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Die Prüfung des Essigs. 195 ist, so wird auch in diesem Falle nie ein Verderben des Inhaltes der Gefäße möglich sein, so lange letztere ge schlossen bleiben. XXIII. Die Prüfung -es Essigs. Für de» Essigfabrikanten, welcher rationell arbeiten will, ist es von höchster Wichtigkeit, den Gang der Essig bildung in seinen Apparaten genau verfolgen zu können, uni bestimmt zu wissen, wie weit die Umwandlung des Alko- holes in Weingeist fortgeschritten ist. Die Geschmacksprobe giebt selbst für den geübtesten Gaumen nur sehr unsichere Anhaltspunkte; Niemand wird im Stande sein, mit Sicher heit anzugeben, ob ein Essig nm einige Zehntelprozente mehr oder weniger Essigsäure enthalte als ein anderer. Wenn die Flüssigkeit einmal eine gewisse Menge von Essig- sänre enthält, so bietet die Geschmacksprobe eigentlich gar keine Anhaltspunkte mehr, denn die schon reichlich vor handene Säure stumpft den Geschmackssinn rasch ab. Gerade aber gegen das Ende der Operation ist es von Wichtigkeit, den Gehalt an Essigsäure genau zu ermitteln; enthält der Essig noch ein halbes Prozent Alkohol, so läßt sich dieses offenbar nicht durch den Geschmack herausfinden. Wird in diesem Zeitpunkte die Arbeit unterbrochen, so erhält man einen Essig, der weniger Essigsäure enthält, als er enthalten könnte; die Alkoholmenge, die sich noch in ihm vorfindet, muß als verloren betrachtet werden. Der Essigfabrikant bedarf einer praktischen, leicht ausführbaren Probe, durch welche er im Staude ist, ohne 13*