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— sie ist es ten wirkliche Fräulein Müller sein muhte, hatte als 10 000 Menschen während nicht weniger der Hauptmann fünftausend Mark Mitgift u: d sitzt sogar zehnlau. daß der es eine Dame Festung gegen nicht. die also Die das gar China, das sich obwohl es in letzter Zeit euro päische Kultur und europäische Fortschritte in hohem Matze anzunehmen bestrebt ist, doch noch immer Iveigert, die Stecknadel einzusühren. Der Chinese benutzt, wie eine amerikanische Wochenschrift be richtet, Schleifen, Verschnürungen oder den ein fachen Strick, um Gegenstände zusammenzuhalten, bei denen wir eine Nadel bnutzen. Geschäftsleute haben wiederholt versucht, dem Chinesen die Furcht vor der Nadel auszureden, jedoch nur mit wenig Erfolg, zumal der Chinese nicht den Vorteil zu schätzen Weitz, den die Stecknadel durch ihre leichte «nd rasche Handhabung bietet. Der Chinese hat stets Zeit. Ihm ist cs daher völlig gleich, ob er sein Kleid langsam durch viele Verschnürungen und Bänder schließt oder ob er dies schnell durch einige Sicherheitsnadeln tun kann. * Die Pyramide des Cheops. In letzter Zeit ist verschiedentlich die Frage aufge taucht, ob es möglich sei, die alte Pyramide des Cheops zu rekonstruieren. Die Pyramide mißt in den Seiten der Grundfläche je 746 Futz, sie ist 454 Futz hoch, und ihre Grundfläche bedeckt ein Gebiet von 6^ Hektar. Zu ihrer Herstellung waren eite folgendes Verslein steht: „O Herr, beschütz' mein Haus Und meine Mühle, Und lasse langsam fahren hier Die Automobile." Das Land ohne Stecknadel ist schirme einen auf die Spitze de- andern, so erhalten wir eine Länge, welche der der Erdumfänge« gleich- kommt." verholte er vor sich: sie ist es nicht nicht!" Nein, „sie" war es in der Tat Dams, die er jetzt gesehen hatte und „Du, Nesse," sagte am andern Morgen der Onkel zu Hans, „es war eigentlich sehr dumm von Dir, datz Du nicht mit mir zur Tante Marie gingst. Das war ein herrlicher Abend, das wäre gerade etwas für Dich gewesen. — Es war eigent lich eine Art Abschicdsgcsellschaft für eine junge Dame, die morgen reisen soll —" Eine schreckliche Ahnung durchrieselte den As sessor. „Wie heißt sie?" schrie er, indem er den Onkel in den Arm kniff. „Au!" rief dieser, „Fräulein Beck!" Da warf Hans sich rücklings auf die Bank, schlug sich mit der Hand vor die Stirn und rief: „Ich Esel, o ich Esel!" schäft etwa folgende Rede zu halten: „Meine Herren l" In ganz Europa gibt e«, in öffentlichen Läden sowohl wie im Pcioatgebrauch, 46 763051 Regenschirme. Setzen wir diese Regen „Wie? Du bist mir böse?" fragte dieser be trübt. Eine Antwort erhielt er gar nicht, andern Tage« aber in aller Frühe von dem Vater seiner Verlobten folgenden Brief: „Beehrter Herr! Eine plötzliche Erkrankung unserer Vochter zwingt un«, sofort in eiaen Kurort abzureisen. Mit Bedauern sehen wir un« deshalb genötigt, dse sonst so angenehmen Beziehungen zu hier werten Person abzubrrchen. Empfangen Sie die Versicherung achtungsvoller Freundschaft von feiten eine» aufrichtigen BaterS" usw. LoutscS Bräutigam hat bis auf den heutigen Tag die wahre Ursache seiner Abdankung nicht be- griffen. Er glaubt an einen bevorzugten Neben buhler und arbeitet an einer statistischen Zusammen itellung der aufgehobenen Verlöbnisse. „Ganz recht!" antwortete „kennen Sie Fräulein Beck?" „Nein, es fiel mir nur ein, sein könne, die ich in der Nähe zwölf Uhr mittags traf." „Das war sie," sagte der schönes Mädchen, nicht wahr?" einen Durchmesser von 1.15 Meter hatte, den er mit einem Angalopp von drei Sprüngen sicher nahm. Ein einziger Mal bin ich in den sieben Jahren meiner Reise mit einem St ec gestürzt. Ich sprang über einen Baumstamm, hinter welchem ein tiefeS, mit Laub auSgefüllteS Loch war, in das der Stier hinein- ftel. Fallgruben oder Plätze, wo der Boden künst lich umgestaltet ist, scheint der Stier zu wittern und ist an Stellen, die er nicht übersehen kann, sehr vor sichtig. Am schwersten wird ihm die Passage glatter, von Master überspülter Felsen. Ich überschwamm einst im Sattel e neu 60 Met r breiten Fluß. AIS ich den Stier erhielt, war er so böse, daß er bald in Molange sich den Namrn „Malucko", d. i. der Wahnsinnige, erwarb. Oft nahm er Menschen an, und zweimal onwundkte ec ernstlich Neger. Das Zureiten veS gaaz Verwilderten erforderte viele Mühe, nahm aber nur kurze Zeit in Anspruch. Am längsten dauerte dar Satteln; dann stieg ich mit Sporen, Peitsche nnd einer Keule in den Sattel; zwei Leute hielten an dem gereifelten Eisen, da« der Stier in der Nase hatte, den Kopf in die Höhe; vier Leute zogen an dem Schweif und einige auf jeder Seite an den Bügeln. Kaum saß ich im Sattel, so flogen auch schon von den gewaltigen Bewegungen be kräftigen Tieres die Leute nach allen Seiten. Fünf Minuten ging eS nun im Galopp mit hohen Sprüngen vorwärts; dann, als die Luft ihm kurz ward, begann er mit den Hörnern nach dem Schenkel zu stoßen, wogegen Hiebe mit der Keule auf die Hörner, nur wenige Tage angewandt, völlige Abhilfe schafften. Nach zehn Tagen ging der Stier schon ruhig, und einen Monat später war er so zahm, daß er wie ein Hund mir folgte, auf meinen Ruf herankam, sich von mir satteln ließ und, wenn wir zu Tische saßen, so lange hinter mir stand und mich mit der Nase an- stieß, bis er ein wenig Salz erbettelt hatte. Stets blieb er gegen Neger böse. Man legt dem Reitstier den gewöhnlichen englischen Pferdesattel auf; an einem durch das Nasenbein gestoßenen Eisen sind an jeder Seite die Zügel angebracht." * Der Bogelmord am Mittelmeer. In jedem Frühjahr wiederholen sich die Klagen über den Vernichtungskrieg, der in Italien gegen die nach Norden heimkehrenden Zugvögel geführt wird. Jetzt wird die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, daß dieser Massenmord in womöglich noch größerem Matzstabe von den Bewohnern der ionischen Inseln, besonders auf Zante Korfu, betrieben wird. Durch seine südlich wett vorgeschobene Lage im Mittelmeer ist Zante die erste Raststation für die über da« Mittelmeer ziehenden Bögel, die sich dort zu kurzer Erholung für die weite Reise niederlassen. Aberste haben ihre Rechnung ohne die Zantioten gemacht, die ihnen einen „warmen Empfang" bereiten. Die südliche Küste der Insel Zante ist im Frühjahr wie von einer Borpostenkette von Vogelschützen besetzt. „Bon unserem jagdbaren Flugwild kommen bei der rücksichtslosen Berfolgung die Schnepfe, die Wachtel und die Wildtaube in Betracht. Die Schützen auf Korfu rühmen sich, daß keine Schnepfe, die auf ihrer Insel einfällt, diese lebend verläßt. Aber abge sehen von den nutzbaren Flugwilde, werden die für unsere Waldungen unersetzlichen nützlichen Bögel vernichtet, und zwar der Kuckuck, die Nachtschwalbe, der Wiedehopf; ebenso werden alle Drostelarten rücksichtslos verfolgt. Der Pirol, unser „Bogel Bülow," bringt die Hellenen in ähnliche Aufregung, als wenn ein deutscher Weidmann sich einem Auer- Hahn gegenübersteht. Da die Mehrzahl der Schießer ohne Hund jagt, gehen angeschostene Bögel in großer Anzahl verloren. Wird ein angeschoffeuer Bogel erwischt, so wird er lebend mit nach Hause genommen, „Es war eine sehr schöne Dame," antwortete der Assessor mit Ueberzeugung, — „hat sie Kum mer gehabt? — Mir schien, sie sagten —" »Ja, sehen Sie, sie ist einige Monate verlobt gewesen. Nun hat ihr Bräutigam gerade in diesen Tagen die Verlobung mit ihr aufgehoben. Des halb reist sie auf einige Zeit; — zu Verwandten auf dem Lande — glaube ich." Sie war also verlobt gewesen — freilich nur einige Monate. Bergfeld war in der allerschlechtesten Stim mung. Die Uhr War nicht mehr als acht und vor halb zehn vermeinte er doch sich nicht verabschie den zu können. Der HauMnann hatte aber schon Platz genommen, bereit, das Feldmanöver zu be ginnen. Und das Manöver begann. Es war eine der längsten halben Stunden, die der Assessor je erlebt hatte. Etatist ker. „Die W ssenschast der sozialen, durch Malucko berühmt geworden, da er Or. Buchner un' Zahlen auSgedrückten Tatsachen" hat in ihm nui fdann Wissmann durch weite Strecken auf seinem Der Wind pfeift her vom Föhrenkampe. Wir sitzen hier wie eingekocht, Und dunkel ist'S; doch unsre Lampe Hat Oel genug und auch 'nen Docht. Das Teezeug hab' ich stet« gemieden; Doch heut' mach' ich den Buckel krumm, Laßt nur daS heiße Master sieden Und spart beileibe nicht den Rum! Und nun erzähl' ich euch ein Märchen. Du, Kleine, rück' an meine Seit'! — Zu schön ist'- in den S o m m e r ferien, Wenn'S draußen wie zur Weihnacht schneit! Hauptmann, „ein dreißig Jahren tätig, was eine Summe von 900 Millionen Arbeitstagen bedeutet. Um die Pyramide tviederherzustellen, würden nach ungefährer Schätz ung 3 313 000 Kubikmeter Kalkstein, 140 Millionen Kubikmeter Sand, 2000 Kubikmeter Granit und 2000 Kubikmeter polierten Granits erforderlich sein. Das Material allein würde ungefähr die be scheidene Summe von 180 Millionen Franken losten und 24 Millionen Arbeitstage, in die sich 40 000 Arbeiter verteilten, würden die Aufbring ung derselben Summe notwendig machen. Dazu amen noch weitere 2 600 000 Kubikmeter für Fun- dierungsarbeitcn hinzu, so daß zuzüglich der Trans- wrtkosten und anderer „Kleinigkeiten" eine Gesamt- ümme von 500 Millionen in Rechnung käme. schmeichelt. Luise also hat einen Bräutigam. Bis über die Ohren verliebt ist er, wie er oft sagt, in di- reizende Kreatur, zugleich aber ein eingefleischter klein blondes, störriges Haar über der Stirn. Sie hatte im Gegenteil dunkles Haar, das glatt nach beiden Seiten zurückgestrichen war. Sie hatte keines wegs schelmische hellblaue Augen, sondern ernste dunkelgraue, kurz, sie war der Geliebten so un ähnlich, wie nur möglich. Nach der ersten Lähmung begann des Asses sors Blut zu kochen; ein wilder Schmerz bemäch tigte sich seiner: er war wütend auf den Haupt mann, auf Fräulein Müller, auf seinen Onkel und die ganze Welt. Der Hauptmann trat wieder ein, glatt und geputzt. Er leitete ein Gespräch über die Tages politik ein. Der Assessor hatte Mühe, selbst nur kurze allgemeine Antworten zu geben; es war ihm, als ob das Interessante beim Haulptmann gänz lich verdunstet sei. Und dazu kam noch, daß Berg feld sich erinnerte, der Hauptmann habe ihm auf dem Heimweg versprochen, ihm das Feldmanöver in Königgrätz nach dem Abendessen zu erklären. Am Tisch wurde anfangs das Gespräch zwi schen Vater und Tochter allein geführt. , „Schade, daß Du Fräulein Beck zu heute Abend nicht eingeladen hast," sagte der Alte, „dann hättet ihr vierhändig unserm Gast etwas Vorspielen können. Ich erzählte Dir ja, daß sie bei mir auf der Promenade war, um Abschied zu nehmen", suhr der Hauptmann fort, „armes Mädchen, sic tut mir wirklich leid." Es konnte kein Zweifel länger obwalten. „Um Verzeihung — sprechen Sie von einer Dame mit blondem, gelocktem Haar und großen blauen Augen?" fragte der Assessor. Schnelligkeit der Karawane an. Seine Vorzüge sind folgende: schwere Sümpfe vermag er mit g o ier Ruhe zu passt.ren, sicher steile Böschungen zu erklimmen und Hinabzustetgen, da ihm der Doppe. Huf mehr Halt verleiht, al« dies bet einem Linhuf.r s-r Fall ist. Er springt auch gut, schwimmt u -d verirrt sich nie, da er seine Spur wlederstndet. In der Geschichte der Nfcikaforschung ist der Reitsti- Sommerfrische 19VS. Der Sommer, den die himmlischen Mächte die« Jahr unseren Ferienreifenden beschert haben, wird im „Kladderadatsch" wie folgt besungen: Die Fenster schließt l Klappt zu die Luken! Den Kachelofen oollgepackt l Wie mollig, wenn der Ftchtenstuken Da drinnen faucht und spritzt und knackt! gemach erzählt und ihre vergeblichen Bemühungen, den Schnappriegel von innen zurückzuziehen, schil dert, erwidert der Wächter der Nacht: „Aber Frau Pfarrer, das ist doch ganz einfach!" schlägt die Tür zu und — auch all sein Mühen, den Riegel zurück zuziehen, bleibt vergeblich! Jetzt sitzen beide drin und können nicht raus. Erst als zum ersten Jrüh- zug der Weichensteller erster Klasse und Stations vorsteher den Dienst antritt, besreit er aus ihre Rufe di» beiden aus der unfreiwilligen Saft, wo bei natürlich alle Uber den unangenehmen Vorfall tiefstes Schweigen geloben. Aber nach etwa 14 Tagen kommt im Pfarrhause ein Gerichtsschreiben an, das der Herr Pfarrer öffnet und in dem zu seinem Erstaunen die Frau Pfarrer zur zeugeneid lichen Vernehmung darüber vorgeladen wird, wo der „seine Pflicht nicht erfüllt habende" Nachtwäch ter in der fraglichen Nacht gesteckt habe!" * Der Bauer und die Automo bile. In die frommen Wünsche, die in Form von Sinnsprüchen an der Front so mancher Bau ernhäuser zu lesen stehen, hat die Volkspocsie jetzt auch schon die Automobile mit einbezogen. Wie dem „Neuen Wiener Tagblatt" mitgeteilt wird, be findet sich knapp vor Laaben (Nicderösterreich), ein Bauerngehöft, wo aus der der Straße zugewende- BermischteS. .»Auf dem Reit st irr. In einem Berliner BoridtL finden die originellen Darbietungen einer Artistin mit ihrem dressierten Stier allabendlich vor einem dankbaren Publikum Bewunderung. Und in er Tat ist e« interessant, zu sehen, wa« eine kundige Hand und ein energischer Wille au« dem scheinbar ungefügigen und störrischen Schüler zu machen v?r- stand. Un« Europäern ist e« ja natürlich rtwa« Ungewohnter, den Stier al« Reittier zu sehen, an- ser« in Afrika, namentlich in Angola und Deutsch- iüdwestafrtka, wo er schon seit alter« her dem Men- scheu zum Reiten und Lasttragen dienstbar ist und infolge besonderer Eigenschaften gerade in diese'., Ländern sich nützlich erweist. Für die Wildnik, in der ein Pferd nur mühselig vorwärtskommen mü de, ist der Rettstier unschätzbar. Freilich hat ec einen viel kürzeren Atem als da« Pferd und kann darum Galopp und Karriere nur auf kurze Strecken aus- halten; im Schritt dagegen nimmt er bald die Sein Herz pochte, so daß er kaum sprechen tonnte und als sie die Treppe hinaus gingen, mußte er sich unwillkürlich am Geländer sesshaften; sein Glück machte ihn säst schwindlig. Im Zimmer, es war ein Eckzimmer, trafen sie niemanden. Der Hauptmann ging hinaus, umj das Fräulein zu suchen und der Assessor hörte ihn rufen: „Betty!" Betty! Welch reizender Name und wie patzte er zu dem reizenden Wesen! Der glückliche Liebende dachte sich, wie herr lich es sein würde, wenn er zur Mittagszeit von seiner Arbeit heimkehrte und in die Küche Hinaus rusen könne: „Betty, ist das Essen fertig?" In demselben Augenblick trat der Hauptmann mit seiner Tochter wieder ein. Sie ging direkt auf Bergfeld zu, reichte ihm die Hand und hieß ihn im Hanse willkommen. Dann verschwand sie wieder, auch der Hauptmann zog sich zurück, um sichs ein wenig bequem zu machen. Die ganze Begegnung hatte nur wenige Se kunden gedauert, und doch meinte der Assessor, datz er in diesen Augenblicken von Stufe zu Stufe viele Klafter tief in einen tiefen Abgrund hiuab- gestürzt sei. Er hielt sich mit beiden Händen an einem hochrückigen Lehnstuhl fest; er hörte weder, noch sah oder dachte er; aber halb mechanisch wie- Auch die Liebe litt Schiffbruch an seiner sta tistischen Manie. Da« kam so: An einem schönen Juliabend war e». Sie hatten gut dinirt und saßen Seite an Seite im väterlichen Garten. In die Sterne blickend, die einer nach dem andern den blauen Azur zu erleuchten begannen, sprachen sie kein Wort. Der Abend war herrlich. Süße Düfte stiegen auS den Blumenkelchen in die frische Luft empor, tiefes Schweigen umhüllte die entschlummernde Natur. Von fern her drangen die verlorenen Töne einer süßen Musik herüber . . . Sie sprachen kein Wort, und kaum hörbar rauschten in dem leisen Wehen der Winde die Blätter der Bäume. Da nahm schweigend der junge Mann Bleistift und Papier zur Hand . . . Was wollte er tun? Ein Gedicht machen? Gewiß, ein Sonett auf den reizenden, rosigen Mund, der halb geöffnet, eine wahre Blume, seinen verzehrenden Blicken entgegen- schmachtete. Vier Zeilen auf ein schönes Lippenpaac — kann e« einen köstlicheren Gegenstand, ein herr licheres Gedicht geben? Mit holdem Lächeln, mit klopfendem Herzen sah Luise, wie in dem anbrechenden Dunkel hurtig die Finger des jungen Manne« über daS Papier eilten. Schneller schrieb er, schneller ... mit vollem Schwünge war über ihn der Geniu« gekommen. Plötzlich hielt er inne, und bedächliz den Blei stift an die Nase legend, frug er: „Wieviel Wein trinkst Du wohl täglich, mein Herz?" Die arme Luise wurde abwechselnd rot und blaß; endlich stotterte sie: „Ich weiß nicht genau... eine halbe Flasche glaub' ich." „Eine halbe Flasche," wiederholte der Statistiker und ließ abermals eine Weile lang den Bleistift über daS Papier gleiten. AlSdann sagte er, sich mit ernster Miene zu dem Engel seiner Träume wen- send: „Mein liebes Kind, sollte ek Dich nicht inter- ssieren, zu erfahren, was oller in den siebzehn Jahren Deines Dasein« durch Dein süße« Rosen- mündchen hindurchspaziert ist? Ich habe hier eine Tabelle aufgestellt . . ." Eine heftige Bewegung Luise'« unterbrach hn. „Du bist überrascht, natürlich! Ja, die Sta tistik ist eine wunderbare Wissenschaft! Aber nach- dem Du von dieser Aufstellung hier Kenntnis ge nommen, wirst Du noch viel mehr erstaunt sein,— denn Du siehst hier, was Alles im Lause der Jahre aötig war, um Deine holden Reize zur Entsaftung zu bringen . . ." „O, Geliebter!" seufzte kläglich bat Mädchen. „Seit siebzehn Jahren", fuhr unerbittlich der junge Mann fort, „hast Du nach der wahrschein lichen Durchschuit Srechnung verzehrt: Ochsen oder Kühe 5, Hammel odec Schafe 12, Pferd '/z, Hühner 327, Enten 203, Gänse 27, Puten 80, allerlei kleine Vögel 824, Seefische 75, Süßwasserfische 83, Sier 3120, Wintethülsenfrüchte 287 Büschel, Sommerhülsen- flüchte 502 Büschel, Obst 603 Körbe, Hasen, Kanin- chen 123, diverses Wild 89, Mehl in Brot 29 Säcke, Mehl in Kuchen 11 Säcke, Wein 11 Stücke, Bier 200 Flaschen, Wasser 55 Hektoliter, Likör 69 Flaschen . . . „Genug, mein Herr, genug I" unterbrach die entrüstete Braut den eifrigen Statistiker. um den Kindern als Spielzeug zu dienen. „In den Straßen von Zante sah ich," so schreibt ein Mitarbeiter der „Deutschen Jäger-Zeitung," „dieser gräßlichen Marteret angeschoffener langsam hinsterben- der Bögel mit Entsetzen zu. Mitleid und Erbarmen kennt der Grieche nicht. Aber nicht allein geschossen, auch gefangen werden die Bögel in großer Zahl. In den Straßen der Hauptstadt Zante werden, in Käfigen zusammengepfercht, Taufende von Turtel- tauben feilgeboten. Al« vorgeschobener Posten im Mittelmeer liegen zwei kleine Inseln, die Stropha- den Hicr leben Mönche nur von der Vogeljagd, indem sie Tausende von Turteltauben usw. vertilgen, in Essig einlegen und einen schwunghaften Handel nach dem griechischen Festlande damit treiben." * Der menschliche Körper enthält nicht weniger als 105 verschiedene größere und kleinere Knochen, welche zusammen ein Fünftel des ganzen Gewichtes ausmachen. Die Zahl der Muskeln aber beläuft sich aus 500. Dos Blut hat ein Gewicht von 12 Pfund und der Darmkanal eine Länge von acht Metern. Das Herz ist 6 Zoll lang und sein Durchmesser ist 4 Zoll. Es schlägt in der Minute durchschnittlich 70 mal. Mit jedem Pulsschlag kursiert 1^ Unze Blut. Die Zirkula tion des Blutes durch den ganzen Körper dlauert nur drei Minuten, wenn man sich das Herz als Artsgangspunkt denkt. Im normalen Zustand ent hält die Lunge 5 Pfund Luft. * Das Reiseabeir teuer einer P f a r r e r s f r a u. In der Taunusgegend hatte kürzlich die Frau eines evangelischen Pfarrers ein Reiseerlebnis, das den Vorzug der Wahrheit haben soll. Der „Tauuusbootc" schreib! darüber folgendes: „Die Frau Pfarrer eines kleinen Ortes unweit der Groß stadt kebrle aus dieser mit dem letzten Zuge zurück nnd mußte aus der Haltestelle den Ort der Not wendigkeit benutzen, dessen Tür sich nun von innen nicht öffnen ließ, als sie den Ort verlassen Wollte. Alles Rufen und Schreien hals nichts. Die Lichter oer Station waren gelöscht, der Verwalter der Halte stelle in seine Wohnung nach dem Dorfe zurückge kehrt. Nach langem Harren nähern sich nach etwa einer halben Stunde endlich Schritte, und aus Wiederholtes Rufen kommt auch der Nachtwächter Der Statistiker. Nach dem Französischen von Ernst Reime l. Luise« Bräutigam zählt fünfundzwanzig Jahre; «r hat lebhafte Augen, einen vollen Haarwuchs und ist überhaupt ein junger Mann, von dem jede» Mäd chen im geheimen sagen wird: „Nicht Übel, dieser Herr!' Luise ihrerseit« ist eine Jungfrau von sieb zehn Jahren: einfach, natürlich, gutherzig, munter, reizend. Wem di-se« Porträt noch nicht genügt, der mag von bezaubernden Egenschaften hinzufügen, wa« ihm passend erscheint, und dabet überzeugt sein, daß er dem wirklichen Bilde nicht im geringsten Witz «nd Humor. St« Schmrveutleu. Herr: „Sagen Sie mal, mein Fräulein, wa« würden Sie tun, wenn ich Ihnen unverhofft einen Kuß gäbe?" Dame: „Sine Ohrfeige würde ich Ihnen geben l" Herr: „Sehr angenehm, von so schöner Hand habe ich noch keine bekomme !" Eine,«te Krele „Du weißt, mein lieber Oskar, daß ich die sanfteste, beste Frau der We t bin, daß man mich um den Finger w.ckeln kann — aber einen Wider spruch vertrage ich n'cht." Dir k-fr Siede«. „Sie haben sich mit Ihrer F au Gemahlin einer Reisegesellschaft anxeschloss n?" „Ja, da verteilt sie sich bcss r." Stei-er««-- .... Erst wollten S e meine Tochter au« Liebe heiratin. Nach der Verlobung beanspruchten Sie heran, öffnet die Tür, leuchtet hinein und ruft er-, fünftausend Mark Mitgift u: d sitzt sogar zehmau- staunt: „Aber Frau Pfarrer, wie komme» Siel send. Wenn das so wettergeh', wird noch die schönste denn hierher?" Als nun die erlöste Frau ihr Un-j Vernunffthe drau?!" einen unfruchtbaren Jünger, der e« fertig bekäme, Mücken getragen hatte. „Er ist leicht," schreibt Wiss- in feierlicher Sitzung der großen statistischen Gesell- mann, „eine» Stier zum Epiingen abzurichten; nach ,nln»nk<> m-d- 'kurzer Zeit schon nahm Malucko Hindernisse, die einem Pferde Ehre machen würden. Ich maß einst im Urwald einen mächtigen gestürzten Stamm, drr