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I Sahrg. 07^ «G Sch»ar-e»kersEr raseblstt , «--i««,»«-.sachs-n , Rr. 24« , Montag, de« 1«. Oktober 1V44 ' . b- "E AMWer MUM Heftige Kämpfe «m die Scheldemü«d«ng. Zahlreiche Sowjetaugrifte gegen de« Brückenkopf vo« Memel gescheitert. Güdgrieche«la«d geräumt. 0« von» » DNB. Au» dem Führerhauptquartter, 1k. Ott. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die hestigeu Kämpfe um die Scheldemünvung dauer« an. Der englisch« Druck an der Maa» südlich Sennep hat sich verstärkt. In schweren, beiderseits mit größter Erbitterung geführten Gtellungskämpfen zerschlugen unsere Truppen feindliche An griffe nordöstlich Aachen «ad bekämpften wirksam die sich gegen den Ostrand der Stadt heranschiebenden amerikanischen Verbände. In der vergangenen Nacht griffe» schnelle Kamps- und Nachtschlachtflugzeuge eine» Nachschubstützpunkt de» Seg- »er» bei Aache« mit guter Wirkung an. " Oestlich Luaeville und Epiaal und vor allem süd- östlich Remiremont setzte der Feind mit zusammengefaßteu Kräften seine Angriffe fort. Sie bliebe« auch gestern nach geringen Anfangserfolgen liegen. Die Versuche der 7. ameri kanischen Armee und ihrer Htlfsvölker, in Lothringen einzu breche« und die Bk-aLenpässe zu gewinnen, habe« dem Feind bisher «ur starke Verluste und geringen örtliche« Gelände gewi«« gebracht, ohne daß er sich seinen Zielen wesentlich nähern konnte. Unsere Küsten st ützpunkt« melden andauernde Artil- leriekämpse und Luftangriffe. Das Feuer der B 1 lag wiederum auf London und seinen Vororten. In Italien setzte der Feind beiderseits der Straße Bo logna-Florenz und an der Adriafro »t seine star ken, vo« überlegenen Luftstreitkrästen unterstützten Angriffe fort. Der beabsichtigte Durchbruch blieb ihm infolge des zähen Widerstandes und der entschlossen geführten Gegenschläge unserer Grenadiere, Panzergrenadiere und Fallschirmjäger versagt. Durch den Verrat Rumäniens und Bulgariens ist die deutsche Balkanposition im Rücken bedroht. Es wurde daher, notwendig, aus diesem Grunde Südgriechenland zu räumen. Diese Bewegungen, die aus den ägäischen Inseln und dem Peloponnes begonnen haben, find seit Wochen i« Gauge. Die letzte« Nachhuten haben am 12. Oktober ohne Kamps Athen geräumt. In den aufgegebeaen Gebiete» ist sofort der Kampf zwische» kommunistische» und antikommunistischen Griechen entbrannt. Einige gut bevorratete Inseln in der Aegäis werden auch fernerhin gehalten. An der Morawa und am Südrand von Belgrad stehen unsere Truppen in schweren Kämpfen mit vorgedrun genen bolschewistischen Kräfte». An de» Theißübergängen zwische» S - egel u»d Osongrad führte« eigene u«d fel«d- liche Angriffe z« erbitterte» Kämpfe«. 3« der Pußtaebene südlich Debrecen bliebe« gestern erneute stark« feindliche Angriffe erfolglos. Entschlossene, von Schlachtsliegera unter stützte Gegenangriffe unserer Panzer und Grenadiere warfen die Bolschewisten an mehrere» Stelle» zurück. 3m Gebiet des Ezirokatal- und Duklapasse» verstärkte sich der feindliche Druck. 3m mittleren Frontabschnitt setzte der Feind seine Groß angriffe fort. Abgesehen von einem Einbruch nördlich Seroe errangen unsere Truppe« im gusammeawirken mit der Luft waffe überall gegen an Zahl «ad Material überlegenen Feind eine» besonderen Abwehrerfolg. Zahlreiche bolschewistische An griffe gegen den Brückenkopf von Memel südöstlich Liba« scheiterten. 68 feindlich« Panzer vmrdea dabei abgeschossen. Die blutigen Verluste des Feindes wäre« hoch. Uebersetzver- suche der Sowjet» über die Dü«a bei Riga wurden zer schlagen. Bor der Küste vo» Kurland schoß «in deutscher Flottenverband in den vergangenen Tagen zur Entlastung unserer bei Memel schwer kämpfende« Truppen wiederholt sowjetische Frontabschnitte mit guter Wirkung. Im Hohen Norden setzte» sich «nsere Gebirgsjäger vom Rordteil de» Petsamo-Fjord» ab «nd kämpfte» ihre rückwärtigen Verbindungen in schwerem Ringe» gegea bolsche wistische Umfassungsversuche frei. Britisch« u»d nordamerikanische Bomber führten am Tag« Terroraagriffe gegea Köln, Duisburg, Kaisers- lauter« «ad griffe« weitere Orte im Rheinland «nd in Oberschlesien an. In der vergangenen Nacht warfen die Briten wahllos eine große Zahl von Spreng, «nd Brand bomben auf Wohngebiete der Städte Duisburg «nd Braunschweig. Tilsit, Hamburg und Berlin waren das Ziel weiterer nächtlicher Bombenangriffe. SV feindliche Flugzeuge, darunter 49 viermotorige Bomber, wurden abgeschossen. O Ergänzend wird dazu gemeldet: Unter Führung von Oberst Reuter Haden sich das Grenadierregiment 386 und das Pionierbataillon der 218. In fanteriedivision sowie die Marineartillerieabteilung 531 bei der Abwehr feindlicher LandunL-versuche auf Ler HalbinselSworbe besonders ausgezeichnet. Auch die 9. Sicherungsdivision und an Land eingesetzte Verbände der Kriegsmarine, die seit den Absetzbewegungen aus dem Baltikum, im Finnischen Meerbusen und rn der Rigaer Ducht in den härtesten Kämpfen standen, haben sich bei der Abwehr wiederholter sowjetischer Landungsversuche auf die Halbinsel Sworbe durch hervorragende Standhaftigkeit besonders bewährt. Die härteste Probe. Reichsmarschall Göring besichtigte in der vergangenen Woche ein neue» Rüstungswerk in Mitteldeutschland, das in kürzester Zeit aufgebaut worden ist. Er richtete dabei an di« Arbeiterschaft eine Ansprache, di« von einem unbeirrbaren Klauben an den Endsieg und die Zukunft -es deutschen Voltes und Reiches getragen war. Die Feindmächte, so führte er u. a. aus, hatten vergeblich gehofft, in diesem Monat Deutschland vernichten zu können. Wie stolz können wir auf unser Volk sein! Die drei größten Mächte dieser Erde, Sowjetrußland, vie Vereinigten Staaten und das britische Weltreich, kämpfen heute gegen unser Volk und unser Reich. Was für eine Kraft steckt im deutschen Volk! Und wenn sie ihre ganze Macht gegen Deutschland vereinigen, sie werden nicht siegen, es wird ihnen doch nicht gelingen! Gewiß, das Schicksal stellt uns auf die härteste Probe, die es jemals einem Volke auferlegt hat. Be- stehen wir diese Probe, behaupten wir uns, beweisen wir, daß diese Weltkoalition Deutschland nicht vernichten kann, dann ist schon damit der Sieg Deutschlands erkämpft. Eine Ueber- schätzung der gewiß vorhandenen Streitpunkte unter den Feind mächten wäre leichtfertig. Gegenwärtig sind sie doch alle einig im Willen, Deutschland zu vernichten. Was wir heute auch zu leiden haben und was wir noch erdulden müssen, so bedeutet das alles nichts gegenüber dem, was über uns Hereinbrechen würde, wenn nur einer unserer Gegner zum Zuge käme. Sie brauchen nur einmal einen Blick hinter ihre Front zu werfen. Wo Deutschland einst für Ruhe und Ordnung gesorgt hat, da tobt heute der Bolschewismus, tobt der Bürgerkrieg, versinken Recht und Gesetz im Blutrausch. Und glauben Sie mir, bei uns würde es nach all den Ankündigungen unserer Feinde noch viel schlimmer werden. Dieses Schicksal darf nicht über uns Hereinbrechen! Wir müssen alles auf uns nehmen, was auch kommen mag, nur kapitulieren dürfen wir niemals! Je härter die Drohungen unserer Gegner sind, um so härter muß unser Wille sein, ihnen zu widerstehen. Nur zwei Wege kann es geben, um das uns von den Feinden zugedachte Schicksal abzu wenden: in der Heimat arbeiten, arbeiten und noch einmal arbeiten, in der Heimat die Waffen schmieden, die gebraucht werden. Und an den Fronten kämpfen, noch härter, zäher un- verbissener kämpfen als bisher. Denn jetzt gilt es nicht, irgend eine sowjetische Provinz, irgendeine französische oder belgische Stadt zu behaupten, sondern Deutschland zu verteidigen. Die Welt soll sehen, wie das deutsche Volk sein Vaterland zu ver- teidigen weiß. Und ich bin überzeugt, daß uns das gelingen wird. Das ist unser unabänderlicher Wille. Arbeiten vienach wie vor unverzagt weiter. Nehmen Sie alles auf sich, halten Sie durch und stehen Sie in fanatischem Glauben und be dingungsloser Treue zu unserem Führer, der uns allen Vor- bild und Beispiel ist. Wenn einige Verräter wagten, die Hand wider unseren Führer zu erheben, so hat sich gezeigt, daß der Allmächtige den Führer sichtbar gesegnet hat. Darum bin ich aufs tiefste davon überzeugt: Wenn auch noch schwere Tage kommen, so ist die Zukunft doch unser. Die Zukunft heißtDeutschland! Geueralfeldmarschall Rommel s. Generalfeldmarschall Rommel ist an den Folgen seiner schweren Kopfverletzung, die er als Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe im Westen durch Kraftfahrzeugunfall erlitten hatte, verstorben. Der Führer hat ein Staatsbegräb- nis angeordnet. Mit dem Tod Rommels hat sich das Sol- datenleben eines unserer erfolgreichsten Heerführer erfüllt, dessen Name für immer mit dem zweijährigen Heldenkampf des deutschen Afrikakorps verknüpft ist. 1891 in Heidenheim in Württemberg geboren, zeichnete sich Rommel schon im ersten Weltkrieg durch Tapferkeit und Draufgängertum aus. Im Herbst 1915 erhielt er als erster Leutnant seines Regi ments das EK. I und 1918 den „Pour le merkte". Im jetzigen Krieg würdigte der Führer seine Verdienste in Nordafrika 1942 durch die Ernennung zum Generalfeldmarschall und am 11. März 1943 durch Verleihung der Brillanten. Der VS. Träger der Schwerter ist U-Staf. Otto Baum, Komm, der U-Panzerdivision „Das Reich", der 1911 zu Stetten-Hechingen (Hohenzollern) als Sohn eines Kaufmann» geboren wurde. Baum hat sich be sondere Verdienste um die Befreiung von erheblichen Teilen deutscher Verbände, die an der Invasionsfront eingeschlossen waren, erworben. Das Eichenlaub erhielten U-Ostubaf. Otto Meyer, Regimentskomm, in der U- Panzerdiv. „Hohenstaufen" (am 29. 8. 1944 gefallen), und ^-Oführer Friedrich-Wilhelm Bock, Komm, der obengenann ten Division. O Das Ritterkreuz für 19jährigen Gefreite». DNB. Führerhauptquartier 14. Okt. Seit er zu seinem rheinisch-westfälischen Grenadierregiment gekommen ist, hat sich der knapp 19jährige Gefreite Werner Göbel aus Wuppertal immer wieder durch beispielhafte Tapferkeit und eine durch nichts zu erschütternde Kaltblütigkeit ausgezeichnet. Seine Vorgesetzten bezeichnen ihn als Vorbild des deutschen Grena diers. Bei Milec waren die Sowjets in die deutschen Stel lungen eingebrochen. Das Bataillon, dem Göbel als Maschinen- gewehrschütze angehört, wurde auf Lastkraftwagen herange- bracht, um die Einbruchsstelle zu bereinigen und eine Ortschaft wieder zu gewinnen. Mit seinem leichten Maschinengewehr im Laufen aus der Hüfte feuernd, stürmte er unter den vordersten den Ort. Kaum waren die ersten Teile der Kompanie ringe- drungen, führten die Bolschewisten einen Flankenstoß, um sie von den nachkommenden Kameraden abzuschneiden. Die Lage war angesichts der zahlenmäßigen sowjetischen Uebermacht kritisch, zumal in diesem Augenblick der Gruppenführer aus fiel. Göbel behielt die Ruhe. Sein Beispiel riß auch die anderen mit. Er ging mit seinem Maschinengewehr so geschickt in Stellung, daß der feindliche Flankenstoß in seinem Feuer zusammenbrach. 23 tote Bolschewisten wurden allein vor seiner Stellung gezählt. Damit war der Versuch der Sowjets, die deutschen Angriffsspitzen abzuschneiden, gescheitert. Die Grena diere hielten den Ort fest in >d«r Hand. Der Gefreite, der im Frühjahr und Sommer 1944 beide Eiserne Kreuze erhalten hatte, wuvde nun vom Führer mit dem Ritterkreuz ausgezeich net. Werner Göbel wuvde am 25. Mai 1925 in Elberfeld als Sohn eines Bievverlegers geboren. Zuversicht im Generalgouvernement. In einer Regierungssitzung in Krakau gab der Staats sekretär für das Sicherungswesen, ^-Obergruppenführer und General der Polizei Koppe, ein Bild über das in den letzten Wochen entstandene Befestigungssystem. Generalgouverneur Dr. Frank erklärte, die Lage trage trotz aller Schwierigkeiten den fruchtbaren Keim einer Wendung in sich. Der »««« OKW.-Bericht liegt bei Drucklegung noch nicht vor. Der Achtrad-Panzerspähwagen. PK-Kri«g«t>erichter Kempe, Schi. Dom Bau der Schutzstellung im Westen. *