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Ar. 278, S4. Jahrgang Montag, den 28. November 1932 PulsnitzerD»-eb1ait <va»z!SÄ«r . , I r»»kdl«»st d-« D zchenblall I I wir bl«r» I »»Irr« e«!««, D dauernd die W Vezirlrauzelger w» überlegeneSchneMgkeitunsererVerichterstattung zuzügl. Vringerlohn Bank-Konto: Commerz- und Privatbank, Zweigst. Pulsnitz. »el Einziehung der Anzeigengebühren durch Klag« oder Im Kontur»- oder Berglelchssall« kommen etwa gewährt« Rabatte in Degsall. — BI» KW Uhr vormittag» eingehend« Anzeige» lin den noch am gleichen Tage Ausnahme. Fernsprecher: Amt Pulsnitz 18. Tel.-Adr.: Tageblatt Pulsnitz. Postsch.-Konto: Dresden 11764. Anzeigen-Arundpreis«: Di« <1 mm breite Zeil« Zeilenmeffer 1«> 1 mm Höhe lü Rplg.; amtlich 1 mm 2g Rpsg.; Reklameteil l mm 20 Rpsg. Tabellarischer Katz iO k Ausschlag. Erscheint an jedem Werttag nachmittags S Uhr zu kontrovlrren. wir stehe» Im wesentlichen selbst Grohstadt- zeilungen nicht nach. Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt An «erbindung mit der Nebenausgabe „Ohorner Tageblatt", Hauptblatt, älteste und meistgelesene Zeitung im Bezirk Pulsnitz, umfassend die Orte Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Haus walde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundo f, Lichtenberg, Kleindittmannsdorf Tägliche schnellste Berichterstattung über das Geschehen in der engeren Heimat, in Deutschland und im Ausland. Nachrichtendienst durch ganztägigen fast ununterbrochenen Funkdienst der Telegraphen-Unioa Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albertstraße Nr. 2 Verlag: Pulsnitzer Tageblatt, G. m. b. H., Pulsnitz — Druck: A. Pabst, Königsbrück. Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Wöchentlich nur Im Fall« höherer Gewalt, I Krieg, Streik oder sonstiger I Betriebsstörungen hat der Be-I zisher keinen Anspruch auf I ' Lieferung oder Rückzahlung. rlolelMchse! wegen kriegsschuldenzahlung Griechenland kann nicht zahlen — von Papen und von Schleicher suchen Fühlungnahme mit den Parteien Politischer Waffenstillstand bis zum Frühjahr zur Klärung der politischen Lage? — Starke Kälte in Amerika AmMche He 001 -M 15. Die belgischen Kammerwahlen Brüssel, 28. Nov. (Funkmeldung) . Die Ergebnisse der Kammerwahlen, soweit sie während der Nacht bekanntaeworden sind, geigen starke Verluste der Liberalen, die wahrscheinlich sechs Sitze verlieren werden. Die Sozialisten gewinnen vier bis fünf Sitze. Auch die Katholiken haben einen großen Stimmenzuwachs zu verzeichnen, besonders in Flandern, wo sie wahrscheinlich einen bis zwei Sitze gewinnen. Die Kommunisten haben in Lüttich, Charleroi und Gent zuge- nommen, sie gewinnen zwei Sitze. Die flämi schen Nationalisten haben zahlreiche Stim men verloren, nur in Gent und Brügge haben sie noch zugenommen. Sie werden wahrscheinlich einen Sitz verlieren. Sturm über England Starke Schneefälle in Schottland London, 28. Nov. (Funkmeldung) Während des Sonntags und in der Nacht zum heutigen Montag wütete ein starker Sturm über Nord- und Mittelengland, der teilweise eine Stundengeschwindigkeit von 110 Kilometer erreichte. Der Dampfer „Bri- tannic" traf erst mit 24 Stunden Verspätung in Liverpool ein. Auf dem Flusse Wear stießen zwei Damp fer zusammen. Bei der Insel Islay lief ein Fischdampfer auf. An einigen Stellen in Schottland kam es zu Schneestürmen, die den Verkehr sehr stark behinderten. Bei Inverneß mußten zwölf steckengebliebene Kraftwagen von den Insassen verlassen wer den, die ihre Reise zu Fuß fortsetzten. Washington, 28. Nov. (Funkmeldung) Vom Weißen Haus in Washington wird bekanntgegeben, daß eine Änderung des amerikanischen Standpunktes in der Schul denfrage nicht eingetreten sei und daß die europäischen Staaten entweder zahlen oder ihre Zahlungsunfähigkeit erklären müßten. Es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß auch Polen und die Tschechoslowakei zahlen müßten. Die englische Rote an Amerika London, 28. Nov. (Funkmeldung) Am Sonntagabend setzten Macdonald, Simon, Neville Chamberlain und Baldwin die Antwort auf die letzte Note Amerikas in der Schuldenfrage auf. In der Note werden die Gründe auseinandergesetzt, die England zu dem Stundungsantrag für Lie am 15. Dezember fällige Schuldenrate veranlaßt haben. Die Frage, ob England am 15. De zember zahlen solle, wurde nicht erörtert, da man in Kabinettskreisen der Ansicht ist, daß zunächst der Eindruck der jetzigen englischen Note an Amerika abgewartet werden muß. Die englische Regierung hofft, daß die ame rikanische Antwort bald erfolgt. Über den Inhalt der neuen englischen Note an Amerika macht die „Times" eine Reihe von Andeutungen. Die Note werde sich nicht mit der allgemeinen Frage der Schulden revision befassen. Die Schwierigkeit sei, aus der Wucht des Beweismaterials die Gründe auszusuchen, die am überzeugendsten auf den Durchschnittsamerikaner wirken würden. Eine Steuererhöhung in England würde ihn nicht interessieren. Amerika würde jedoch unmittel bar durch die Rückwirkungen auf die Wäh rung und den internationalen Handel be rührt, da durch die Geldüberweisung der Sterling finken und die amerikanische Aus fuhr sich verschlechtern müßte. Noch ernster wäre es, daß das Abkommen von Lausanne ins Wanken geraten und dadurch das Ver trauen wieder erschüttert werden würde, das sich schon etwas gestärkt habe. Die Welt« wirtfchaftskonferenz würde schließlich jede Aussicht aus Erfolg verlieren. Sollte Ame rika auf der Zahlung bestehen, so würde England trotz der weitgehenden und schäd lichen Folgen bezahlen. Neuer Schritt Griechenlands in Washington Washington, 28. Nov. (Funkmeldung) Die griechische Regierung Hal jetzt das Staatsdepartement endgültig davon in Kennt nis gesetzt, daß Griechenland unfähig sei, die fällige Schuldenzahlung in höhe von 440 000 Dollar zu leisten. Vor dem Zusammentritt der Reichstages Berlin, 28. Nov. (Funkmeldung) Nachdem der endgültige Zeitpunkt der Reichstagseröffnung, Dienstag, der 6. De zember, jetzt feststeht, werden nunmehr die nötigen Vorbereitungen für die Eröffnungs sitzung getroffen. Die Einladung ist zunächst nur allgemein erfolgt, da die Namen der ein zelnen Abgeordneten noch nicht feststehen. Die erste Sitzung wird unter dem Alters präsidenten Abg. General Litz mann, der auch Alterspräsident des Preußischen Land tages ist, stattfinden. Am Vormittag dieses Tages treten sämtliche Fraktionen zusam men. Nach der Eröffnungssitzung tritt unter dem Reichstagsvorsitzenden Göring der Ältestenrat zusammen, in dem die Fraktionen je nach ihrer Stärke vertreten sind. In der zweiten Sitzung am Mittwoch, dem 7. De zember, erfolgt darauf die Wahl des Reichstagspräsidiums. Es ist wohl zu erwarten, daß der bisherige Reichstags präsident Göring als Vertreter der stärksten Fraktion, der Nationalsozialisten, wiederge wählt werden wird. Die Posten der drei Vizepräsidenten werden wahrscheinlich, wie im vorigen Reichstage, dem Zentrum, den Deutschnationalen und der Bayrischen Volks partei zufallen. Ob der Reichstag nach der Wahl des Präsidiums in eine politische Aus sprache eintreten wird, steht noch nicht fest. Es sind Bemühungen im Gange, eine Ver tagung bis zum Januar herbeizuführen. Wahlen in Bremen-Land und Eupen- Malmedy Bremen, 28. Nov. (Funkmeldung) In den vierzehn Gemeinden des Breme schen Landgebiets fanden am Sonntag die Landgemeindewahlen statt, die ruhig ver laufen sind und als besonderes Merkmal eine starke Abnahme der sozialdemokratischen Stimmen aufzuweisen haben. Die Wahlbe teiligung betrug etwas über 80 v. H. Eupen, 28. Nov. (Funkmeldung) Das Ergebnis der Wahlen in Eupen und Malmedy zur belgischen Kammer läßt einen Rückgang Ler Stimmen der Christlichen Volkspartei und einen starken Gewinn der katholischen Union erkennen. Das Ergebnis ist erzielt worden, weil die Wahlen unter dem Druck des katholischen Klerus und unter den Bajonetten der Gendarmerie durchge führt wurden. Nr« Urheber-Rechlrschutz: Drel-Quellen-Verlag, Königsbrülk/Sa. 55. Fortsetzung Arnold Hall glaubt seinen Augen nicht zu trauen. Goldener ... der Freund des Vaters ... den man tot wähnte, umgekommen auf einer Seereise von London nach Südamerika — Goldener lebt. Hall umarmt ihn stürmisch und heißt ihn bewegt will kommen. „Bist du wiedergekommen, du, den alle schon tot wähnten?" „Ich war in der Gewalt unserer Feinde, Arnold. Auf dem Schiffe wurde ich überfallen. Es war auf der Jacht des Sir Proudhon, der mich über Bord wähnte und nicht ahnte, daß sein Freund, der Arzt William Gid, zu den Kreuzrittern gehörte. Gid hielt mich gefangen und brachte mich in Rio heimlich an Land. Dort war ich auf einer Land besitzung bis vor wenigen Wochen gefangen. Ich will dir alles genau erzählen." „Und dein Widersacher?" „Ist verschollen! Wer weiß, vielleicht fand er oben im Norden den Tod." „Gottlob, daß du lebst ... daß die Zahl der Opfer dich nicht mitriß, Freund. Und du kommst zur rechten Zeit, sollst mit uns feiern. Das ist Maren, mein Weib." Goldener sieht sie ernst an, dann küßt er ihre Hand. „Sie Glückliche ... Sie Glückliche!" „Nein, nein ... wünsch' mir Glück...!" lacht Arnold. „Ich habe mehr gefunden noch als Maren." Innig sehen sie sich an. 13. Noch einmal wird die Welt erregt. , Die amerikanische Flotte, die nach dem Südpol aufge brochen war, hat nach langem mühevollem Suchen den Platz gefunden mit der Kraftanlage der Kreuzritter. Als man daranging, den Platz zu besetzen, da erhob sich plötzlich ein Flugzeug, jener mächtige rote Vogel, um zu fliehen. Die Flugzeuge wandten sich und jagten ihm nach. Im gleichen Augenblick gab es eine entsetzliche Deto nation, und das teuflische Kraftwerk flog in die Luft, war vernichtet. Die amerikanischen Flieger mühten sich, den fremden Vogel zu erreichen. Aber sie merkten, es war unmöglich. Da setzt sich der Pilot Hauptmann Richitson durch seinen kleinen Sender mit dem Schlachtschiff „Washington" in Ver bindung, das 100 Seemeilen von ihm entfernt vor Anker liegt. „Werk entdeckt! Ist eben in die Luft geflogen. Insassen flüchten mit einem roten Riesenflugzeug. Versucht, es zu be schießen oder herunterzuholen." Ungeheure Aufregung auf dem Schlachtschiff. Man zückt die Fernrohre gen Himmel. Da man selber auf dem Schlachtschiff kein Flugzeug zur Verfügung hat, setzt man sich mit dem wenige hundert Meter entfernt vor Anker liegenden Kreuzer „Steuben" in Verbindung, und bald steigt das Flugzeug des Kreuzers empor und kämpft sich hoch. Wartet auf den roten Vogel. Endlich sichtet ihn der Pilot aus Süden. Er fliegt ihm entgegen. Er kommt dicht an ihn heran, ehe der Führer des roten Vogels die Gefahr merkt. Als er den Gegner erblickt und sich höher schrauben will, da prasselt schon ein Kugelregen aus dem Maschinen gewehr auf ihn los. Die amerikanischen Seeleute unten sehen, wie der rote Vogel sich plötzlich zu neigen beginnt. Er schickt sich an, auf das Wasser niederzugehen. Pinassen der Kreuzer werden herabgelassen und schießen auf das Flugzeug. Leutnant Kessy ist der erste, der es erreicht. Das Flugzeug schwimmt sicher auf dem ruhigen Wasser. Mit dem Revolver in der Rechten reißt Kessy die Tür auf. Will sie aufreihen. Sie gibt nicht nach. Da schlägt er die Glasscheibe ein und sieht entsetzt im Flugzeug ein Mädchen, so schön, wie er es noch nie sah, tot in ihrem Blute liegen. Ein junger Mann hält ihr Haupt auf den Kyien und starrt Kessy teilnahmslos an. Man dringt in das Flugzeug. „Sie ist tot!" spricht der Mann zu den Eintretenden. „Ihr habt sie ermordet!" „Ihr habt Hunderttausende umgebracht!" schreit Kessy wild. „Menschen ... weiter nichts als Menschen!" sagt der junge Mann verächtlich. Die Matrosen fassen zu. Sie holen die Tote aus dem Flugzeug. Der Mann folgt freiwillig, ohne sich zu wehren. Die anderen Pinassen nehmen das Flugzeug ins Schlepptau und ziehen es zu dem Kreuzer, während Kessy mit seinem Motorboot den Gefangenen und die Tote hinüber nach der „Washington" bringt. Riesenaufregung auf dem Schlachtschiff. Alles starrte auf die Tote, die von überirdischer Schön heit noch im Tode ist.