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Nr. 11. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 25. Januar 1913. Seite 10. Marktpreises für Schweine und Ferkel in Kamenz am 23. Januar 1913. LSuferschweine: pro Paar: Ferkel: höchster Preis 125 Mk. höchster Preis 60 Mk. mittler , 110 . mittler „ 48 „ niedrigster „ 85 „ niedrigster „ 36 „ Zum Berkaus waren gestellt: 42 Läufer und 246 Ferkel. Für ausgesuchte Ware Preis über Notiz. Dresdner Produkten börse, 24. Jan. Wetter: Regnerisch. Stimmung: Ruhig. Um 2 Uhr wurde amtlich notierr: weisen, weißer , brauner alter 75—77 Kilo, 196—200 M do. 73 bis 74 Kilo 190—193 M, do. neuer M, do. russischer rot 228—237 M, Kansas alter und neuer, 236-239 M, Argentinier 226-233 M Duluth springt I 238 bis 240 Mark, Manitoba 4 223—225. Roggen, inländischer alter 70—73 Kilo 164—170 M, do. neuer 67-69 K. 155-161 M, Sand do. do. 70-73 Kilo 167 bis 173 M, posener neuer M, russischer alter — M. Gerste, sächsische 183-201 M, schlesische 190-209 M, pose- ner 195-209 M, böhm. 218-229, Futtergerste 163-168 M. (Feuchte Ware unter Notiz.) Safer, sächsischer 177—187 M, feuchter und beschädigter 140 bis 160 M, schlesischer 177—187 M, russischer 182-186 M. amerikanischer 185—187 M. Mais Cinquanttne 214—219 M, Rundmais M La Plata, gelber 155—158 M. Erbsen, Saat u. Futter, 185-200 M, Wicken 215-230 M. Snchwesten, inländischer 195—205 M, do. fremder 200—210 M. Veifaaten, Winterraps, scharf trocken — — — M. Leinsaat, feine 285-290 M, mittlere 265-275 M, La Plato 245—250 M, Bombay 285-290 M. »LbSl, raffiniertes 72 M. Rapskuchen, (Dresdner Marken), lange 14,50 M, runde — M Leinkuchen, <Dresdner Marken) l 18.00 M, II 17.50 M. Mal, 33,50-35,50 M. Weizenmehle (Dresdner Marken), Kaiserauszug 35.50—36 00 Grießlerauszug 34,50—35,60, Semmelmehl 33.50—34.00 M, Bäckermundmehl 32.00—32.50, Grießlermundmehl 24.50 bis 25.50, Pohlmehl 21.50-22 50. Roggenmehle (Dresdner Marken), Nr. 0 26.50—27,00 Nr. 0/1 25.50—26 00 Nr. 1 24,50-25.00, Nr. 2 22 00-23.00, Nr. 3 21.00-22.00, Futtermehl 14.40—15.20. wehenkleie (Dresdner Marken», grobe 11.60—12.00, feine 11.20—11.60. Roggenkleie (Dresdner Mark). 12.00-12 60. Bericht über die Warenpreise im Großhandel in der Städtischen Hauptmarkthalle zu Dresden am 24. Jan 1913 Marktlage: Rehwild und Hasen beachte Geschlachtetes Hausgeflügel etwas lebhafter. Obst und Südfrüchte lebhafter. Apfelsinen weiter teurer. Von Grünwaren Spinat, Rabins- chen, Sellerie und Porree gut gekauft. Kartoffeln preishaltend. Eier billiger. Butter und Käse unverändert. Rotwild, Dammwild, Rehwild, Hasen und Kaninchen un verändert. Fasanenhähne 2,50—3 M, Fasanenhühner 1,50 bis 2,50 M pro Stück Gänse, Truthühner, Hühner und Tauben unverändert. Perlhühner 2,50 M pro Stück. Butter und Käse unverändert. Landeier 6-6,20 M, Böhmische 5,30-5,40 M, Russisch« 5—5,20 M, Kalkeier 4,20 M für 60 Stück. Honig unverändert, von frischem Obst und Südfrüchten sind verän dert: graue Reinetten 10—13 M, steiermärkische 8—14 M für 50 IlL Uebrigens unverändert. . Italienische Apfelsinen Kiste 200er 8,50—19,50 M, 300er 9,25—19,50 M, Spanische, Kiste 420«r 15- 20,50 M, 714 er 20-25 M, Zitronen Kiste 300er 9—12 M. Blumenkohl 15 bis 50 M, Rotkraut 18-27 M, Welschkraut 20—27 M für 100 Stck. Rosenkohl 25,50 M, Weiß- kohl 2-2,50 M, Grünkohl 10-13 M, Spinat 25 bis 30 M, Paradiesäpfel 40—50 M für 50 kx. Kohlrabi 1,50-6 M, Sellerie 1—8M für 60 Stück. Kartoffeln unverändert. verNner Getreidebörse. An der Getreidebörse 'war das Geschäft sehr still. Trotz dem war die Tendenz eher im allgemeinen etwas fester. Rüböl war wenig verändert. Uebersickt über die an den BaupttnarktortenDeutsch- lands in der letzten Woche gezahlten Lettviehpreife. Die Preise sind in Mark für 50 Ke Schlacht- bezw. Lebend- gewicht (l bedeutet Lebendgew.) angegeben. Die erste Zahl be zeichnet oen niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verb.) Aufgestellt am 23. Januar 1913. Mitberücksichtigt sind noch die am 22. Januar abgehaltenen Märkte. Großvieh Kälber Lämmer Schweine Aachen . . . 64-98 90-124 82-94 81-84 Barmen . . 80-92 90-108 -85 74—84 Berlin . . . 72-90 69-150 64-94 73—82 Bremen . . — 85-125 70—100 62—83 Breslau . . 55-84 84-103 62-96 69-82 Chemnitz . . 60-94 89—129 86-93 74- 85 Danzig . . . 27—501 45-75 l 25-381 50-651 Dortmund . . 60-93 91-117 — 76-82 Dresden . . 73-99 87—120 66-102 75-85» Elberfeld . . 55-92 85-110 80-95 70-83 Esten .... 75-94 99-125 85-95 70—84 Frankfurt a. M 57-96 92-110 96—98 83-86 Hamburg . . 54—105 91—143 83-98 53-631 Hannover . . 66-90 75-112 78—98 74—85 Husum . . . 90-93 — — 53—601 Kiel .... 65-88 80—120 75-100 55-631 Köln a Rh. . 64-97 48 - 88 l 80-96 70—83 Leipzig . . . 70-98 45-681 34-481 66-85 Magdeburg 31—52l 35—100 I 33-461 72—83 Mainz . . . 60—98 100—106 — 83-90 Mannheim 60-98 90—110 72—88 84—87 Nürnberg . . 82-88 67-86 55—78 80 86 Stettin . . . — 55-98 — 78—83 Zwickau . . . 60—94 52-65 1 38-501 77-87 Nm-lichten am ScmW.LlanSesMWsmd Geburten: Alma Dora, T des ledigen Dienstmädchens Emilie Alma Mager in Niedersteina. — Bernhard Kurt, S. des Schlossergehilfen Julius Bernhard Prescher m Ohorn. — Arno Gerhard, S. der ledigen Näherin Helene Gertrud Schmidt in Vollung. — Mar Erwin, S. des Maurers Paul Oskar Rietschel in Ohorn. — Hedwig Martha, T. des Ofentöpferge sellen Hermann Heinrich Hartmann in Vollung. Eheschließungen: Franz Martin Lehnert, Arbeiter in Pulsnitz M. S., mit Ida Lina Auguste Steglich, Dienstmagd in Pulsnitz M S. — Arthur Oskar Barth, Schlossergehilfe in Oberlichtenau, mit Hulda Martha Prescher, Wt.tschastsgehilfin in Friedersdorf. — Adolf Curt Gräfe, Arbeiter in Pulsnitz, mit Martha Richter, Fabrikarbeiterin in Pulsnitz Sterbesälle: Rentenempfängerin Friedrich Louis Freu denberg in Ohorn, 50 I, 11 M., 23 T. ab. — Auguste Wilhel mine Teubel geb Freudenberg in Obersteino, 62 I., 2 M., 7 T. alt, — Hedwig Elsa, T. des Fabrikarbeiters Emil Edwin Reppe in Weißbach, 1 I, l M., 2 T. alt. — Hilda Lisbeth, T. des Bandwebers August Robert Garten in N'edersteina, 14 T. alt. Mrcksn-Nackricvten. vulsnltz Sonntag, den 26 Januar. Sexagesimae: '/,9 Uhr Beichte ( Pastor 9 „ Predigtgottesdienst (Luk, 8, 4—15) j Köhler. >/,2 „ Kindergottesdienst «Matth. 8, 5—13) Pfarrer Schulze 5 „ Predigtgottesdienst in der Schule zu Ohorn Pastor Köhler. Bibel stunden werden gehalten — und zwar abends 8 Uhr -: Mittwoch, den 29. Januar, im Konfirmandenzimmer Donnerstag, den 30. Januar, in der Schule zu Obersteina. Donnerstag, den 30. Januar, in der Schule zu Ohorn. cirvtenderg. Sonntag, den 26 Januar, Sexagesinrae: l/,9 Uhr Begräbnis. 9 „ Gottesdienst mit Predigt. '/.2 „ Taufe. 2 „ Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Aufgeboten: Kail Otto Mager, Gutsbesitzer in Mittel bach, verwitwet, und Maria Anna Hübler, Wirtschaftsgehilfin in Vollung, ledig. Getraut: Emil Erwin Gärtner, Maurer hier, ledig, und Minna Martha Tübel hier, ledig. Begraben: Wilhelmine Anna Müller, Rentenempfänge, rin hier, ledig, 59 I. 4 M. 1 T. alt. — Johanne Eleonore Eichler, geb. Kühne, Hausauszügiers-Ehefrau in Kleindittmanns dorf, 84 I. 1 M. 22 T. alt. Srotznaunvork. Sonntag, den 26. Januar, Sexagesimae: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Luc. 8, 4—15). Kollekte für den ev.-luth. Gotteskasten. 2 Uhr Kindergottesdienst. Freitag, den 31. Januar: '/«9 Uhr abends Bibel st unde im Pfarrhause. Oberllcktenau. Sonntag, den 26 Januar, Sexagesimae: 8 Uhr Pxedigigottesdienst. Mittwoch, den 29. Januar: 8 Uhr abends Bibelstunde im Pfarrhause. Wochengebets lieder: 228, 231. I^elckendacd. Sonntag, den 26. Januar, Sexagesimae: 10 Uhr Predigtgottesdienst i r> >/,3 „ Trauung / Dienstag, den 28. Januar: 8 Uhr abends Btbelstunde iw Konfirmandenzimmer. Obergersdork. Sonntag, den 26. Januar, Sexagesimae: 9 Uhr Predigtgattesdienst Mittwoch, den 29. Januar, abends 7 Uhr: Bibelstunde. Begraben: Auguste Bertha verw. Michle geb. Mager, Hinteri. Witwe desif Andreas Paul Michie, Brauereibesitzers in Niedergersdorf, 53 I. 5 M. 23 T. Hedwig Elsa Reppe, T. des Emil Edwin Neppe, Fabrikarbeiters in Weißbach, 1 I 1 M 1 T. Magdeburger Wettervorhersage für den 26. Januar Teils heiteres, teils wolkiges Wetter, Frost noch stärker, kein oder wenig Schnee. — Am 27. Januar. — Wolkiger, abnehmender Frost, zeitweise Schnee. Dieser wird an dem Nasenriemen des Halfters und an einem Leibgurt be festigt. Durch diesen Ausbindestock, der das Rückbiegen des Kopfes verhin dert,! wird auch die übelste Gewohnheit des AderbeißenS verhindert. Tenn manche Pferde, besonders feinhäutige, beißen sich nicht selten in die Haut und bringen sich dadurch Wunden bei. In solchen Fällen ist der Ausbinde stock unentbehrlich. (Zur Mast untauglichen Geflügels.) Wenn von vielen Züch tern, um recht hohen Ueberschuß herauSzuwirtschasten, der Rat gegeben wird, alles Geflügel etwas zu mästen, bevor es zum Verkauf gestellt wird, so kann ich dem nur zustimmen. Stillschweigende Voraussetzung ist jedoch, daß die Tiere normal gebaut und völlig gesund sind, da sonst alle Mühe, sie zu mästen, vergeblich wäre. Auch an solchem Geflügel, daß mit einem scheinbar nur unbedeutenden Schnupfen behaftet ist, werden wir keine Freude haben, wenn wir eS auf Mast setzen, da eS so gut wie gar nicht an Ge wicht zunimmt. (Für den Hühner st all) vergesse man nicht, unter die Streu reich lich scharfen Sand zu geben, da dieser das Wohlbefinden der Hühner sehr befördert. Die Tiere bedürfen reibender Gegenstände für ihren Magen, um dort mit deren Hülfe die Speisen besser zu zermahlen. (Wenn manche Kanarienweibchen) ihre Jungen schlecht füt tern, so braucht hieran nicht immer das Tier selbst die Schuld zu tragen, vielmehr wird man nicht fehl gehen, wenn mau die wenig erfreuliche Er scheinung auf das wenig abwechslungsreiche Futter zurücksührt, das hier und da in der Hecke gereicht wird. Neben dem mit geriebenen Zwieback ver mengten Eifutter gibt man in besonderen Gesäßen noch trockenen und auf- gequellten Rübsen, Glanz, Hanf, Hirse, Hafergrütze und Mohn, außerdem zerkleinerte Eierschale oder Ofsasepia, die man im Heckraum so aufhängt, daß die Vögel bequem daran picken können. (Rechtzeitiges Schlachten alter Hühner.) Häufig begeg net man noch dem Uebclstand, daß man sich von den Hühnern, namentlich wenn sie sich in ihrer Jugend gut bewährt haben, durchaus nicht trennen kann, obwohl sie doS Futter nicht mehr lohnen Man tut gut, diebetref fenden Hühner schon vor der Mauser, die zuweilen schon im September eintritt, zu schlachten. Denn wartet man die Mauser ab, so wiegt das Huhn nach Beendigung derselben durchaus nicht mehr als vorher, folglich ist das Futter umsonst dahingegeben, welches eS während veS Federwechsels verzehrt hat. Vor dem Schlachten mästet man die Hühner zweckmäßiger- wetse 14 Tage oder länger. Bei Hühnern, die über das vierte Jahr hi naus sind, lohnt sich auch die Mast nicht mehr, um so besser natürlich bei jüngeren Hennen oder Hühnern. — Hühner, welche trotz freien Auslaufs nicht fleißig suchen, sondern nur auf das Erscheinen des Futterkorbs war ten lohnen ebenfalls das Halten nicht. Solche trägen Tiere legen in der Regel auch schlecht nnd müssen ebenfalls anS Messer geliefert wurden, wenn sie nicht den Reinertrag aus dem Hühnervolke mindern sollen. Mienenzu'chl. Tic durch unseren Großmeister Dzierzon erfundenen Bienenwohmmgen mit beweglichem Wagenbaue ermöglichen eine genauere Beobachtung der Bienen, ihrer Entwicklung und Tätigkeit, und führten zur Entdeckung inter- refsanter, früher nicht geahnter Naturgesetze. Die Naturkunde wurde da durch mächtig gefördert, und es sollte jeder Denkende, jeder für die Werke der Natur sich Jnteressi rende sich angespornt fühlen, mit dem wunderbaren Haushalte der Bienen aus eigener Beobachtung sich genauer bekanntzumachen. Köstöau. (Baut Pfirsiche.) In seinem Organ, Zeitschrift für Obst- und Gartenbau, Nr. 12, erörtert der Landes-Obstbauverein die Grundlagen für den Pfirsichbau im Königreich Sachsen durch anerkannte Fachmänner auf diesem Gebiete. Das Vorgehen genannten Vereins wurde durch den auf fallenden Rückgang des Pfirsichanbaues veranlaßt. Nachdem diese Ursachen des Rückganges in der „Psirsichnummer" festgestellt werden, sind auch alle Maßnahmen zur Förderung eines Anbaues, die Pflege und Anzucht, die Sortenfrage und Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen u. a. ein gehend behandelt. ES ist bekannt, daß das Elbtal und die angrenzenden Gebiete schon seit langer Zeit eine Pflegestätte für den Pfirsichbau waren und der Beweis mar damit längst erbracht, daß sich auch diese Obstart mit gutem Erfolg kultivieren läßt. Auf seinen hohen Wert hat man jedoch nicht geachtet. Die Gebiete, in denen sich Pfirsichbau lohnend betreiben läßt, sind in Deutschland immerhin engbeqrenzt. Diese edle Frucht ist ein wert voller Handelsartikel besonders in Deutschland. .Südlichere Länder haben dies längst erkannt und führen bedeutende Mengen davon em Das köst liche Aroma, den herrlichen Dust und das saftige Fleisch können jedoch die eingeführten Früchte nicht haben, denn sie müssen für den weiteren Trans port in nicht völlig entwickelten Zustand geerntet werden. Möge es des halb dem LandeS-Obstbauverein gelingen, weitere Kreise für den Anbau unserer köstlichsten Frucht zu gewinnen. Interessenten können diese Nr. 12 der Zeitschrift für Obst- und Gartenbau durch jede Buchhandlung oder di rekt vom Verlag C. Heinrich, DreSden-N., Kleine Meißnergafie 4 für eine Mark beziehen. Auskunft erteilt der Landes-Obstbauverein durch seinen Ge schäftsführer Martin Lindner. DreSden-A. Grunaerstraße 18 kostenlos.