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gefunden hätten, wenn der Leutnant im Strand- Inehmen, war es ihm, als flimmere von der Kur- er seiner Braut wähnte Hoppegarten riger Miene und schwer seufzend hinzu. Solltest Liebe blieben ihm fremd. Mehrere Runden fuhr Scholz nun, ohne nach Bis ihm eines Tages Trude Müller begeg- Trude zu sehen; aber dann konnte er sich nicht mehr staunt. „Ja, Du mußt nämlich wissen, er zeichnet der nötig war, in es nicht sie beide. verrätst, Nettes Mädel, dachte der Leutnant. hast Du mit dem spazieren?" fragte Vaters Sohn. — Freue mich ordentlich aufs Wiedersehen. geworden. Nun, da er ihr gegenübersaß, im gut bis eins und jeden das Holz und flog in die Menschenmenge hinein. Die Komtesse träumte von dem feschen Hu- plötzlich vor sich verschwand um die Der Assessor aß an diesem Mittag wenig. Ber ¬ ste ahnte, was kommen würde; Trudes zerquetschte und verkohlte Leiche zu bergen. blick starr, dann lief er voran, um die Ungetreue ker als sie. Ernst gewichen. sden Festungswerken sich hinziehende Promenade. zornig an. entbehrte des sonnigen Glanzes. Niedergeschlagen, soll das gewesen sein? Der Bräutigam Verzeih Trude," bat Scholz beschämt. Wohl schon seine Schatten wirft rief As- dcr neuen verwickelten Lagen", fuhr der die wahre, die echte und richtige Liebe der Liebe >as blonde störrige Haar über der Stirn, die zarte ge- wenig, so wie die halbe Stadt dicker des daß Du ihm nicht zu folgen vermagst, so fängt er wieder von vorne an. Mehr sage ich nicht, — Mit einem Knall explodierte der Benzinbehäl- . Eine Feuergarbe schlug empor und spritzte der mit also sagte Trude Augen voll sie bei und er sie darum er sie Schlacht, zeichnete die Kompagnien ein tiefte sich voll Eifer in alle Phasen des tonnte. Ganz recht: Dort die Hellen Beinkleider und Der Hauptmann machte und hustete. Der Assessor sinnigen Strich mit seinem Bank in die Ecke des Rasenplatzes, dem Stock umherzeigte. „Wollen Sie denken," — und er entwickelte den kam der schwarze Nock, der wohlgebürstete Hut. noch ein paar Schritte zog einen langen, tief- Stock in den Sand, da am sie die indessen keine Zeit zu verlieren. Er seine Handschuhe, den Stock und die indem er sich nun Plan der und vcr- Kampfes. als er daß Und Bahn Er hin, wo Trude sie noch nicht ge hört zu sein. blaugetupfte Band bedrückt begrüßte er sie. Er half ihr einsteigen; dann glitt das Boot hinaus in die rauschenden Wogen, in die tanzenden Wellenkännne. Drückendes hatte, von Karl Scholz und dessen Kollegen ge führt, gute Chancen: doch zeigte sich die Fahr- demsührungsmaschine des italienischen Meisterfah- rers hatte er den Platz am Steuer inne. Er fuhr mit ruhiger Sicherheit; mochte die Pace eine auch -so schnelle sein. Verachtung den Kopf und nächste Straßenecke. Strande wieder zurückbummelte. Schade, nicht unsereins. Wirklich famose Figur. Augen. Das wäre so was für meines aus den beiden Bootsinsassen, mit einem etwas gezwungenen lor und sah zu der Zieltribüne Müller weilen mußte. Er hatte sehen; aber sie hatte versprochen Gar zu gerne hätte er das Auch ihr war Scholz wegen seiner Ruhe und seines fairen Fahrens aufgesallen und sympathisch Prosaiker die bezeichnen. Hier war raffte in Eile Schlacht bei Wörth." Ich bin in die lange Geschichte geraten, dachte Assessor bei sich. Der Hauptmann stellte sich einige Schritte vor Boot. Mit leuchtenden Augen ries Hahn nicht den Ansprüchen gewachsen, die an gestellt werden mußten. Insbesondere, da sie ihrer Dtitteltilometer-Länge äußerst scharfe steile Kurven aufwies. Schon beim Training erwies sich, daß Teerung der aus Holz gebauten Fahrfläche praktisch war; am Tage des Rennens wurde korb die Komtesse sah." Auf das Wasser malte die Sonne einen breiten Glutstreif. Da hinein zwang der Leutnant das her morgens Benzin ausgeschüttet und abgebrannt. Karl Scholz war mißgestimmt. Mit verdrieß lichem Gesichte saß er auf seinem startbereiten Mo- „Das wird nie geschehen, Karl,' innig und schlug ihre klaren blauen zu ihm auf. nehmen. Da saß ihn, wieder. Sie saß dichtgedrängt bei dem Soldaten. Es war derselbe wie neulich. Des Schrittmachers Auge sah scharf, trotz der schnellen Fahrt. Scholz in seinem Zorn, seiner Wut suchte eine ergriff und länger, als es seinen hielt. „Auf Wiedersehen," sagten tribüne gegangen, weil sie sich dort sicher vor seinem Blick. Als er die Stelle wieder passierte, sah nicht mehr. Beim nächsten Male fuhr er höher in die Kurve ein. Und da erblickte aber Junge, was in aller Welt Original vor?" „Geht er jeden Vormittag der Neffe. „Jeden Vormittag von elf Nachmittag von fünf bis sieben." „Hat er viele Kinder?" unterbrach ihn Hans. „Nur eine Tochter, aber was zum Teufel —?" „Adieu, lieber Onkel! Ich muß nach Hause und studieren." „Halt doch! Kommst Du zur Tante Marie heute abend? Ich sollte Dich einladen." „Nein, ich danke, ich habe keine Zeit." „Dort ist Damengesellschast, junge Damen!" rief der Amtsrichter seinem Neffen noch nach. Aber dieser schüttelte mit einer eigentümlichen, energischen „Sie stärkt die sessor." „Ganz gewiß, Hauptmann. „Besonders bei ganz gewiß!" antwortete „Eine ganz vortreffliche Angewohnheit", der Hauptmann mit Wärme. „Wird er denn ungeduldig, wenn man versteht?" „Nein, im Gegenteil! Aber wenn Du Reisemütze auf, welche er auf die Bank gelegt hatte und lief nun hinter der Dame her. Als die Jagd am heitersten vor sich ging, ver schwand das Wild hinter einer Haustür. Er las mit einer gewissen Erleichterung Num mer 34 über derselben, ging dann ein paar Schritt weiter, um jeden Beobachter zu täuschen, blieb an einer Gaslaterne stehen und atmete tief auf. Es war ein heißer Tag, der, im Verein mit der hef tigsten Leidenschaft, Hans in starken Schweiß ver setzt hatte. .Wer war das?" frug er heiser. .Aber Karl," lächelte sie, „laß doch Blick auf Begleiter das er Währenddeni machte der Assessor ein möglichst in teressantes Gesicht. Innerlich aber dachte er: Wenn ich nur erst den Lohn einheimsen könnte für diese marlervolle Stunde. Ab und zu nickte er bejahend zu einer Frage des alten Militärs oder warf gar ein kurzes Wort hinein in die Schilderung und so geschickt wußte er sich das Ansehen des interessiert Zuhörenden zu geben, daß der Hauptmann nach Schluß des Be richts ihm zum Abendbrot einlud. Das war mehr, als der Assessor zu hoffen ge wagt hatte. Das Glück war ihm wahrhaftig hold. Für solche Gunst hätte er noch eine Stunde Kriegs geschichte gehört. Bergfeld war ordentlich stolz auf eine List dem alten Herrn des angebeteten We- ens gegenüber. Sein Herz klopfte lauter, je näher sie den» Hause 34 kamen. Vor des Assessors Augen zauberte ich das entzückende Bild des Fräulein MMer: Erinnerung," bemerkte der die inn- da- schwärme für Pferde und den Seesport. Aber die Jockeys möge sie nicht, die wie Affen aus den Pferden säßen. Viel lieber sehe sie Herrenreiten. „Uebrtgcns," fuhr die Komtesse fort, „der Hu sarenleutnant von Bernstorff, der sieht Ihnen sehr ähnlich. Sie könnten sein Bruder sein." Sollte sie ihn durchschaut haben? Durchsuhr es den Offizier. Aber nein, so harmlos hatte sie die Worte hingcworfen. Lachend antwortete er: „Schade, daß ichs nicht bin. Solche Aehn- lichkeiten sind gar nicht selten." Sie waren unterdessen in die Nähe der Knr- hausterrasse gekommen. Die Komtesse reichte ihrem Begleiter die kleine Hand hin, die dieser lebhaft Onkel?" „Ja, es „Kennst pannt. „Ja, ein Du nun mit dem Hauptmann sprechen, so inert Dir Folgendes: Erzählt er Dir die kurze Geschichte, dann hast Du nichts Weiter zu tun, als abwech selnd mit dem Kopfe zu nicken oder ihn zu schüt teln. Auf dem Operationsfelde willst Du Dich sehr leicht zurecht finden." „Das Operationsfeld?" fragte der Assessor er- Mädchen- und Fraucnblick. Karl Scholz machte sich Spurt zog er, wie angekettet an den Motor, an nicht viel daraus. Er pflückte die Rosen zwar, die den Rivalen vorbei und rückte gleich einige 20 Län- ihm am Wege blühten; aber Leidenschaft und gen aus. von der Festungspromenade her kennt, wo er jeden Tag spazieren geht." „Ja, gerade dort habe ich ihn gesehen," sagt« der Neffe eifrig; „ein sehr interessanter alter Herr scheint er zu sein. Ich hätte große Luft, mich mit ihm zu unterhalten." „Diesen Wunsch kannst Du sehr bald erfüllt sehen," antwortete der Amtsrichter, „Du brauchst Dich nur irgendwo auf der Promenade hinzustellen und Striche im Sande zu zeichnen, dann kommt er." „Dann kommt er?" „Ja, und redet Dich an. Aber Du mußt vor sichtig sein, denn er ist gefährlich." „O —!" rief Bergfeld. „Er war einmal nahe daran, mich ums Leben zu bringen; — mit Geschwätz. — Er erzählt näm lich zwei Geschichten," fuhr der Onkel fort, „die eine dauert eine gute halbe Stunde und dreht sich um ein Feldmanöver bei Küniggrätz. Die zweite dagegen: die Schlacht bei Wörth, dauert mitunter ein und eine halbe bis zwei Stunden; — und diese habe ich schon dreimal gehört," fügte er mit trau- lEr langweilte sich. Seinen Urlaub zu verleben los. Wer war er zu seinem Onkel gefahren, der hier Amts- Tagen reiste er ab, er, den sie, wie sie sich schweren bon dem sie sich an der nächsten Ecke verabfchie- Herzens eingestand, liebte. Das Feuer, mit dem bete. Scholz war es, als würde ihm ein Schlag sie spielen wollte, war zur Flamme geworden, stär- mitten ins Gesicht versetzt. Er stand einen Augen- und in Karlshorst gewesen. Sie liebte Menschen speisen ja nicht viel und außer dem machte er sich nichts aus Jleischpudding. Endlich schlug die Uhr süns. Er hatte bereits seinen Posten auf der Promenade eingenommen, von wo er den ganzen Festungsplatz übersehen Halblaut sprach er vor sich hin: „Die duldet Alles, erträgt Alles —" „Und schwitzt viel!" sagte ein, kleiner Kerr, dessen Weiße Weste plötzlich innerhalb Gesichtskreises unseres Helden auftauchte. ihres Hutes gesehen und doch wieder dachte er voll Ingrimm seines Liebs, Trude hatte ihn beschwin delt. Neulich der Unteroffizier war nicht der Bräu tigam ihrer Freundin. Diese war, wie er vorhin zufällig erfuhr, mit einem jungen Kaufmann ver lobt. Sollte Trude ihm untreu sein? Er konnte es nicht glauben, aber er tonnte auch keinen andern Grund zu ihrer Unwahrhastigkeit finden. Doch wie es auch war, nachher, wenn er sie sprach, würde er die Wahrheit erfahren. Ei» Pistolenschuß. Fauchend und ratternd setzten sich die Motore in Bewegung und schoben dichtbeieinander über die Bahn. Bald waren die Fahrer eingeholt, die vom Zielband aus lossuh- ren. Geschickt schwenkte Scholz seinen Motor zum Italiener. Ein Spurt und er zog als Erster aus dem Felde. Unter heftigem Geknatter kreisten die vier Mo lare mit ihren Fahrern in höllischem Tempo um die Bahn. Der Italiener den andern eine gute halbe Runde voraus. Jedesmal wenn Scholz die Zieltribüne passierte, wars er einen schnellen Blick wahrte einen alten Militär in schwarzem, zuge knöpften Rock, mit Orden, einem Halstuch, das unglaublich viele Male um den Hals gebunden war, einem wohlgebürsteten Hut und Hellen Bein kleidern. Der Herr nickte einer jungen Dame zu, wie sich nach der Stadt zu entfernte; er setzte dann seine Promenade fort. Die Augen des jungen Mannes folgten der sorteilenden jungen Dame. Nach einigen Schritten drehte sie sich um — vermutlich wollte sie noch ein mal dem alten Offizier einen Gruß zunicken; aber »ganz zufällig traf ihr Blick den Assessor. Diesem schoß das Blut durch die Adern, der Atem verging ihm, der Kopf wurde fieberheiß, es lief ihm kalt über den Rücken und die Finger wurden feucht — kurz, alle Symptome traten ein, welche nach dem Zeugnis der Dichter und erfahrenen Ein tausendstimmiger Schrei ertönte. Der Mo lar rulschte nach oben vor die Barriere, durchbrach bescheidene junge Mann fort. „Gerade, was ich! sagen wollte!" ries der Haupt mann entzückt, „besonders sind jetzt Zeichnungen und Pläne unentbehrlich in der Kriegswissenschaft — zum Beispiel auf einem Schlachtfelde." „Dergleichen sind zu hoch für mich —" „Selbst eine sehr verwickelte Schlacht kann ganz anschaulich gemacht werden. — Sehen Sie zmn Beispiel das Terrain hier vor uns; es könnte uns sehr gut einen Begriff geben, über z. B. — über vermochte sich der Alte nicht länger zurückzuhaltcn. „Ei, ei, junger Herr!" sagte er freundlich, in dem er zwei Finger > grüßend an den Hut legte, „wie ich, sehe, zeichnen Sie unsere Festungswerke ab?" Bergfeld schien, als wäre er aus tiefen Be trachtungen erweckt und indem er höflich grüßte, antwortete er etwas verwirrt: „Nein — das ist nur eine Angewohnheit von mir, daß ich überall, wo ich mich bewege, mich zu orientiere» suche." DenAssessor drehte sich langsam um. Er ge- und dann diese schelmischen hellblauen ventribüne her das bekannte Band. In der näch sten Runde sah er schärfer hin. Wirklich fie -war es und neben ihr, er hatte es deutlich gesehen, stand der Unteroffizier. Des Schrittmachers Zähne gruben sich tief in dir Unterlippe. Also war es so. O die Schlange! — Aber er durfte jetzt nicht daran denken. Er mußte fahren. Menschenleben hingen von seiner Aufmerksamkeit ab. — Doch die Gedanken ließen sich nicht bannen. Gewiß war sie auf die Kurven- Kalfch Ipeknliert! Humoreske von F. Leuthold. (Nachdruck verboten.) Assessor Bergfeld bummelte gemütlich über die an Fräulein Müller," aut- nur der Abschied. — — „Spotten Sie nicht, wartete er. „Es ist nicht ist der alte Hauptmann Müller.' Du ihn?" fragte der Assessor Schweigen lastete bis die Komtesse Lächeln srug: „Der Abschied voraus?" sreuldetrunken zu: „Wir fahren ins Glück, Ada! Mitten hinein ins Glück." „Ins Glück" wiederholte die Komtesse leise voll Zuversicht. Dabei hingen ihre Blicke in Liebe an dem Antlitz des Mannes. einem schon besetzten Tische Platz ' Und wieder warf er einen schnellen Der Schrittmacher. Ein Drama aus der Radrennbahn von Fritz Theyssen. Karl Scholz war Schrittmacher. Auf der Tan- Jch — ich habe Ihnen ein Geständnis zu machen," stieß er heftig hervor. „Aber nicht doch, Herr Berndorf," wandte Ada ein, der vor einer Liebeserklärung bangte. „Ehe Sie irgend etwas eingestehen, lassen Sie sich eine Geschichte erzählen. Eine Freundin meiner Herrin, eine Komtesse, deren Vater gesundheitshal ber ein kleines Bad aussuchen muhte, sah sich in ein wenig frequentiertes Nest verschlagen und wußte nicht, wie sie ihre Zeit umbringen sollte. Da führte ihr das Schicksal einen Assessor in den Weg, der ihr geeignet dünkte zum Seladon. Sie trafen sich öfter; bis die Komtesse sah, daß sie sich in ihrer Berechnung täuschte, daß sie ihr Opfer liebte. Da „Fräulein Müller! Pardon, gnädiges Fräulein. Sie sind, Sie wären " „Komtesse Ada von Wcnckeu," flüsterte sie ver legen. Aber verwundert schaute sie auf, als sie sich plötzlich in die Arme gerissen fühlte. Nur mit aller Gewalt gelang es ihr, sich in dem schwan kenden Boot freizumachen. „Was fällt Ihnen ein, Herr Berndorf," rief sie entrüstet und blickte ihn mit zornfuntelnden Augen an. Kurt von Bernstorfs antwortete nicht. Mit verschränkten Armen stand er am Kiel des Bootes. Aus seinen Augen leuchteten tausend Schalke und um seinen Mund spielte ein verschmitztes Lächeln. Fassungslos blickte Ada zu ihm hin. Ihre vor hin zornigen Augen begannen sich mit Tränen zu füllen. Schluchzend ließ sich die Komtesse auf die Bank fallen. Da trat Kurt schnelle» Schrittes zu ihr hin. Er schlang seinen Arm um ihren Hals. Als sie ihn abschütteln wollte, hielt er sie mit sanfter Ge walt und flüsterte ihr zu. über die Bänke; aber von Trude war nichts zu Ischen. Die Menge saß zu dicht gedrängt. Aber als ler im Begriff war die rechtsliegcndc Kurve zu leit weichen würde, wenn sie ihren wirklichen Na men nannte. Sie schien Recht zu haben, denn nach einigen einleitenden Bemerkungen bat der Pseuldo-Assessor die Pseudo Erzieherin zu einer Strandpromenade. Zwanglos bummelten sie durch den schimmernden, trockenen Sand dahin. Die ersten Dännnernebel schaukelten bereits auf dem Meere, in das kurz vorher der glutrote Ball der untergehenden Sonne niedergetaucht war. In das Brausen und Rauschen der rastlos wogenden See mischten sich die Klänge der Kurlapelle. In angenehmem Geplauder verliefen die Stun den. Er erzählte von Berlin und den Turfstätien, die sein besonderes Interesse hervorriefen. Auch sie war öfter mit von Menckens im Grunewald, in Zu dem Eröffnungsrennen der Ivar auch der italienische Fahrer gemeldet. „O — bist Du es, Onkel!" sagte Hans etwas verlegen. „Gewiß," anlwortete der Amtsrichter, „ich ver ließ die Schvttenseite, um Dich davor zu retten, von der Sonne gebraten zu werden." „Weißt Du, wer hier in Nummer 34 wohnt, „Das Spiel, das Sie mit mir trieben, fordert Rache. Hören Sie, was ich Ihnen sage," ernst klan gen die Worte in das Geranne der Wasser; aber dann fuhr der Leutnant lustig fort: „Ich bin auch nicht der, für den ich mich ausgab. Gestatten Gnädigste: Husarcnosfizier Kurt von Bernstorff." „Isis wahr? Jsts wirklich wahr?" fragt Ada unter Tränen lächelnd. „Ja, es ist wirklich wahr. — Wir haben ans nicht schlecht genarrt. Aber wer weiß, ob wir miss I Figur ihn, Augen. „Auf Wiedersehen denn!" sagte eine Helle Mäd- . _ . . ,Jch chenstimme, „Leb Wohl, mein Kind!" brummte ein habe Dich zu lieb. Wen» Du mir einmal untre» tiefer Baß. würdest, ich weiß nicht, was ich täte. halte ihn gleich erkannt; denn ihr waren die Ge- allein sein eigen geglaubt. Es war ihm, als müßte sichter der Fahrer und Schrittmacher nicht fremd, er hinüberspringen zu den Beiden. Seine Hand Allsonntags ging sie zur Radrennbahn. !gab instinktiv dem Steuer einen Ruck nach rechts. „ . . von Else richter war and den er einstens zu beerben hoffte. Schmidt, meiner Freundin. Er begegnete mir zu-! Mit verdrießlichem Gesicht ließ sich der Assessor fällig und da er mich kennt, kam er ein Stückchen auf eine Bank nieder und starrte in die Weite. Weges mit. Da ist doch Wohl nichts dabei." I „Auf Wiedersehen denn!" sagte eine Helle Mäd- seine schlanke Gestalt, sein blonder Kopf am Ein- len sie sich zu einem Spaziergänge. !bare Katastrophe. Wenn Scholz frei war Sonntags oder des Scholz glitt, als er Trude Ablenkung und so ließ er die Maschine schneller laufen. Es galt den Gegnern, die dicht hinterein- Wenn er so unbeweglich auf seinem Motor ander lagen, eine Runde zu nehmen. Unter dem dahinsauste, nur ab und zu die rechte Hand am'Beifallsjubel der Zuschauer gelang es. Der Jta- Steuer bewegend, dann folgte ihm manch heißer liener fuhr ein prächtiges Rennen. In schönem , die Tribüne. Er sah, wie Trude ihren Trude Müller gegenüber. L>ie anlächelte mit demselben süßen Lächeln, nete. Die blauäugige, blonde Verkäuferin tat es bezwingen. Wieder hatte er den letzten der andern ihm an. In Halensee wars gewesen, wo er sie zum erreicht. Es war kurz vor der Kurve. So bog er Dir das ganze Manöver im Sande vor. ersten Male sah. Die Terrassen waren^ überfüllt, beim hoch ein, uni den Vordermann zu passieren. und er mußte an sarenossizier, wie er stolz und sicher sein Pserdlüearbeiteten Hellen Anzng, gefiel er ihr noch besser, Geradenwegs aus Trude zu. Diese sprang entsetzt zum Siege jagte. Da plötzlich, kurz vor demPso-^als auf der ^Rennbahn. So dauerte es nicht lange, aus: aber im selben Moment begrub sie der Motor Schweren Herzens ging sic zu der kleinen vor dem Geschäfte »och abzusangen. Trude Müller Bucht, wo das Boot lag. Der Sonnenschein, der hatte ihn schon bemerkt. Sie kam lächelnd auf ihn' sonst auf ihrem rosigen Gesichtchen lag, war stillem ö". I Doch auch des Leutnants Auges Er aber faßte sie beim Handgelenk und blitzte niaen Glanzes. Niedergeschlaaeii, zornig an. ; sten, flog ein rotes Büchlein durch die Luft. Aber bis die Beiden zusammen plauderten. Von diesem er haschte cs im Ritte, drückte einen schnellen Kuß und jenem. darauf und sauste durchs Ziel. — Als es Zeit wurde, nach Hause zu gehen, wr Tagtäglich trasen sie sich am Strande. Ohne wurde Scholz als Begleiter akzeptiert, und da sie die brennende Flüssigkeit weit umher, Kleiderund Verabredung. Sie saß harrend im Strandkorbe, bis'wirklich Gefallen an einander gesunden, verabrede- Haare der Menschen in Brand setzend. Eine furcht ¬ gang erschien. Dann wandelten sie miteinander an . . _ . ... der See entlang. Plauderten von diesem oder jenem Abends, dann traf er sich mit seinem blonden Lieb, sah, bewußtlos aus seinem Sattel und schlug schwer oder machten Jagd aus Krabben oder suchten j Er vertraute Trude und ihrer Treue durchaus.'zur Erde nieder. Eine leichte Gehirnerschütterung Donnerkeile und Seesterne. Nur einmal hatte dies Vertrauen einen Stoß er- machte ihn das schreckliche Geschehnis für Wochen Eine Tages verabredeten sie sich zu einer Se-,^tten, als der Schrittmacher ein Training wegen vergesse». gelpartie. Kurt, der ein leidenschaftlicher Segler Regens abbreche» mußte und gedankenlos zu der Trudes Begleiter kam mit einigen Brand- war, hatte ein Boot gemietet und die Komtessel^iraße hinbummelte, in der Trude im Geschäft wundcn davon. Das unglückliche Mädchen aber dazu eingeladeii. Sie war erst unschlüssig, weil,war. Vielleicht, daß er sie zufällig sehen konnte, j wurde schrecklich bestraft für seine Untreue. Erst aber der Scherz Und er sah sie. Sie kam gerade aus einer als der heiße Motor nach stundenlanger Kühlung mutzte sowieso einmal ein Ende nehmen. In drei j Nebenstraße und neben ihr ging ein Unterofsizier, zur Seite geschafft werden tonnte, war es möglich,