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ter ter or- >18, VN nr tckr ae» >cm »r, tn- cv. len u» :0 e» rt. :S :2 :1 :0 :0 ra ru u- »« !2 !4 iS !0 !5 !5 !8 t- 0. 1 4 6 8 8 2 5 S l, t. 1 e t i l > I M.. UV. ...Lers Gröner, des Chefs der Heeresleitung, Heye, und des Chefs der Marmeleitung, Zenker, die frühere Hofloge, ehrfurchtsvoll begrübt von der sich erhebenden Menge. Professor Oskar Hackenbergers „Deutsches Gebet", gespielt vom Kosleckschen Bläser bund, dirigiert vom Komponisten selbst, eröffnete die Feier. Dann sang der Erksch« Männergesangverein unter Leitung von Professor Max Stange Schubert» „Sott ist mein Hirt". Pfarrer Siems, der Präsi dent des Volksbundes, sprach warme Worte der Be- grübung und gab eine Uebersicht über die ständig wachsende Arbeit und Entwickelung des Volksbun des. Wieder hörte man den Erkschen Männerge sangverein. Dann hielt Monsignore Dr. Kreutz (Freiburg im Breisgau), der Präsident des Deut schen Laritasverbandes, die Gedenkrede, die einen tiefen Eindruck auf die Versammlung machte. Dumpfer Trommelwirbel erschallte, Fahnen und Degen senkten sich, und das Tambour- und Horni- stcnkorps unter Leitung von Wilhelm Hillebrand spielte eine Strophe des Liedes „Ich halt' einen Kameraden". Nach einem Schlußwort des Präsiden ten Siems sang man gemeinsam zwei Strophen des Deutschlandliedes, und der Trauermarsch aus dem Oratorium „Saul" von Händel beendete die er hebende und würdige Feier. Inzwischen war auf dem Platze der Republik eine Ehrenkompanie aufmar schiert, die der Herr Reichspräsident, von der Menge mit brausenden Hochrufen begrübt, nach der Feier abschritt. Während der Feier im Reichstagsgebäude ertönten die Glocken der Berliner Kirchen und über dem hohen Hause kreisten drei Flugzeuge mit wehen den Trauerwimpeln. Konzert des Shsrgesaugversins Mstendrand Um das 25jährige Bestehen festlich zu be gehen, hatte der Verein für Freitag abend zu einem Festkonzert nach „Gasthof Wüstenbrand" eingeladen. Und da der Chorgesangverein bei Anlassen aller Art immer half, Feste durch Gesänge zu verschönen, zeigten die Bewohner W'istenbrands und der umliegenden Orte so reges Interesse an diesem Konzert, daß Saal und Saalstube überfüllt waren. Zwei Werke wurden geboten, zunächst „Frühlingszauber" von Max von Weinzierl für gemischten Chor und Orchester. Leicht und gefällig im Walzer tempo kommen diese anspruchslosen Gesänge, Nr. l nimmt sofort gefangen durch seinen wie genden Rhythmus; Nr. 2 bringt vergangene Romantik mit der Mondnacht im Wald; kn Sir. 3 liegt eine schöne Steigerung und Nr. 4 schwelgt im Frühlingsjubel. Solche Werke ge fallen immer, und so war der Beifall groß. Im größeren „Frau Minne" von Max Meyer- Olbersleben (Werke von Resa) wurden an Chor und Publikum weit größere Anforderun gen gestellt. Diese Komposition ist dramatisch und geht in allen ihren Teilen trefflich auf den ihr zugrundeliegenden Gedanken ein: Ein König Harald hatte jahrelang sein Land ver gessen, weil er in den Banden der Frau Minne lag, er glaubt auch wieder kämpfen und wirken zu können, wenn er sie lebendig im Turm be gräbt. Nun schreitet er von Sieg zu Sieg, aber ohne inneres Glück. Und als ihm Frau Minne wieder singt, wird sein Herz froh. — Sprache und Inhalt erinnert an Uhlands Balladen, die Musik Meyer-Olbersleben ist satt und erinnert in manchen Teilen an Wagner nachfolge. Sehr gut untermalt das Orchester, so stehen gleich im Anfänge das herbe, kraftvoll« Harald- und das süße, unbekümmerte Minne- motio. Durch diesen Gegensatz auch in den bei den Solostimmen und gleichfalls zwischen Frauen- und Männerchor wird gewaltige Span nung erzielt, die ihre Erlösung in der Ver bannung Frau Minnes findet. — Im 2. Teil kann man Meeresrauschen hören, sehr gut ist der Komponist dem Eefühlsgehalt dieser feinen Lyrik gerecht geworden. In Nr. 3 hören wir Meerfahrt, Kampf, Sieg, Stegesmarsch ohne Freude, endlich Glück und Liebe. Die Einstudierung dieses schwierigen Werkes mag sehr gründlich gewesen sein; denn die Aus führung war tadellos. Zunächst ist der Chor fein zusammengesungcn, die Grundlagen alles Singens sind vorausgesetzt, eine Basis für gutes Gelingen also gegeben. Es war eine Freude, die Begeisterung der Sänger und Sängerinnen zu beobachten und deren Frucht: eine schlacken lose Gabe anzunehmen. Wie gut waren Aus sprache und Beseelung, ich nenne „schwoll an", „König Harald lauschte blaß wie der Tod", „sang der Wind", „im bittrem Gram" usw. Der Chor hat Großes geleistet und sich damit den Meisterbrief ersungen. Frau Franziska Heide sang Frau Minne in künstlerisch vollendeter Weise, ihr Sopran ist strahlend hell und zeigt klassische Bildung, Herr Kurt Dietze, der bisher als Klavierspieler vor die Oeffentlichkeit getreten war, überraschte uns gestern mit seinem angenehmen Bariton, der wohl noch nicht die Größe Königs Haralds erreicht, aber in seiner edlen Hilfsbereitschaft erfreut und bei weiterem Studium schöne Er folge erwarten läßt. Die Stadtkapelle Limbach (Leitung Herr Kapellmeister Leis ring) in Stärke von 30 Mann spielte gut und konnte durch die Vielseitigkeit des Orchesters den ver langten Abtönungen und Farben voll gerecht werden. Herr Kirchenmusikdirektor Stadel mann dirigierte mit voller Hingabe, gab die oft schwierigen Einsätze gut und holte aus Chor und Orchester alle die vorhandenen Wort- und Lautschönhciten so heraus, daß langer Bei fall dankte und tiefe Wirkung zurückblieb. Frau Heide und Herr Dietze sangen zwischen den Chorwerken zwei Duette aus der „Zauber flöte" und „Figaro" von Mozart mit Orchester begleitung. Das war fein! Frau Heides Sopran in seiner Klarheit, Herrn Dietzes Bari ton, der lyrischen Anlässen gut gerecht wird. Am Anfang und Ende standen zwei Orchester stücke von Schubert, das ist recht im Schubert- jahre. Dankbar hörten wir die köstliche Ouver türe zu „Rosamunde", aber die endlose Zusam menstellung Schubertscher Melodien am Schlüsse ist für ein Musikerherz greulich. Eine Melodie überstürzt die andere, eine zwar immer schöner wie vie andere, aber ohne Ordnung, ohne Sinn zusammengefügt. — Die Kapelle spielte gut. Herr Kapellmeister Leisring ist ein talen tierter Leiter. Doch der Festabend brachte nicht nur ein Festkonzert, sondern auch den Festaktus. Herr Bechstein als Vorstand des Lhorgesang- vereins begrüßte die Anwesenden, vor allem den Ehrenausschuß mit Herrn Bürgermeister Loos, Herrn Pfarrer Schreyer als Ver treter der Kirche, die Ortsvereine, Ehrenmitglie der, die anwesenden Gründer, Herrn Moritz Wötzel, Emil Dost, Edmund Reinhold, die von auswärts gekommenen Gründerinnen und ehemalige Mitglieder. Dann überreichte er dem verdienten Herrn Kirchenmusikdirektor Stadelmann, der den Verein vor 25 Jahren gründete und stets sein Leiter war eine wertvolle Peddigrohrgarnitur, die den Be schenkten zu der humorvollen Frage anregte „Ihr wollt wohl, daß ich mich zur Ruhe setze?" Nun folgte eine lange Reihe von An sprachen, die sämtlich dem Verein und seinem Dirigenten Glück wünschten und zumeist wert volle Geschenke überreichten. Herr Pfarrer Schreyer überreichte vom Kichenvorstand 100 Mark und an Herrn Stadelmann im Auf trage Pfarrer Löschers, des Vorsitzenden des Landeskirchenchorverbandcs, eine Anerken nungsurkunde für die musikalische Wirksamkeit von 1901—1928. Herr Bürgermeister Loos schenkte im Namen des Ehrenausschusscs 350 Mark und freute sich mit der Ernennung des Herrn Stadelmann zum Kirchenmusikdirektor, womit auch der Ort geehrt werde. Frau Marga Müller aus Burgstädt (Gründerin) ließ eine Standarte überreichen; Herr Eisen bahninspektor Hässelbarth als Vorstand des „Allgemeinen Bürgervereins" dankte gleich falls mit einem Geldbeträge und Fräulein Uhlmann überbrachte im Auftrage des Jungfrauenvereins ein schönes Notenpult. Die Herren Bechstein und Stadelmann dankten herz lich, und dann verteilte Herr Stadelmann im Auftrage des Landeskirchenchorverbandes An erkennungsurkunden an Frau Else Seifert, Frau Frida Leißner und Frl. Frida Här- t i g. Auch Herr Ernst V e ch st e i n, der seit 23 Jahren Vorstand des Vereins ist, wurde durch eine Urkunde geehrt. Die Stimmung — durch Musik und Fest reden hervorgerufen — steigerte sich durch den darauffolgenden Ball zu wahrer Festesfreude. Und man konnte und durfte feiern, nach 25jäh- riger treuer, gesegneter und allgemein aner kannter Arbeit im Dienste der kirchlichen und weltlichen Musik soll ein Meilenstein stehen. Auch von hier aus sei dem Chorgesangvcrein unter der bewährten Führung durch die Herren Bechstein und Stadelmann für die Zukunft schönste Entwicklung gewünscht. H. Zesewitz. Am 26. Februar faird aus Anlaß des Jubiläums des Chorgesangvereins in der Kirche zu Wüstenbrand ein Festgottesdienst statt, an welchem sich die Fahnen tragenden Vereine be teiligten. Herr Pfarrer Schreyer gedachte in seiner Predigt gebührend des Jubettages. Dann wurde in mustergültiger Weise die Kan tate Nr. 101 „Du Hirte Israels, höre" von Joh. Seb. Vach aufgeführt. Herr Strumpf wirker und Kirchenkassierer August Seifert wurde für seine 32jährige treue Tätigkeit in der Kirchenmusik am Orte durch Ueberreichung einer Ehrenurkunde vom Ev.-luth. Landeskonsistorium geehrt. Konzert des MSnMMngvsrMS zu Sbwlmgwttz Der „Männergssangverein" Oberlungwitz beging am Sonnabend, dem 3. Mürz, sein 8 6. Stiftung s- fest im Gasthof „Zur Post" mit Konzert und Ball. Das Konzert war nach Anlage, Durchführung und Erfolg recht beachtlich und legte gutes Zeugnis ab vom ernsten Wollen, Streben und Können der Sänger. Herr Kantor P. Türke halte in geschickter Weise ein Programm zusammengestellt, das dem Geschmack der Hörer wohl entgegenlam, dabei aber künstlerische Basis nicht verlieb. Zwei Gedanken waren in ihm verwirklicht: Wien — Schubert! Unter 11 Namen mar Schubert fünfmal vertreten. Und bis auf einen Chorgesang werden sämtliche gehörte Gesänge auch zum Wiener Sängcrsest gesungen. Diese Auswahl ist erfreulich, sie ist ein Beweis für musikgcschicht- lichen Sinn, der dis Hörer erziehen soll und dann auch ein Treubeweis gegenüber dem Deutschen Sän gerbund. Selbst die noch nicht berührten Programm- Punkte gliederten sich fein ei». Auf die durch den „Lindcnbaum" von Schubert und „Trennung" von Marschner geschaffene romantische Stimmung pab- ten vorzüglich die Melodien aus „Hänsel und Gre tel" von Humperdinck und die „Geschichten aus dem Wiener Wald" von Johann Straub waren nicht nur Uebergang zum Ball, sondern auch schon ein erwar tungsvoller Grub von Wien. Einzig das Potpourri tigung mit okkulten Phänomenen und das Im darauf den Bericht in die Maschine. Dieser nicht vereinen oder erklären lassen. vermittels Wenn ich nun hier von einer solchen sonder- Durchschlag in drei Exemplaren hergestellt. Elams Jahren vor dem Kriege. Der praktische Erfolg solcher Bemühungen scheint nun zwar nicht groß Aber grundsätzlich kann man wohl sagen: modernen Einrichtung schienen die dunklen Es gibt tatsächlich wunderbare Vorkommnisse, Mächte, die das Zustandekommen des Berichtes die sich mit den modernen Naturwissenschaften bisher gehindert, nichts anhaben zu können. er sich Bedin- Sie die je gungen — seine Geschichte zu erzählen, gehört wohl mit zu den sonderbarsten, ein Mensch erlebt hat. (merkst Du schon anzuschließen und und Nordamerika Zweck meines etwas?) in den Himalaja endlich über China, Japan zurückzukehren. heutigen Briefes ist nun, Ich erwarte mit Spannung Deine Antwort. In alter Freundschaft Dein Bernhard Loening. Dieser Brief wurde dom Leutnant von Reim» für mein Mutterherz ist. Sie lieber Claus, an Bernhards Seite zu wissen!" sagte Frau Loe ning, dem Leutnant di« Hand schüttelnd. Und halb scherzhaft, halb ernst fügte sie hinzu: „Geben Sie mir nur gut auf Bernhard acht!" „Da wird wohl Bernhard eher auf Llau» aufpaffen müssen," meinte Peter Loening, der ältere und bereits verheiratet« Sohn der Fami» Dich zur Teilnahme an dieser Reise zu ani mieren. Als leidenschaftlicher Jäger wirst Du sicher Lust dazu haben. Die 20 bis 25 Mille, die die Sache pro Kopf kostet, wird Dein alter Herr, wonn du ihm gut zuredest, schon locker machen; und daß Dir ein längerer Urlaub bewilligt werden wird, daran zweifle ich auch nicht — bei Deinen guten Verbindungen nach obenhin und bei der Sympathie, die das Kriegsministerium solchen Unternehmungen junger Offiziere entgegenbringt. Gib mir also so schnell als möglich Nach richt, ob ich auf Deine Teilnahme hoffen darf. beck vom Briefträger übergeben als er gerade > sein« Wohnung verließ, um sich in die gegen» , überliegende Kaserne zu begeben, wo er Reit» i unterricht zu erteilen hatte. Noch niemals hatte Leutnant von Reimbeck so wenig an seinem Schülern zu tadeln gehabt» wie in dieser Stunde. Er schien es gar nicht zu bemerken, wenn einer die Hacken nicht ge nügend Herabdrückle oder die Oberschenkel nicht ordentlich zurücknahm. Gleich nach dem Unterricht begab er sich zu seinem Rittmeister, um einen dreitägigen Ur laub zu erbitten. Noch am gleichen Abend reiste er nach dom väterlichen Gute ab, das im Han- noosrschen, unweit der Hamburgischem Grenze, gelegen war. Es war nicht leicht gewesen, den alten Ncim- beck für den Plan zu gewinnen. Auch die Er langung des Urlaubs erwies sich als recht schwierig, obwohl der Oberst das Gesuch seines Leutnants warm befürwortet hatte; war er doch der Ansicht, daß an dein Nimbus einer solchen Reise das ganze Regiment Anteil haben werde. Doch nach sechs Wochen — Mitte Februar — hielt Claus von Reimbeck die Bewilligung eine» Urlaubs bis Ende des Jahres in der Hand. Am übernächsten Abend fand im Kasino ein« Abschiedsfeier für Claus von Reimbeck statt, und am Tage darauf reiste er nach Hamburg ab. Den Abend verbrachte er im Hause Loening, einer herrlichen Villa a» der Elbchauffee, wo er auch für die nächsten Tage Wohnung nahm. Herr Gustav Loening, der alleinige Inhaber der großen Exportfirma C. A. Loening, und seine Frau zeigten sich sehr erfreut über dr« Teilnahme Claus von Reimbecks an der Neis«. „Sie glauben nicht, welche Beruhigung es Das Manuskript wurde Eine ganze Reihe seltsamer Mißgeschick« hat c einem südlichen internationalen Badeort kennen die Herausgabe des Buches verhindert. gelernt, — ihn und seine bildschöne Frau. Das Zunächst wurde jener Teilnehmer der Ex- Ehepaar, das nicht in Europa lebt, macht in pedition, der sich zur Niederschrift der Erleb- diesem Badeort Station, um sich für Europa, niss« entschlossen hatte, durch eigentümliche kür- wo es einige Monate verbringen wollte, zu perliche Zustände bei der Arbeit stark behindert, akklimatisieren. Jener Mann ist jetzt dreiund- Als er dieser Zustände endlich Herr geworden, vierzig Jahre alt, hat ein jugendliches Gesicht, gelang cs ihm, in einer Nacht etwa zehn Vogen aber schneeweißes Haar. Er erzählte mir, daß zu beschreiben. Er schloß diese in seinen ein« einzig« Nacht — er sei damals siebenund- Schreibtisch ein. Als er die Blätter am anderen zwanzig Jahre alt gewesen — sein Haar so gc- Tage aus der Schublade nahm, waren sie unbe- bleicht habe. Ein« unheimliche Erscheinung Zu Beginn des Jahres 1908 erhielt li«, der schon seit Jahren in der Führung der Geschäfte dem Vater zur Seite stand. „Bei euren dummen Streichen auf der Schule warst du doch imnrer der Anstifter, Cläuschcn!" „Dann wäre doch das Beste, ihr würdet mich zum Aufpassen mitnchmen!" ries Lily Loening, ein reizendes Mädchen von achtzehn Jahren mit einem hellblonden Wufchelkopf. „Denn ich bin doch sichar die Vernünftigst« von euch," sFortsetzung folgt.) Als der Uebcrsetzer in Paris gerade bei der Vollendung der Arbeit war, meldete ihm das Dienstmädcben den Besuch eines fremden Offi ziers. Nocy ehe er antworten konnte, öffnete sich .ne Tür seines Arbeitszimmers, und ein Inder, ver -u dem englischen Truppen gehört«, trat ein. Ohne einen Gruß ging der Inder an den Schreibtisch des Uebersetzers, nahm das Original- Manuskript und die Uebersetzung an sich und verließ damit wortlos das Zimmer. Dein Ueber-! sstzer wär« es — so schrieb er — nicht möglich gewesen, durch Wort oder Tat diesem Uebergriff zu begegnen; er habe sich wi« gelähmt gefühlt. Alle Nachforschungen nach der Person des Inders seien vergeblich gewesen. Der erwähnte deutsche Verlag ist übrigens während des Krieges eingcgangen, und der Ver fasser der Schrift hat auch nicht nochmals den Willen zur Niederschrift seiner Erlebnisse auf bringen können: Ich selbst habe ihn erst im letzten Winter i» > davon Begebenheit berichte, so tue ich es aus Das erste Exemplar erhielt der Verleger, das zwei Gründen: Erstens ist dies« Geschichte — zweit« behielt der Verfasser des Berichts, das man mag über sie denken, wie man will — an dritte wuroe zwecks Uebersetzung ins Französische sich spannend genug, um damit den Bericht zu nach Paris gesandt. rechtfertigen. Zweitens aber ist sie mir von Noch ehe der Verleger das erste Exemplar einem Mann« übermittelt worden, an dessen in die Druckerei geben konnte, verschwand es Wahrheitsliebe für mich keinerlei ZweisÄ be- auf rätselhafte Weise aus seinem Schrank. Der stehen-ünnen; auch hat mir mein Gewährsmann Verleger erhielt darauf das zweite Exemplar, alle Namen der Personen und Orte und alle Als man mit dem Satz begann — es war im Daten der Begebenheit genannt und zum Teil Juli 1914 — brach in der Druckerei Feuer aus, mit Beweisen belegt. Allerdings habe ich in wodurch dieses Exemplar vernichtet wurde. An! meinem Bericht diese Namen ändern müssen; es einer nochmaligen Abfassung der Arbeit wurde war dies di« Bedingung für die Erlaubnis zur der Verfasser dann durch Teilnahme am Kriege Veröjsentlichung. Ich schicke auch gleich voraus, verhindert. daß ich deshalb Fragen aus dein Leserkreis« nach Nach Friedensschluß schrieb er an den franzö- diesen Namen und Daten unbeantwortet lassen fischen Uebcrsetzer, um sich nach dem Verbleib muß. Wer die Geschichte nicht glauben will, des dritten Exemplares zu erkundigen. Da er- mag es bleiben lassen; ich nehm« es ihm nicht hielt er folgende merkmürdige Mitteilung: übel. Mir, als Unterhaltungs-Schriftsteller, liegt ja nicht ob, zu beweisen, sondern zu er zählen — zu unterhalten. In den Jahren 1908 und 1909 erschienen in größeren Abständen in verschiedenen Zeitungen einige Notizen, an die sich vielleicht der eine oder andere Leser noch erinnern wird: Es wurde von drei jungen Leuten berichtet, die zum Vergnügen und aus Sportlust eine ge wagte Reise in fast unbekannte Gegenden Asiens unternommen hatten und dann scheinbar ver schollen waren. Nach einigen Monaten wurde dann gemeldet, daß die« Leute wohlbehalten zurückgekehrt seien. Ei^ntümlich war, daß inan nichts Näheres über ihre Erlebnisse erfuhr und auch zunächst keiner lei Publikation darüber verheißen wurde. Im Jahre 1913 kündigte endlich ein kleine- ver wissenschaftlicher Verlag di« baldige Heraus gabe c nes Berichtes über diese mysteriöse Reise an. - >>r ist niemals erschienen. tigung mit okkulten Phänomenen und das In- schriebones Papier so daß er annehmen mußte, Erst nachdem wir uns wochenlang kannten teresse dafür weit verbreiteter sind, als in den geträumt oder Halluzinationen gehabt zu haben, und uns sehr befreundet hatten, ließ Dies wiederholte sich zweimal. Er diktierte herbei, mir — unter oben genannten von Rsimbeck, ein vierundzwanzigjähriger Leut nant bei einem Kavallerieregiment in P von einem Freund und alten Schulkameraden aus Hamburg einen Brief, der etwa so lautete: Lieber Claus! Wie Du wohl weißt, war eigentlich ge plant, daß ich jetzt, nach Beendigung meiner Studien, als Mitarbeiter meines Vaters und meines Bruders in unsere Firma «intretcn sollte. Nun hat mir aber mein guter Vater — großzügig wie er ist — als Weihnachts freude die Mittel zu einer großen Reise von neun bis zehn Monaten zur Verfügung ge stellt, damit ich mir noch ein wenig die Welt ansehen soll, bevor mich das Eeschäftsgetriebe völlig gefangen nimmt. Da die Reiseroute in mein Belieben ge stellt ist, habe ich mich dafür entschieden, nach Indien zu fahren, einige unserer dortigen Filialen zu besuchen, dann einen Jagdausflug As drei Todgeweihten Ein okkultistischer Roman von Hans Possen darf (Nachdruck verboten) Vorwort Keinem Menschen, der Zeitungen, Zeit schriften und Bücher liest, wird die Tatsache ent gangen sein, daß seit Kriegsende die Beschäf-