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Oer Mißgriff. Eine luftige Katzengeschichte. Von E. Eutichow. (Nachdruck verboten.) Kelle Aufregung herrschte in dem sonst io stillen Damen heim. Mit hochroten Köpfen standen sie alle beisammen und schauten dem Treiben zweier kleinen Katzen zu In polier lichen Sprüngen setzten die beiden Kobolde munter über Stühle und Tische, schlugen Purzelbäume, rissen hier und dort einen Gegenstand hinter sich her. der mit ohrenbe täubendem Lärm zu Boden fiel. Entsetzt drehten sich dann wohl die beiden Uebeltäter herum, um aber nur noch über mütiger das Spiel fortzusetzen. Mit starren Augen schauten die menschlichen Bewohner des Keims auf das Schauspiel zu ihren Zützen nieder, um dann bei jedem neuen „Klirr — Klirr" entsetzt zusammen zu schrecken. Da löste sich aus der Gruppe eine alte Dame, mit strenger Miene schaute sie sich um: „Wo steckt denn nur Fräulein Liemer, bitte, suchen Sie sie, meine Damen" Und aufgeregte Menschen durchstöberten das Haus und den Garten . „Fräulein Liemer, Fräulein Liemer!" — Immer wieder ging der Ruf. „Ja, bitte — —— ^Kommen Sie sofort in die Küche, die Frau Vorsteherin wartet — die Katzen —!" Verständnislos schaute die Ge rufene auf die Zimmergenossinnen, dann setzte sich der ganze Trupp in Bewegung Ein furchtbares Gepolter begrüßte sie bei ihrem Er scheinen. Streng klang die Stimme der Leiterin: „Wir haben Ihnen ausnahmsweise erlaubt, Liemer (wenn sie ärgerlich war, redete sie die der Hausordnung Unterwor fenen nur mit Zunamen an!) Ihr Kätzchen mitzubringen, aber daß Sie nun einfach noch ein zweites Vieh haben — nein!" Die ganze Empörung klang aus dem kleinen Wört chen „nein!" wieder. Sprachlos schaute Irene Liemer aus das Bild, unwillkürlich mußte sie lachen, als sie die kleine Naschkatze, den Fremdling, einen Milchtopf über den Kops gestülpt, aufgeregt herumspringen sah. Der kleine Frech vachs hatte wohl nicht mit der Tücke des Schicksals gerechnet bei dieser Entdeckungsfahrt. Als sie die beiden Kätzchen zusammen sah, dämmerte ihr plötzlich eine Erinnerung auf — gestern, beim Nachhausekommen saß doch ihre kleine Mieze vor der Tür und sie hatte sie, da es schon dunkel war, gleich mit hineingenommen und nun einen Fremdling erwischt! Daher der unfreiwillige Zuwachs im Heim. Zer knirscht berichtete sie von ihrem Mißgriff, man mußte un willkürlich mitlachen und ließ Gnade vor Recht ergehen, aber „die Fremde kommt also fort", klang befehlerisch die Stimme der Vorsteherin. Aufatmend beeilte sich Irene Liemer zu versichern: „Aber gewiß!" Nun war es allerhöchste Zeit, daß sie zum Dienst kam. Belustigt dachte sie bei der Arbeit immer noch über das Erlebnis nach. — Am Abend kam die Vorsteherin mit liebenswürdigem Lächeln auf sie zu, „nun, Fräulein Liemer, wir haben den Schaden gleich wieder gut gemacht und den kleinen Eindringling wieder vor die Tür gesetzt, da wird da» Tierchen schon den Weg finden." Ordentlich stolz war die alte Dame auf ihren erfinderischen Einfall. Irene Liemer bedankte sich lachend. In ihrem Zimmer erwartete sie aber das Verhängnis die Decken abgerissen, am Boden, bunt durcheinander, alles, was nur Herumzuwersen war. Hier ein Schuh, die schöne bunte Stickerei vollkommen zerrissen, dazwischen Scherben in bunter Reihenfolge, aber auch Wurstzipfel mußten herhalten und prangten mitten auf dem frisch geölten Fußboden. Irene Liemer konnte das alles nicht faßen, bittend klang ihr Rui: „Mieze, Mieze!" und sie kam mit wild gesträubten Haaren, den Schwanz herumfuchtelnd, kam, um nicht näher zu kommen, sondern immer neue Berge von Unheil aufzutürmen. Da sah es die Herrin erst das war ja der Fremdling, also ihr Liebling mußte fort?" — Ein doppelter Mißgriff also, nun war sie ja quitt. Eine lange Unterredung wurde es mit der Vorsteherin, die nur ein über das andere mal seufzte, nun mußte auch der Fremdling fort! 14 Tage später, Irene Liemer hatte sich schon tiefbe- trübt mit dem Gedanken abgefunden, ein leises, wie bitten de» „miau, miau", sie glaubt ihren Ohren nicht trauen zu dürfen, ist mit einem Satz an der Tür, öffnet, und — leise, vorsichtig zwängt sich ein kleiner grauer Körper durch die Tür, schaut sich blinzelnd um „miau". Da bücki sich auch schon Irene Liemer und drückt sie mit fester Hand an sich, »arme Kleine, bist ja ganz ausgehungert". Lieb kosend gleitet die Hand über das struppige Fell, über den mageren Körper, und unter den Kosenamen rollt sich die kleine Vertriebene schnurrend aus dem Schoß der Herrin zusammen und läßt sich wie ein kleines hilfloses Kino päppeln Im Heim aber wetteifert man von der Stunde an, dem unscheinbaren Kätzchen etwas Liebes anzutun, sie ist mit einem Schlage der verwöhnte Liebling aller geworden. Miezelchen aber schreitet stolz erhobenen Kopfes durch das Haus, sie fühlt, daß sie hier endlich Siegerin wurde, nur bei der Herrin, da ist sie ganz anders kosend und schmei chelnd streicht sie des Abends um ihren Platz und ist erst ganz zufrieden, wenn sie auf dem hintersten Eckchen des Stuhles auch noch ein Sitzplätzchen für sich erwischt, von wo aus sie dann ihr endloses Lied spinnt. Woher stammen unsere Zimmerpflanzen? Um diese Frage zu beantworten, könnte man mehrere Seiten füllen, denn fast alle unsere Stubenzierpflanzen sind eingewanderte Fremdlinge Viele stammen aus Asien, be sonders aus Indien, viele auch aus Südamerika. Hier sollen nur die bekanntesten unserer Zimmerpflanzen einer diesbezüglichen Betrachtung unterworfen werden Nur wenige werden wißen, daß die anmutige Fuchsie die bergigen Waldungen Mittel- und Südamerikas schmückte, wo sic zu großen Sträuchern auswächst, ähnlich unserem Flieder und Jasmin. In Mexiko, Peru und Chile trifft man die Fuchsie sehr häufig an; dort ist ihre eigent liche Heimat Die sehr dekorative Pelargonie (Geranie, Storchschna bel) ist dagegen ein Kind des „schwarzen" Erdteils. In Südafrika besonders im Vorgebirge der guten Hoffnung, ist sie wildwachsend anzutreffen Dort erreicht sie auch eine ganz respektable Höhe und schießt so üppig ins Kraut, wie unser weißer Hollunder. Und die Kamelie? Sie entstammt wieder einem an deren Erdteil. In Ostasien ist sie zu Hause. Sie schmückt dort als Strauch bis zu zwölf Meter Höhe die Wälder und Heiden Japans und Chinas Schlitzäugige Mongolenmäd chen waschen sich das Haar mit einem wohlriechenden Wasser, in dem sich Bestandteile der Kamelienblüte be finden Die Myrte dagegen kommt schon wildwachsend in Süd- europa vor. Am Mittelmeer trifft man Myrten, die Jahr hunderte alt sind und einen solchen Umfang haben, daß man von ihrem Laube viele hundert Brautkränze winden könnte Die Azalee stammt aus Indien, woher auch der Olean der und die Gloriosa (Prachtlilie) zu uns gekommen sind. Die Hortensie stammt ebenfalls aus Asien. Die Vanille (Heliotrop) ist in Südamerika zu Hause. Rä^el-bBe. Nätsel-Eleichung. 3 -s- d (- c) Z- ck - X. 3) ägyptischer Sonnengott, k) Fluß in Italien, c) Für- wort, ct) Gold aus Französisch. X) Stadt in Schlesien. Logogriph. Mit „g" such' es im Schweizerland, Als Speise ist's mit „s" bekannt. Auslösungen aus letzter Nummer. Charade: Rheingold (Wagncrsche» Festspiel). Skat-Aufgabe. Mittelhand hatte: Da Vorhand auf Jungfer »vielt steht sie Pubr und als Ik den Stick behält. ihre einzig gefährliche Herzen nach Mittel. Hand nimmt ihre beiden blanken Zehnen herein und dringt oa aus Kreuz-König die Dame und Sieben fallen ihre Karo-Neun nach Hinterhand muß nehmen und Vorhand sangt den Ramsch aus Herzen-Aß und di« lleinen Pil