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Nr. 138. Pulsnitzer Tageblatt. — Montag, den 17. Juni >929 Seite 4 Allttrvoed, Donnerstag 8 vt»r: r//«/ ?a/ao^o/r.' /)/s 5///7«/s/r /^assas/s/'s/ Pat unä patackon unter 6er l^e^Ie von t^tonty Lanlcs. Oie kramen ctieses Drei- Gestirns 6er Komik bürgen kür einen lustigen, ersckütternä-komiscken film — klnsn Jux u,i» vr Lick muckuni l.ustspiel in 3 ätzten Hur ctvr cisr ViLrsnr <Atnr /§29 M Mil m Mm M! ^b viensta^ ewpkekie lnrebeil SciisIIIiscii kisclikilst, fklrcli lis^sstsllt smls SHeldiW Fernruf 213 XAnnvl» MisaMMM aus dem Lande, mit Obst« und Gemüsegarten, ruhi«e Lage, für IS 000.- RM. Anzahlung zu verkaufen. Angebote erbittet Paul Lebrlt, Wilthen i. Sa. Telephon 13. Motor- und Fahrrad-Reparatur. b-seitiet rEal »» „«nnrnismsnt« Leulrs I vrogerie ck « »1» eI» Ein ordentliches 15 - 16 jähriges Mädchen sucht zum 1. Juli Ritters nts r erwaltnng Reichenvach b Königsbrück Gesucht für 1. Juli ein besseres, solides HausuOchen nicht unter 20 Jahren. 'Etwas Näh- und Plättkenntnisse er wünscht. H Fran Max Werner Grötzröhrsdorf Radeberger Straße 83 6. Landeswetterwart« Dresden l-tachdruch verbot»») Teils schwach, teils, besonders in den warmen Tagesstunden, verstärkte BewUkung und Gewitterstörungen. Im Uebrigen Fortbestand des sommerlichen Witlerungscharakters. Gemäßigt warm, schwache bi- mäßige Wmde aus wkstttcher Richtung. Nil ff Wasser-Temperaturen am 16. Juni: 21 — 23 — 24 Grad Celsius Sonne und Mond. 18. Juni- S.-A. 3.39, S.-U. 20.23, M.-A. 1SL4, M.-U. 1.34. kleine bioch. - komöop. tteilprsxis bekinäet sick nunmekr LkdiakrtrsLs 3' in ^ulsallre Iriciolog« Zzidsr» vsrtrck Lprecdreit von 3—7 Otir Sonnsbenäs von 11—3, Louises geschlossen Auswärtige leistungssäbige Fabrik in Hroler Tracdteatrügera »ncdt rädrlL^u Vsi'lnslsi' der bei der Detail« sowie Grossisten.Kundschaft gut eingeführt sein muß, gegen hohe Provision, i Ausführliche Off rtcn unter D. 6172 durch kaäolk Glosse, leipriZ, erbeten -HAetrr* yr<m war ihr Leben lang, Mer LV Iah«, UM einer häßlichen klsclit« behaftet. Nein gesundes Fleckchen halte sie aus dem Leibe. Nachdem ft« .Sucker'« Pato»t-Medi,innI<Srisc" angewendet hat, fühlt st« sich wt« neugeboren. Schon nach 8 Tagen spürte st- Linderung und in 3 Wochen waren di« Flechte» beseitigt. Wir sagen Ihnen in nigsten Dank, pucker', Patent-Medizinal-Selse" ist Tausende wert. E. W." a Stil, so Pfg. <15 °/»ig), MI. 1.— <25°,ig) und MI. 1L0 (SS°/«ig, stärlste Form). Dazu „Zuckooh.Sreme" (d SS, Ko, 7S und 100 Pfg.) In allen Apotheten, Drogerien und Parfümerien erhältlich. M. Jäntsch, Central-Drogerie, Lange Str. Ozeanflug mit Hindernissen Santander. Dle Landung des Flugzeuges „Gelber Vogel" am Freitag auf dem Strande von Oriambre, vier Kilometer von Lomillas entfernt, ging glatt vonstatten. Die Flieger erklärte», sie seien gelandet in der Annahme, daß sie sich an der französischen Küste befänden. Sie haben von Santander für den Weiterflug 500 Liter Benzin ange» fordert. Das Flugzeug wurde von Gendarmerie bewacht. Es bestätigte' sichs daß sich der Amerikaner Arthur Schreiber als blinderPassagieran Bord befand. Die Flieger erklärten, daß sie, als sie in New York auf gestiegen waren, nach einem Flug von zwanzig Minuten im Schwanzteil ihres Flugzeuges den blinden Passagier fanden, der sich bemerkbar machte, weil er gefürchtet hatte, daß die Flieger ihm etwas antun würden, wenn sie ihn entdeckten. Der'Flieger Lefevre erzählt: Wir hatten in dem Augenblick, wo wir den blinden Passagier fanden, eine ungeheure Wut. Uns war sofort klar, daß mit diesem Passagier als Üever- belastung unsere gesamten Berechnungen über das Gewicht des Flugzeuges und über die Benzinvorräte über den Haufen geworfen wurden. Es blieb uns aber nichts anderes übrig, als den Flug mit dem blinden Passagier zu versuchen, wenn wir nicht abermals nach New Port umkehren wollten. Wir hatten nicht damit gerechnet, daß wir auf dem ganzen Fluge außerordentlich schlechtes Wetter haben würden. Wir haben kaum ein Schiff und viele Stunden hindurch kaum das Meer gesehen, weil wir dauernd gezwungen waren, im Nebel zu fliegen. Die Orientierung war zeitweise Zu dem halbgelungenen Transozeanflug. Von links zeigt unser Bild: Lotti, Assolant und Lefevre, die Piloten des französischen Eindeckers „Gel ber Vogel", die auf ihrem Ozeanflug von New York nach Paris in Spanien notlanden mußten. Bei den französischen Fliegern Assolant und Lefevre handelt es sich um junge Fliegerunteroffiziere. Assolant ist 24 Jahre und Lefevre, der erst kürzlich sein Piloten examen abgelegt hat, ist 26 Jahre alt. Lotti ist der Sohn eines Pariser Hotel besitzers und besitzt ebenfalls das Pilotenzeugnis. sehr schwierig. Etwa in der Nähe der europäischen Küste tra fen wir auf einen heftigen Sturm, der uns zwang, bis zu 39 Grad nördlicher Breite nach Süden hinunterzugehen. Als wir am Freitag abend eine Küste vor uns sahen, mußten wir feststellen, daß der Benzinmangel uns zu einer sehr schnellen Notlandung zwingen würde. Wir waren froh, einen einigermaßen zur Notlandung geeigneten Strand unter uns zu sehen, auf dem wir sofort niedergingen. Dabei ist unsere Maschine leichtbeschädigt worden. Die spanischen Militärbehörden, die sich sofort mit uns in Ver bindung gesetzt haben, haben alles vorbereitet, daß wir unfe- ren Flug nach LeBour g e t fortseßen können., .- DGL? VSDtOVSMS St«»»»«»» »a» Dovvkavt 25. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Warum zogen Sie den Messerheld nicht sogleich zur Rechenschaft?" „Weil ich glaubte, daß er sich nur in der augen blicklichen Erregung vergessen habe und weil ich ihn des halb nicht für sein ganzes Leben unglücklich machen wollte. Ich hatte sogar die Absicht, ihn in der Fabrik zu behalten, bis sein ungebührliches Benehmen mich anderen Sinnes werden ließ." „Sie sehen, daß Sic ihn zu milde beurteilt haben, aber bei Gott, ich hätte es auch getan. Niemals hätte ich dem Burschen, dem ich stets wohlwollend gesinnt war und den ich stets für treu, rechtschaffen und außerdem noch für begabt und geschickt hielt, ein solches Verbrechen zuge traut. Heute war es wohl überlegter Mordanschlag. Ge ben Sie schnell Befehl, Mister Williams, daß man den Mörder aufsuchc und zum Gendarmen bringe: dieser mag ihn dann zur Stadt bringen und der Strafe überliefern. Jetzt dürfen wir nicht mehr an Schonung denken. — — Sie zögern? — — Fühlen Sie auch jetzt noch Mit leid?" „Nein," stieß Williams nach einem Blick in Inges Gesicht hervor, „aber trotzdem möchte ich von einer Verfolgung absehen. Es würde nur ein Aufruhr dadurch entstehen, und — — erreichen würde man den Flücht igen doch nicht mehr. Lassen wir ihn laufen — — er wird sich hier vor der Hand nicht blicken lassen." „Und wenn er noch hier wäre wenn er in irgend einem Winkel auf Sie lauerte?" Erschauernd zog Inge den Schal fester um ihre Schulter und ihr angst voller Blick traf Williams. ..Sie würden ihren einstigen Spielkameraden, für den Ihr Herz stets vor Mitleid überguoll, opfern wollen, um — meinetwillen?" fragte er ganz leise. „Ja," — Es klang nur wie ein Hauch. Williams atmete schwer. „Inge muß uns noch erzählen, wie sie Kenntnis von Franz Lindens erstem Attentat erlangt hat," sagte Helm brecht. Inge nahm sich zusammen und erzählfe. welches Gespräch sie im Pavillon belauscht hatte. „Es war unvorsichtig von Seiffert und Koch, laut darüber zu verhandeln," sagte Williams. „Sie messen aber dem damaligen, wie dem heutigen Vorgang zu viel Bedeutung bei. Ich werde mit Seiffert sprechen, und ihn veranlassen, keinerlei Gespräche über Franz Linden aufkommen zu lassen, ebenso wie ich Sie alle herzlich bitte, tiefstes Stillschweigen zu beobachten. Wollen Sie mir das versprechen?" fragte Williams und sah alle der Reihe nach an. „Gewiß, wenn Sie es durchaus wollen," erwiderte Helmbrecht, „obgleich ich Ihre Beweggründe nicht kenne, erkläre ich mich mitsamt meiner Familie bereit dazu." „Ich danke Ihnen." Williams drückte dem Kommerzienrat die Hand, dar auf wandte er sich wieder an Inge: „Sie haben wirklich nichts mehr zu fürchten. Fräu lein Inge, Sie können ganz beruhigt iein. Wozu pla gen Sic sich unnötig mit schreckhaften Bildern? Denken Sie lieber an morgen — Sie feiern doch morgen Ihren Geburtstag, nicht wahr?" „Ja." Sie lächelte und merttc wohl seins Absicht, sie abzulenken. „Ich lud meine Freundinnen und deren Brü der zu einem Gartenfest ein und — Sie — Sie werden doch auch daran teilnehmen?" fragte sie zaghaft, fast schüchtern. „Ich hoffe, es ermöglichen zu können. Die liebens würdige Einladung wurde mir ja schon zu teil." Er stand auf und verbeugte sich bei diesen Worten lächelnd vor Frau Helmbrecht: diese reichte ihm die Hand. „Sie sind aufgestanden, Mister Williams. Wollen Sie schon gehen?" „Va, ich möchte nicht länger stören, es ist spät ge worden, und Sie alle bedürfen der Ruhe. —" Er küßte ihr die Hand, verabschiedete sich von Helm brecht und trat darauf zu Inge. Als er ihre Hand in die seine nahm, fühlte er, daß sie eiskalt war. „Sie frieren, Fräulein Inge." „Gehen Sie nicht allein den dunklen Weg nach dem Fabrikhof — nehmen Sie den Diener mit!" vreßte sie flehend hervor. „Wozu? — Glauben Sie, daß der Diener mich schützen kann? Das —" er sprach ganz leise — „können nur Engel tun." „So werde ich mit Ihnen gehen." Inge hatte die Worte auf dem Herzen und auf der Zunge, aber sie blieben unausgesprochen. Sie neigte nur leicht den Kopf. „So gehen Sie — mit Gott." Kaum vernehmbar hatte sie es geflüstert. Williams aber beugte sich plötzlich herab und küßte ihre Hand heiß, zärtlich. Dann eilte er fort, in die dunkle Nacht hinaus. Der Weg. der zum Fabrikhof, zu den Häusern der Beamten und somit auch zu seiner Wohnung führte war jetzt aanz einsam, abgelegen-, dunkel. Wie leicht konnte hier ein Mordanschlag glücken! Der Bursche war töricht gewesen, daß er zur Ausführung sei- ner schwarzen Tat einen Ort wählte, der für ihn so wenig Sicherheit vor Entdeckung bot. Warum tat er das? Warum lauerte er ihm gerade hier in unmittelbarer Nähe der Villa auf? Wußte er, daß er heute kommen würde? — Allem Anschein nach mußte er schon längere Zeit in der Nähe herumgeschlichen sein, er mußte auch Inge auf der Veranda bemerkt und gesehen haben, wie sie beide zusammen sprachen. Wie leicht hätte er sie mittreffen können, oder — o Gott — beabsichtigte er das viel leicht — sie und ibn zusammen? Der sonst furchtlose Mann zitterte, und Helle Schweiß tropfen standen auf seiner Stirn. lFortsetzung folgt.)