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Sprecher: Nr. 18. vezirks-l^nzeiger ?elegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz Kints des l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Xan umfassend Lis Ortschatten: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srotzröhrsdork, vretnig, Sauswalde, Ohorn, Obersteina, Diedsr- lUiSUlUU I Ui aeu rilnisgei iu^isuezli n stsina,Weistbach,Ober-u.Nieüerlichtenau,Kriedersdorf-Ihismendorf,Mittelbach,Srotznaundorf,Lichtenberg,s^lein-Oittmannsdork. Expedition: Pulsnitz, Sismarckplatz Nr. 265. Druck und Verlag von S. L. Förster's Lrdsn (Inh.: Z. VV. Mohr). Verantwortlicher Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Sonnaömd, dm S. Juki 1S1V 62. Jahrgang Mittwocb, Sen 13. JuN 1910, nachmittags 5 llkr Pulsnitz, am 9. Juli 1910. H. Zmtag Mi> UMgz, M 17. M 18. Juli 1910: Arummurlit in Mlsnih Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Erfüllungsort ist Pulsnitz. und dem Inserate Mr denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Die klink mal gespaltene Zeile oder deren Llaum l 2 Pf., Lokalpreis t 0 pk. Reklame 25 pk. Sei Wiederholungen Rabatt. an der Hempelstraße, an der alten Ohorner Straße, am Niedersteinaer Wege, am Obersteinaer Wege, an der Kamenzer Chaussee, von der Kreuzung mit der Königsbrücker Straße bis hinter die Eisengießerei In diesen Worten liegt eine tiefere Weisheit als in man cher geistreichen Maxime. Das Glück ist lediglich ein Phantasieprodutt, wenigstens in dem Sinne, wie es sich die meisten vorstellen. Glaube mir, der Arme, der in sei- nen bescheidenen Verhältnissen im Kreise der Seinen bei genügendem Auskommen sich zufrieden weiß, ijt relativ glücklich. Tausende und Millionen würden ihn unglück lich machen, weil er nichts mit ihnen anzufangen weiß. Und der reiche Spekulant, dem jeder Tag neue Enttäu- schungen über fehlgeschlagene Spekulationen bringMA^ der Unglücklichste von allen trotz seiner MillionMM sein Dasein in fortgesetzter Aufregung, Furcht^R- fel verläuft. Von Krankheit, Gewissens bM^M len wir garnicht reden. Man hat d^M hcir als da? höchste, das einzige -LM es kommt noch etwas dazu. 7 , --"ff der im Uebersluß lebt und kann, der sich körperlicher ob er aber deshalb g Meer Blüte - - wie diese^M .. W Zfft des Welken- Lä -e deS W eeen' U.n^M " " r-, , M«?- v neu Rnllffm . . M .-ne«. "ffffff > 7 off ff , ... ff. 'k '' ' : vor Stadtrat. vr. Michael, Bürgermeister. 1. 2. 3. 4. ö. gelegenen Obstnutzungen sollen Oerttickes und Sücdsiscdss. Pulsnitz. (Sonntagsplauderei.) Man streitet heutigen Tags viel und zerbricht sich die Köpfe, wie man der armen, geplagten Menschheit ein Paradies aus Erden bereiten möge. Sie alle, die Glückstheoretiker von Berus Tarifverhandlungen im Baugewerbe für ^hn Bezirk Groß-Leipzig scheiterten an dem Widcr- U stand der Maurer und Bauhilfsarbeiter. vrbprinz von Hohenlohe hat sein Amt als 2. Vize- l Präsident des Reichstages niedergelegt. (S. Tages- k geschichte.) Der Hauptausschuß dks französischen Eisenbahnerver bandes hat die Entscheidung über den Ausstand auf den 17. Juli festgesetzt. Die kretisch? Krise ist Geläufig gelöst, nachdem die Op^üion der Nationalversammlung das Recht die Mohamedaner zuzulassen, aner- um nicht andere als tertius xauaenr zu sehen. Dieser Dritte ist Nordamerika, welches mit allen Kräften in Ostasien festen Fuß zu fassen und die andere Konkurrenz hinauszudrängen sucht. Schon der famose Vorschlag auf Internationalisierung der mandschurischen Bahnen zeigte deutlich genug, wohinaus man wollte. Diesem Be streben der Bereinigten Staaten dürfte letzt durch den neuesten Vertrag ein Riegel vorgeschoben sein. — Im näheren Orient da gegen zeigen die Dinge kein so freundliches Gesicht, wenngleich Vieles dafür spricht, daß die jetzt einigermaßen energische Inter vention der Mächte ihren Eindruck auf die aufsässigen Kreter nicht verfehlen wird. Während man bisher den Forderungen der Mächte den schärfsten Widerstand entgegensetzte, soll man nach neueren Nachrichten zu einer gewissen Nachgibigkeit bereit sein, nachdem die fremden Kriegsschiffe im Hafen von Kanea vor Anker gegangen sind und die Landung fremder Truppen droht. Was aber bei all dem herauskommen wird, wissen die Götter. richtet, daß Herr von Bethmann Hollweg ini preußischen Land tage sehr schnell einen neuen Wahlreformvorschlag einbringen wolle, der sich im wesentlichen auf der Grundlage des Herren hauses bewegen wird. Ob er in dieser Hinsicht mehr Glück als das letzte Mal haben wird ist recht unsicher, es kann vielleicht so gar dahin kommen, daß ein neuer Wahlrechtskampf die Gemüter noch weiter erregt und daß sodann das Gegenteil von dem erzielt wird, was man anstrebte. Eine wirkliche Klärung hat nach alle dem unsere innerpolitische Lage durch den Wechsel in den höchsten Staatsstellen kaum erfahren. Mit einer schwierigen inneren Situation hat man jetzt auch wieder in der Donaumonarchie zu kämpfen. Kaun: ist endlich einigermaßen Ruhe in Ungarn eingekehrt, geht es in der öster reichischen Reichshälfte nun erst recht los. Man hat den Neichs- rat schließen müssen, weil es nicht möglich war, die slavenische Obstruktion wegen der Frage der italienischen Fakultät niederzu zwingen. Die Regierung wolle es sich angelegen sein lassen, end lich den italienischen Wünschen entgegen zu kommen, um Ruhe zu haben und hat aus diesem Grunde eine entsprechende Vorlage im Parlament eingebracht. Hier erhob sich aber scharfer Widerstand, namentlich von slovenischer Seite, der schließlich in eine direkte Obstruktion seitens der Slovenen ausartete, wobei es zu recht un liebsamen Szenen kam. Mit den Slovenen allein wäre man schließlich aber fertig geworden, wenn diesen nicht im letzten Moment noch die Polen beigesprungen wären, welche meinten, daß das, was dem einen billig, auch dem andern recht sei. Sie traten nun ihrerseits mit der Forderung aus, daß der Bau des Donau-Oder- Kanals in Angriff genommen werde, was die Regierung angesichts der mißlichen Finanzlage ablehnen mußte. Darauf sind auch die Polen in die Obstruktion getreten, sodaß schließlich die gesamte parlamentarische Arbeit lahmgelegt wurde und nichts anderes übrig blieb, als den Reichsrat zu vertagen. Diese leider unab- weislich notwendige Maßnahme hat auch für die eingebrachte Finanzreform böse Folgen, weil deren Erledigung auf diese Weise beträchtlich verzögert wird und Millionen dem österreichischen Staate verloren gehen. Diese österreichische Finanzreform hat im übrigen eine Aehnlichkeit mit der letzten deutschen, indem auch hier neue Steuern auf Erbschaften, Dividenden und Tantiemen sowie eine Erhöhung der Einkommensteuer vorgeschlagen wird. Ihre Verabschiedung wird sich, wie es den Anschein hat, unter den ob waltenden Umständen in Oesterreich ebensolange hinziehen, wie es bei uns der Fall war. Mißliche innere Verhältnisse drohen wieder einmal auch in Frankreich und zwar ist es wiederum ein großer Streik, der den Machthabern viele Sorgen macht. Die Eisenbahner sind willens, zur Durchsetzung ihrer Forderungen in den Generalstreik zu treten, indem sie hoffen, durch Lahmlegung des gesamten Verkehrs zum Ziele zu kommen. Ein derartiges Gewaltmittel würde dem ge samten Staatsleben schwere Wunden schlagen und die französische Regierung trifft daher bereits ihre Gegenmaßnahmen. Aehnlich wie seinerzeit in Italien plant sie die Einberufung der militär pflichtigen Eisenbahner, die man alsdann zwingen will, Dienst zu tun. Dabei könnte man aber leicht in ein Wespennest greifen und das Unheil nur noch vergrößern. Jedenfalls droht Frankreich eine schwere Kalamität und es wäre dringend zu wünschen, daß es zu einer Einigung kommt, bevor zu den äußersten Mitteln ge griffen wird. Auf dem Gebiete der Außenpolitik steht noch immer der Orient im Vordergründe des Interesses und diesmal nicht bloß der nähere, sondern auch der fernere Osten. Hier ist jetzt ein Ab kommen geschlossen worden, dessen Tragweite nicht hoch genug eingeschätzt werden kann: Rußland und Japan haben ein Eisen bahnabkommen getroffen, welches nicht nur in wirtschaftlicher Hin sicht von großer Wichtigkeit ist, sondern auch auf das politische Gebiet hinüberspielt, da man sich gegenseitig die Respektierung der Interessengebiete zusagt und die Aufrechterhaltung des Status guo vereinbart, mit der Maßgabe, gegen jeden Dritten vorzugchen, der daran rütteln würde. Damit ist die Rivalität zwischen beiden bisher einander feindlich gsgenüberstehenden Mächten gebrochen, man hat eingesehen, daß es am besten ist, sich gütlich zu einigen, m Hotel Schützenhaus meistbietend unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen verpachtet werden. Die Bieter wollen sich daher an obengenanntem Tage und Stunde im Schützenhaus einftnden. und Zeitung blatt Mflnutzilngsoerpiichtung delr Die diesjährigen Erträgnisse der der Stadtgemeinde gehörigen die laienhaften sollten vor allem die Worte aus „Verschwender" beherzigen, die da lauten: „Da streiten sich die Leut herum Wohl um den Wert des Glücks; Der eine heißt den andern dumm, Am End' weiß keiner nix. Da ist der allerärmste Mann Dem andern viel zu reich — Das Schicksal setzt den Hobel an Und hobelt alle gleich . . / MlWly, den 13. IM 1910: Ach und MelMUllit in Nadrbnrg Lür Rinder und Schweine sind Ursprungszeugnisse ,nitzubringen. Der Sladlral su Radeburg. Richter. IMW MUMm. in Preußen und im Reiche ballt noch inüpfen sich an da- a nun und . W.R' sich der Eindruck, daß Herr von reineu Tisch machen wollen, um sich mit zu umgeben. Auch der AmKrilt de- scheint nicht ganz ohne politischen und wie sich die r inge setzt gestatten, annehmen, daß nicht lediglich osten eines Ober-präsidiums der Rhein- nHÜ n^ME'dMW^iich Kämpfen zu suchen, allein aus- schon auffallen, daß in der .-.ff ff ff"' ff ff.-..ff--ff n d^tvenzReituna" enmdrnettnd Mam! -e - ' - ff-ff ' oime Rmmmpm aen Kaiser adgegangen sei, ,e- ' ff ' - ' " O . Hff, ' Manniea onegr. Später ließ ' " daß gewisse Reibungen de . Mwai nicht nur M Disserenten -- . Maganaaue- Wermultz erstreckt, ff , . . < a e' ffff .ff- . ama nian alnn kleine ffa-- Bethmann - nffn g ang-gangen. i'l letzt Herr von Rhein- und der ffaigdelm'-ger d bmmffm-o Atan hat verschiedentlich in der ff- ff'ffch- "'Hffff-' R Konzession an die Rattaualliverecken tatsächlich der Fall ist, entzieht sich -M?allgemeiner Wissenschaft. Wahrscheinlich ist weil man in ihm einen tüchtigen Ver- M^H-M:'Mchischen Finanzen erblickt, dagegen spricht vieles da- «AvJuMHerr von Bethmann Hollweg keineswegs in einseitigen! schwimmen will, daß er, wie er bereits bei seiner Antrittsrede im Reichstag ausgesprochen hat, vielmehr eine der Sammlung betreiben will. Die Notwendigkeit einer Elchen dürfte sich ihm aus den Resultaten der letzten Ersatzwahlen ergeben haben, welche auf das Deutlichste zeigen, wessen wir uns bei den nächsten Reichstagswghlen zu gewärtigen haben. Zur Bekänrpfung der Sozialdemokraten will wohl Herr von Bethmann Hollweg die mittleren und rechtsstehenden Elemente einigen, in der Hoffnung, daß er damit ebenso Erfolg haben wird, wie Fürst Bülow nach der Reichstagsauflösung bei den Januarwahlen des Jahres 1907. Ob diese Hoffnung in Erfüllung gehen wird, kann freilich mehr als fraglich gelten, denn auf der einen Seite ist die Mißstimmung im Volke eine zn große, andererseits dürfte auch der schroffe Hader zwischen den bürgerlichen Parteien selbst der- artigen Bestrebungen kaum günstig sein. Wohl im Hinblick auf die wünschenswerte Beschwichtigung der Gemüter wird auch be Donnerstag u.Sonnabend. Ritt „Illustr. Sonntagsblatt", „ Landwirtschaft - licher Vellage" und „§ür Saus und Ssrd". lHionnemsnt: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Saus, Lurch die Post bezogen Mk. 1.41.