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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 25.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190907255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090725
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-25
-
Monat
1909-07
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 25.07.1909
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Schläuche hkruntergelassen hatten und im Begriff und schuf bi« zu seinem Lode an neuen, stets jugend- Küche ist so reichhaltig und vielseitig wie daS vorliegende waren, andere durchnäßte Schläuche zum Aufziehen frischen Werken. Buch des Ber'asferS. WaS eS aber den weitesten Kreisen he-b-tzuhol,n machten sich -«nige Kinder an dem D-r K°tser hat an di- Gatti» des verstör. Werbung. D» VeVaffekhat E man' düS in Aufzuge zu schaffen und drehten das Viereck hoch bwen Dichter« folgende» Beileidstelegramm gerichtet: anderen Kochbüchern dieser Art findet nur an die Herr. ein Literarisches .Se. Majestät der Kaiser und König haben die Meldung von dem H »scheiden Ihre« Gatten, de» gottbegnadeten Dichter-, in schmerzlichster Teilnahme entgegengenommen und läßt Ihnen zu dem schweren V.rluste Allerhöchst ihr Beileid ouSlprechen. Auf Allerhöchsten Befehl Der Geheime Kabimtt-rat i. B. o. Strempel." — Im Lrauerhause Lilie, cronS treffen fortgesetzt Beileidrielegramme ein. Fürst Bülow telegraphierte ouS Norderney an Frau Baronin Li- liencron: „Schmerzlich bewegt durch den Heimgang Ihres von mir als Dichter bewunderten, al« Mensch verehrten Gatten, spreche ich Ihnen auch im Namen meiner Frau herzlichste» Beileid aus. Fürst Bülow." verbreitet. Als ich vor zwei Jahren um die Zeit der Heumahd auS Amerika zurückkehrte und die Nordsee erreicht hatte, trug der vom Lande wehende Wind den Heuduft über das Meer zu dem Schiff hin, au dem ich mich befand, als dieses noch weit vom Strande entfernt war. Diesen Duft verleiht dem Heu nicht allein, aber doch wesentlich das weike Ruch gras, ^ntkoxLntkum ockorstum. ^vtkoxsntlium heißt so viel wie ein „blonder Blütenkopf", und diesen Namen hat da» Ruchgras bekommen, weil seine Rispen nach dem Verblühen bräunltchgeib wer- >cn. ES findet sich auf allen Wiesen, wenn auch nur inzeln, und ist eine GcaSact von nur schwachem VuchS, sodaß eS kein sonderliches FuttergraS abgibt Auch wird gesagt, dem Vieh sei dieser GraSduft zu wider. UnS Menschen ist er wohl allen angenehm, >st eS doch derselbe, der dem Waldmeister eigen ist, Ein Richard Wagner-Denkmal. In München hat sich unter Führung Ernst v PoffartS ein Konsortium gebildet, da» Richard Wagner ein würdiges Denkmal errichten will unter der Voraussetzung, daß die Stadtgemeinde einen Platz hierzu kostenlos zur Verfügung stellt. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, dem Ko. mitee einen Platz in den Anlagen vor dem Prinz- Regenten-Thcater unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. anderen Kochbüchern dieser Art findet, nur an die herr^ schastliche oder Hotelküche gedacht, sondern ganz besonders an die Bedürfnisse der bürgerlichen Küche und an die des einfachen Mannes. Postschaffner" geht einem Halleschen Blatte eine Notiz aus Beamtcnkreiftn zu, die lautet: „Die schon lange ersehnte GchaltSausbi ss rung ist endlich zum Abschluß gelangt. Aber was sind wir getäuscht worden I Wir werden nämlich schon seit Jahrzehnten mit 900 M. und 150 M. Teuerungs zulage angestellt. Seit zwei Jahren bekommen wir dazu 100 M. außergewöhnliche Zulage, bis unsere Aufbesserung im Reichstage geregelt mar, also zu sammen 1150 M. Nach der Aufbesserung bekom men wir — 1100 M , also 50 M. weniger. — Grüna, 23. Juli. In Mittelbach setzte daS 16jährige Mädchen Gertrud R. ihrem jungen Leben ein Ziel, indem sie sich in ihrer Kammer er hängte. Gram über den Tod dec kürzlich verstör- benen Mutter soll das allseitig geachtete Mädchen zu diesem beklagenswerten Entschluß geführt haben, denn sie litt seitdem an Schwermut. — Glauchau, 23. Juli. Ju unserer Stadt greift die DiphtheritiS wieder um sich. Ju den letz- ten Tagen hat diese tückische Krankheit in der Ober stadt bereits Opfer gefordert, und zwar handelt eS sich um zwei Kinder, ein 9 Jahre altes Mädchen einer hiesigen Familie und ein 13jährigeS Mädchen von auswärts, das zum Ferienbesuch hier weilte und vor einigen Tagen von der Krankheit ergriffen wurde. TL— Eh r e n f r ie d e rS d or f, 23 Juli. Hier kam der Zimmermann Dost auf einem Neubau mit der Hand in einen Flaschcnzug, wobei ihm drei Finger der linken Hand und ein Teil des Daumens der rechten Hand glatt abgcschnittcn wurden. — Oberwiesa, 23. Juli. Heute nachmittag ereignete sich hier ein bedauerlicher Unfall, als man mit dem Trocknen der Spritzenschläuche beschäftigt ! mar. Diese werde» an einem mit Haken versehenen l viereckigen Holzrahmen m'ticls Kette an einer Stange ' hochgczogen. Als einige Personen die getrockneten I Später wirkte er als Kgl. Hardesvogt und Deich- Hauptmann auf der Insel Pellworm und der Halle- gen und als Kirchspielvogt^in Kellinghusen. Seine reich dichterische ProdukiionPetzte nach dem Verlassen des Militärdienstes ein. Die deutsche Lite ratur ver dankt Liliencron einige ihrer besten lyrischen G - dichte, außerdem eine bunte Fülle von Balladen, Lhemuttzer Marktpreise vom 22 Juli 1909. pro 50 Kilo Kmift und Wissenschaft. Detlev Freiherr v. Liliencron fi. In Detlev v. Liliencron, dessen plötzlichrs Ab- leben wir gestern meldeten, ist wohl der größte zeit genössische Lyriker Deutschlands gestorben. Der Dichter wurde am 3. Juni 1844 in Kiel geboren. Er hat ziemlich spät zu dichten begonnen; in seiner Jugend war er mit Leib und Seele Soldat. Er nahm an den Feldzügen von 1866 und 1870 teil, die er später in seinen köstlichen Kciegsnovellen ver herrlicht hat. Nach seiner Verwundung im Natio nalkriege nahm er als Hauptmann seinen Abschied. Zahlungseinstellungen. Firma Gebr. Scheffel in Crimmitschau. Tischlermeister Karl Richard Müller in Mi,lau. Möbelhändler Paul Willy Brendel in Leipzig. — Ausgehoben: Schutwarenhünsler Rtch-nd Richter in Mockau bei Leipzig. Bäckermeister Richard Franz Ritter in Plauen. der auch erst, wenn er welk wird, zu duften anfängt, ferner der Tonkabohne, mit der früher der Tabak parfümiert wurde, dem Honigklee, der Steinkirscht oder Weichsel, aus deren Zweigen die duftenden Weichselrohre gemacht werden, und endlich auch noch einigen anderen Gräsern. Der Stoff, der allen diesen Pflanzen den ganz eigenartigen Geruch gibt, heißt Cumarin, woher aber diese Bezeichnung kommt, dar über kann einer sich lange vergebens den Kopf zer brechen, bis er erfährt, daß bei den Eingeborenen in Guayana die dort heimische Tonkabohne Cuma- ron heißt. Von dort her also stammt der Ausdruck. Der Cumarinduft hält sich lange. DaS wird schon mancher beim Waldmeister gemerkt haben, wenn er sich auf einer Wanderung ein Zweiglein davon in! Taschenbuch gelegt hat. Ich besitze ein niedliches Kästchen, das von Jndianerhand auS Halmen einer in Kanada vorkommenden cumarinhaltigen GcaSart geflochten ist. Dar duftet immer noch stark, obwohl ich eS schon ein paar Jahre besitze. I. Trojan. Merit», 23 Juli. SchlußpretSfeststellungen der M«» ttnre Produkte« l»Srs, um 2>, Uhr Wetzen, per Juli 258,75, per September 231,50, per Ok ober 228.25. Roggen, per Jult 191,75, per September 181,50, p» Oktober 181.50. Haler, per Jult 181,—, per September 166,—. Mat», per Juli —, per September —RübSl, per Jult —, pe Oktober 55,20, per Dezember 55,40, DiesiS hakte oben aus und fiel dem 9jährigen Sohn dcS SchmiedemeisterS Fischer auf dem Kopf, wobei ihm die linke Bccke avg-rissm wurde. — F ra n k en b er g , 23. Juli. Auf einem Neubau an der Hohestraße stürzte der 65 jährige Maurerpolier Just 15 Meter tirf in den Keller hinab, wodurch er sich schwere Verletzungen zuzog, daß er bald darauf starb. — Netzschkau, 23. Jult. Liebeskummer ist das Motiv zu dem Selbstmordversuch, den am Don nerstag hier eine von Em» gebürtige Kellnerin um ternahm. DaS Mädchen orrsuchte sich mit Cyankali zu vergiften, wurde ober kurz darauf in ihrem Zim mer gefunden und einem Arzt übergeben, der die Unglückliche inS Lebt» zurückcusen tonnte. Dat Mädchen liegt j tzt schwer krank darnieder. — Von der 80 Meter hohen Gö tzschtalbrücke bei Mylau hat sich ein junger Mann abgestürzt. Der Körper war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. — Treuen i. V,23 Juli. Der 49 Jahre alte, ledige Kutscher Johann Weich l wurde von einem nach Fliegen schlagenden Pferde so schwer am Unterleib getroffen, daß der Mann an den Folgen des HufschlageS kurz darauf starb. — Plauen, 23. Jult. Im Streik der Maurer und Zimmerer ist eS zu einer Verständigung zwischen den Parteien gekommen. Die Arbeitgeber haben drn Stundenlohn um 2 Pf. erhöht, ein Anerbieten, das Annahme fand. Auf den meisten Bauten ist die Arbeit wieder ausgenommen worden. — Die hiesigen Bäckermeister (Innung) haben eine Preiserhöhung für Semmeln in der Form beschlossen, daß von Mitte August ab für 10 Pfennige nicht mehr 12 Semmeln, sondern nur noch 10 verabreicht werden. Auf jeden einzelnen Fall der Zuwiderhandlung ist eine Konventionalstrafe festgesetzt worden. Iande/ «nd GtwnLs, vr««e» 23. Jult. Xplend middling loüo 62— Pf. Ruhiger. Liverpool, 28 Jult. Umlab 8000 Ballen Lieferungen Stetig Jult 6,31, Jul,-August 6 31, Sept-mb-r-Oktober 6.24, November Dezember 6,23, Januar-Februar 6,23 und zum Wander» muß man eben solche Kleider anlegcn, die durch einen Guß nicht verdorben wer den. — lieber die sogenannten „Chiffre-An zeige n" herrscht noch vielfach Unklarheit. Wenn zum Beispiel jemand sich aus ein Gesuch melden will, in welchem es heißt: „Offerten sind unter R. 100 in der Geschäftsstelle ds. Bl. abzugeben," so hat der Betreffende seine Meldung ans einen Bogen Papier zu schreiben und als Brief bei uns einzureichen. Auf dem Konvert muß der Vermerk: „Offerte N. 100" stehen. Wir schicken diese cinge- gangene Offerte dann dem Auftraggeber des be- irefsenden Inserates nneröfsnet zu, oder aber, sie wird in unserer Geschäftsstelle abgeholt. Wenn die ser keine Antwort aus die Meldung gibt, so liegt das nicht an uns, das Weitere geht uns nichts an; lvir können also irgend welche Auskunft über den Namen des Inserenten, über die Beschaffenheit des zum Kauf Angeboteilen, über die Höhe des Lohnes usw. nicht beantworten oder gebe n. Bei Einreichung von Meldungen aus offene Stellen und dergl. lege man niemals Z eugnisse und sonstige U rtunden i m Original, sondern stets nur in Abschrift bei. Es kommt vielfach vor, daß solche Zeugnisse und Urkunden nicht mehr zurückgeschickt werden. Wir haben in dieser Hinsicht also keinerlei Verantwort u n g. — Von den neuen Brief marken-Heft- chen, welche die Reichspostverwaltung demnächst zur Ausgabe bringen wird, liegen jetzt die ersten Muftir vor. ES sind zwei Sorten von Heftchen vorgesehen in der Größe 5:7^ Zentimeter, so daß sie be- guem in der Westentasche, im Portemonnaie usw. zu tragen find. Der Umschlag ist von roter bez. grüner Farbe, entsprechend der Farbe dcr beiden Markensorten; sie tragen die Aufschrift: „Deutsches Reich — 10 Freimarken zu 10 Pfg. (bezw. 20 Frei- marken zu 5 Pfg.) — Verkaufspreis 1 Mark." Jedes Blatt ist zur Aufnahme von sechs Marken bestimmt; dazwischen ist Setdenpapier eingeheftet, auf welchem die Anzeigen der Marken-Reklamestreifen-Gesellschaft stehen. Die Schutzhüllen verhindern, daß die Mar- ken zusammenkleben, zerreißen oder beschmutzt wer den, und so wird die neue Einrichtung zugleich praktischen und hygienischen Anforderungen gerecht — Unter der Ueberschrift: „Wir armen Der Hruimst. WaS für ein wundervoller Dust Erfüllt weithin die Sommmerluft! GraS und Blumen ist daS zu danken, Die vor der Sense ntedersanlrn. Wenn daS Heu auf den Wiesen liegt, macht stö starker Dust bemerkbar, den der Wind weit Di- Jubelfeier» brr großen Krrufo-Grganisa tionen mehren sich in dieser Zeit; am 1. August besteht auch der Deutsche Techniker-Verband 25 Jahre Der Ver band ist in dieser Zeit zu einer gewaltigen Organisation von 27 000 Mitgliedern herangewachsen. DaS Schwerge wicht seiner Tätigkeit liegt neben der Pflege von Wohl- fahrtSeinrichtungen für seine Mitglieder, neben der Be handlung der Bildungsfrage deS Technikers auf der Ver tretung der wirtschaftlichen Interessen des technischen Be rufsstandes. Er genießt in der Vertretung dieses Pro gramms das Vertrauen der gesetzgebenden Körperschaften und der öffentlichen Meinung. Ein besonders treffendes Urteil fällte der Oberpräsident der Provinz Ostpreußen, Herr v. Windheim alS er im Sommer 1908 den Verbands tag begrüßte. Er sagte: „Dem gewaltigen beispiellosen Aufschwünge der deutschen Technik ist auch die Entwicklung der Organisation fortschreitend gefolgt. ES ist selbstver ständlich, daß die Königliche Staatsregierung ein wachsen des Interesse an allen Ihren Bestrebungen gezeigt hat und immer zeigen wird. Es kann keinem Zweifel unter liegen, daß diese kraftvolle und machtvolle Organisation auch Einfluß und Einwirkung auf die Leistungsfähigkeit der Technik durch Erhöhung der Berufsfreudigkelt ausübt, daß sie das Verantwortlichkeitsgefühl des Einzelnen stärkt und so ein eminenter Faktor ist zur Förderung idealer, nationaler, kultureller Aufgaben." Auf das Jubiläum deS Verbandes werden wir noch zu sprechen kommen, wenn die Denkschrift, die der Verband herausgibt, unS vor liegen wird. Geschäftliches. DaS fitzt in der heißen Jahreszeit so außeror- deutlich häufige Auftreten von HautausfchlägtN und Wunden Stellen, welche durch eine übtkmä- ßtge Schweißscc.ction zu Stande kommen, kann oft bei Vernachlässigung zu weite,gehenden Hautkrankheiten führen. Ein einfaches Auflegen von Fett wird manchmal schon den R iz beseitigen. Will mau aber seimr Jache ganz gewiß sein, so benutzt man du« in fast sämtlichen Apotheken und Drogerien in Zim tuben und Blechdosen zu billigem Preise käufliche Lau»? in-Toilette-Cream°Lanott«,Marke„Pfnlri»g", der Lanolinfabrik Martinikenfelde, daS in allen sr lch n Fäll » das einzig rationelle Mittel ist! Pistkochbuch. Eine Anleitung zur vielseitigen Ver wendung der Pilze im Haushalte für die bürgerliche Küche mit 150 Rezepten von Emil Herrmann, Lehrer in Dres den. Verlag von C. Heinrich, DreSden-N. Preis drosch. 50 Pf. Die große Zahl der eßbaren Pilze stellt ein über- Nvmllen, Dramen und das sonnige Epos Poggfred. aus wertvolles und billiges Volksnäbrmittcl dar und ist In den letzten Jahren seines Lebens wurde der Ausgabe des Herrmannschen Büchleins, der besseren D«>.r und b" lebte auf seinem Guts, Alt Rah.stedt bei Hamburg stehenden Anleitungen zur Verwendung der Pilze in der Selzen, fremde Sorten, 13 M 85 Pf. bl» 14 M - sSchsisch-r, Roggen, Ms., 14 9 * 15 80 « - 14 10 - 25 15 » Vreuß., 9 - 80 10 ee 15 - hiesiger 9 - 45 B » 9 75 LZ - fremder, 10 — 10 30 ir L - tzerste, Brau-, fremde — - — M , — - 3 - - sächsisch. — — — — Futter. 7 - 20 7 « 35 - b Hafer, sächsischer, 10 05 10 25 LH Erbsen, Koch- 11 « 50 « O 12 - — » LK Erbsen, Matt- u. Futter-11 u — M - II » 50 - Heu, neues 4 o — 4 20 L S - gebündeltes 5 70 » - 6 - 20 » 8 8 Stroh, Klegeldrusch 3 B 20 3 50 - Maschtnendrusch 2 » 10 « 0 2 O 50 - » Kartoffeln 3 U 40 3 90 Sutter, I Kilo 2 - 40 - « 2 - 60 s Nicht wenig erstaunt ist sic, als sie gleich dar auf der Contessa Doria gcgenübcrstehl. „Sic wünschen mich zu sprechen, Contessa?" Erminia antwortet nicht gleich. Nervös spielen ihre Finger mit der Quaste des rosa Son- nenschirms, den sie noch immer in der Hand hält, während ihre Blicke fast ängstlich Pias Gesicht streifen. Als sie den liebreichen Ausdruck in den sanften Zügen gewahrt — da schmilzt die Eiskruste, die das Herz dieser scheuen, ängstlichen Frauennatur seit Jahrcu verschloß. Sic schlügt die Hände vor das Gesicht nnd weint bitterlich ans. Pia, die an solche Gefühlsausbrüchc nervöser Frauen gewöhnt ist, läßt die Dame sich ruhig aus- weiueu, bevor sie teilnahmsvoll fragt, ob sic irgend eiwas für die Contessa tun könne. Schweigend ergreift Erminia die kleine kühle Hand, die sich ans ihren Arm gelegt, nnd hält sie fest. Und cs ist, als ob etwas von Pias sanfter Ruhe ans die erregte Frau überginge. „Ich habe Sie schon so ost gebeten, Signorina, mich einmal zu besuchen. Wir sind ja Nachbarn!" Pia lächelt. „Sie wissen ja, Contessa — ich lebe ganz zu rückgezogen." „Eben deshalb. Auch ich verkehre mit uiemau- dc». Ich bin vollständig vereinsamt. Und da dachte ich, wir Beide könnten vielleicht Freundinnen wer den. Ach, ich verlange so brennend nach einem Menschen, dem ich mit anvertrauen kann!" „Sie haben ja Ihren Bruder!" Ein Schauer überfliegt Erminia. „Mein — Bruder!" stößt sie erregt heraus. „Das ist es ja eben, daß ich zu meinem Bruder kein Vertrauen habe! Ach, Sie wissen ja nicht — es lastet etwas auf meiner Seele ... es drückt mir fast das Herz ab . . . und — und — —" „Und — liebe Contessa?" ermuntert Pia, die heiße Hand, welche die ihre noch immer umklam mert hält, sanft streichelnd. „Wollen Sie nicht Ihr Herz erleichtern?" „Und Sie werden mir raten? Nach bestem Er messen?" „Nach bcstcm Ermessen." Hastig trocknet Erminia ihr tränenseuchtes Ge sicht. Dann beginnt sie zu erzählen, wie sie nie mit ihrem Bruder harmoniert habe und sroh gewesen sei, als er vor etwa zehn Jahren eine weite Reise unternommen — nach Südamerika, nach Brasilien. Hastiges Klopsen an der Tür läßl sie erschrocken inuehaltcn. Pias kleines Dienstmädchen stürzt herein. „Signorina — der Signore oben sieht ganz rot im Gesicht aus . . . und redet solch dummes Zeug . . . immerfort von einer „Clelia" . . . Ich habe solche Angst . . . und da dacht' ich, ich muß cs Ihnen gleich sagen —" „Ich komme sofort!" ruft Pia, Ermiuia die Haud zum Abschied reichend. „Verzeihen Sie, wenn ich Sie bitte, mich ein andermal zu besuchen, liebe Contessa. Meinem Patienten scheint es schlechter zn gehen! Auf Wiedersehen!" Und schon huscht sie lautlos die schmale Treppe hinauf. Orlando ist inzwischen in seinem Lehnstuhl ein- geschlummcrt. Doch scheinen ihn schwere Träume zu qnälen. Unruhig bewegt sich der fieberheiße Kopf auf dem Polster hin und her. Der Atem geht rasch und unregelmäßig. Das Herz klopft beängstigend schwach. Pia erschrickt. Wenn es schlechter mit ihm ginge! Wenn er — — „Clelia! . . . Clelia!" . . . hauchen seine sieberglühcnden Lippen. Großer Goll! Wenn er stürbe, ohne Clelia noch einmal gesehen zu haben! . . . Ach, Pia selbst weiß, wie es tut, wen» der Geliebte in der Todesstunde vergebens nach dem Wesen ruft, das ihm das Teuerste ist auf Erden! Sie selbst hat es vor vielen Jahren durchgemacht, als man sie au das Totenbett des Manneslführie, den sie liebte, und dem man es versagt hatte, sie noch einmal vor seinem Tode zu sehen ... Es schwebt wie ein Schatten über ihrem ganzen ferneren Leben. Pia überlegt . . . Watz kann es schade», wenn sie dem armen Kranken seinen Herzenswunsch erfüllt und ihm eine Aussprache mit Clelia ermöglicht? Vielleicht wirkt sie besser, als jede Medizin! Und wenn die Vor sehung trotzdem beschlossen haben sollte, ihn von der Erde abzurufcn — würde nicht die Anwesen heit dcr geliebten Jugendfreundin ihm die letzte Stunde verklären? . . . Ein energischer Zug legi sich um Pias Lippe». Rasch schreibt sie ei» paar Zeilen auf ein Stück Papier, faltet es zusammen und übergibt es der kleine» Nina mit der Weisung, es sofort im Gartenhause der Villa Miranda an die Signorina Clelia nbzugebc». Aber persönlich! Nach kaum zehn Minuten schon kehrt Nina zurück. Und mit ihr, tolenbleich, in zitternder Errcg- img, Clelia. Ohne ein Wort zu sprechen, geleitet Pia die junge Freundin die Treppe hinauf. Noch zögert Clelia oben aus der Schwelle. „Er ist sehr trank und verlangt nach Ihnen!" hatte Pia geschrieben. „Kommen Sie, ehe es viel leicht zu spät ist!" Ehe es zu spät ist! . . . Dieses eine Wort hatte Clelias Bedenken be ¬ seitigt. Einem Sterbenden darf man seine letzte Bitte nicht abschlagen. Sie tritt ein, während Pia die Tür leise hin ter ihr zuzieht. Noch inimer ruht Orlando schlummenid im Lehnstuhl. Die Fieberröte ist einer fahlen Blässe gewichen. Er sieht in diesem Augenblick erschreckend elend aus. Ihre tiefe Bewegung niederkämpfend, geht Clelia rasch auf ihn zu und faßt seine abgezehrte Hand. Von der sanften Berührung erwachend, öffnet er die Augen. W.e geistesabwesend starrt er die schlanke Weiße Gestalt au, die sich liebevoll über ihn beugt. Noch glaubt er, ein Traumbild seiner erregten Phantasie vor sich zu scheu . . , Doch nein — es ist Wirklichkeit! Die Weiße Gestalt lebt, bewegt sich, nennt seine» Name» . . Ei» Jubelruf springt von Orlandos Lippen. Mit der ganze» Kraft, die das jubelnde Glücks gefühl seinem schwachen Körper verleiht, springt er empor und zieht die Geliebte in seine Arme. Einen Augenblick ist sie lvic betäubt. Dann macht sie sich rasch von ihm los. „Du — Du hast mich getäuscht, Orlando!" ruft sie mit schwerem Vorwurf in der Stimme. „Ich — Dich getäuscht? Ich verstehe Dich nicht." „Nie wäre ich gekommen, wenn ich nicht ge glaubt hätte —" Sie stockt. „Was hast Du geglaubt?" forscht er erregt. „Daß — daß Du — —" stammelt sie, um plötzlich heftig hervorzuftoßen: „Es war nicht recht von Dir! Warum Hut Du nach mir geschickt?" (Fortsetzung folgt.) Druck und Verlag vou I. Ruhr Atiichsotger D r. Alban Frisch, pohenbem-H'.niUhiN. — Verantwortlicher Redakteur Wiig, Lipp ach er, Hohensieln-itrnsuhal.
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