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Nr. 62. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 14. Marz 1929. Seite S. Der Tag des Buches. Nach einer Bekanntmachung im Verordnungsblatt des sächsischen Ministeriums für Volksbildung wird am 21. und 22- Marz 1929 im Reiche einTagdesBuches veranstaltet, der dre Werbung für das deutsche Buch als Eigenbesitz zum Ziel hat. Der Tag des Buches soll eine neue Atmosphäre für das gute Buch schaffen, die besonders der verdienstvollen Kleinarbeit wie den Volksbüchereien, den Volksbildungsvereinen usw. zugute kommen soll. Der Tag des Buches bedeutet schließlich den ersten auf breitester Grundlage unternommenen Versuch, der positiven Be kämpfung der Schund- und Schmutzlite ratur und emer gewißen mittelmäßigen ausländischen Produktion, die sich heute auf dem deutschen Buchmarkt breitmacht. Für die Veranstaltung in der Neichshauptstadt ist am 21. März abends eine öffentliche Kundgebung und am 22. März vormittags 11 Uhr eine interne Sitzung der beteiligten Organisationen unter Teilnahme der Presse vorgesehen Die öffentliche Kundgebung am 21. März soll durch den Deutschlandsender auf möglichst alle deutschen Sender übertragen und somit im gesamten Reichsgebiet und in den angrenzenden Ländern verbreitet werden. Weiter ist geplant, neben der Berliner Kundgebung auch in anderen Gebieten des Reiches entsprechende Veranstal tungen stattfinden zu lassen. Diese Veranstaltungen sollen unter Beteiligung der Schulen, der kirchlichen Kreise, der Volksbüchereien, der Volkshochschulen, der örtlichen Volks- bildungsvereine und Gesellschaften, der Akademien, der Volksbühne, des Films, des Sports, des Buchhandels u. a. vor sich gehen. Sozialministeriums, dessen Wirkung der Erhaltung und För derung des größten Wirtschaftsgutes Deutschlands, der Ar beitskraft, gilt. Das Buch ist zu beziehen durch das Säch sische Arbeits- und Wohlfahrtsministerium Dresden-N. 6, Düppelstr. 1 <334 Seiten; Preis in Leinen gebunden 5 RM). Meitze«. (Verlegung des Jahrmarktes.) Infolge des Tauwetlers erscheint die Benutzung des Schützen - Platzes und seiner Umgebung zum Ausbau des Jahrmarktes unmöglich. Da außerdem die Verlegung des Markles nach den früheren Straßen und Plätzen mit Rücksicht auf die Verkehrsverhältnisse und die bestehende Hochwassergefahr ausgeschlossen ist, wird der Markt im Einvernehmen mit dem Wirlschaftsministerium auf den 14. bis 16. April verlegt. Meißen. (Eisgang bei Meißen.) Aus der hiesigen Stromstrecke rst das Eis abgeschwommen, nach dem vorher durch Sprengungen gelockert worden war. Da sich der Wasserspiegel um 30 Zentimeter gehoben hatte, kam auch das noch zwischen den Brücken stehende Ers in Gang. Hainichen. (Vom Technikum Hainichen.) An den Ingenieur-, Techniker- und Werkbeamtenprüfungen beteiligten sich 43 Kandidaten, von denen 32 bestanden. — Das Technikmn ist in letzter Zeit bedeutend ausgestaltet worden. U. a. wurde eine hervorragende Versuchsanstalt für Gastechnik neu gebaut. Hohnstein. (Ein Reichswehrlastauto in Gefahr.) Auf der oberen Straße kam ein Lastauto mit zwölf bis fünfzehn Reichswehrsoldalen ins Rutschen und wurde an das Straßengeländer gedrückt, wo es zwei Steinsäulcn und die Eisenschranke zerbrach. Das Auto blieb unmittelbar vor l»em etwa 20 Meter tiefen Ab hang stehen. Meerane. (Der Tod in der Garage.) Der 23jährige Kraftwagenführer eines hiesigen Arztes wurde in den Morgenstunden in der Garage des Arztes an der Hohen Straße bewußtlos aufgefunden. Trotz sofortiger ätzztticher Hilfeleistung gelang es nicht, den Bewußtlosen ins Leben zurückzurufen. Es wird angenommen, daß -er Tod infolge der ausströmenden Gase eingetreten ist. Zschopau. (Zehn Jahre Mittel st andsver- einigung.) Die Mittelstandsvereinigung des selb ständigen Handwerks, Kleinhandels, Gewerbes und Haus besitzes der Amtshauptmannschaft Flöha, Sitz Franken berg, gedachte durch eine schlichte Zusammenkunft ihres vor zehn Jahren erfolgten Gründungstages. Als Ehren gäste wohnten der Versammlung der frühere verdienst volle erste Syndikus und jetzige Finanzminister Weber sowie Landtagsabgcordneter Kaiser, Dresden, und Ge werbeschuldirektor Morgenstern, Flöha, bei. Zwickau. (Die Stadtverordnetenver sammlung in Aue soll aufgelöst werden.) Der Kreisausschuß beschloß einstimmig, dem Ministerium die Auflösung der Stadtverordnetenversammlung in Aue und die Ausschreibung von Neuwahlen für diese vorzu- schlagcn. Eine vorherige nochmalige Verwarnung hält der Kreisausschuß für zwecklos, nachdem sich die Verhält nisse in Aue durch die Gegensätze zwischen den Kom munisten einerseits und den Sozialdemokraten un- Bürgerlichen andererseits derart zugespitzt haben, daß ein Zusammenarbeiten ausgeschlossen erscheint. Leipzig. <Das große Los) der Sächs. Staats- lotterie, das au die Nr. 124237 in eine Leipziger Lotterie- Einnahme fiel, wurde von einem auswärtigen Kaffeehaus- bcsitzer gewonnen, der Besitzer des Volloses war. Die Gewinnsumme, die nach Abzug der Steuern zur Auszahlung gelangt, beträgt 420 000 Mark. Leipzig- (Ein Sittlichkeitsv erbrech ec wird unschädlich gemacht.) Der Geschirrsührer Emil Kluge aus Maschwitz bei Colditz/Sa. hat sich seit dem Jahre i9I8 nach den Feststellungen des Schöffengerichts Colditz in 23 Fällen an Kindern unter 14 Jahren in einer Weise vergangen, die man mit Worten überhaupt nicht wieder geben kann. Die von ihm geschändeten Kinder sind zeit ihres Lebens durch ihn unglücklich gemacht worden. Kluge wurde vom Schöffen gericht Colditz zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. Hiergegen legte er Berufung ein. Eine Strafkammer beim Landgericht Leipzig bestätigte am 12. März das schöffengerichtliche Urteil und fügte noch eine Ehrenstrafe in der Weise hinzu, daß sie den Kluge noch zu 10 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilte. Oie Durchstechereien am Leipziger Schlachi- viehmarkt. Wegen der Durchstechereien im Städtischen Schlacht viehmarkt sind bisher ein Großschlächter, sein Geselle, ein Veterinärrat, ein Veterinärgehilfe und ein Stadtsekretär festgenommen worden. Sic stehen unter dem Verdacht, Schiebungen veranlaßt und begünstigt zu haben, die zum Schaden einer Versicherungsgesellschaft seit längerer Zeit im Leipziger Schlachthof vorgenommen wurden. Es handelt sich dabei darum, daß die Beschuldigten bei nicht bankwürdigem Schlachtvieh die festgestellten Gewichtsan gaben abgeändert oder diese Abänderungen veranlaßt haben, um die Versicherung zu täuschen, die für ver worfenes Vieh den Versicherungsnehmern den vollen Kaufpreis nicht zurückerstattet. Durch diese Manipula tionen wurden die betroffenen Fleischer vor Schaden be wahrt. Außerdem erhalten die Schlächter von der Vieh versicherung Entschädigungen, wenn Fleisch für finnig befunden wird; dieses Fleisch muß längere Zeit gekühlt werden und es entstehen dadurch Gewichtsverluste. Im Schlachthof ist auf diese Weise in vielen Fällen Fleisch künstlich finnig gemacht worden. Die Untersuchung ist erst eingeleitet und ihr Ergebnis wird wahrscheinlich noch weitere Festnahmen zeitigen. Tod durch Glühbirne/ Leipzig. In Schmiedefeld (Thüringen) nmrde sie sechzehnjährige Tochter des Glasbläsers Wagener, als sie mit einem feuchten Lappen die elektrische Zuglampe säuberte, von einem elektrische» Schlag auf der Stelle getötet. Tagungen in Sachsen Tagung der Dentisten. Der Reichsvcrband Deutscher Dentisten Großbezirk Sachsen e. V., hatte seine Mitglieder zur diesiährigen Landestagung nach Chemnitz einberufen, über 180 sächsische Dentisten fanden sich zur gemeinsamen Beratung standespontlscher und wirtschaftlicher Fragen zusammen. Die lebhafte Aussprache, die sich den einzelnen Referaten anschlotz, zeigte recht deutlich, daß auch der Dentistenstand trotz zielbewußter Verbandsarbeit unter den allgemeinen, drückenden Wirtschaftsvcrhältnissen schwer um seine Existenz zu kämpfen hat. Minister Strasburger bestätigt die polnische Denkschrift Danzig. Der polnische diplomatische Vertreter in Dan- zig, Minister Strasburger, hatte einen Vertreter der „Danziger Zeitung" zu sich gebeten und ihm längere Erklärun- gen über die veröffentlichte polnische geheime Denkschrift ab- gegeben, in denen er die Echtheit der Denkschrift ausdrücklich nicht bestritt. Strasburger glaubt jedoch die amtliche Er- klärung abgeben zu können, daß die Denkschrift weder von ihm noch von einem seiner jetzigen oder früheren Mitarbeiter, noch auch sonst von einem Beamten des polnischen Ministe riums des Aeußeren stamme, (ll) Strasburger benutzt dann die mit dem Inhalt der Denkschrift vielfach übereinstimmen den Erklärungen, Kundgebungen und Artikel maßgebender politischer Persönlichkeiten dazu, um nun umgekehrt die Her kunft der Denkschrift zu verdächtigen, gibt aber immerhin zu, daß verschiedene Grundgedanken in der Denkschrift den Grundlinien der polnischen Politik Danzig -gegenüber ent- sprechen. Auch verschiedene Ideen der Denkschrift von mehr „un tergeordneter Bedeutung" (?) entsprächen dieser Politik, wie S- D. Uebertragung von Konsulats-Ehrenämtern an promi nente Führer der Danziger Wirtschaft oder Entziehung des Postauftrags in Polen für Zeitungen, die gegen die Unantast barkeit des polnischen Staates gerichtete Artikel veröffent lichen. Andere Gedanken der Denkschrift wiederum, deren Veröffentlichung der polnischen Politik besonders peinlich zu sein scheinen, wie z. B. das ins Auge gefaßte Tausch, geschäft: Einführung der polnischen Währung gegen Räu- mung der Westerplatte, den Ersatz deutscher Kredite in Danzig durch Geldgewährung seitens der polnischen Banken und ähnliche wirtschaftliche Mittel, streitet Strasburger ein fach ab. Die polnischen Finanzskandale häufen sich. Warschau. Noch hat die außerordentliche Untersuchungs kommission des polnischen Sejm die Sache mit der rechen- schaftsloien Ueberschreitung des Budgets durch die Regie rung um fast 600 Millionen Zloty nicht beendet, noch hat das Gericht in Warschau das Urteil gegen den ehemaligen Korpskommandanten General K u l i n s k i, der an der Miß wirtschaft einiger Offiziere seines Stabes mitbeteiligt lein soll, nicht gefällt, noch ist das Echo in der Oefsentlichkeit nicht verstummt, das die kürzliche öffentliche und allgemeine Be schuldigung des Marschalls Pilsudski hervorgerufen hat, die früheren Kriegsminister hätten die Gelder ihres Etats nur zu Trinkgelagen und Lustbarkeiten verwendet und vergeudet, und schon taucht wieder folgender Skandal auf: Kürzlich reichte nämlich die Regierung einen Gesetz, entwurf im polnischen Parlament ein, der den staatlichen Petroleumkonzern Polmin ermächtigen sollte, ein Paket Aktien einer privaten Petroleumgesellschaft zu kaufen. Als Kaufpreis sieht der Regierungsentwurf 5 Dollar pro Aktie vor, obwohl dieselben auf der Börse nur mit 2 Dollar notiert werden. Der Gesamtpreis sollte sich demnach auf 2 Millionen Dollar belaufen, wobei es feststeht, daß der gesamte Bodenwert der betreffenden Gesellschaft kaum 1L- Millionen Dollar beträgt. Gleichzeitig kam während der Verhandlung in der Kommission ein zweiter Skandal zum Vorschein. Ein Abgeordneter versuchte nämlich ein Paket Aktien derselben Gesellschaft in die Aktienpakete, die von der Regierung gekauft werden sollten, hineinzuschmug- geln, um auf diese Weise auch für seine Aktien den 21-mal besseren Preis zu erzielen, den die Negierung im Verhältnis zum Börsenpreis bezahlt. Für dieses Geschäftchen wollte der betreffende Abgeordnete einen Senator gegen eine Be- stechung gewinnen. Die Enthüllung dieses skandalösen Ge schäfts hat hier das größte Aufsehen erregt. , Ein Anschlag auf Bemal Pascha Berlin, 13. März. Die „Vossijche Ztg." gibt eine Meldung des Stambuler Morgcnblattes „Djumhureyt" über die Aufdeckung eines Anschlages gegen Gasi Mustapha Kemal wieder. Danach soll eine Türkin aus vornehmster Familie, Kadri Hanum, die bereits schon einmal wegen eines An schlages gegen Kemal verhaftet gewesen sei, gestanden haben, daß sie gemeinsam mit zwei Armeniern und zwei Türken auch jetzt einen Anschlag gegen den Gasi vorbereitet hätte. Während die beiden Armenier verhaftet worden seien, sei es den beiden Türken gelungen, ins Ausland zu entfliehen. Der eine von ihnen soll in Rumänien festgenommen und bereits an die Türkei ausgefiefert worden sem. Erfolge Aman Ullahs bei Saidabad Kowuo, 13. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, haben tue Truppen Aman Ullahs über die Truppen Habib Ullahs bei S-sidabad militärische Erfolge erzielt. Saidabad ist bereits von den Truppen Aman Ullahs besetzt. Dre in Saidabad eingedrungenen Truppen gehören dem Stamme der Wardak an, dem auch Achmed Ali Khan angehört. Aman Ullahs Truppen sind bestrebt, Kabul von Jellalabad abzu- schueiden. Kabul soll belagert werden, um so den Gegner ohne Kampf zur Uebergabe zu zwingen Umgestaltung -es Eides. Der Strafrechtsausschuß des Reichstages berat. Der Strafrechtsausschuß des Reichstages nahm den Bericht des Unterausschusses über die Eidesreform entgegen. Den Bericht erstattete der Abgeordnete Emmin ger (Bayer. Vp.). Aus seinen Ausführungen ging hervor, daß der Eid zwar nach der Ansicht -es Unterausschusses nicht abgeschafft, aber nirgendwo mehr zwingend vorgeschrieben werden soll. Im Strafprozeß soll das Gericht zwar die Ver eidigung des Zeugen beschließen können, aber nur, wenn es -er Aussage ausschlaggebende Bedeutung für die Urteils- findung beimißt und wenn es der Auffassung ist, daß di« Beeidigung als äußerstes Mittel nicht entbehrt werden kann. Für die anderen Fälle soll die uneidliche Versicherung vorgesehen werden. Auch diese soll eingeschränkt werden. Die Vereidigung soll nicht nur unterbleiben bei Leuten unter 16 Jahren oder wegen Verstandesschwäche oder wegen mangelnder Verstandesreife, bei Personen, die als Täter, Teilnehmer, Begünstigung der Hehler verdächtig sind oder bereits verurteilt sind, sondern auch, wenn Gericht und Be teiligte darauf verzichten. Die Versicherung soll in einem Strafverfahren unter- bleiben können, das ausschließlich eine Uebertretung betrifft, oder in einem anderen Verfahren, wenn die Aussage nach der Ueberzeugung aller Mitglieder des Gerichts offenbar unglaubwürdig ist. Fahrlässigkeit und äolus eventualis sollen adgeschasft werden. Die Mindeststrafe für vorsätzlich falsche Versickerung soll drei Monate Gefängnis betragen, vorbehaltlich vorhandener besonderer Milderungsgründe des Allgemeinen Teils, die Höchststrafe in besonders schweren Fällen soll Zuchthausstrafe bis zu fünf Jahren sein. Ist die Angabe nur in einem bedeutungslosen Punkte un richtig oder unvollständig, so soll das Gericht die Strafe nach freiem Ermessen mildern oder von Strafe absehen können. Wenn eine Aussage beeidigt wird, so soll sie wörtlich in das Protokoll ausgenommen werden. Die Strafe für wissentliäM Meineid soll Zuchthaus bis zu fünf Jahren, in besonders schweren Fällen Zuchthaus bis zu zchu Jahren sein. Der Unterausschuß hat diese Anträge mit wechselnden Mehrhei ten angenommen. Der Ausschuß soll nunmehr entscheiden, ob er sie übernehmen will. Lteberall Lteberschwemmungen. Seine Eisaefahr auf dem Rhein. — Schwere Hochwasserschäden in Mitteldeutschland. Die deutsche Rhein strecke hat nur noch auf einzelnen Teilen geringes Eistreibcn. Das Neckareis hat Bingen erreicht. Das Lahneis ist zum Rhein gelangt. Der Eis gang auf dem Main findet noch Aufenthalt an einer Eis- Versetzung oberhalb der Schleuse Main-Kur zwischen Hanan und Frankfurt. Auch das Eis der Nahe ist noch nicht ab- gegangen. Auf dem Rhein ist jedoch kein schwerer Eisgang mehr zu erwarten. Die Schiffahrtsrinne auf der Strecke zwischen St. Goar und Bingen ist in voller Breite frei, und die gestern angcordnete Einschränkung der Bergschiffahrt ist daher aufgehoben worden. Durch die großen Schmelzwassermengen sind inMittel deutschland neue schwere Schäden hervorgcrufen worden. In einer Lederfabrik inBurg drang das Wasser in so großen Mengen ein, daß der Dampf von den Kesseln abgelafsen wer den mußte, um ein Unglück zu vermeiden. In Benken- dorf bei Halle drang das Wasser in die Stallungen des Rittergutes ein. 169 Schafe sind in den Fluten umgekommen. In Delitz am Berge steht das Wasser so hoch, daß die Be- wohner die Häuser nur noch durch die Fenster verlassen können. Ein Haus mußte wegen Einsturzgefahr geräumt werden. In Salzwedel mußten sämtliche Häuser einen Straße geräumt werden. Der Kleinbahnverkehr zwischen Straße geräumt werden. Die Saale ist in den letzten beiden Tagen um einen Meter gestiegen. Hochwassergefahr besteht aber vorläufig nirgends. . Aus dem GerichLsssol Das Urteil im Rosenselder Femeword-Prozetz Im Rosenselder Fewemmd-Prozeß mrkundrte gestern nachmittag kurz nach 6 Uhr das Stettiner Schwurgericht folgendes U>teii; Der Angeklagte Heines wird wegen Umschlages zu 5 Jahren Gefängnis, der An.eklagte Oltow wegen Beihilfe zum Toischlag zu 2'/, Jahren Gefängnis, der Angeklagte F-äbcl wegen Beihilfe zu 1fl- Jahren Gefängnis, Baer wegen Beihilfe zn 6 Monaten Gefängnis veiuricilt. Die Angeklagten Vogt, Krüger und Bandemer werden frei- gesprochen. Aus der Hast entlassen werden, soweit Verurteilung erfolgt ist, alle Angcklagtcn, mit Ausnahme des Angellagten H-ineS.