Volltext Seite (XML)
Fläche des elektrischen Lichtes ist im Verhältnisse zu der anderer Lichter so klein, dass die Gesammtwärme- menge der ersteren hinter der der letzteren weit zurück bleibt. Siemens fand, dass ein elektrisches Licht von 4000 Kerzen Helligkeit 142'5 Wärmeeinheiten*) per Minute erzeugt. Will man dieselbe Lichtmenge durch Gasflammen erhalten, so bedarf man 200 Argandbrenner, welche 15.000 Wärmeeinheiten erzeugen. Das elektrische Licht bringt also ungefähr nur 1% der Wärme hervor, welche eine gleich helle Gasbeleuchtung ergeben würde. Ueber die Natur des Voltabogens erhält man einen wichtigen Fingerzeig, wenn man den Einfluss ver schiedener Elektroden untersucht. Man beobachtet dann, dass je leichter flüchtig diese sind, desto leichter auch der Bogen entsteht. Schwer ist er herzustellen zwischen Platinelektroden, weniger schwierig zwischen Elektroden aus leicht flüchtigen Metallen, wie z. B. Zink, am längsten wird er aber bei Anwendung von Kohlen, die mit leicht flüchtigen Salzlösungen getränkt sind. So erhielt Cassel mann mit 44 Bunsen’schen Elementen einen 41/2 Mm. langen Bogen, wenn er rohe Kohlenspitzen anwandte, erreichte aber die doppelte Länge, wenn die Kohlen mit Kalilauge getränkt waren. Dieses Verhalten des Bogens weist darauf hin, dass man sich das Zustande kommen desselben durch Glühendwerden und Verflüch tigung kleiner Theilchen der Elektroden zu erklären hat. Bei näherer Untersuchung der Kohlen findet man, dass die positive Kohle bedeutend mehr abgenommen als die negative, ja letztere sogar häufig zugenommen *) Eine Wärme-Einheit ist gleich jener Wärmemenge, welche man braucht, um 1 Kg. Wasser von 0 auf 1 Grad Celsius zu erwärmen.