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15 Merka, Zieschütz, Grubschütz, Ohna, Stiebitz, Postwitz, Obergurig, Jeßnitz am Gebirge, Pielitz, Kreckwitz, Schmale, Teichnitz, Binnewitz nnd Baschütz. Am 12. Februar 1866 wurde beschlossen, die Sitz ungen vom April bis August jeden Jahres ausfallen zu lassen. Mit den steigenden Bedürfnissen für die Erreichung der Vereins zwecke mußte auch der anfängliche Jahresbeitrag der Mitglieder von 5 Ngr. 1857 auf 6, 1861 auf 10 und 1868 auf 15 Ngr. erhöht werden, wovon jedoch die 11 Vergnügungen, bestehend in solennen Bällen, Kasinos und dergleichen, nicht bestritten wurden. Thatsache ist, daß diese geselligen Zusammenkünfte, wenn auch bis weilen sich hartnäckige Opposition gegen sie fand, stets zahlreichen Zuspruchs sich erfreuten und die melancholischen Ansichten über derartige Vereinsthätigkeit, durch die freudestrahlenden Blicke der Teilnehmer und besonders der Teilnehmerinnen, welche stets gern kamen, eine wohlwollende Korrektur erfuhren. Der Verein verein nahmte in den 25 Jahren seines Bestehens 5728 Mark 70 Pfg. und besaß am 31. Dezember 1880 einen Barbestand von 960 Mark 36 Pfg. Der landwirtschaftliche Verein Bautzen, welcher am 1. Oktober ds. Js. auf ein Vierteljahrhundert seiner Existenz zurücksieht, muß es über sich ergehen lassen, die Frage zu beantworten: ob er den im Grundgesetz ausgesprochenen Zweck: „daß er die Landwirtschaft nebst den mit ihr in Verbindung stehenden Gewerben in allen Richtungen und Teilen fördern wolle", zu erreiche» sich ernsthaft bemüht. Derjenige, welcher, wie wir, Gelegenheit fand, die Entwickelung des Vereins von Versammlung zu Versammlung eingehendst zu verfolge», kann nicht anders, als hierauf ein freudiges „Ja" ent gegnen. Es soll unsere Aufgabe fein, in der folgenden Darlegung, den Beweis dafür zu erbringen, wenn wir auch hoffen dürfen, daß eine bis in die sehr oft interessanten kleinsten Einzelheiten gehende Geschichte von uns nicht beansprucht werden wird. Aber selbst die allgemeinen Umrisse werden unzweifelhaft Veranlassung geben, dem landwirtschaftlichen Verein Bautzen von Herzen zu wünschen, daß, gleich den vergangenen, die folgenden Decennicn, erneuetes Zeugnis für die anerkennenswerten Bestrebungen deutscher Landwirte auch in unsrer engsten Heimat bringen mögen! Das Wesen der Landwirtschaft, welche mit sichtbaren Erfolgen zu rechnen hat, gestattet keinen Dilettantismus. Wirkliche Land wirte lieben ihren Beruf, treiben ihn aber nicht aus Liebhaberei