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llnierhaltungsbeilags j zum M § Hohenstem-EmMaler TagsSlati und Anzeiger § - . - „ . . — /SÄ Oer L,orä vsicier Mitten '— mit der ist," meinte «r und klopfte wenig Lust haben, wie wir, ihr Leben in einem Zuchthaus Tür zu- Monsteur Bilet empfing, einen Revolver in der Hand, seinen Besuch. Monsieur Lilinfelt erhob sich. „Ein Zug fährt morgens nach Ostende," sagte er ; ruhig, „wo wir sechs tüchtige Freunde haben, die ebenso- ! (Nachdruck verboten.) Monsieur Bilet, der in einem noch vornehmeren Hotel wohnte. Ein mitternächtlicher Besuch von Monsieur Lilinfelt aus konnte er durch die großen Fenster, die offen standen, die ganze Straße vor dem Cafe überblicken. „Nein," sagte er, „wir müssen bleiben." Er winkte einen Kellner, der ihn zu kennen schien, heran. „Philipp," fragte er, „sind Depeschen für mich gekommen?" „Ich werde Nachsehen." Nach einigen Minuten kam er mit einem blauen Blatt Papier in der Hand zurück. „Sehen Sie, das dachte ich mir," meinte Monsieur Lilinfelt, als der Kellner fort war. „Ich telegraphierte nämlich an Fertclot, er möchte mir hier Nachricht senden." Er machte die Depesche auf. „Alle Belege sollen mit Kurier an den Minister des Innern entweder heute oder morgen geschickt werden," las er. Lilinfelt steckte das Telegramm in die Tasche. „Fertelot ist ein Prachtkerl," sagte er. „Ich stimme mit Ihnen überein, Bilet, daß wir den zu unserem Ver trauensmann hätten machen sollen. Henry ist ein Viech und ein Esel." Um ein Uhr nachts wurde er aus einem traumlosen Schlaf geweckt. Ein Telegramm war für ihn eingetroffen. Er zog sich an, verließ leise das Hotel und begab sich zu <16. Fortsetzung.) „Scheinbar war Heinrich nicht damit zufrieden, volle zweitausend Frank wöchentlich zu verdienen," sagte Mon sieur Lilinfelt ruhig, „er muß sich mit den Amerikanern, von denen er uns schrieb, eingelassen haben." Monsieur Bilet nickte und drehte an seinem ge sträubten Schnurrbart. „Ich habe immer das Gefühl gehabt, daß Fertelot Monsieur Lilinfelt zuckte die Achseln. „Im Augenblick sind wir gesichert. — Ich besuchte meinen Freund auf dem Polizeipräsidium heute abend. Und aus seinem Wesen nnd seiner ganzen Art glaube ich mit Bestimmtheit schließen zu können, daß er noch kein Telegramm bekommen hat. Er sprach sogar mit mir über die Zeitungsberichte des Betruges," meinte Herr Lilinfelt. Er setzte sich in den großen Lehnstuhl, der am Fuß ende des Bettes stand, und überlegte schweigend. „Es lohnt sich, es zu riskieren," sagte er schließlich. „Was zu riskieren?" fragte Monsieur Bilet un geduldig. — „Mir scheint, unser Weg liegt klar vor uns. Ein Zug nach Köln fährt morgens ab und von Köln aus könnten wir leicht nach Bayern durchkommen und von dort nach der Schweiz gelangen. — Es tut mir zwar leid, Ihnen so etwas zuzumuten, aber Sie werden Ihren Bart opfern müssen." schloß und den Revolver un ter sein Kopfkissen zurück legte. „Was ist geschehen?" „Lesen Sie das." Monsieur Bilet rieb sich die Augen und las mit un beweglicher Miene folgendes Telegramm: „Der Kabi- nettskurier fährt morgen nachmittag nach Brüssel. — Der Marquis von Pelbo- rough ist mit dieser Angele genheit betraut worden." „Der Marquis von Pel- borough?" sagte Monsieur Lilinfelt nachdenklich. „Die Regierung scheint diesen De peschen große Wichtigkeit bei zulegen, da sie ein Mitglied der Aristokratie mit ihrer Be förderung beauftragt hat." Die beiden sahen sich an. „Wer ist dieser Herr?" war nichts Ungewöhnliches und der Portier fuhr ihm im Fahrstuhl in die fünfte Etage. Monsieur Bilet empfing, einen Revolver in Hand, seinen Besuch. „Ich muß vorsichtig sein," erklärte er, als er die hinter seinem Freund Von 6 cl Z L r L I l » c t. Lrrecbtigtr Uederketrung »u» <tem Sngliscdrn von S. l^cOLlmLN. der Zuverlässigere der beiden auf die Kabeldepesche, deren Absender augenscheinlich je ner Fertelot war. — „WaS wollen wir nun tun?" fragte er. „Soll es Deutschland sein?" Der bärtige Mann aber schüttelte den Kopf. „Wir haben noch Zeit; die Brüsseler Polizei wird erst dann handeln, wenn sie alle Dokumente in Händen hat." „Und wenn sie sich tcle- graphisch benachrichtigen?" Monsieur Lilinfelt strich sich den Bart und lächelte. „In diesem Fall, mein liber Bilet, sind wir bereits unter polizeilicher Aufsicht und die Bahnhöfe werden schon bewacht sein." Er sah sich nachlässig im Kreise um. Von seinen» Platz