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plilMtzerWcheub'M §enqprecherrQr-W. Sezirks-l^nzeiger Erscheint: vr«nM>g,vMMLr«tagl>.SonnoVenS. z Mit,Illustriertem Donntagsblatt», .LanÄMirt. »M« H schaMichsr Vellage" und ^Mods Mr Kile". I RR Kdonnement: Monatlich 48 pk., vierteMhriich des KSnigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz unö Teilung 1'elegr.-6dr.: Wochenblatt Pulsnitz kl 1 S Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 8 > ^0 Uhr aukzugsben. Vie künk mal gespaltene Will I I Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis 12 pk. V V v Neklams 30 pk. Sei Wiederholungen Nabatt. kti»- Xs», umkassend die Ortschatten: Pulsnitz, Pulsnitz M. S.» Vollung, Sroßröhrsdor^ Zretnig, löauswalde, Ohorn, Obersteina, wieder» si KllllolllUll lUt OLIl »NIiItS^LttU^idOE^tt PUlÜllll), stelna, V?eitzbach,Ober-u.Niederlichtenau,Sriedersdork-Ihiemendork, Mittelba- Lrotznaundork,Lichtenberg,kiein-vittmannsdork. vruck und Verlag von L. L. SSrsler's Erben (Inh.: I. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, lZismarckplatz vr.265. Verantwort! er Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 82. Donnerstag, 10. Juli 1913. 65. Jahrgang. Sonntag und Nontag, den 20. und 2l. Juli: Rranlinarkt in Pulsnitz. Das Wichtigste. Der König richtete an den General v. Heeringen ein in besonders anerkennenden Worten gehalte nes Handschreiben. Der Kaiser verließ gestern den „Imperator" und trat von Brunsbüttel aus auf der „Hohenzollern" die Nordlandreise an. In Wien werden die russischen Probemobilmachun gen ernst aufgefaßt. Rumänien und die Türkei haben, laut einer Mel dung aus Konstantinopel, ein Abkommen getrof fen, wonach sie je 200 000 Mann an die bulga rischen Grenzen senden, um Bulgarien den Frie den zu diktieren. Die Türkei gedenkt, ehe sie Schritte gegen Bulga rien unternimmt, die Ankunft ves bulgarischen Unterhändlers abzuwarten. Auf dem Kriegsschauplatz bereiten sich entscheidende Schlag für die allernächste Zeit vor. Der Spanier, der kürzlich einen Mordversuch auf den König AlfonS machte, ist zum Tode verur teilt worden. Das MMinI-tllllM. Nachdem di« Wehrvorlagen auch im Bundesrat in der vom Reichstag beschlossenen Fassung Annahme ge funden haben, haben im preußischen Kriegsministerium eine Reihe von Veränderungen stattgefunden, und zwar find die drei Hö rsten Offiziere dieses Ressorts, die in um fangreichem Maßstabe bei der parlamentarischen Erledi gung der Entwürfe, soweit die militärische Vertretung in Frage kam, mitgewirkt hatten, auf andere Posten außer halb des Ministeriums versetzt worden. Außer dem Kriegs- minister von Heeringen, der bekanntlich eine Generalin spektion erhalten hatte, ist General von Wandel als Gou verneur nach Köln gegangen und General von wachs behufs anderweitiger Verwendung vorläufig zu den Offi zieren von der Armee versetzt worden. Als neuer Herr hält der noch in dem für «inen Generalleutnant recht jungen Alter von 52 fahren stehende bisherige General stabschef des H. Armeekorps von Falkenhayn, dem gleich zeitig auch neue Mitarbeiter zugewiesen wurden, die eine nicht minder glänzende Karriere hinter sich haben. Aeußer- Ück mögen diese Maßnahmen auf dem militärischen Brauch zurückzuführen sein, daß ein höherer Dienstgrad einem niederen nicht unterstellt sein kann, andererseits mag man wohl dabei auch von dem Gedanken ausgegangen sein, eine Verjüngung des Kriegsministeriums herbeizuführen. Gewiß haben di« Offiziere bei der Durchdringung der Militärvorlagen ihr« Pflicht im vollstem Maße erfüllt, aber sie waren doch immerhin die Träger des letzten Sy stems und es muß zugegeben werden, daß dieses nicht immer so geschickt operiert hat, wie es wohl angezeigt gewesen wäre. Hatte dock auch Herr von Heeringen seine Stellung dadurch ersckwert, daß er im vorigen Hahre bei den Heeresforderungen sich dadurch festoelegt hatte, daß er erklärte, die Militärverwaltung glaube auf Jahre hinaus hinsichtlich ihres Bedarfes gedeckt zu sein, um allen Eventualitäten die Spitze zu bieten. Noch nicht ein Jahr ging ins Land und da erkcheint «ine Militär vorlage, wie sie in solchem riesigen Umfange in Deutsch land überhaupt noch niemals zu verzeichnen gewesen war. Das war etwas unvorsichtig, wenn man auch zugeben mag, daß man damals nicht wissen konnte, daß der Bal kankrieg entbrennen würde mit allen seinen Komplikationen, die fast zu einem Weltkriege geführt hätten. Zn Herrn von Falkenhayn glaubt man einen tüchtigen Mann ge sunden zu haben, dem es geling» wird, das Kriegs- minifiertum, dem er übrigens niemals angehört hat, in einer weise zu verwalten, die allenthalben mit vollster Befriedigung ausgenommen wird. Der neue Herr hat sich namentlich während seiner Tätigkeit in Vstasien als ein umsichtiger Offizier erwiesen dem auch im Umgang verbindliche Formen nachgesagt werden. Gleichzeitig sind ihm als Mitarbeiter bewährte Offiziere zugeteilt worden, und so darf man hoffen, daß jetzt ein Geist im Kriegs ministerium seinen Einzug hält, der unbeschadet aller Tra dition, den modernen Empfindungen mehr gerecht wird und dabei doch wirkungsvoll und erfolgreich in die Er scheinung tritt. OsrMckes und Säcbsisckes. PnISnitz. (Wtewirdda»WetteramSonn- tag sein? Kalte, unfreundliche, zu Regenfällen und doch Gewittern geeignete Witterung haben wir nun seit längerer Zeit. Da» Erdreich ist nun durchfeuchtet genug und nunmehr kann endlich sommerliche Witte rung etntreten, im Interesse der zur Erholung gerei sten ferienhabenden Menschheit. Die aber, denen er nicht vergönnt ist, hinaurzuziehen und sich auf längere Zeit zu erholen, denen also nur der Sonntag bleibt zur Stärkung, denen liegt vor allen Dingen daran, daß diese Ruhetage schön find. Der nächste Sonntag nun wird noch nicht so sehr ideal sein, nicht ganz schlecht, nicht ganz gut, ein Mtttelwetter, denn wir werden zu dieser Zeit unter der Wechselwirkung einer abziehenden Depression und des im 8V/. lagernden .Hoch" und haben deshalb zeitweise heiteres, vielfach wolkiges, mäßig warmes Wetter mit vereinzelten Re- genschauern zu erwarten. — Von anderer Seite wird geschrieben: Nachdem die Witterung beinahe drei Wochen lang ununterbrochen regnerisch, kühl und un- freundlich gewesen ist, scheint sich nunmehr endlich eine Wendung zum Bessern vorzubereiten. Das außer- ordentlich ausgedehnte, wenn auch in letzter Zett nur noch mäßig tiefe Depresstonsgebiet, da» fast den ganze« Erdteil beherrscht hat und Anlaß zu der ungünstigen Witterung gab, beginnt sich nunmehr auszufüllen und dürfte allmählich ostwärts abziehen. Hinter ihm rückt vom Atlantischen Ozean, in Bewegung gesetzt durch ein neues, südlich von Island erschienenes Minimum, hoher Luftdruck gegen den Kontinent vor, unter dessen Einfluß nach und nach Aufheiterung eintreten dürfte. Ein zweites Hochgebiet, das sich über Lappland be- findet, ist bereits jetzt durch einen Rücken hohen Luft- drucks mit dem atlandischen Maximum verbunden, und sobald der Kern des letzteren auf das Festland gelangt, werden Trübung und Regenfälle, westostwärt» fortschreitend, ein Ende nehmen. Augenblicklich ist zwar unter dem Einfluß der westlichen Luftströmung da» Wetter namentlich in Westdeutschland noch sehr kühl; unter der Einwirkung der Sonnenstrahlen dürfte aber hier nunmehr die Wiedererwärmung einsetzen und sich innerhalb zwei bi« drei Tagen bi» nach Ostdeutsch- land verbreiten. Wenn, wa» etwa bi» zum Ende der Woche zu erwarten ist, die Winde überall östliche bi» südliche Richtung angenommen haben werden, so kann auch mit einer stärkeren Erhitzung gerechnet werden, und der Hochsommer, der sich bi»her noch wenig freund lich gezeigt hat, wird danv wohl zum seinem Rechte kommen. — Hoffen wir da» Beste! PnlSnitz. (Poli »ei bericht.) Vor einiger Zeit ist der Porzellanmaler Franz Richard Thielemann, geboren am 7. März 1880 zu Neudorf, im Freiberger Bezirk tot aufgefunden worden Fall» Verwandte oder sonstige Bekannte in hiesiger Stadt oder Umge bung wohnhaft sein sollten, werden diese gebeten, sich umgehend auf hiesiger Polizeiwache zu melden, damit ihnen da» Nähere mitgeteilt werden kann — (Zur Warnung.) Eine Frau aus Sera hatte, um zu „sparen", ihre 10'/, Jahre alte Tochter, mit der sie die Eisenbahn benutzte, für 9>/, Jahre «»»gegeben, sodaß sie nur die Hälfte zu zahlen brauchte. Die Sache kam aber an den Tag und die Frau wurde von der dortigen Strafkammer wegen Betrug» zu drei Tagen Gefängnis verurteilt. Straferschwerend war, daß es die Dame ihren Verhältnissen nach nicht nötig hatte, zu mogeln. — (Der Verband der Rabattsparver- eineDeutschland» E. V., Sitz Bremen) (465 Ver- eine mit 70 000 Kaufleuten und Gewerbetreibenden I al» Mitglieder) hält am 20. bi» 23. Juli in Würzburg seinen XI. VerbandStag ab. E» werden etwa 700 Teil nehmer au» allen Teilen de» Reiche» erwarte». — (Der Verband der Schneiderinnun gen Sachsen»,) Sitz Drerden, mit 67 Innungen und annähernd 4000 Mitgliedern hält am 27. und 28. Juli 1913 in Leipzig seinen 3ö. Verbandstag ab. Die Vorversammlung findet im Buchhändlerhause, Hos pitalstraße, Sonntag, den 27. Juli nachmittags 2'/, Uhr, die Hauptversammlung eben dort am gleichen Tage nachmittags 4 Uhr statt. ES wird hier auch gleich- zeitig eine von der Innung Leipzig veranstaltete Aus stellung sämtlicher im Schnetdergewerbe benötigten Erzeugnisse abgehalten. — (Weibliche Tierärzte?) Aus Antrag der sächsischen Regierung hat der Bundesrat beschlossen, daß die Reifeprüfung der Studienanstalten für Damen al» «»»reichender Nachwei» der Vorbildung im Sinne der tierärztlichen Prüfungsordnung gelten soll. Die grundsätzlichen Bedenken, die früher gegen die Aus übung de» tierärztlichen Berus» durch Frauen bestan den, sind also aufgegeben worden. In erster Linie dürfte für Frauen wohl die Aurübung der Kontrolle der Fleischbeschau in Frage kommen. — (Die schöne Zeit der langen Schul serien) hat den Uebelstand, daß die Jungen ost nicht wissen, wa» sie vor Uebermut oder Langeweile begin- nen sollen. Viel« geraten dann auf Abwege. Sie necken, schlagen oder sangen kleinere Tiere, schießen Vögel, kurzum, sie machen unnütze oder gar rohe Streiche. Die Jugend sollte daher eindringlich ermahnt werden, die herrliche freie Zeit würdig zu verbringen, keine Tierquälereien selber zu treiben und andere Jungen davon abzuhalten. Ganz besonder» sollten die Eltern in der Zeit der Ferien da» Tun und Lassen ihrer Sprößlinge beobachten und nicht» Unrechte» dulden. „Böse Beispiele verderben gute Sitten" und „jung ge- wohnt, ist alt getan". — (Für Alpenfahrer!) Von den meteoro logischen Hochstationen der Alpen wird in den letzten Tagen ein rasche» Ansteigen der seit über zwei Wochen außergewöhnlich tief stehenden Temperaturen gemeldet. Unter dem Einfluß der intensiven Sonneneinstrahlung ist schon ein gut Teil de» letzten Neuschnee- rasch hin weggeschmolzen, und nur in Höhen von über 2 600 m hielt er sich noch, sodaß die Aussichten für hochtou ristische Unternehmungen bi» zu dieser Stunde wesent lich gewonnen haben. Großröhrsdorf, 9. Juli. (Der Hauptgewinn von 40000 Mark) ist bet der heutigen Ziehung der 2. Klasse der Kgl. Sächs. Landeslotterte auf Nr. 35 836 in die Kollektion de» Herrn Ferd. Rösen, hier gefallen. Großröhrsdorf. (Große Röder.) Die Tage-und Wirtschaft-abwässer au» den Wohngebäuden, die auf den dem Ztegeleibesitzer Bernhard Werner in Groß röhrsdorf gehörigen Flurstücken Nr 28 und 1104 de» Flurbuchs für Großröhrsdorf errichtet werden, sollen nach Klärung der Großen Röder zugeführt werden. Nach 8 33, Abs. 1 des Wassergesetzes gibt dies die Königliche AmtShauptmannfchaft Kamenz mit der Auf forderung bekannt, etwaige Einwendungen binnen zwei Wochen vom 8. Juli an gerechnet bet der Königlichen Amtshauptmannschaft anzubringen, widrigenfalls da» Recht zum Widerspruche gegen die vorzunehmende Re- gelung verloren geht. Die auf besonderen prtvatrecht- ltchen Titeln ruhenden Einwendungen werden durch den Frtstablauf nicht ausgeschlossen. Kamenz. (Zum Nachfolger) des mst 1. Sep- tember d. I. nach Sebnitz versetzten Vorsteher» de» hie sigen kaiserlichen Postamte», Herrn Postdirektor Stein- dorf ist Herr Postinspektor Rohen-Döbeln ernannt worden. Dresden. (Eisenbahnverkehr zumJubi- läumdeSMilttärveretnSbunde».) Am Sonn- tage wurden hier 39 Entlastungszüge abgefertigt, von denen 14 auf der Bodenbacher, 11 auf der Reichen bacher, 6 aus der Görlttzer Linie, 5 auf der Linie Dre»- den-Riesa-Leipzig, 3 auf der Linie Dresden-Döbeln- Leipzig fuhren.