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Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger vro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk. 1,82 frei in's HauS. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, Inga«, Hermsdorf, Kernsdorf. Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydim, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu hohenstein-Lrnstthal. Organ aller <8ernernde-Verrvaltrrirgen der rrinliegendsn Ortschaften. "GS nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf WM W^, W, WM W^, dem Lande entgegen, auch befördern die Annonam- 1 W MM Expedittonen solche zu Originalpreisen, für Rr. 206. Sonntag, den 4. September ISÜ4. 54. Jahrgang. Konkursverfahren. Ueber dar Vermögen des Tapezierers und Möbelhändlers Karl Guido Langer in Hohe«- stein-Ernstthal wird heute am 2. September 1904, mittags 12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann und Lokalrichter Johannes Koch in Hohenstein-Ernstthal wird zum Konkurs verwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 19. September 1904 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubiger-Ausschusses und eintretenden Falles über die in tz 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Donnerstag, den 29. September 1904, vormittags 9 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkurs masse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 27. September 1904 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Hohenstein-Ernstthal. Montag, den 5. September 1904, Mittags 12 Uhr kommen im hiesigen Kgl. Amtsgericht folgende «eue Möbels, als t Sofa, 1 Bettstelle mit Matratze, 1 Trumeaux und 1 Pfeilerspiegel mit Konsol meistbietend gegen sofortige Bar- > »ahlung zur Versteigerung. - > . > Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. 10. öffentliche StadtverordnetenKitzttttg Dienstag, den 6. September 1904, abends 8 Uhr. Hohensteitt-Ernstthal, den 3. September 1904. E. RedSlob, Vorsteher. Gßlr. Tagesordnungr I. Kenntnisnahmen. 2. Anderweit das Bergleichsabkommen in Sichen der Leistung ron Straß nbaubeiträgen. 3. Abtretung von Areal an der Ostseite des NeumarkteS zur Elwriterung der S'. Trinitatiskirche. 4. Abänderung der OrtSbauordnung. 5. Bewilligung der Mittel zur Regulierung des Schnittgerivncs am Sladtpark (alter Friedhof). 6. Bewilligung der Mittel zur Anschaffung von Pelerinen für die Ex^kutivbeamten. 7. Richtigsprechung von Rechnungen. Hierauf r Geheime Sitzung. wird am 12. September d. I. im Stadtteile Nmstadt abgehalten. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 24. August 1904. vr. Polster, Bürgermeister. We. Für 1 Waisenknabe« werden Zieheltern gesucht. Zu melden im Ralhaufe, Zimmer Nr. 1. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 2. September 1904. vr. Polster, Bürgermeister. We. Kekarmtmachmig. Der am 31. August fällig- III. Dermin Gemeindeaulage« ist spätestens bi» zum 15. September 1904 bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist vorzumhmenden Zwangsmittel au die hiesige Gemeinde kasse abzuführen. Gersdorf, Bez. Chemnitz., den 27. August 1904 Der Gemeiudevorstaud. Göhler. Kekanntmachnng. Nachdem die Gemeinde-, Armen- und F-uerlöschqerätekcssen-Rechnungen auf daS Jahr 1903 ge prüft worden sind, wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß dieselben von heute ab 4 Wochen laug während der Exp-ditionSzeit zur Einsicht im hiesigen Raihause — Kaffenzimmer — auSliegen. Gersdorf, am 29. August 1904. Der Gemeiudevorstaud. Göhler. Kekanntmachung. Dienstag den 0. September Einnahme der am 15 August fällig gewesenen 3. Termins Schulanlage« und d s am 1. September fäll g gewesenen 3. Termins Gemeindeanlageu i» der Gemeindeexpedition, außerdem von Vormittags 9 bis Mittags 1 Uhr Einnahme des 3. TermtnB Gemeindeanjlage« in Röders R stauration. Hermsdorf, den 2. September 1904. Der Gemeiudevorstaud. Müller. Airs dem Reiche. Die Brausteuer. Seitdem der ehemalige Reichskanzler Gras von Caprivi vor versammeltem Reichstage den zu einer Art von historischer Berühmtheit gelangten „ewigen Verzicht" auf eine Erhöhung der Viersteuer „namens der verbündeten Regierungen" aussprach ohne daß tatsächlich eine solche Ermächtigung von feiten des Bundesrats vorlag, hat die vielköpfige „Bierschlange" ein endloses Dasein gefristet. Kaum glaubte die Publizistik unter offiziöser Beihilfe dem Ungetüm eiuen Kopf glücklich abgeschlagen zu haben, so wuchs flugS ein neuer nach, und der j tzi wieder zum Vorschein gekommene scheint fester zu sitzen, als alle seine Vorgänger. Abermals ist von einer „Re form" der Biersteuer, natürlich nicht nach unten, son dern im fiskalischen Sinne nach oben hin, allgemein die Rede, und zwar so hartnäckig und anhaltend, daß man in diesem Falle wohl mit Herrn S-bor sagen kann: „Es geht etwas vor, mau weiß nur noch nicht was." Der gegenwärtige Zustand aus dem Gebiete der Bierbestmerung, die bei uns in der Form der Brausteuer erfolgt, beruht auf dem Artikel 35 der ReichSverfassung, kraft dessen zwar das Reich grund sätzlich die ausschließliche Gesetzgebung darüber in Anspruch zu nehmen hat, bis aus weiteres jedoch die Besteuerung des inländischen Branntweins und Bieres in Bayern, Württemberg und Baden der Laudesgesetz- gebung überlassen bleibt. Eine ähnliche Ausnahme- stellung nimmt auch Elsaß-Lothringen ein, dar ebenso Wie die süddeutschen Staaten die Einnahmen aus seiner Biersteuer für sich behält. Die übrigen Ein- zelstaaten bilden mit Preußen die Braustmergemein- schast, auS der die Einnahmen dem Reiche zuflirßen. Bei dem Uebergange von einem der beiden Steuer gebiets ,u das andere unterliegt das Bier außerdem noch einer besonderen UebergangSabgabe. Die gesam- ten staatlichen Einnahmen vom Bier haben im Jahre 1902 im Bereiche des deutschen Zollgebietes einen Ertrag von 93 Millionen Mark ergeben. Ja der Brausteuergemrinschaft beträgt dieBrauyeuer zur Zeit gleichmäßig 2 M. für den Zentner Malz, abgesehen von der besonderen Besteuerung der verwendeten Sur rogate. In Bayern dagegen wird die Bravsteuer in Staffelungen erhoben, d. h. nach Art der progressiven Einkommensteuer in Sätzen, die sich nach oben hin erhöhen. Sie beträgt nach diesem Maßstobe dort 5 M. bis zu 6000 Hektoliter Malz, wenn nicht mehr als dieses Qmntum jährlich verbraut wird; 6 Mack bis zu 10 000; 6 M. 25 Pfennige bis zu 40000; endlich 6 M. 50 Pfg. für das Malz über 40 000 Hekwliter. Die Forderung einer Staffelung der Brau steuer ist schon seit Jahren von den kleinen und mitt leren Brauereien als Schutzmittel gegen ihre Aus laugung durch die Großbetriebe erhoben worden und für eine Reform, die sich hierauf beschränkte, würde die Zustimmung des Reichstags, nach früheren Vor gängen zu urteilen, von vornherein nicht zweifelhaft sein. So hätte der Reichstag den 1892 eingebrachten Bcaustemrentwurs, der ebenfalls eine Staff-lung vor sah, genehmigt, wenn nicht gleichzeitig eine Erhöhung der Steuer damit verflochten gewesen wäre. Eine Er höhung der Steuer finde: aus drei Gründen Wider stand; einmal wegen der davon angeblich zu befürch tenden Vermehrung des Bravntwringenusses; sodann wegen der grundsätzlichen Abneigung gewisser Kreise gegen indirekte Steuern überhaupt; endlich wegen der damit verbundenen finanziellen Belastung dec drei süddeutschen Staaten. Letztere haben nämlich sür die ihnen nach der Reichsverfassung vorbehaltene Sonder- brstcuemng des Bieres einen Zuschlag zu den Matri- kulardeiträgen zu entrichten, der sich nach dem Er- trage der Brausteuer in der Gemeinschaft ans den Kopf der Bevölkerung bestimmt und daher mit jeder Erhöhung der Steuer im Gemeinschaftsgebiete wächst. Ueber den Inhalt der demnächst zu gewär tigenden Vorlage, die bald als bereits fix und fertig, bald als noch der Begutachtung durch die Bundesregier- ungen unterliegend geschildert wird, lauten die Nach- richten widersprechend. Nach der einen Version soll e» sich nur um eine Staffelung mit einer Zwiichengrevz — über und un er 5000 Doppelzentner jährlich ver wendetes Malz — handeln, nach der anderen soll zu gleich die bisherige Steuer von 2 M. aus den Zentner auf 5 M. für die kleine» und mittleren und aus 6 M. 50 Pfg. sür die großen Brauereien hinaus gesetzt werden. Den Ausschlag wird schließlich, wie üblich, die „regierende Partei" geben. Nun hat sich zwar die Zentrumspresfe zunächst nur für die Staffe lung, aber gegen eine Erhöhung der Brausteuer aus gesprochen. Inzwischen aber findet der übliche „Kuh handel" hinter den Kulissen statt, und das Ende vom Liede dürste wohl höchstwahrscheinlich fein, d-ß Frei- Herr von Stengel neben der Staffelung der Brau steuer auch noch eine mäßige Erhöhung der Satz.- dmchdrückt. Aus Südwestafritm. Laut einer Depesche auS KeetM««-h0p hat der Hererobastard MorettgS, der mit seiner RÜUber d««de jüngst o^lchievene» weißen Ansiedlern, meist Buren, die Waffen sbnrhm und dadurch weiteren Zulaui erhielt, jetzt die Farm Groe«dor» des Deutschen Müller vo« Berueck sowie die Farme« von Hz« ««man« und Ulrich ««-geplündert Em T l aer Abteilung des Majors Le«gerke ist bereits unter- wegS, um Marengo autzuheben. Km MMe« ScktWM. Trotz der teilweise« Rückzug-, den Kuro Patti« vor dem wilden Umgestüm der japanisch » Divisionen «ntretcn muß'«, find die schwere« Kümpfe bei Liauja«g noch durch«»» «icht entschiede« Der russische Oberbefehlshaber bietet alle» «ust um d» «m meisten bedrohten link'» Flügel seiner Armee vor »er Umklammerung durch die Truppen d-s Generals Kuroki zu retten, und auch auf seiner rechte» Flinke scheinen die Japaner nicht so rasch Vordringen zu können, wie die M ldungea vom Donnerstag erwarte» ließen Wir erhalten olgcnde telegraphische Meldungen: Tokio t Swtember. Am Abend war hier über sie heutigen Kümpfe umLia«ja»g nur bekannt, daß gkt,en TageSandruÄ die Armee Oku» den rechten Flügel und das Zentrum der Russe« aus der Südlinie an^eftrlffe» und dieselben gezwungen hatten, ihre Stellungen auf,,«gebe« und daß die Verlolgung im Ga gc war. Lie Ergebnisse der V r^ol-iung und der Lu gang d-r heitren Schlacht aus der Ostlinie, wo 9u- rokl ang-g-lff n hat, sind unbekannt Dadurch, daß der richte F üitl und da» Zentrum d r Rufs?» ihre Stellun gen nur der Südlinie ou gaben, ist der liuke Flügel de» Russe« gefährdet. Die linke Streitmacht der Ressm »st aber stark und d rste imstande sein, sich der Angreifer zu e «ed cn und sich auS ihrer sch» srigen Lage zu zieaen. U der die Frage, ob die Besetzung von L aujang erfolgt ist, b st-hen noch Zweifel; die amtlichen Berichte tun derselben keine Erwähnung. Tokio, 2- September. Wie hierher g«m-ldet wird, wütet in Liiujaug eine Feuer-bruust Tokio, 2. September. Nach einem aus dem Haup.'quact-er am Nachmittage deS gestrigen TageS eingegavgen Telegramm nahmen unsere Armeekorps auf der Linken bei Tagesanbruch am DonueiStag nach einem heftige» und kühne» Sturm die von dem rechten Flügel deS Feindes besetzte Höhe. Infolge essen begannen sämtliche Sireitkcäfte de» F'indlS rm Süden von Liaujanq den Rückzug. Unsere Heere rm folgen sie gegenwärtig. Tokio, 2 S ptember. Der Siabrchef deS japanischen ZuitrumS vor Liaujaug telegraphiert heute vormittag, daß das Zentrum den Vormarsch sortsetze, am in eine Linie mit dem link n Flügel zu kommen. Tokio, 2. September. Nach amtlichen Depeschen hielten die Russe« am 2. d. M. morgens «och Liaujang besetzt. Di- Aapaner sollen schon über 25990 Tote u«V Verwundete verloren habev. Tokio, 2. S vtcmber. Ei» Telegramm deS Ge«eralstab-ch-f- der ltuke« japanische»