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MeW-EMckl WM Hoherrstein-Gimstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kerusdorf, ÄMgenbcrg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Achberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Gmmbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s° M Ä! s°lg<ndm rq, so Mtz MS »-!>«-» mitzn <« d« «U«KS,„ DkS k MM /M M^ M MM M^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Poß Mk 1,82 frei ms Haus. MM Expedittonen solche zu Origiualpreifen A tntsblcrtt für das Königliche Amtsgericht aad de« Ttadtrat z« Hohensteiu-Krustt Hal Organ crlleV Gerneinöe-VerwaltrrrTgen L-SV einliegenden Ortschaften. «W"'bsWiWMMNMMWMWirW»MM!« IMI!« MM!, Freitag, den 8. April 1904. Nr. 80. 54. Jahrgang. Sormaveu-, den 9. April 1904, nachmittags L Uhr kommt im Restaurant , Zentralhalle" in Gersdorf — dort eingestellt — ein Fahrrad meistbietend gegen sofortige Barzahlung zur Versteigerung. Ler Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. ES sind bei uns eingegangen: 1 ., Nr. ö bis 15 des diesjährigen Reichsgesetzblattes mit folgendem Inhalte: Bekanntm., betr. Bestimmungen zur Ausführung des Gesetzes über die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten; Gesetz, betr. die Kontrolle des ReichShauShaltS, deS LandeShauShaltS von Elsaß.Lolhringen und des Haus, halt- der Schutzgebiete; 2 Bekanntm., betr. Vorschriften über Auswandererschiffe; Bekanntm., betr. die dem Internationalen Uebereinkommen über den Eilenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste; Bekanntm., betr. die Ge stattung des FeilbietenS von Bier im Umherziehen; Gesetz, betr. die Aushebung des Z 2 des Gesetzes über den Orden der Gesellschaft Jesu vom 4. Juli 1872; Gesetz bez. Bekanntm., betr. den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf Ausstellungen bez. aus der Weltausstellung in St. Louis 1904; Bekannt«., betr. Aenderung des Z 21 der Eisenbahn-VerkehrSordnung; Gesetze, betr. die vorläufige Regelung de» ReichShauShaltS und des Haushalts der Schutzgebiete für die Monate April und Mai 1904; 2 ., das 3. und 4. Stück vom diesjährigen Gesetz, und Verorduuugsblatte für das Königreich Sachsen, enthaltend: Verordnung, die Vorschriften über die Ausbildung und Prüfung für den höheren Staatsdienst im Baufache betr.; Gesetz, eire Abänderung der Bestimmung in Absatz 2 von tz 84 der Revidierten Städteordnung betr.; Verordnung, den juristischen Vorbereitungsdienst im Geschäfts bereiche der inneren Berioaltung und die Prüfung für den höheren Verwaltungsdienst in diesem Geschäfts bereiche betr.; Bekanntm., die Umbezirkuog der Kirchengemeinde Hilbersdorf aus der Ephorie Chemnitz II in die Ephorie Chemnitz I betr.; B:kanntm., die Postordnung vom 20. März 1900 betr.; Gesetz, die Be teiligung an außersachstschen Lotterien betr.; Bekanntm, die Jnwegfallstellung der aus die Entdeckung von Lo.to»Kollekteuren ausgesetzten Belohnungen betr.; Gesetz zur Abänderung deS Gesetze-, die Besteuerung deS Gewerbebetriebs im Umherziehen betr., vom 1. Juli 1878. ' Diele Gesetzblätter liegen im Rathause, Zimmer Nr. 1, 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht auS. Stadtrai Hohenstein-Ernstthal, am 2. April 1904. vr. Polster, Bürgermeister. We. In den Tagen vom 8. bis 1«. dieses MonatS soll eine allgemeine Vertilgung de« Ratten in den städtischen Schleußen und Grundstücken vorgenommen werden. Um die Wirksamkeit dieser Maßregeln zu erhöhen, werden sämtliche Grundstücksbesitzer aufgefordert, sich an den gleichen Tagen an der Vertilgung der Ratten innerhalb ihrer Grundstücke z« beteiligen- Giftscheine auf Phosphorlatwerge werden an Interessenten kostenfrei bei hiesiger Polizei- expedition verab olgt. Slatzlrat Hoheusteiu-Ervstthal, am 6. Anil 1904. vr. Polster, Bürgermeister. Grwerbl. Fach- und Fortbildungsschule Hoheustein-Cruftthal. Die Aumel-uvg neuer Schüler hat Sonntag, den 1v. April vormittags von /,11—12 Uhr unter Beibringung deS Schulentlassungszeugnisses zu erfolgen. Die Schüler, welche die Handelsschule besuchen wollen, haben sich einer Aufnahmeprüfung im Rechnen und Deutsch zu unterziehe« Schuldir. Lietze. Die Anmeldung zur obligatorischen Fortbildungsschule «PH m d-r rxp-dil« d-r L ch«l< Er d<- Hohenstein-Grnstthal, den 7. April 1904. Dir. Patzig. Sächsischer Landtag. Dresden, 6. Apul. Die Zweite Kammer hat heute ihre Öfter, ferien beendet und die Verhandlungen wieder aufge- nommev. Aus der Tagesordnung steht zunächstdieBrratuog des Dekrets Nr. 34, mehrere Eisenbahn - Ange legenheiten betreffend. In dem Dekret werden für den Umbau derLeipzigerBahnhöfe 8000000 M. als zweite Rate gefordert. Die Gesamikosten sind, soweit sie auf die fächsiiche Tisenbahnverwaltunq ent- fallen, mit 49500000 M. (urjpiünglich 53 000 000) veranschlagt. Ferner wird für die Neuanlage und Vermehrung der Reparaturstände für Lokomotiven sowie für Personen- und Güterwagen in Leipzig. Engelsdorf und Zwickau eine dritte Rare in Höhe von 2 900 000 M. beantragt, wovon 2300000 für Leipzig-EugelSdorf verwendet werden sollen. Für Herstellung einer normalspurigen Nebenbahn von Altenburg nach Langenleuba ist ein Nach Postulat von 495 500 M. eingestellt, für den Ausbau der zweiten Gleises zwischen Schönbörnchen und Meerane ein Ergänzungspostulat von 207000 M. und ein solches von 22000 M. für die BahnhosS- erweiteruvg io Boitersreuth. Abg. Horst-Mulda (kons.) erklärt sich mit dem Inhalte deS Dekrets einverstanden, bedauert aber die großen Nachsorderungen beim Bahnbau Altenburg. Langenleuba. Er beantragt, das Dekret der Finanz- deputation L zu übergeben. Abg. Rittberger - Limbach spricht zu gunsten der im Dekret geforderten Summe für den Ausbau des zweiten Gleises zwischen Schönbörochen und Meerane und wird dabei von dem Abg. Ehret- Glauchau unterstützt, der zugleich anrcgt, das zweite Gleis bis Gößnitz zu führen. Abg. vr. Bogel s Dresden (natl.) fragt an, ob auf der ganzen Linie Altenburg - Langenleuba der zweigleisige Ausbau geplant sei und ob das hierzu erforderliche Terrain im Altenburgischen von der altenburgischcn Regierung unentgeltlich hergegeben worden sei. Geh. Rat vr. Rttterstädtr Die altenburgische Regierung konnte auf Grund des StaatSvertragS für das Areal deS zweiten Gleises nicht herangezogen werden. Die ganze Areolverwalmng für daS zweite Glei» hat nur 50000 M. gekostet. Abg. Günther - Plauen (steif.): Da der Ver- kehr auf dieser Strecke, die sich mit nicht ganz ^/<g Prozent verzinst, ein sehr geringer ist, so ist gar nichi abzusehen, wann einmal ein zweites Gleis notwendig werden solle. Abg. Liebau - Rochlitz (kons.): Man ist mit dieser Bahn den Wünschen der altenburgischen B> völkerung viel mehr entgegengekommen als denen der sächsischen. So sind die Wünsche der Stadt Penig aanr unberücksichtigt geblieben. Auf Station Nms° dois ist ein Lorüm0»!^fchuppeli errichtet worden, der niemals Lenutzt worden sei. Es wird notwendig sein, die Nachsorderuug für diese Bahn genau zu prüfen. Geh. Rat vr. Rttterstädtr Die Linie ver spricht für die Zukunft einen ziemlich starken Verkehr. Die Erfüllung der Wünsche P.-nigS würde einen Mehraufwand von 212000 M. und größere Betriebs- spese verursacht haben. Daraus beschließt die Kammer einstimmig, daS Drekret Nr. 34 der Finanzdeputation 8 zur Borbe, ratung zu überweisen Weiter berät die Kammer über Tit. 15 deS außerordentlichen StaatShouShaltS-EtatS für 1904/05 viergleisiger Ausbau der Strecke Niedersedlitz- Dresden-Strehlen, Errichtung der Halle stellen Strehlen und Reick und Arealerwerb für ein Industriegleis zwischen Niedersedlitz und Ruck sowie zur Beseitigung der Niveau- Übergänge innerhalb der Strecke Pirna—Dresden und v i e r g l e i s i g e r Ausbau der Strecke Pirna—Niedersedlitz. Nach kurzer Debatte wird dieses und daS fol- gende Postulat: Umgestaltung der BerkehrSstellev Deuben und HainSberg sowie viergleisiger Ausbau zwischen Potschappel und Siw. v. IV. 116 (vierte Rate), unter Abstrich von 70000 M. mit 1430000 M. bewilligt und die Petition der Ge meinden Somsdorf und Coßmannsdorf, - Errichtung einer Haltestelle an der Dresden - Chemnitzer Linie zwischen HainSberg und Tharandt betreffend, aus sich beruhen zu lasten. Dann wird der Erweiterung des sächsischen Bahn» hoseS in Gera debatteloS zugestimmt. Schließlich erstattet namens der RechenschaftS- deputation Abg. Gräfe (wildlib) Bericht über den Rechenschaftsbericht lür 1900/01, betr. Porzellanmauufaktur, Braunkohlenwerk Kabitzsch, Älautarbenwerk Oderschlema, Fernheiz- und Elektrizi tätswerk zu Dresden und Münze. Abg. Behrens - Niederlößnitz (kons.): Die Käufer haben sich anscheinend von der königlichen Porzellanmavufaktur abgewendet, weil sie eine andere Geschmacksrichtung bevorzugen. Man wird Wert aus die Herstellung von künstlerischen Massenartikeln zu legen haben, die dem Geschmack der Zeit entsprechen. Der Manufaktur hat es an Betriebsmitteln niemals gefehlt. Finanzminister vr. Rüger: Die Porzellan- monofaktur arbeitet unter anderen Voraussetzungen als die Privatindustrie, mit der sie nie in Konkurrenz treten kann. Sie erzeugt Kunstwerke, kann sich also nicht auf eine Massenfabrikation einrichten, wie die Plivatindustrie. DaS feine, zerbrechliche Gut des Porzellans ist noch nicht so sehr in Aufnahme ge- kommen, wie z. B. Teppiche, Möbel usw. Mit dem Susstellungswrfen hat die Manufaktur wenig günstige Lrsayrungru grmücht, Der sozenonnte „Jugendstil muß heute schon als überwuü^N betrachtet W-rden. Der übertrieben moderne Geschmack muß an seineü eigenen Auswüchsen zugrunde gehen. Deshalb ist eS ganz gut, daß die Manusakmr dem modernen Ge schmack nicht gar zu schnell gefolgt ist. Die Pro zesse wegen Musterschutzes haben viel Geld gekostet; allein in Frankreich mußten nach der WeltauSftellunl 30000 M. hiersür aaSgegeben werden. Die Manu fakturen in SövreS und Berlin a beiten mit bedeu tenden StaatSzuschüssrn, während Meißen immer nach einen bescheidenen Gewinn bringt. Es scheint, daß weitere Rückgänge nicht zu erwarten sind. Die Kammer tritt dann dem Anträge der Rechenschaftsdeputatton einstimmig bei. Nächste Sitzung Donnerstag, vormittags 10 Uhr. Tagesordnung: Organisation d-S ärztlichen Standes, Petitionen. Herr von Metzsch. * Das nichts weniger als anmutig« Frage- und Antwortspiel: „Geht er, geht er nichil-, das seit Monaten mitunsercn leitenden StaatSminister getrieben wird, nimmt neuerdings wieder die „Dresdener Rundschau" auf, indem sie schreibt: „Nach Informationen au» alle b:ster Quell wird nach Schluß dieser Landtagssesfion das Ministerium Metzsch nun endlich unwiderrufl ch mit Haupt und Glie- der» 'n der Versenkung verschwinden, die Kron: hat er- kannt, daß es sich mit einem Ministerium, welches der Vertrauen der überwältigenden Mehrheit de« Volkes nicht genießt . - . nicht regieren läßt. Uebcrhaupt macht sich am Hose ein gewisser Umschwung bemerkbar: e» scheint, »aß der König tatsächlich neuerdings über manches auf geklärt worden und infolgedessen zu andern Schlüffen gekommen ist, al» auf Grund Metzsch'scher Informationen Man unterschätzt whl da» Verdienst de» Kronprinzen nicht, wenn man diesen Umschwung auf dessen wachsen- den Einfluß zurückführt. Zweifellos ist der Kron- prinz der Träger liberaler Anschauungen . . AIS Nachfolger deS „Krebsministeriums" wird uns ein ebenfalls recht liberaler, außerordentlich tüchtiger Diplom» im sächsischen auswärtigen Dienst genannt, der sich zudem der besonderen Gunst deS Kaiser« e,freut. - Zu diesen Ausführungen wird dem „Berl. Tgbl." auS Dresden geschrieben: „Richtig an diesen besten In formationen ist, daß allgemein mit dem ehebaldigen Rück tritt deS leitenden Minister« von Metzsch gerechnet wir», und daß man auf liberaler Seite auf Ersatz durch den sächsischen Gesandten in Berlin, Grafe nHohenthak, d-r wiederholt genannt worden ist, rechnet. Die Absicht der übrigen Reffortchef- de« Ministerium« Metzsch, gleich falls zurückzutreten, >st so oft dementiert worden, daß e« kaum lohnt, daS neu auftauchende Gerücht al- durchaus unwahrscheinlich zu bezeichnen. Herrn von Metzsch ist manche» mißlungen, namentlich die Wahlrechtsreform und die Finanzm'ßwirtschast des Herrn von Watzdorf hat er mit i'iner Flagge gedeckt. Der jetzige Finanzminister Dr. Rüger aber uns der neue Jftstizminist?r Dr, Otto erweisen sich als so tüchtige Kräfte, daß sie de« Ber- .rauen» ver Kammern wie der Bevölkerung gewiß sein dürsten. Ber der Behauptung, der Kronprinz sei der "räger liberaler Anschauungen, ist der Wunsch der Vater de» Gedanken- * Und weitere» Wasser gießt Dr- Oertel in der „Deutschen Tageszeitung- in den Wein der „Rundschau-, wenn -r schreibt: „Wir bedauern, die liberalen Hoff nungen etwa- herabstimmen zu müssen- Wenn wir unß recht erinnern, hat Graf Hohenihal, wenigstens früher, dem Konservativen Landesverein für da- Königreich Sachsen angehört. Obwohl er, was bei seiner Stellung selbst- verständlich ist, politisch niemals hervorgetreten ist, darf doch als vollkommen sicher tiezeichnet werden, daß er als Nachfolger de« Herrn v. Metzsch keine anderen politischen Bahnen einschlagen würde, al- sein Vorgänger.- Die sächsische Negierung und der Leipziger Äeytestreik. * Die gestern gemeldete Konferenz im Ministerium des Innern über die Streitigkeiten zwischen Aerzten und Ortskrankenkasse io Leipzig hatte, wie daS „Leipz. Tgbl.- erfährt, in erster Linie den Zwrck, die Stellungnahme der Regierung gegenüber dem Land- tage und dem Reichstage sestzulegen Zu diesem Zwecke war auch besonders der stellvertretende Bevoll mächtigte Sachsens zum BundeSrate, Geheimrat Dr. Fischer, zugegen. Außerdem wurden natürlich auch die Richtlinien für die sich künftig etwa in Leipzig notwendig machenden Maßregeln festgelegt. In RegieruogSkreifen ist man der Ansicht, daß der Ortskrankenkasse daS Recht, Distriktsärzte anzustellen, sowohl durch das Reichsgesetz als auch durch ihr eigenes Statut gewährleistet sei und daß anderseits die sreie Arztwahl durch die enormen Kosten, welche sie verursachen würde, die Wohltaten deS Kranken- oeisicherungSgesetzeS überhaupt in Frage stellen könne. Darüber, öaß die j'tzi von der Ortskrankenkasse in Leipzig geschaffene ärztliche Versorgung unzureichend ist und daß über kurz oder lang die KceiShaupt- Mannschaft als Aufsichtsbehörde für eine genügende Anzahl von Aerzten wird sorgen müssen, gibt man sich keinem Zweifel hin.