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Nr. 11. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 25. Janunr 1913 Seite 7. M Vnesc/e/r lokt 61« SSt« 6«, 8p»ri«lttitt»n von unü Hiester 6srüerode verleiht und fertigt an von ein fachster bis elegantester Ausführung „llmpk" liMp Mk. Ilemicli, llküsilM-k g, ^lii'itrßti'.ld, Il.ktgs Telephon 3631. Preisliste gratis. Katalog mit über 200 bunt kolorierten Kostümb ldern gegen Einsendung von 50 Pf. kVÜNckLiiM 8mM!1 in nnei's'öiektö!' Ku8mtl! fneöned MM MumM», ß<LimenL. mm f LMMpliM. „mLX?Mi!!äNLNß!tk ^g^üirs" NllLZNbLi'g lohLppfg!^ uncl 2i»ir!igti i 8."——" V^e§en Otterte wen6e man sicb an Oie bekannten Veckauks- stellen ocler äirekt an ciie vorgenannten birmen. UL'Voi'mincIsrwsi'1i§sr Wars wirci 8swai-nl!"^k ^//7r?6/rtu^usv6/*/rcru/ /. M. ^ebz-ucr/*. 8/rottbMFe Breese /un §eu-att/^e ^aFerpo/ten.- KlseLlsr'- uncl 8/u/en/to^s, Leerte, /ton/e/rkron, /ertr^e Wä/Lke, Lettrvä/Lke, ^us/teue/'--Heikel, T'ep/irr/re, Oarrkrnea, §trümp/e, //ancl/aku/ie»«- KI. SV f'fg., groS^K.1.40. um tts«f»n «in 6unkis« ^ns«k«n ru gobsn. 6»f«nti«kt un«ekL6iio»tz. bO s^g.. gf. ^K. 1.40. ruglsiek s«ins» » ILlOI HLZI I-Z^ i^IUPOI vofrügiiok ru5 Stäfkung 6»s Wsekstum» 6«f ttssr«. ,44^1 KI. K1K. 1.40. gk. I4K. 2.S0. w«sek«ekt un6 g«k»nü»«i > ßOI I unsekL6IIek. vss Sost« un6 einf«ek»t« was «» git* (O6ontins) fun6 50 s'fg.. ov»I 60 f^g.. bost«s ^-EZIIII^FLZ^ILZ fsinigungsmittsi, svkk «ririsek«n6, spskssm im 6»bk»uetß. Ql^cenin - 5ktnvefelmilcb - 8eife 10 pjg . Venbe». Ie«n - Zeis« III 10 psg.. reev-5ct>wefe!-8eife 50 psg. m»ck,n jugsn-«s!.-k.n r.in^ 8 M ruk össsitigung von I-lLutuni'sInksitvn. 8oMMVMP>'0SL«N. ^uokvn 6«s U > I 5röts 6ss Lssiokts, tt«ss«u»f»Il «to» Vi«ttM«t» von ^vrrt«n «mpkokton. ttelix Herberg, l^okren - Drogerie Wiesen unci Weicien wirci Ikomosmelil als billiger uncl bewährter pbospborsäureäünger stets mit bestem k>kolg angewandt I-Iotte ^kträAS—Volles Korn — SssssrsvoelilLten. 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Die Hauprsach« ist: Wir find gerrttrt. Nm Jutta s«i unbrsorgt. An ein« «rstrn Liebe stirbt man noch nicht. Schließlich bin ich doch auch nicht zu v». achten.' Er zündete sich «ine Z,garetr« an »nd bot der Taut« sein Etui. Sie folgt« s«m«m Beispiel. Dan» sah st« bittend zu ihm auf »Herbert, versprich mir bitt«, daß du gut zu meinem Kinde sein willst.' »Herrgott, ich bin doch kein Kausale, der klcine Kind« verschltngt! Natürlich werde ich, gut zu ihr sein, auf »in bißchen Süßholz soll e« mir auch nicht ankomm«», wenn j-mand wi« ich auch schon längst üb» solche Kmder- kost hinan« ist. Wird rmr gar nicht schwer falle», und du sollst s«h«« — fi» verliebt sich bi« üb« di« Ohrrn i» deinen vortrelfttch«« N,ff«n. Ernsthaft: Du brauchst nicht Trübsal Zu blasen, es fehlt jed« Grund dazu. Bedrnk», wa« wir rrtticht habe». Si« l«h»t« fich in ihren S,ff«l zurück «nd blick!« de» Rauchwolkt» «ach. S«in To« schi«n fi« nicht zu verletz««. »Gtwiß,* sagt« st«, »gar virl! Und ich hab« mich b!l« h» auch «i« mit furchtlos« Re«, abgegeben, ab« wenn ich j»tzt so «in n«d schuldlos vor meiner Tochter stehe« könnte, «i« ich e« ihr glaubhaft gemacht habe — kein Preis wär« mir zu hoch. Doch genug davon! Nicht umsonst will ich gegen die Macht »ine« Toten gerungen habe«. Hier steh« ich — hier bleibe ich — fort m t den nutzlose« Sentimentalitäten!' »Bravo, Ler« tante, in dem Sinn« w'll ich «i« paar Flaschen Pomoy kalt stellen lassen. Wir «inken vorläufig ohne die kleine Braut auf unser« Verlobung.' Er klingelte und gab den bezügliche» Befehl, der prompt ousgrsührt wurde. Erst am näckste» Morgen kam Jutta wieder au» ihre» Zimmern. B-im Ankleide» hatte ihr bereit« di« neue Zofe geholttv. da Johanne schon abgerrist war. Jutta erschien sehr ble-'ch am Frühstückstisch«, ob» fi« schien ruh'« und gefaßt. Ihre Mutier »nd ihr Verlobter umgaben Sie mit zarter Lusmerksamkei». Da zwischen ihr und der Mutt» Jahr« überbrückt werde» mußte», fehlte e« nicht an Gesprächsstoff. Mit heimlichen Schmerz empfand Juita, daß ihr die Mutter frem der erschien als »urzrit. da sie noch nicht wußte, wi« innig fi« msamme«a«hört». Lag «» an ihrer allgemrins» Seele», st'mmuna, daß ibr Herz nicht ko warm für dir Malter zu schlagen »-»mochte? Es quälte sie »»gemein, daß fi« fich zu zärtlichen Worte» zwing«» mußte. Wenn ihre Mutter fi« mit L ebkosunge» überschüttet« und ihrer Freud« über da« endlich« Wieder finden Ausdruck gab, war ihr zumute, al« sände do« alle« keine» Widerhall in ihrem Herze». Si« zwang fich in ein« sreudio« Stimmung hinein und fühlte doch, daß fi« zu« erste» Mal« i« ihr«m Lebe» vor fich selbst und anderen Komödie spielte. Noch mehr hatte fi« di«s« Empfindung ihrem Ver lobten gegenüber. Al« er einmal leicht de» Arm auf der Stuhllrhn« um fi« l»gte. glaubte fi« vor Schreck«» zu erstarr««. ,Wa« bab« ich g«ta» — «ein Gott wa« habe ich in m«iu«m finnlos«« Trotz g«tan,' dacht« fi« zum Ver,weis«ln schm«',«füllt. Herbert sah ihr an, daß st« über sein« V-rtrau. lichkril «msetzt war. Schnell zog er sei»«» Arm zurück und plaudert« unbesaagen. Während sie fich bemühte, darauf «inzugehen, irrten ihr« Gedanken immer wieder ab. Nun kann Götz Gerlachhaulea nicht mehr annehmen, daß ich ihn geliebt habe, selbst wen» ich mich irgendwo vtrrale» hätte. Jctzt, da ich mch mit einem and««» ver« lobt hab«, wird e, glauben, daß er mir glrichgültig war,' meinte sie bei fich «nd woll!« fich rinrede», daß fi« bei diesem Gedankr» Bejri«digung empfinde. E« war vergebliche« Bemühen. Qualvoll orrg'ng ihr der Morgen. Si« sehn!« fich »ach der Einsamkeit ihre« Zimmer« uud mußt« doch d!« G-sellschaft d«r beiden Menschen «tragen, die ihr nun dir L ebst«» auf dir Welt sein scllien. Da« Wetter war sehr trübe und unfreundlich; die Stimmung grau «nd droht«, sich !n «inrn Landrcge» aufzulösen. Dw drei saßen fich <m S-lon neben dem Tpriisesaal gegenüber und bemühten fich »u p'audrrn. Da fi« in d«r T»f« de« Zimmers, am Kami» Platz genommen, konnten st« »chr sehen daß Götz von Gerlachhause» iu d«n Tchloßhof rit». Al« der Diener meldete, daß Herr von Gerlach» Hausen Komtesse Ravens-, zu sprich«» wünsche, fuhr Jutta mtt einem jähe» Schreck empor «nd «blaßt«. Sie w llt« den Besuch abweisen lasse», aber ihre Mutter Hail« bereit« gesagt: »Wir lasse« bitt««.' Zu Jutta gewandt, s«hr fi« fort: .Du kannst ihn nicht ahlehnrn, liibr Jutta. Wa« sollt« di« Dienerschaft d«nk«n! Außerdem ist «I wohl da« richtigste, du stellst Herbert al« deine« Verlobten vor, Dann weiß er, daß für ihn nicht« m«hr zu hoffe« rft.' Jutta wurde glühend rot. Sie dachte daran, daß fi« Götz bereit« ihr« Verlobung gemeldet, ehe fi» vollzogen war. (Fortsetzung folgt.)