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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190409042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040904
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-09
- Tag 1904-09-04
-
Monat
1904-09
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.09.1904
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»tüt« Lie Mr« Altin für ihre Min auf? slle drei «u» der Nähe Leipzig», eia g,lizist und ein Ofensetzer >«S Finsterwalde. Bi gegenwärtig gerade von besonderem übrigen Staaten bisher nicht eingetreten und ist auch Nach diesen Zahlen steht also kaum in absehbarer Zeit zu erwarten. Interesse wären. M von 1869 Ml. Im Kloster. 2 > sie ihren Verlobten an, ihre Brust Braut zur entscheidet nur es eben - K Hortsetzung folgt. Not helfen, gib mir dafür die Pistole. aus der zum das we P, dn ber kai gr> Te H» - L R- wi rei ist re< dei ve Gl N 20 da la« T< mi die gu mc sei! rir sü> dai gie Be seif der vir! vo wl Ei lie ab M L Ui S ma Bo Ge r« gef In we r s - ! jid Li gl B lii Kl de B M A! H R ha kö! st' 20 Pf. verblieb. — Glauchau, 2. September. hob und senkte sich in namenloser Qual, kaum war sie fähig ein Wort zu reden. ge! fto NN oh da de! K' da bli du lu 3i vo mi du ho ke> iw je> bl bi! di he B re ho Di stimmt sind), die Bereinigten Staaten von Nord- Amerika 404,6 — Frankreich 250,3 — Ruhland 245,4 — Deutschland 215,4 und Italien 101,8 Millionen Mark. Leider fehlen zur Zeit noch ge- Deutschen Reiches infolge deS Flotteng setzeS ist eine Verschiebung zu seinen Gunsten im Verhältnis zu den nauere Angaben über den laufenden Etat der japa. nischen Marine, die gegenwärtig gerade von " ' — Holze bei Remse wurde der seit dem 23. August ver- mißte Händler Hermann H sse aus Meerane erhängt ausgefunden. — Waldenburg, 2. September, Nunmehr ist auch mit den Bnmcssange« »c» westlichen Teile» der elektrischen Eisenbahn Limbach-Waldenburg-Gößnitz -egouueu »or»en. Durch diese 38 Kilometer lange Bah» »erden 50 bis 60 Ortschaften mit bedeutender Textil-, Ziegelei- und Kohlenivdust.ir dem direkten Verkehr erschlossen Hoffevilch geht jda» Unternehmen seiner baldigen V-rwnklibuug eutgcgen. — Chemnitz, 2. Scptember. Um einer Be unruhigung der Bewohnerschaft vorzubeugen, hat der Rat den Gebrauch der Schulbrausebäder wieder frei- gegeben. Trotz alledem aber ist kurz vorher amtlicher- seitS zu sparsamem Umgänge mit Wasser, iusbesondere in den Anlagen und Gärten aufgesordert worden. Der Wasserstand in der Talperre selbst sinkt von Tag zu Tag, da der Zufluß in keinem Verhältnis zu dem enormen Verbrauch steht. Die Färbereien fahren jetzt auf den Wasscr üwpeln, die sich im Chemnitzfluß gebildet Haden, mtt Fähren, um ihre Stoffe spülen zu können. E.nz-lne haben jedoch schon einen Teil ihrer Arbeiter dis auf weiteres entlassen müssen. — Un angenehme Differenzen, die besonders dem Arbeiter publikum fühlbar werden, scheinen zwischen der Direktion der elektrischen Straßenbahn und der Stadt resp. wer — Der ehemalige Oberbürgermeister vo» Eisenach, Herr Dr- jur. Georg v Arwson, ber »egen mehrfache, Differenzen sein Amt in Eisenach aufgab, hat die Leip ziger Startverordneten m ttel» Schreiben- ersucht, ihm die nächste freiwerbenbe besoldete Gtadtrai-ftelle zu übe tragen. Herr v. Fewson war vor Jahren als juristischer Hiljiarbeite, in der Kommunalverwaltung Leipzia- tätig — Die Diebe, »ie in der Rachr zum 29. Mai bei Löhmer am Brühl in Leipzig für 100 000 Mk. kostbare Felle ent»endeten, find, wie bereit» kurz gemeldet, gestern früh festgenommen worden. E» fiub ei» Rauchwarenzurichter, ein Zigarreumacher, ein Färber, alle drei «u» der Nähe Leipzig», ein galizischer Arbeiter Auf diese Frage gibt unsere heu tige graphische Darstellung in interessanter und allgemein ver ständlicher Weise die Antwort. ES haben für das laufende Rech nungsjahr in ihren Marine- budget» auige« morsen; Eng land 856,8 Millionen Mark (wovon nur znm Ausbau vo« Häsen und Wers ten 104,3 Mil- lionen Mark be- Morgen um (( Uhr bringe ich Dir das Teld, er warte mich am Denkmal." Er will sie küssen, doch sie wehrt sich dagegen und eilt nach Hause, um ruhelos, kaum eines klaren Gedankens mächtig, auf ihrem Lager zu liegen und im voraus schon alle Gualen einer Diebin zu durch leben, während er in der Kneipe sein letztes Teld vertrinkt. Um andern vormittag — Luise erschauert bei der Erinnerung — entnahm sie 300 Mark einer der Brieftaschen, die, wie gewöhnlich, auf den Tischen umherlagen. Rasch eilte sie damit weg, Joseph hatte sie schon erwartet. Tierig nahm er die Papiere, sie wollte ihm sagen, wie schwer ihr diese Tat geworden, doch sie brachte keinen Laus" heraus und als er sie an die Hand fassen wollte, ging ihr ein Grauen durch Leib und Seele, sie fühlte, mit dieser Zumutung seinerseits war all ihre Liebe zu ihm erstorben. Luise drückt die Hände vor die Augen, als könnte sie damit all die schrecklichen Bilder bannen, die sich weiter vor ihrem Geiste entfalten. Wie bald darauf der Japaner bemerkt hatte, daß man ihn bestohlen, wie er sie, als die einzige, die sein Zimmer betreten hatte, beschuldigte, ihr Leugnen, der gütige Beistand ihrer Herrin, zuletzt die Polizei welche die Brieftasche zu sich nahm, wobei eine kleine Lchürzennadel, die ihr gehörte, herausgefallen war und sie verriet. Und dann das verhör, das Untersuchungsgefängnis und schließlich der Trans port in die Strafanstalt! Erst da kam sie zum klaren Bewußtsein, erst da erfaßte sie ganz und gar die Tragweite ihrer! unüberlegten Handlungsweise. - Deutschland — wie seit 5 Jahren — mit seinen MarineauS^aven an fünfter Stille. Trotz der er- höhten Ausgaben für Marinezwecke feiten» des M »Joseph, willst Du mich, Deine Diebin machen?" „Wie Du es nennen willst, hier Geld oder eine Kugel!" „wozu brauchst Du . . . ?- „Das ist Nebensache, ich brauche an »« L' re nil ve> lick St liel Hal zv km ma die u. für test ruf Po lich tret Ri! sch' ein Erzählen ist jetzt keine Zeit, wann kann ich Teld holen?" „D Joseph, wie schlecht machst Du mich!" „Wenn Du mich so liebst, wie Du stets sagst, und Zimmern, liegen lassen Dir einmal eignest?" Starr sah den See entlang, nach der Waldschenke, die sie bald erreicht. Krau Sauer, die Wirtin, sitzt vor der Türe. Als sie die junge Testalt näher treten sieht und Luise erkennt, versucht sie erst eine hochmütige Miene zu zeigen, doch beim Anblicke das blaffen, ängstlichen Tesichtchens siegt ihre Gutmütigkeit. „Ja, wo kommst denn Du her, Luise, Du sichst ja aus wie die Mondscheinprinzessin in Peter« Teschichtenbuch." Bescheiden bleibt die Angeredete stehen, sie wagt nicht näher zu treten. „Ich bin heute entlassen worden," sagt sie leise mit niedergeschlagenen Augen. „Warst Du denn nicht bei Deiner Mutter?" „Ich wollte zu ihr, doch sie hat mich nicht hereingerufen — ich habe lange vordem Hause ge standen — und meine Geschwister ..." Der ganze Jammer kommt wieder über sie, fia bricht in herzbrechendes Schluchzen aus. Auch die gute Alte wird davon angesteckt, einmal übers andere fährt sie mit dem Schürzenzipfel über die nassen Augen. „Und wohin willst Du denn heute noch, es wird ja bald Nacht?" .Ich habe gedacht, Ihr würdet mich bei Euch nächtigen lassen. Ihr wäret immer gut zu mir, auch kann ich es Euch bezahlen, ich habe mir ein paar Mark verdient." Ans dem Reiche. Regensburg und Speyer. Es war vorauszusehen, daß aus dem persönliche» T legramm des Kaisers an den Katholikentag und aus der offiziös diesem gespendeten Lobrede der kon fessionelle Katholizismu» und der politische Mramonta- nismuS Kapital schlagen würden So tut es u- a. da» Zentrum»- und Polentllait am Rhein, die „Kölnische Bolksztg." mit direkter Verwendung jener Kundgebungen gegen ren Protestantismus. Die „Köln. Volk-ztg." er klärt deutli^, daß Kaiser und Regierung die Mahnung nach evangelischer Seite richteten; denn, so wird behauptet, dieGcnerüloecsawmunginder Katholiken DeutschlandShätten sich stet» befleißigt, den konfessionellen Frieden zu wahren, im Lager des Evangelische« Bundes aber seien „die gehässigsten Ausfälle auf Andersgläubige undünder»« denkende an der Tagesordnung". „Man muß nun sehen," sagt jesuitisch das ZsntrumSorgan, „inwieweit die vom Kaiser nach Regensburg gerichteten Worte, für welche dis „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" eine all- «emestere Deutung in Anspruch nimmt, nach dieser Richtung ihre Wirkung üben." Und die „Germania" schrieb, daß sich das persönliche Telegramm deS Kaiser» an den Katholikentag „auS der Situation durchaus ver- ft he", und die Mahnung sich selbstverständlich gegen den Evangelischen Bund richte. Nun hat der Katf-V den in Speyer zur Einweihung der Protestation»kirche versammelten Protestwnte« «icht persönlich qcanlworttt sondern auf ihr Telegramm durch de,« Chef des Zivilkabinetts, Herrn von L canu^, eine mkaltlich allerdings warme cvangeksche Antwort erteilen lesseu. Der Unterschied in der Form ist, auch wenn damit keine Mindereinschätzung beabsichtigt ist, jeden falls bedauerlich, weil er, schreiben die „Berl. N. N.", den in evangelischen Kreisen vorhandenen Unmut noch verschärf.n dürfte. Der F-stversammlung in Sp.yer wird man wahrlich nicht irgendwelche friedens- gefährdende Tendenzen zumute» können, wie etwa dem Evangelischen Bund, der energisch die politischen Uebergriffe des UltramontaniSmu» bekämpft und damit auch auf da» politische Kampffeld sich begibt. Daß aber die deutschen Katholikentage vornehmliche Veran staltungen und Machtmittel der politischen ZentrumS- partei bedeuten, ist außerhalb des Zentrums ziemlich allgemeine Ueberzeugung und auch aus Anlaß deS Regensburger Tages von den verschiedensten Seiten ausgesprochen worden. Nur Krone und Regierung scheinen anderer Meinung zu sein. Alle diese Dinge werden wohl aus der demnächst stattfindendeu General versammlung deS Evangelischen Bunde» bitter zum AuS- »rack gelange«, und bann wirb biescr wieder al» Ouereler und Friedensstörer hingestillt Schon vor »,m Bekanntsein bc» Unterschieds in ber kaiserliche« Antwort noch Regen-bmg und «ach Speyer wurde« sehr scharfe Stimmen laut. So schrieb der „Hanu. Cour.": „Leicht zu umgehende Rücksichten der Etikette „Wie soll ich Dir Helsen? Sag' es mir und kein Dpfer soll mir zu groß sein." „Gib mir Geld!" „Ich habe doch keines!" „So verschaffe es Dir!" „Wie soll ich mir Geld verschaffen, wer würde mir denn borgen?" „Borgen, borgen, wer spricht denn von Borgen! Doch Du kannst mir leicht welches geben, wenn Du nur willst." Dabei zog er sie tiefer in den Schatten und flüsterte ihr ins Ghr: „Denke doch daran, wie oft Du mir schon klagtest, daß Eure Japaner die Brieftaschen samt losem Gelds in den Kleidern Polizeibehörde zu bestehen. Die Straßenbahn spar», wo sie nur sparen kann, mit Anhängewagen und die Polizei wacht unter Androhung einer Strafverfügung von 3 Mk. für den Wagenführer mit ArguSaugen darüber, daß nicht ein Mann mehr befördert wird, als zulässig ist. So stehen an fast jeder Haltestelle der Straßenbahn Schutzleute, welche die Passagiere aus den Perrons zählen und an den HaupiverkehrS- stellen entbrennen wahre Kämpfe um das Recht des MitfahrenS, da der Wagenführer bei einer Person zu viel einfach nicht absährt. Die Folge ist ein längerer Aufenthalt und eine ganze Anzahl von fahrlustigen Leuten, die dem Wagen schließlich enttäuscht nachsehen. — Burgstädt, 2 September. Am gcstrige Abeub favb bie Schlußsitzung de» Hauptfest,uSfchuffcs in „Stabt Leipzig" u.ter dem Vorsitze de- Herrn Bürgermeister» Or. Roth statt welcher zunächst einen kurzen Rückblick über ba» so wohlgcluugeue Fest gab. Die Einnahmen zum Heimat-feste bk trugen rund 18 500 Mk , denen AuSgabcn in Höhe von rund 13000 Mk. gegenüberstanden, sodaß ein Reingewinn von 5500 Mk. zu verzeich en war. — Xeuwiefe, 2 S'ptember. Der 60jährrgk Berginvaiid Karl Neumann hier, welcher am ver gangenen Montag noch den ganzen Tag häuslich- Arbeiten verrichtet hatte, sah abends ein wenig zum Fenster hinaus, fiel dabei plötzlich um und war eim Leiche. Ein Schlaganfall hatte seinem Leben ein Ende gemacht. — Bci dem letzten über unsern Ort ziehen den Gewitllr schlug der Blitz in eine Linde in un mittelbarer Nähe des Hewld'fchen GutSgehöftes eiv. Schon vor 11 Jahren, als daS Wohnhaus Herold's, welches im März durch Feuer vernichtet wurde, nieder neu erstanden war, schlug der Blitz in das Dach desselben ein, doch glücklicherweise ohne zu zünden. — Oderhohitdorf, 2. September. Wegen Wassermangels ist Vie hier angesagte Marövereirquar- rierung abgesagt und für Wilkau bestimmt worden. — Lstzuih t E., 2. September. Gestern tra! hier eine Abnil ng Powere aus Riesa unter Fübrunz e'nes Ossin»!» ein, um ab siinifche Brunnen an>ulegen — Afchorlau, 2. September. Handarbeiter Friedrich hier batte aus seiner Radfahrelkarte du Jahreszahl 1903 in 1904 korrigiert, um eine neue Karte zu sparen. DaS Landgericht Zwickau erblickte darin Urkundenfälschung aus gewinnsüchtiger Absicht und verwies die Sache an daS Schwurgericht. — Reichenbach i. B, 2. September. In weiten Kreisen hält sich immer roch die Auffassung, daß die Maröocr angesichts des immer empfindlicher sich bemerke r machenden Wassermangels entweder -unz unier^rben oder doch wesentlich eingeschränkt, bezw. verlegt w rren. All-rdingS hat unsere Stadt verwaltung zuständigenortL Bedenken gegen eine starke Militärbklegung Reichenbachs geltend gemacht, denn unter Ambieien aller Energie gelingt es der hiesigen WbsserwerkSverwaltung gerade noch, die Bewohner- - ! kann Dir dieser kleine Dienst gar nicht so schwer werden." „Ich habe Dich lieb, Joseph, und will Dir Sächsisches. HoheusteiurErastthal, 3. September 1904. — Hermsdorf, 2. September. Au- dem Hofe be- Strumpffabrik,nt-u Bahner hier sind kürzlich eines Rächt- 4 Stück kupier«: Lasthrizusgtrohre im Werte von 250 Mk. vrrdachtlo» gestohlen worben. Al» m«« sie früh suchte, um sie zu ber projektierten Luftheizungtanlage zu verweubrn, waren sie spurlos verschwunden- — Pleitza, 3. S.ptember. Die hiesige Spar- kaffe hatte im Monate August eine Einnahme von 35581 Mk. 98 P^. zu verzeichnen, hierzu der Bar- bestand vom Sch usse des Monat» Juli 570 Mk. Inzwischen ist es dämmerig geworden, von ferne sieht man Hirsche und Rehe durch die Stämme huschen, sie eilen dem „Schwarzen See" zu, um ihren Abendtrunk zu schlürfen. Auch Luise hat sich wieder auf dem Weg ge macht, nach kurzer Zeit steht auch sie vor dem dunklen Wasser, das seinen Namen mit Recht trägt. Geheimnisvoll, düster liegt der See da, die Zweige der Bäume beugen sich tief zu ihm hinab, leise streicht der Wind darüber hin. „Hier ist Ruhe, hier ist vergessen, da unten möchte ich liegen und alles Weh und Leid begraben," flüsterte sie leise, „wie wäre es, wenn ich . . ." plötzlich sieht sie im Geiste den ehrwürdigen Gefängnisgeistlichen vor sich aus der Kanzel stehen, sie hört seine Worte, welche letzten Sonntag so mächtig an ihr Herz gepocht hatten, als würden sie die leichtbewegten Wellen ihr zumurmeln: „Unser Leben gehört nicht uns; wie wir nicht veruntreuen dürfen, was uns die Menschen anver trauen, ebenso ist es Hrevel, wenn wir das höchste Gut, das uns Gott gegeben, unser Leben von uns schleudern. Es werden bei gar vielen von Euch Augenblicke kommen, in denen der Versucher Euch zuflüstert, daß mit dem Tode alle Schmach und Schande, die ihr durch Eure Schuld auf Luch ge laden, getilgt sei — doch glaubt ihm nicht, versucht ernstlich mit festem Willen wieder ehrliche, gute Menschen zu werden." „Ja, Herr Pfarrer, ich wills versuchen, ich habe gefehlt und wills wieder gut isiachen, hilf Du mir dazu, getreuer Heiland!" " Gestärkt durch diesen Vorsatz, schreitet Luise fchaft mit Wasser zu versehen. Der durch bedeutende Truppenteile entstehende Mehrverbrauch würde fast unmöglich zu decken fein. Trotzdem ist, wie die „R. Nachr." auf Grund eingezogencr Erkundigungen mit- leilen können, keine Aussicht vorhanden, daß an den Maoöverplänen etwas geändert wird. Dagegen suchen die Militärbehörden nach Möglichkeit in Orten mit starker Eir quartierung der öffentlichen Wasserversorg, ung möglichst wmig zur Last zu fallen vadurch, daß sie im Manövergelände nach Wasser bohren lassen. Eine Abteilung Pioniere, bestehend au- einem Leut nant, einem Unteroffizier und 5 Soldaten vom 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 sind gestern hier einge- iroffen und auf unbestimmte Zeit vrrquartiert worden Die Abteilung ist mit Gerätschaften zum Graben von Brunnen ausgerüstet und sie hat heute ihre Tätigkeit unverzüglich ausgenommen, da- heißt, sie sucht Masst» adern anzubohren, wodurch, wenn eS gelingt, die Feld- truppen vor Wassermangel geschützt werden fallen. — Falkenst-i», 2. September. Gestern ve, starb hier der >m 3- Lebensjahre stehende Sohn des Handels- mannS Mox Freytag, und heute folgte ihm sein im 6 Lebensjahre stehender Bruder im Tode nach. Er liegt wahckchtinlich Vergiftung vor, da die Kinser ver- muiiich Giftbeeren gegffcn haben. Die ärztliche Sektion wird über den traurigen Vorfall Aufklärungen bringen — Mittweida, 2. Skptcmb.r- Gestern vor- m ttag nhängle sich in ihrer Behausung eine 35 Jahre alte Schriftsttzerrehefiav, nachdem sie vorher eiuev erfolglosen Versuch unternommen hatte, sich zu ver if. te». Lchwermut bildet daS Motiv zur Tat- — Meitze», 2. September. Auffällige Erkrankun gen sird in Niederau in der Familie des Gutcb sitzerS G- vorgekommcn. Die Gattm des Gutsbrsitzrrs ist. wu »as „M.ißver Tagebl." mitleilt, der Krankheit ene^cn Außer dem Gutsbesitzer und seinen zwki erwachsenen Söhnen ist auch die Magd erkrankt und wS Ländlich« ?rankct.h,us nach Meißen geschafft worden. Die Er kccnkurgcn hängen vermutlich mit 2>m Wassermangel dieses Zon m-nS zusammen. — Weil er Hundefletsch als Kalb, flei ch verkaufte, ist gestern vom hiesigen Schöff nge. richte ein Hausbesitzer in Obeimeffr ramenL Haus mann zu fünf Monaten G fäuamS verurteilt worden. Außerdem erhielt er noch wegen Ungebühr vor Gericht drei Tage Haft. Seine Frau wurde wegen Beihülfe bei dem Fleischhandel zu einem Monat Gefängnis ver- urteilt. Der Hund war dem H. von einem Fleischer- meister zur Beseitigung übergeben worden. — Leipzig, 2, September. Flüchtig geworden ist von hier nach Erlangung von 1800 Mark durch Betrug und Urkusdeofälfchung der 18jährige, au« Markraostädl gebürtige Handlungsgehilfe Friedrich Arthur Horn. Er ist 150 Zlm. groß, von kräftiger Gestalt, hat duvkl.r Haar, bartloses Gesicht und führ« wahrscheivlich Motor-Zwnrad bei sich- — Ferner ist gestern von hier nach Unterschlagung von einiger Hundert Mark der 19jährige Kaulmao» Ms ku» Schön seid au» Neusaodez in Galizien verschwunden Er ist mittelgroß, schmächtig, hat schwarze» Haar, trägt Klem> 57 Pf. AuSgeliehen auf Hypotheken wurden 34283 Mark 35 Pf., sodaß ein Barbestand Mk, während solche für 70 000 Mk- noch zu ermit teln find. — Zittau, 2. September- Der Stationsvorsteher Weber au» BertSdorf, welcher sich seit dem Brrt»dorf«r Eisenbahnunglück am 7. August in UntersuchungShrit be- land, ist aus der Haft entlassen wo.den. Das Unglück scheint für keinen der Verletzten tätliche Folgen zu haben. Luch da» Befinden des am schwersten verwundeten Te- schäftsgehilsen Mönch, der sich noch im Krankenhause be findet, hat sich in erfreulicher Weise geblfssrt- und ein Ofensetzer >«s Finsterwalde. Bi» auf de« zuletzt Genannten sind die Festgeoowmcne« sämtlich mit Zuchthaus vorbestraft, und die ersten beiden haben auch schon im Jahre 1900 in einer Rauchwaren- zurichterei in Schkeuditz für 40 000 Mk. Felle ge stohlen, die ihnt» wieder abgenommrn werde« konnte». D:r RauchwareUzurichter hatte auch diesmal die ge stohlene Ware an einen »uswältigcn Fabrikanten zu verkaufen gesucht und dies fWHHe zu seiner Festnahme. Beschlagnahmt wurde« Wärest im Werte von 30000 die Du zu reinigen hast, umher- — was schadet es, wenn Du drei solche blaue Lappen an »uvdev, die ihr eigene» Rasierzeug besitze«, verwendet werden. 8. Jeder Kunde muß zum Abtrocknen de» Ge- Acht» nach dem Rasiere« frische, seit der letzten Reinigung noch nicht wieder gebrauchte Wäschestücke — Handtuch oder Serviette — erhalten. An Stelle der letzteren können auch Servietten au» chinesischen oder Seidenpapier gegeben werden. Wer sich zu Hause rasieren läßt, benutze seine eigene Wäsche. Die Frisiermäntel müssen rein sein; wo sie dem Hal» an- liegen, ist ein Sück noch ungebrauchten Seidenpapiers eivzuschieben. 9. An den Rasier- und Frifiersesseln sind die Kopsstützer vor dem jedesmaligen Gebrauch mit einem seit der letzten Reinigung noch nicht benutzten Tuche oder mit Seidenpapier zu bedecken. 10. Beim Rasieren entstehende kleine Hautver- letzungev dürfen vom Barbier nicht direkt mit den Fingern berührt, auch nicht geätzt werden, sondern find zur Stillung der Blutung mit kleinen Bäuschchen von reiner Berbandwatte abzutupfen. 11. Die zu den oben angesührten Zwecken ver wendeten Wattebäusche und Papierservietten bez Stücke Seidenpapier müssen nach einmaliger Benutzung vernichtet werden. 12 Personen, die an Gesichts- oder Kopsaueschlägen oder sonstige« AuSschlagSkrankheite« leiden, sollen in öffentlichen Bmbier- und Frisierstuben nicht bedient und auch in ihren Wohnungen Mr mit ihren eigenen oder mit besonderen, nur für Kranke bestimmten Instrumenten und Geräten bedient werden. Diese Instrumente und Geräte sind unmittelbar nach dem Gebrauch mit besonderer Sorgfalt zu reinigen, und zwar empfiehlt eS sich, sie in starker Seifenlauge oder in einprozentiger bodalösuvg eine Viertelstunde lang auszukoche«. Den betreffenden Personen ist vom Barbier oder Friseur das Aufsuchen ärztlicher Hilfe dringend anzuraten. 13. Am sicherste« kann sich der Einzelne vor einer Ansteckung dadurch schützen, daß er sich sein eigene» Rasier- und Frifierzeug anfchafft and e» i« dem von ihm besuchten Barbier- und Frifiergeschäst in einem verschließbaren Behälter, wie solche auch schon in vielen Geschäften de« Kunden zur Verfügung gestellt werben, hinterlegt.
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