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Nr. 70. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 16. Juni 1910. Seite 2. Verhältnisse, die der heilige Borromäus vorsand, so führte Bischof Vr. Schaefer weiter aus, geben bereits einen ge schichtlichen Untergrund für die dunkle Schilderung in der Enzyklika, welche gegenwärtig ganz besonders in unserem engeren Vaterlande auf die Reformatoren in Deutschland bezogen und so als Anlaß für die Protestkundgebungen genommen ward. Wenn ich eS auch nicht für ausge schlossen erachte, daß im Hinblick aus die Tätigkeit des heiligen Karl Borromäus auf dem Konzil in Trient die Enzyklika den Blick auf die gesamte Kirchentrennung lenken will, so bin ich jedoch der durch den ganzen Zweck der Enzyklika und die Wahl der Ausdrucksweise begrün deten Ueberzeugung, daß der heilige Vater nicht speziell die Reformatoren in Deutschland im Auge gehabt und daß er seine allgemein gehaltenen Worte nicht aus be stimmte geschichtliche Personen bezogen wissen will, auf die, weil angegebene Merkmale nicht vorhanden sind, sie auch nicht zu beziehen sind. Der Prüfung einer gerechten Geschichtsforschung über bestimmte einzelne Personen soll kein Urteil diktiert werden. Das Rundschreiben ver meidet es zudem, die charakteristischen Ausdrücke „rekormare", „rekormatores" zu nehmen, sondern wählte das Wort in- staurare, instauratores, insiauratio, welches uns auf das innere religiöse Leben in der Kirche und auf die Tätig keit des heiligen Borromäus hinweist und das seine nähere Bestimmung durch „in Christo" findet. — Bischof l)r. Schaefer, ein auch in evangelischen Kreisen sehr an gesehener und geachteter Mann, hat die Veröffentlichung der Borromäus-Enzyklika, deren Originaltext ihm erst vor einigen Tagen zugegangen ist, unterlassen. 8. Dresden, 15. Juni. (Der katholische Ober hirte beim König.) König Friedrich August empfing am Mittwoch den Bischof v. Schaefer in einstündiger Audienz. Die päpstliche Bulle soll Gegenstand eingehender Erörterungen gemesen sein. 8. Dresden, 15. Juni. (Das Ende eines Gatten- mörderS.) An Nachmittage des 4. April wurden die Bewohner Dresdens durch eine entsetzliche Bluttat in Auf regung versetzt. Der 30jährige, früher in Dresden hoch angesehene Architekt und Baumeister Rudolf Semper hatte seine Ehefrau, die Tochter des Hotelbesitzers Eberhardt durch vier Revolverschüsse ermordet, sich selbst dann durch einen Schuß in den Kopf schwer verletzt. Semper war früher ein wohlhabender, allgemein geachteter Mann, der ganze Straßenzüge in Dresden und Radebeul aufgeführt hat. Verfehlte und übermäßige Spekulationen brachten ihn in Vermögensverfall, wodurch auch Zwistigkeiten in der Ehe entstanden. Als eine größere in Aussicht stehende Erbschaft für die Kinder sicher gestellt werden sollte, war der Bruch fertig, sodaß die Ehefrau zuletzt die Scheidungsklage einreichte Am 4. April nachmittags bestellte Semper seine Ehefrau nach dem Biertunnel dec Brauerei Waldschößchen zu einer Aussprache in der Hoffnung, eine Aussöhnung herbeiführen zu können. Nach einiger Unterhaltung kam eS zuin Wortwechsel, weil die Frau sich weigerte, eine Quittung über 195 M Erzie ungSbeitrag zu unterschreiben, worauf sie nur 100 M erhalten hatte. Frau Semper verließ in großer Aufregung das Lokal und schritt den Berg hinan nach Loschwitz zu. Semper zog einen Re- volver und folgte der Frau, welche die Gefahr erkennend, schnell zu laufen begann. Ehe noch Straßenpassanten ein greifen konnten, hatte S. die Fliehende erreicht und schoß ihr aus nächster Nähe vier Kugeln in den Rücken, sodaß Frau Semper sofort tot zusammenbrach. Der Gattenmörder warf die Leiche über einen Straßengraben, richtete dann die Waffe gegen sich selbst und jagte sich eine Kugel in den Kopf. Schwerverletzt wurde er nach dem Carolahaufe gebracht und verfiel hier in ein monatelanges Siechtum. An Körper und Geist gebrochen mutzte er die letzten Wochen bis an den Hals im Wasserbade sitzend, zubringen. Nach achttägigem Todeskampfe ist Semper am Dienstag abend on den Folgen der Schußverletzung gestorben und am Dienstag in aller Stille nach dem JohanmSfriedhofe in Tolkewitz überführt worden. Damit hat sich auch der gegen Semper anhängig gemachte Mordprozeß erledigt. DaS Ende einer Familientragödie! Kötzschenbroda. DaS Königliche Amtsgericht in Kötzsch enbroda wird am 1. Juli d. I. eröffnet. Zu dem neuen Amtsgerichtsbezirk gehören folgende Gemein den: Coswig, Kötzschenbroda, Kötitz, Lindenau, Naundorf, Niederlößnitz, Neu-CoSwig, Niederwartha, Oberlößnitz, Radebeul mit Serkowitz, WahnSdorf, Wildberg und Zitz- schewig. Der ganze Gerichtsbezirk umfaßt etwa 34000 Seelen. Seitens des Justizministeriums wurde als Amts blatt für den Bezirk die im 46. Jahrgange, in Zukunft täglich erscheinende „Kötzschenbrodaer Zeitung" bestellt. Zittau. (3. Säch fisch eS Kreis vorturn erturnen.) Auf Grund der uns vom Presseausschutz für dieses Turn fest zugegangenen Mitteilungen sind wir bereits jetzt in der Lage, näheres über das Fest zu bringen: Wie ja bekannt ist, halten die Vorturnerschaften Sachsens ihr drittes gemeinsames Turnfest vom 16. bis 18. Juli in Zittau ab. Die Zahl der zu erwartenden Vorturner wird nahezu 4000 betragen. Diesem von Führern des deut schen Turnens ausschließlich veranstalteten Feste beizu- wohnen, dürfte für die weitesten turnerischen und sport lichen Kreise von großer Wichtigkeit sein. Es kann des halb ein großer Zuzug von Turnern und Sportfreunden gerechnet werden. Der erste Festtag (Sonnabend) ist für die Begrüßung der ankommenden Turnergäste vorgesehen. Ter Abend vereinigt diese zu einem Kommers. Am sel ben Abend trifft der Sängerchor des Allgemeinen Turn vereins Leipzig-Connewitz in einer Stärke- von etwa 100 Sängern in Zittau ein, um gewissermaßen als Ou vertüre zum Fest ein Konzert abzuhalten, Der eventuelle Reingewinn fließt der Unterstützungskasse der sächsischen Turner zu. Der Sonntag, der Haupttag, bringt rege turnerische Arbeit: früh 7 Uhr treten die Gaue an, um in Freiübungen, Geräteturnen und volkstümlichen Heb ungen ein Bild vom gegenwärtigen Stande des deutschen Turnens zu geben. Der Festzug, der punkt 1 Uhr statt findet, wird durch die abwechselnden turnerischen Trachten und den Fahnenschmuck, sowie Festwagen usw. ein Haupt anziehungspunkt werden. Beendigung des Zuges gegen 2 Uhr. ES schließen sich daran sofort die Massen-Frei übungen der mit dem Turnstabe ausgerüsteten Vorturner. Das Turnen der Gaue und Vereine nimmt hierauf seinen Fortgang und dauert bis gegen Abend. Alsdann findet im Festzelt eine Wiederholung der Festaufführungen usw., Gesangsvorträge und auch Konzert statt. An dem am Montag früh 6 Uhr beginnenden Wett-Turnen werden ca. 400 Vorturner teilnehmen. Ueberdies werden Son dervorführungen auf der Tribüne und den Festplätzen den Tag aus füllen. Nachmittag Siegerverkündigung, abend Ltchtbildervorführungen, Stellen von Gruppen, Beleuchtung der Weinau. Am Dienstag finden Ausflüge ins Zittauer Gebirge statt. Dohna. Ein sinniger Protest gegen die päpstliche Enzyklika! Am Sonnabend sandte ein Lehrer im Kirch spiel Dohnau zwei Schulkinder mit 2 Girlanden in die Kirche mit der Bitte, mit ihnen die beiden in der Kirche auf dem Altarp atz befindlichen Porträts von Luther und Melanchthon zu schmücken. Schlettau. Seit einigen Wochen wurde auf den Flu ren des Gutsbesitzers Beulich Bohrungen nach Ton vor genommen, die außerordentlich günstig ausfallen. In einer Tiefe von 30 m stieß man auf reiche Tonschichten von ungefähr 8 m Mächtigkeit. Sie ziehen sich in einer Länge von über 120 m; die Brettenverhältnisse konnten noch nicht sicher festgestellt werden. Nach den Brennver suchen wird er als Steingutton bester Qualität bezeichnet. Eine Bohrung führte auch bei einer Tiefe von 46 m zur Entdeckung eines BraunkohlenlagerS von 6 m Mächtig keit Die Kohle ist ein überraschend guter Brennstoff; ein Versuch ergab das vollständige Verbrennen derselben zu einem Rückstände reiner weißer Asche. Auf das Kohlen lager folgen einige m Schliff und dann abermals eine 4'/, m starke Tonschicht. Dieser Ton entspricht in der Güte zwar nicht ganz dem höherliegenden, doch ist er noch sehr gut zur Schamottefabrikation zu gebrauchen. Rs reisen in äe^omme^b-irck« unss- SKN leren wollen, 50 empseklsn wir 1bne^ rofort ein lreiLeabonne- Oie geäinyunyen sinken 5ie in ^er vorliegenden' blummer unserer Statt«» Leipzig. Die Landesversammlung der sozial demokratischen Partei Sachsens wird hier am 21. August im Volkshause stattstnden. Auf der Tages ordnung der Versammlung steht auch ein Vortrag über die Reform des Volksschulwesens. vsr Scdlevsspruck im vaugswsrbs. DaS Schiedsgericht zur Beseitigung der Bausperre trat am Dienstag Vormittag 9 Uhr in der 2. Etage des neuen Dresdner Rathauses und zwar im Sitzungszimmer der ersten Ratsabteilung zusammen, um seine Entschei dung über eine eventuelle Beseitigung der Bausperre zu fällen. Zur Teilnahme an dieser Sitzung sind zahlreiche Delegierte der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände aus ganz Deutschland in Dresoen eingetroffen. Den Vor sitz bei den Verhandlungen führten Geh. Rat Oberbürger meister vr. Beutler und Geh. Rat Wiedfeldt-Berlin. Als Protokollant fungierte RatSassesior vr. Graupner. Die Verhandlungen wurden mittags durch eine Erholungspause unterbrochen und wurden in den Nachmittagstunden im Saale des Stadtverordnetenkollegiums fortgesetzt. Vom Arbeitgeberverband traten in das Schiedsgericht ein Baurat Enke-Leipzig, Baumeister Behrens-Hannover, Bau meister Lüschen-Frankfurt a. M. und Baumeister Fritz- Essen. Vom Zentralverband der Maurer in Hamburg wurde Bömelburg, vom Zentralverband der Zimmerer in Hamburg Schrader, vom Zentralverband der Bauhilfs arbeiter in Hamburg Behrends und vom Verband der christlichen Bauarbeitergewerkschaft Reichstagsabgeordneter Wiedberg gewählt. In das Präsidium trat noch Ge° werdegerichtsdirektor Prenner - München ein. Dienstag Nachmittag wurden zunächst die Schiedssprüche für Mün chen und Nürnberg gefällt. Dresden, 15. Juni. In cer heutigen Sitzung des Schiedsgerichtes für das Baugewerbe wurde zunächst die gestern abgebrochene Frage behandelt, ob ein Modus zu finden sei, um auf Grund einiger typischer Fälle eine Einigung herbeizuführen. Dieser Modus wurde zwar gefunden, er fand aber nicht den Beifall der Arbeitgeber. Nach stürmischen Szenen begaben sich diese aus dem Ver- handlungSsaal nach einem anderen Lokale, um über ihr weiteres Verhalten zu becaten. Da hier keine Einigung zustande kam, verkündete schließlich das unparteiische Mit glied Prenner folgenden Schiedsspruch: DaS Schiedsge richt entscheidet, daß in allen Orten, welche nach der letz ten Volkszählung über 5000 Einwohner haben, eine Er höhung des Stundenlohnes um 5 Pfennige und in allen Orten unter 5000 Einwohnern eine solche von 4 Pfenni gen einzutreten hat. Bei der Erhöhung um 5 Pf. wird 1 Pf. sofort gewährt, je 2 am 1. April 1911 und am 1. April 1912. Bei der Gesamt-Erhöhung um 4 Pf. be tragen die betreffenden Quoten 1, 2 und 1 Pf. Der Schiedsspruch gilt auf die Dauer von 3 Jahren. ^agesgssediebts. Deutsches Reich. Potsdam. Der Kaiser hat sich, anscheinend durch die ersten nach seiner Genesung unter nommenen Ritte, einen Erguß am rechten Kniegelenk zu gezogen und muß auf die Teilnahme an den für den 16. d. M. in Döberitz angesetzten Uebungen und auf die Reise nach Hannover und Homburg verzichten. Sein Allgemein-Bestnden ist in keiner Weise gestört. Die Tem peratur ist nicht erhöht. Schmerzen find nicht vorhanden. Berlin, 15. Juni. Wie das „B. T." erfährt, hat gestern nachmittag 3 Uhr der Reichskanzler von Bethmann- Hollweg die bürgerlichen Fraktionen des Abgeordneten hauses zu sich gebeten, um ihnen die Antwort des Vatikans aus die preußische Einspruchsnote gegen die Borromäus- Enzyklika vorzulegen. Berlin, 15. Juni. Nach privaten Drahtnachrichten, die in B-rlin eingelaufen sind, foll der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, Freiherr von Rechenberg nach dem Rücktritt des Staatssekretärs Dernburg telegraphisch seine Beurlaubung bis zur Erledigung des von ihm einzureichen den Rücktrittsgesuches erbeten haben. Als mögliche Nach folger werden genannt: Geheimer Regierungsrat von Winterfeld, früher erster Dezernent beim Gouvernement in Daressalem, Geh. Legationsrat vr. Haber, der gegen wärtige Dezernent für Ostafrika im Kolonialamt, und der Landrat des Kreises Spremberg, vr. Wilkens, einer der besten Kenner und der größt: Grundbesitzer deS Schutzgebietes. — Ermordet wurde vor 10 Jahren am 18. Juni 1900 in Peking der deutsche Gesandte Freiherr v. Ketteler und diese Ermordung gab Veranlassung, daß zum ersten Male eine große Truppenmacht unter deutscher Flagge nach Uebersee in den Kampf zog. Als. die Kunde von der Er mordung des Gesandten die deutschen Gauen durchflog, da war die Erbitterung gegen China, daß das Leben einer durch das Völkerrecht geheiligten Person nicht schüyen konnte und nicht wollte, eine ungeheure und alsbald er folgte und zwar zum ersten Male seit der Errichtung des neuen deutschen Reiches eine Mobilmachung, eine soge nannte „partielle Mobilmachung". Von höchster Erregung war der Kaiser selbst ergriffen. Den Chinafreiwilligen rief er zu: „Mitten in den tiefsten Frieden hinein ist die Brandfackel des Krieges geschleudert worden. Ein Ver brechen, unerhört in seiner Frechheit, schaudererregend durch seine Grausamkeit, hat Meinen bewährten Vertreter getroffen und ihn dahingerofft. Die Gesandten anderer Mächte schweben in Lebensgefahr. Die Chinesen haben das Völkerrecht umgeworfen; sie haben in einer in der Welt geschichte nicht erhörten Weise der Heiligkeit des Gesandten, den Pflichten des Gastrechts Hohn gesprochen. Es ist das um so empörender, als daS Verbrechen begangen worden ist, von einer Nation, die aus ihre alte Kultur stolz ist." Gefterreich-Ungarn. Serajewo, 1ö. Juni. Der Sozialist Bogdan Karajewicz feuerte auf den Landeschef General der Infanterie Baron von Varesania bei dessen Rückkehr von der LandtagSeröffnung fünf Revolverschüsse ab, die jedoch fehlgingen. Sodann erschoß sich der Atten täter selbst. Nach dem Attentat verließ der General mit seinem Adjutanten Major Heller den Wagen und begaben sich zu Fuß in den alten Konak. Die ersten Worte Varesanias nach dem Attentat waren, daß seine arme Frau werde gehörig erschrocken sein. Die Gemahlin Varesanias war im zweiten Wagen unmittelbar hinter dem Wagen des Gatten gefahren und General Varesania hatte im ersten Augenblick befürchtet, daß seiner Gattin etwas widerfahren sein könnte. Italien. Rom, 15. Juni. Die Blätter kommentieren lebhaft die letzte Phase in die die Enzyklika-Angelegenheit durch die Entschuldigungen des Papstes an die preußische Regierung getreten ist. Das Blatt „Vita" schreibt: Der Vatikan ist gezwungen, seine Enzyklika, mindestens so weit sie Deutschland betrifft vollständig zurückzuziehen. Der Vatikan ist ferner gezwungen worden, sich Deutsch land gegenüber zu entschuldigen, und dies ist eine dop pelte. Die entschlossene Haltung des preußischen Gesandten genügte um den Widerstand der Kutte, um den Wider stand des alten Organismus, der viele hundert Jahre existiert, zum ersten Male zu brechen. Und dieser Orga nismus wird Spanien gegenüber genau ebenso Fiasko machen. DaS Blatt „Messagero" schreibt: „ES ist in der ganzen Geschichte ohne Beispiel, wie die jüngste Enzyklika sache verlaufen ist. Zum ersten Male, so lange der päpst liche Stuhl besteht, daß ein Papst, um Zwischenfällen aus dem Wegr zu gehen, seine eigenen Worte zurückzieht. Ist das das Ergebnis der päpstlichen Unfehlbarkeit und der staatsmännischen Klugheit des Kardinalstaatssekretär- Merry del Val? Unwetter - Nattrricktsn. Berlin, 15. Juni. (Unwetter.) Ueberall und in der Umgegend von Berlin sind gestern heftige Gewitter niedergegangen. Durch den wolkenbruchartigen Regen wurden viele Straßen und Plätze unter Wasser gesetzt. Mehrere Blitzschläge richteten ebenfalls großen Schaden an; Menjchenverluste sind jedoch dabei nicht zu verzeich nen. In den niedriggelegenen Stadtteilen von Berlin und Umgegend hatten die ungeheueren Regenmassen große Ueberschwemmungen zu Folge. Fast überall stockte in den gefährdeten Straßen der Straßenbahn- und Fuhr werksverkehr. Die Straßen sind vollständig unpasj erbal geworden. Unter den ungeheueren Regenmassen hatten besonders die Bewohner der Vororte erheblich zu leiden- Auch der Stadtbahnverkehr mußte infolge eines DamM- brucheS in Steglitz umgeleitet werden. Ein Dammrutsch bei Bahnhof Papestraße sperrte mehrere Gleise der Stadt-