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In der Folge hat der Verein es sich angelegen sein lassen, durch gemeinschaftlichen Bezug von Samenroggen seinen Mitgliedern eine ertragsreiche Ernte leicht zu machen. Die erste derartige Be stellung auf 77 Tonnen Probstei-Samenroggen erfolgte am 22. Juli 1857. In gleicher Weise waren 67 Tonnen Probstei-Samenhafer und 15 Tonnen dergleichen Gerste bestellt worden. Der mehr genannte Vereinsbericht für das Jahr 1858 konnte konstatieren, daß die Vereinsmitglieder zur Herbstsaat 1100 Thaler auf aus ländischen Weizen und Roggen und 1300 Thaler zur Frühjahrssaat auf Hafer und Gerste verwendet, auch Würzburger Runkelrüben samen und verschiedene Arten von Samen-Kartoffeln angeschafft hatten. Die Bestellung auf Runkelrübenfamen, zuerst am 3. Jan. 1857, hat viele Wiederholungen gehabt, auch Runkelrübenpflanzen sind Ende 1857 bestellt worden; wie ferner Versuche mit Samen von Centnerkraut, gelben Kohlrüben (1857), Riesenkohlrabi (1860), Kürbis (1857 und 1867), Rohrhirse (1860), auch von Tabak (schon 1857) gemacht wurden. Besondere Anregung wurde durch den Kreisverein, welcher sich der Besorgung der Sämereien bis in die jüngste Zeit unterzogen hatte; ebenso trat der Verein mit dem Akklimatisationsverein zu Berlin (1874) in Kartellvertrag, indem letzterer Samen zur Verteilung hergab und dafür Ernteberichte empfing. Ein gleich wichtiger Zweig für den Feldbau, auf möglichst vor teilhafte Weise die Saat zu bestellen, wurde vielfach erörtert. Veranlassung hierzu gab teils das landwirtschaftliche Amts- und Anzeigeblatt, teils der Vereinsfragekasten. — Am 5. Oktober 1857 entschied man sich dafür, daß flache Einsaat ertragsfähiger und zweckmäßiger sei, als tiefe; wie am 23. Februar 1858, daß die zeitige gegen die späte Einsaat überwiegende Vorteile bietet. So wurde u. a. am 8. Januar 1866 gleichmäßiges Einbringen der Körner mittelst Drillmaschine empfohlen, und am 18. März 1867 und 11. Februar 1868 das Walzen des Ackers unter Umständen em pfohlen, nachdem schon am 7. Februar 1865 erörtert worden war, daß Wintcrgetreide auf eine Furche zulässig sei und am 14. August 1867 als rätlich befunden wurde, daß bei Kornsaat, wenn es die Ernte in Bezug auf die Zeit gestatte, das Stürzen des Ackers wegen der Ackergahre vor dem Säen auf eine Furche den Vorzug verdiene. Ackergahre hatte Wagner-Schmole am 17. Februar 1867 erläutert. Die Beobachtungen über vorteilhafte Kornsaat (1857) bei sehr vorgeschrittener Zeit auf Felder, welche mit Rüben bestellt