Unter Zu stimmung sämtlicher Vertreter der in der Arbeitsgemein schaft zusammengeschlossenen Verbände sind folgende Ab änderungen beschlossen und festgelegt worden: 1, Die achtstündige Arbeitszeit ist während der Win termonate in allen Betrieben und Branchen ohne Ausnahme durchzuhalten, desgleichen in der übrigen Zeit des Jahres in den staatlichen, Gemeinde-, Friedhofs-, Landschafts- und Privatgärtnereien. 2. In Erwerbsbetrieben der Blumen- und Baumschulen gärtnerei ist außerhalb der Wintermonate eine zehnstündige Arbeitszeit zulässig. Ob die Mehrstunden zum gewöhn lichen Stundenlohn oder als Ueberstunden zu berechnen sind, unterliegt den örtlichen Vereinbarungen. Ahonnementspreis ei direktem Bezug vom Verlag: ir Deutschland, Oesterreich nd Luxemburg M. 6.—, für das usland M. l'L—, durch die Post der den Buchhandel M. 20.— pro Kalenderjahr. Ausgabe jeden Freitag. id 40er 1,60 M ipzig, 23« Übergroße Sortimente. Alljährlich, wenn ich im Winter meine Samen- und Pflanzenbestellungen für das bevorstehende Arbeitsjahr aus den eingelaufenen Preisbüchern zusammenstelle, habe ich meine Betrachtungen über die vielfach überaus großen Sor timente. Es wird da eine ungeheure Menge von Ballast mitgeführt und eine große Arbeitsleistung auf Dinge ver- wendet, welche doch zum größten Teil entbehrt werden können, Es ist ja gewiß an sich sehr löblich, wenn die Samenzüchter und -Händler, sowie die Gartenbaubetriebe und Obst- und Gehölzbaumschulen nach dem Grundsätze verfahren: „Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen“, aber sie sollten auch das Sprichwort beherzigen: All zuviel ist ungesund, und zweifellos haben wir in dieser Hin sicht einen Höhepunkt erreicht, welcher es wünschenswert erscheinen läßt, endlich an einen Abbau des allzugroß ge wordenen Sortenreichtums zu denken. Die ungeheure Sor tenfülle ist wirklich nicht notwendig, um mit gutem Erfolg Nutz- oder Luxuspflanzenanbau zu treiben. , Sie wirkt nur verwirrerd auf die weniger erfahrenen Fachgenossen und erschwert auch den Betrieb des Samen- und Pflanzenbaus und -Handels auf sehr fühlbare Weise, Vor mir liegt der Katalog einer großen mitteldeutschen Samenhandlung, In demselben sind aufgeführt an grünen Buschbohnensorten 49, an Wachsbuschbohnen 10, grünen Stangenbohnen 35, Wachsstangenbohnen 14 Sorten, — Zuckererbsen in 21, Kneifelerbsen in 29, Markerbsen in 22