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b ahnmiltz an. Dieser Teilmobilisation dnrs!« die Kampfbcrcilschast der ganzen Miljz so» gen. da den Präsellen das Recht gegeben wurde, in ihren Amts reisen von den Kommandeuren der Miliz Unterstützung zu erbitten. Bet der erregten Stimmung dürsten Zusammenstöße kaum vermte. den werden. Di« Lage rst sehr ernst. MWink AMlanlage. Unter Bezugnahme aus eine Rede vom 7. Juni und die damals erreichte Klärung der par lamentarischen Lage wies M u s s o l i u i in seinen Ausführungen in der K a m m e r ent schieden den Gedanken zurück, daß er an einem von ihm hochgeschätzten Gegner auch nur das ge ringste Verbleiben hätte ansführcn lassen kön nen. Wenn die Todesstrafe verhängt werden werden solle, so müsse sie zuerst in das Straf- gcschbnch ausgenommen werden, a''er auch dann :ömie sie nickt als Regicrungsrepressalie ange wandt werden. Die Abwanderung drr Opposi- tion ans den Aventin sei verfassungswidrig und revolntimär. Die Zeitungskampagne gegen den Faschismus sei shmutzig und erbärmlich. Er habe eine Ruhe wegen dieses stürmischen Strei tes nicht verloren rind ritte Ungesetzlichkeiten unterdrückt. Schließlich habe er die Wahl« refor moorlage cingebracht. Trotz alicm sei die Kampagne gegen den Faschismus, der als eine Horde von Barbaren und Bandi ten bezeichnet wurde, verschärft worden. Vor der Kamnler und vor dem italienischen Volle erkläre er, daß er allein di» geschichtliche, moralische und politische Verantwortung für das übernehme, was geschehen sei. (Lebhafter Beifall und Narfe: Wir sind alle auf Ihrer SeiteNEin Volk respek. tiere keine Negierung, die sich beleidigen lasse. Das Matz sei voll, denn der Ausstand aus dem Aventin haben einen republikanischen Hintergrund. (Lebhafter Beim l im Saale und auf den Tri bünen und Rufe: Es lebe der König!) Mus solini verwies auf eine Reihe von Morden an Faschisten in der letzten Zeit und auf geheimnis- volle Brände in den Eisenbahnlagern von Rom, Parma und Florenz. Man habe es mit dem Wiedererwachcn einer auswieglerischen Bewegung zu tun Menn zwei unversöhnliche Gegner sich bekümpst-'n, so gebe cs nur eine Lösung: d i « Gewalt. Er erkläre, das; dieses Problem selbst werde. Faschismus, Negierung und Partei ständen in volter Kraft, um die Opposi.ion auf dem Aventin endgültig zu erschlagen. Mussolini schloß: Italien will Frieden, Ruhe und Arbeit. Wir werden ihm das geben, entweder im gmen oder — wenn es notvendig sein sollte — mit Gewalt. In den nächsten 48 Stunden wird Nr Lage geilirt sein! (Anhaltender Beifall. Hoch- ru'e ans Mussolini.) ßWW WWeMMMW. «MW Ski LEMMES. Zn der lebten Sitzung des Ständigen Ausschus ses des Landeskulturraws wurde über folgende Gegenstände beraten und Deschluk gefakt: Das Wirtschaftsministerium hat eine Abänderung des Entwurfes über das freiwillige Tuberkulosetil- gungsvcrsahren zur Aussprache gebracht. DerSon- derausschuk für Rinderzucht, in dem der Entwurf vorberaten wurde, hält die einmalige Unter suchung sür nicht ausreichend und eine zweimalige Untersuchung sür notwendig, wenn nicht die Sicher heit des Verfahrens gefährdet werden soll. Der Beitrag würde sich alsdann auf l Mark stellen. Der Landeskulturrat halt die Entschliekung des Son derausschusses für beachtlich und wird sie als An trag an das Wirtschastsministerium einreichen. Eine besonders wichtige Massnahme ist in der beabsich tigten Aenderung des Entschädigungsvcrsahrens zu erblicken. Es ist vorgesehen, nicht mehr, wie bis her, 100 Prozent, zu entschädigen, sondern nur noch KO Prozent, dabei aber auch nicht mehr den reinen Nutzwert des Tieres, sonder» den durch die Tuber ¬ kulose verminderten Nutzwert tzer Entschädigung zu grund« zu legen. Gleichzeitig wird eln Drittel der Entschädigungssumme auf die Staatskasse über nommen werden. Der Landeskulturrat erkennt di« im neuen Entwürfe vorgesehenen Vergünstigungen und Erleichterungen an, glaubt aber, dak trotzdem der Landwirtschaft nicht zugemutet werden kanm unter den heutigen Verhältnissen die immer noch erheblichen Kosten des Verfahrens auf sich zu neh men. Das Wirtschaftsministerium wird daher ge beten werden, den Staatszuschub wesentlich zu er höhen und dabei in Rücksicht zu ziehen, dab durch das Verfahren die Interessen der Allgemeinheit wenigstens im gleichen Mabe berührt werden, al» die der angeschlossenen Tierbesitzer. Die Bestimmungen des Uebergangsschulgesedes machen eine grundlegende Aenderung der llnter- richtspläne der landwirtschaftlichen Schulen zur Notwendigkeit. Der Erste Sonderausschub hat einen Vorschlag ausgearbeitet, der geeignet ist, den For derungen des Uebergangsschulgesetzes gerecht zu werden, gleichzeitig aber auch die Ausbildung des jugendlichen Nachwuchses in der Landwirtschaft er heblich wertvoller zu gestalten, ohne eine Vermeh rung der Schullasten herbeizuführen. Der Entwurf wird dem Wirtschastsministerium als Antrag mit der Bitte zugefcrtigt werden, ihn dem Volksbil dungsministerium gegenüber zu vertreten. Weiterhin wurde beraten der Reserentenent wurf eines Gesetzes über den Verkehr mit Futter mitteln. Hierzu hatte der Landeskulturrat bereits im Mai vorigen Jahres Stellung genommen und eine Reihe von Abänderungsanträgen gestellt. Die sen Anträgen ist im neuen Entwurf in keiner Weise Rechnung getragen. Der Landeskulturrat wird da her seine Wünsche von neuem geltend machen. Schlieblich stand der Entwurf eines Gesetzes über die Zusammenlegung von Grundstücken zur noch maligen Beratung in Gemeinschaft mit dem Sech sten Sonderausschub. Man ist einmütig der Ansicht, dab der Zeitpunkt gekommen sei, ein grundlegendes neues Gesetz zu schaffen, das im Zusammcnlegungs- gesetz oder, besser bezeichnet, Flurbereinigungsgcsetz das gesamte landwirtschaftliche Meliorattonswcscn unter einem selbstständigen Landesamt für Landes kultur vereinigt und auch die kleinen Wasserläufe unter Absonderung vom Wassergesetz einbezteht. Ein entsprechender Bericht wird dem Wirtschafts ministerium überreicht werden. General Werlers letzter Sans. Negentrnbe Stimmung lag aus den Elb- höhen, angesichts deren General Märcker auf dem Toliewtzer Friedhöfe seine Ruhestatt finden sollte. Tausend« und Abertausende hat- ten sich in den frühen Nachmittagsstunden aus dem Friedhofgelinde eingefundcn um dem hoch, verdienten deutschen Manne, einem Repräsen tanten unserer guten deutschen Vergangenheit, das letzte Grl.it zu geben. Die Reichswehr hat!« eine E renlompagnie gestellt, der in cndlvfirm Zuge mit vielen Hunderten „schwarz-weih-roter" Fahnen die miitärisch geordneten vaterländischen Veroände, voran der Stablhelm, dessen Führer der Tote war, folgten. Hofprediger Ketzler zeich nete unter Zugrundelegung des Bibclwortes „Sei getreu bis in den Tod" die markante Per sönlichkeit des Verstorbenen als Soldat, als Deutscher und als Charakter und würdigte feine großen Verdienst« um unsere Kolonien, und ganz besonders um die Erzie- hung unserer Jugend zum vaterländischen und Wehrgedanken. Nach dem gegenwärtigen Kommandeur des Wehrkreises 4 s-rachen dann in langer Folge Vertreter der vaicrl ndischen Or- gani ationen, der Kolonirlen Verbände usw. Da bei erst konnte man übersehen, daß Abordnun- gen aus allen Til.n des Reiches, crus Ostpreu ßen und Bayern, aus dem Rheinlande und be sonders aus Mitteldeutschland in groher Zalft ! crbeigekommen waren, um einen lttzten Dank zu sagen. Aus der unendlichen Fülle der Blu- mensvenden s.i nur die des Präsidenten der Deutschen Kolonialgesclschast Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg hervorgchoben. Auch das Kolonialamt im Neichsministerium des Aus- wirtNen hatte einen Vertreter entsand-, wäh rend, was vi l bemerkt wurde, das Ncihswehr- Ministerium ni ht vertreten war. Die Reichswehr- kMpagnl« äb«r sän-k Km toten General in Aner Ehrensalve noch einen letzten Soidatengruh in» offene Grab nach und ihre Kapelle gab dann — ein letzter Wunsch des Generals — in t dem Hoh«nfriedberg«r Marsch der Trauerseier «inen Ausklang im Sinne des Verstorbenen. Sächsisches Hohenftein-Crnstthal, 5. Januar 1S2S. Veränderlich, kühler, Niederschläge, nord westliche IWinde. Temperatur vom 4. Januar? Minimum -4 8.5, mittags 12 Uhr -j-11.4, Maximum -s-11.9. vrellSulgstag. Nach den schauerlichen zwölf Nächten, deren Eindruck auf die Einbildungskraft des Menschen nur derjenige leugnen könnte, der sich noch nie nächtlicherweile in dieser Zeit auf einsamer Wan derung befand, nach dieser dunkelsten Zett des ganzen Jahres in d«r sich die Dunkelelben, die Unholden, Waldschraten, Kobolde und Werwöl e, die unterirdischen Geister und der Höllenritt am meisten bemerkbar machten, nach dieser für di« früheren Menschengeschlechter in ibrer Dämonen angst so schreckerfüllten Zeit, «rschemt der 13. Tag seit Jul oder Weihnachten oder der auf den 6. Januar fallende Perchentag, das heitzt, der prächtige herrliche Tag, an dem das Tageslicht wieder „um einen Hahnenschrei" zunimmt: Das ist der Heilige Dreikönigstag. Mit Hellem Jubelschrci begrüßt«» die alten Germanen nach dtffen langen Winternächten in der Julzeit das wieder höher steigende Bild der prächtigen Sonne. Deutsche Volksbräuche wei sen darauf hin; es war der oberste Tag, das hohe Neujahr, das Großneujahr. Wohl alle Völ ker der Erde feiern ein Neu ahr, jedes in seiner Art. Hoffnungsreich leuchtet einem jedem wie «in Stern in weiter Ferne die bessere Zukun 1 entgegen, nachdem man das als« Jahr nnt al len seinen bitteren Erfahrungen durchlebt bat. Die finsteren Tage drr Vergangenheit werden verscheucht und in Hellen Jubelfreude den besse ren Tagen der Zukunst Tür und Tor zur Ein kehr geöffnet. Wie kommt nun aber das Fest der Heiligen Drei Könige, deren Reliquien in Köln verehrt werden, seitdem sie aus Mailand dorthin ge bracht worden waren auf den 6. Januar? Ur sprünglich gehörte i r Fest nach der biblischen Erzählung zum Geburtstage Christi. Unt:r Kai ser Justinian wurde im Jahre 534 dieses Fest auf den 25. Dezember verlegt. Das Epipha- miasfest aber blieb am 8. Januar haften, damit aber auch das im Jahre 541 kirchlich angeord- ncte Fest der Erscheinung der „drcj Magier aus dem Morgenlands", das sich zum festlichen Sym bol der Offenbarung Christi an die Heiden aus« gestaltete. Im zweiten Jahrhundert erscheinen auf ei ftim Wandgemälden der römischen Kata komben die drei Magier, orientalisch gMcidet, aber keiner von ihnen hat den Typus eines schwarzen Mohren. Im deutschen Volle hat sich nun die Nolle des früheren Neujahrstages in mancherlei Bräu chen noch immer am 6. Januar erhalten. Di« wilde Jagd, das furchtbare Seelenheer mit Mode und Pcchta an der Spitze, zie'tt durch dir Lust. Diese Seclengeister werden zu Tisch gclrden; be stimmte Spellen werden sie sie zubereitet und Brot: für sie gebacken. Den drei Schicksals schwestern bereitet man den Glückst sch, damit sie dem Haus ein günstiges Los gewähren. Die Heiligen drei Könige ziehen um, einer immer weich einer immer schwarz, wre auch von den drei Schicksalsschwestern immer eine weih und eine schwarz ist. Die Häuser werden ausgeräu- chert, um die krankmachenden G:i!er daraus zu vertreiben. Das Wasser und das Stalloieh wer ¬ den gesegnet, und was vergleichen Volksbrauch« in den einzelnen deutschen Gauen me hr sind Mit dem DreikönjgsUg beginnt soweit recht eigentlich das neue Jahr des Volkes. Da öffnet sich der Himmel auf einen Augenblick; die seli gen Elücksgeister erscheinen und kehren bei den Menschen ein. Selbst der Hahn vertret t nun schon früher durch sein Geschrei die cl ischcn Gei ster der Jahresnacht und neue Hoffnung zieht in des Menschen Herz. Predi * —* Amtlich wird mitgeteilt: „Für die Zahlung der zweiten Hälfte der von Industrie, Gewerbe und Handel einschließlich der Bauten an die Deutsche Rentenbank geschuldeten Halbjahrszinsen war der 15. Januar 1925 in Aussicht genommen worden. Es empfiehlt sich, Zahlungen zu diesem Termine vor läufig nicht zu leisten, da Verhandlungen mit der Rentenbank über eine anderwcite Regelung dieser Zinszahlung schweben." —* Die Handelskammer übermittelte der Firma L. G. Beyer Nachf., Hohenstein Ernstthal, anläblich ihres hundertjährigen Bestehens ein Glückwunsch schreiben. —e. Die von früheren Vorträgen hier schon be kannte Reiscsckretärin des christl. Frauendienstes, Fräulein Ehrhold-Drcsden, hält am Mittwoch und Freitag dieser Woche im Gemeindehaus bezw. Schubertstist Eoangelisationsoorträge ab, auf die auch an dieser Stelle alle Frauen hingewiescn seien. (Näheres siehe Anzeige und Kirchennachrichten.) —* Am 12. Januar 1924 nachmittags 3 Uhr hält der Landw. Brzirksoerband e. V. in Glauchau im „Lindcnhof" eine Bezirksoersammlung ab. Hier zu haben zwei hervorragende Redner Vorträge übernommen. Die Vorträge werden durch einen Film näher erläutert. Die Vorträge behan deln die Erünlandwirtschaft und Züchtung und Sortenwahl der Saatkartosfeln. Gleichzeitig veran staltet der Landessaatbauoereiu sür Sachsen eine Saatgutauestellung. Recht zahlreiche Beteiligung aller Landwirte und deren Angehörigen, sowie der im Bezirk bestehenden Genossenschaften und auch der Presse ist erwünscht. Weiter sind eingcladen alle Berufsstände, die für die landwirtschastl. Belange Interesse haben. Die Saatgutausstellung beginnt bereits um 1 Uhr, um Fernwohnenden die Rückkehr sofort nach den Vorträgen zu ermöglichen. Bezirks-: Verbandsangelegenheiten werden der Kürze wegen nicht behandelt. —* Oberlungwitz, 5. Januar. Von kirchlicher Seite wird mrs geschrieben: „Trotzdem der Epipha- nistag den staatlichen Schutz entbehrt, findet mor gen vormittag 9 Uhr in der St. Martinskirche Pre digtgottesdienst statt. Dieser Tag ist ein früher be liebter Feiertag, der bis in die letzten Jahre befrie digenden Eottesdienstbcsuch aufwies. Für die Vor mittags unabkömmliche arbeitende Bevölkerung fin det abends 7 Uhr ein Missionsgottesdicnst statt, der mehr dem Bericht aus der Mission gewidmet ist. Es werden da auch zum letzten Male unsere Christ bäume brennen. Wir laden zu beiden Gottesdien sten herzlichst ein." —0 Gersdorf, 5. Januar. Einem hiesigen Ge schäftsmann wurden kurz vor dem Weihnachtsfest vier fette Gänse gestohlen und an Ort und Stelle abgeschlachtet. Man muk annehmen, dak die Diebe mit den Verhältnissen des Schuppens, in dem die Tiere untcrgebracht waren, bekannt gewesen sind. — Einem anderen Einwohner wurden verdachtlos 200 Mann Geld entwendet. —c. Gersdorf, 5. Januar. Zn einem groben Militärkonzert der Kapelle des Reichswchr-Artille- rie-Negimcnts Nr. 4 aus Dresden hatte die hiesige Schützcngcscllschast 1 für Sonnabend abend nach dem „Blauen Stern" cingeladen, und dieser Ein ladung war aus allen Kreisen der Einwohnerschaft unseres Ortes wie der Umgebung so zahlreich Folge geleistet worden, dab der Saal bis auf den letzten Platz besetzt war. Herr Obermusikmcistcr Max Ende hatte eine sehr ausgcwähtte Vortragsfolge zusam mengestellt, sodab nicht nur die üblichen Märsche und Operettenmelodien zu hören waren, sondern auch Komponisten wie Beethoven — Vorspiel zu „Egmont" —, Wagner — Pilgerchor und Lied an den Abcndstcrn aus „Tannhäuser" —, Grieg — Solvejgs Lied aus „Peer Eynt^ — und Weber — Prceiosa-Vorspiel — m Worte kamen. Als Violin- folist glänzte Herr Konzertmeister Heyn in einer der MMM m ZAMi. Geschichtliches Lebensbild von Philipp Galen. 611 'Nachdruck verboten.) Fünfundzwanzigstos Kapitel. Der Kaiser von Pulitz. Beinahe zwei Wochen wohnten die Flücht- nngc nun schon auf Pulitz, und im allgemeinen fühlten sie sich von Tag zu Tag sicherer in dem alten Schweden und seiner Frau, wenngleich Magnus Brahes Eemütsstimmung noch vieles zu wünschen übrig ließ. Des jungen Grafen Arm war ganz geheilt, und allmählich kehrte vie frühere Kraft des verletzten Gliedes zurück, so daß er schon imstande war, eine Flinte zu be- handhaben und damit zu seiner Unterhaltung Nögcl zu schießen. Es war am 25. Juli 1809, als die Familie Sturleson mit ihren Gästen das Frühstück ein- >.ahm und dabei einige Nachrichten besprach, die im Abend vorher im Pachthause eingelaufen waren. Ein schlauer Knecht war auf Jasmund gewesen, hatte Sagard und Saßnitz besucht und einige Bestellungen und Grüße im Kiekhause ausgerichtet. Für Waldemar hatte der Knecht ein Brief chen milgebracht, das ihm Hille heimlich zuge steckt, worin jener zu seiner Verwunderung las, vie inan erfahren, daß auf Spyker wieder alles im alten Gleise hergehe, daß der Kapitän mit GylfeTorstenson versöhnt, sowie daß demKastel- lan kein persönlicher Schade aus der Verheim- hung ihrer Anwesenheit erwachsen sei, da err Caillard sich aus andere Weise an dem Be- ftum des Grafen entschädigte und vor wie nach ein höchst vergnügtes Leben auf dem Schlöffe führe. Waldemar wurde durch diese Nachricht nicht gerade traurig gestimmt, nur seines Freundes wegen war sie ihm nichts weniger als ange nehm. Er teilte ihm daher das in Erfahrung Gebrachte auch nicht mit, denn er hütete sich, das kaum gedämpfte Feuer seiner Eifersucht von neuem zu schüren. Gleich nach eingenommenem Frühstück ging Adam Sturleson allein auf seine Felder, um nachzusehen, wann er voraussichtlich mit der Ernte werde beginnen können. Da sah er denn, als er eben dem Strande zuwandelte, zu seinem Erstaunen ein Boot von der Berger Seite her auf die Insel lossteuern, in dem er einige Fremde wahrzunehmen glaubte, die er noch nie gesehen. Aus Vorsicht sandte er sogleich einen Boten nach dem Pachthof, um seinen Gästen die Neuigkeit zu verkünden. Nachdem er diese Pflicht erfüllt, sah der alte Schwede mit ruhiger Erwartung das Boot näher kommen, und als es gelandet war, stie gen zwei Franzosen heraus, die sich als die Die ner des Brigadiers Herrn von Chambertin an- kiindigten und die Meldung brachten, daß Seine Gnaden beschlossen hätten, endlich ihr neu erworbenes Eigentum zu besuchen und wo möglich einige Sommermonate darauf zuzu bringen. Gleich nachdem die Meldung der Diener voll bracht war, beeilten sie sich, das Boot zu leeren. Da die vorhandenen Menschenhände nicht aus reichten, die mitgebrachten Habseligkeiten nach dem etwas entfernt liegenden Wohnhause zu schassen, so verhieß der Pächter einen Wagen zu senden, worauf er mit dem Kammerdiener des Herrn von Chambertin den Weg nach dem Hofe einschlug. „Jetzt, Herr Pächter," sagte der erstere, „haben Sie die Güte, mich nach dem Schlosse zu führen; ich muß es in allen seinen Teilen in Augenschein nehmen, um dem gnädigen Herrn die besten Zimmer auszusuchen und sie behag lich einzurichten." Der alte Schwede warf bei diesen Worten auf den sein gekleideten Franzosen einen lächelnden Blick, der eine heimliche Schaden freude enthielt. „Kommen Sie," sagte er, „und sehen Sie sich das Schloß an; die drei besten Zimmer, die es enthält, stehen sogleich zu Ihrer Verfügung, denn ich habe sie in Erwartung des Herrn Generals längst von allem Gerümpel freigemacht. „Sie sagten, nur drei gute Zimmer hätte das Schloß?" „Ich sage alles so, wie es ist." Man ging schweigend auf dem nächsten Wege durch die Felder dem Pachthause zu, wo sich denn die Scheunen und Ställe, welche dis Vorderfront desselben bildeten, zuerst dar stellten. „Was sind das für Baracken?" fragte der Diener. „Das ist das Pachthaus oder vielmehr die Scheunen und Ställe desselben." „Aha, da wohnen Sie?" „Auch Sie, mein Herr." „Auch ich, wieso denn? Glauben Sie, daß ich weit von Sr. Gnaden wohnen darf?" „Sie werden hier in Sr. Gnaden allernäch ster Nähe sein, denn dort ist das Pachthaus selber." „Wie? Ich wollte ja nach dem Schloß." „Das ist alles, was wir hier auf Pulitz haben. Bei uns nennt man es Pachthof!" Der Franzose wurde mäuschenstill und ver lor allmählich die Farbe, je näher er dem Ge höft kam. Als er aber auf dem von den um liegenden Gebäuden eingeschloffenen Hofe ver schiedene Ackergerätschaften und auch einige Misthaufen aufgeschichtet sah, wurde er ganz bleich, hielt sich die Nase zu und warf einen kläglichen Blick auf seinen herkulischen Beglei ter, der ihn ohne weiteres in den sogenannten Herrenflügel führte und ihm die drei erwähn ten Zimmer anwies, deren Aussicht gerade aus den herrlichsten Misthaufen ging. Soweit hatte Adam Sturleson die Artigkeit zu treiben nur für nötig gehalten, hier ließ er den Kammerdiener mit seiner Verwunderung allein und begab sich zu seinen Freunden, dir Mutter Talke in einem verschlossenen Dach kämmerchen sicher untergebracht hatte. „Da haben wir's," sagte der ehrliche Schwede beim Eintreten, „nun kommt mein neuer Kai ser, um seine Herrschaft in Besitz zu nehmen. Aber ich bin überzeugt, er wird es nicht lange hier aushalten, wenn er ein so feiner Mann wie sein Kammerdiener ist, denn daß er sich eine ganz andere Vorstellung von der Herr schaft Pulitz gemacht hat. als sie wirklich ist, habe ich auf den ersten Blick weggehabt. Wir aber, meine Freunde," und hier wandte er sich zu den beiden jungen Leuten, „werden diesen Abend nach Alt-Rügen übersiedeln, wo ihr von jetzt an euer Quartier aufschlagen müßte, bis der Kaiser von Pulitz wieder abgereist ist, oder ihr euch ungefährdet anderswohin begeben könnt." (Fortsetzung folgt.) W lwierig«' Man Verla Mannens d Mammen, Mekannt, Much ande Mnstaltuul Matter Bl Wendete dc Wwinu erg, -e. r > nlauensei beständen Rr. 02, ui - Eli vie Gerne leibung r chau au- Ministcri erteilt un von Glau Ausgleich zu führen iriedigent von Gesa Haus- m Glauchau, zählte. < wahner, wird Gesl netenkolle - Mi K rer Hann » Wohnung I mar berei D am Kopf W Bett fak, W noch. 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D zelnen Dri Zentimeter Lnc'endorf Die oisbil »er Nacht lark, daß -strecke vo> wrser Str, einer Stce es! veranki nm aus eil D ibgebrochci mrde dur W Üostamtcs .Ke Ar >eit M nm, daß k M st. — Ein chrtstnacht cnen bohl I insregung clegene Hi M en drei v lesincrin. n sie mii nd zwang arschnst ai eld an si rau in dc / ick« vermo M -chnuren -