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l n 32. Forts. (Nachdruck verboten.) t t in Neu- manche nieder . . . tige Wipfel über ihr wölbten sich der Buchen mäch- zu einer majestätischen Kuppel, neben sie bei Stuben- glü« dem Ueb und Beil Ver, ist,' Iran der s Uni in P Althä Hier Osfizi einen er t So le auch suchen lein i Mani und s Das ( und Jahre düng dacht! ort d wolle weilt, gehal schon gang« Perso pester sowie Lie B angel werd, Fitz Holle Haus ihn ; Holla Auf! alle j er w um s zu st. in 8 kann der wer! gege Offi, dem Bill, Mit in ! Hofei hati mm vor! sah, gerc der saß, in ! unti der k-'opf sagte stech, raun und teral mit drück dem Ihn, sein.' Zivil den Er r dann der Feld, aus im ? Hannes ging nur bis zur nächsten Haltestelle der Tramway und stieg gleich in den ersten Wagen ein . . . Das Mütterchen suchte ihm nachzukommen, doch schon setzte sich die Elektrische in Bewegung. Sie blieb stehen und sah lange, lange dem davon« eilenden Wagen nach . . . hr ragten alte Tannen hoch in das Himmelsblau. Ueber einen tiefen Waldeinschnitt sah man von hier oben, hinunter auf die sonnendurchfunkelte Ebene, auS der die Turmspitzen Wiens wie feine Gold nadeln herüberglänzten. hier ma Irie mel Zei ermordete ihn und seine Frau in gräßlicher Weise und raubte das Geld. Don den Tätern fehlt bis her jede Spur. Zehn Bewaffnete überfielen den Kaffierer der Bergwerke von KamenSkoje bei Jnfowka (Gouvernement JekaterinoSlaw) und raubten ihm 10000 Rubel. Die Räuber entkamen, obgleich einer von den den Kassierer begleitenden Polizisten verwundet wurde. Bei der Station Gudermeß iu der Nähe von Wladiwostok erlitt ein Güterzug einen Unfall Der Zug stürzte den Eisenbahndamm hinunter. Die Zahl der verunglückten Personen ist noch nicht fest gestellt. Der Unfall ist die Folge eines verbrecherischen Anschlages, der einem Postzuge galt. famos, Mülle dem 1 einen Persor er kon ein E aus d, auSger auch p bei stck T erwart« so Ar« den sch, Hunderte von Menschen hatte das heiße August- wetter hinaus in den herrlichen Wienerwald ge« trieben. Im Dornbacherpark erfrischten sich die Wiener an der köstlichen Luft, die über die Wiesen strich, wandlrten hinauf zum „Hameau" und der „Rohret- Hütte", nahmen dort einen Imbiß und schlenderten dann neu gestärkt in die prächtigen Wälder, aus denen süße Vogelkehlen so lockende Weisen hervor- schmetterten. Richard war mit Doktor Hahn zum Praterspitz gefahren, um den neuen Donauhafen zu besichtigen. Elsa blieb bei Gräfin Henriette, da die alte Dame nicht gern ihre beiden „Kinder" auf einmal vermißte. Erst las dar junge Mädchen vor und dann plaudeiten die beiden Damen. Nach einer Weile meinte Gräfin Henriette, daß sie eigentlich eine bodenlose Egoistin sei, Elsa an so einem herrlichen Tag an sich zu ketten. „Aber Tante, ich bin ja so gern bei Dir!" lachte sie herzlich. „Macht nichts Kleine, zieh dich jetzt an und gehe zu deiner Freundin, macht dann beide eine — ReugerSd-rf r. S-, 20. Oktober. Ein Aufsehen erregender Vorfall spielte sich heute abend gegen 7 Uhr in der Gaststube des Restaurateurs G. Schöbel ab. Ein etwas angeheiterter italienischer Arbeiter zielte scherzweise mit einem Revolver auf das Dienstmädchen des Restaurateurs. Ein in der Gaststube anwesender Arbeiter verbot dem Italiener diesen gefährlichen Spaß. Darüber wurde der Italiener chen und deren liebenswürdige Eltern erst waldegg kennen gelernt uud verbrachte Stunde in ihrem Kreis. Doch heute hatte Elsa »Pech. Als GrovinS anläutete, konnte ihr nur das Mädchen bedauernd melden, daß die Herrschaft einen Ausflug gemacht habe. Aergerlich verließ Elsa die Billa. Gerade heute lockte es sie, mit der Freundin, ihren LieblingSplatz im Wildgraben aufzusuchen. „Wenn ich einmal allein ging?" dachte sie plötzlich . . . „es müßte doch heute wunderherrlich sein, unter den hohen, stillen Tannen zu sitzen, und die Wolken ziehen zu sehen!" Unwillkürlich hatte sie den aufsteigenden Wald weg eingeschlagen, der in den nahen Wildgraben mündete. An einem lauschigen Abhang ließ sie sich werte, welche mit einem Korb Garn bepackt war, stürzte nieder und mußte von einigen Männern erst wieder auf die Beine gebracht werden. Glück« licherweise hat die Frau, außer einer Handverstauchung, keine Verletzungen davongetragen. — Ein wiederholt aus dem hiesigen Stadt bezirke ausgewiesener Handarbeiter aus Berns dorf, mußte gestern in total betrunkenem Zustande durch di« Polizei zur Haft gebracht werden. — Aus dem amtlichen Bericht der Kom- u isfion für das Beterinärwefen über die am 15. Oktober 1906 im Königreiche Sachsen kon statierten ansteckende« Tierkrankheite« ent« nehmen wir, daß in der Amtshauptmannschaft Glauchan ein Fall von Geflügelcholera und zwar in Kleinchursdorf vorgekommen ist. Im ganzen Königreich Sachsen ivurde 11 Mal Milzbrand, 1 Mal Rauschbrand, 1 Mal Tollwut, 1 Mal Rotz der Pferde, 1 Mal Maul- und Klauenseuche der Schweine, 5 Mal Bläschenausschlag des Rindviehs, 7 Mal Rotlauf der Schweine, 7 Mal Schweine« seuche einschließlich Schweinepest, 46 Mal Geflügel» cholero, 10 Mal Brustseuche der Pferde, 8 Mal Rotlaufseuche der Pferde und 4 Mal Gehirnrücken» markSentzündung der Pferde festgestellt. — Der Äysthüufer-B««d der deutschen Landes-Kriegeroerbände, der die Aufgabe hat, das von den deutschen Krieger- und Militär-Verbänden zum Gedächtnisse Kaiser Wilhelms I. errichtete Kyff häuser-Denkmal mit allem Zubehör zu verwalten und die mit dem Eigentum an dem Denkmal und einem Zubehör verbundenen Rechte und Pflichten vahrzunehmen, zählt in 27 Landesverbänden und insgesamt 26297 Vereinen 2273288 Mitglieder. ' Davon entfallen auf den Bund sächsischer Militär» ! kleine Promenade und bring deine Jenny Grovin dann zum Nachtessen mit. Richard scheint ganz in den Banden dieses interessanten Doktor Hahn zu sein und dürfte schwerlich zum Abendbrot zurück kehren . . . Also geh, mein Kind, und unterhalte dich gut!" Elsa leistete sofort dem Wunsche Henriettens Folge. Jenny Grovin wohnte nur einige Villen höher, gegen den Wald zu. Elsa hatte dieses feine Mäd» Frau wurde nach dem Krankenhause in Schandau gebracht und dürste kaum aufkommen. Nach den am Sonnabend eingezogenen Erkundigungen liegt die Frau hoffnunglo» im Krankenhause. Ein großes Geudarmerieaufgebot ist auf der Suche nach dem Raubmörder. Vergangene Nacht soll er in LohSdorf bei Schandau aufgetaucht sein und dort eine Strohfeime in Brand gesteckt haben. Nicht ausgeschlossen ist es, daß dieser Rauban» fall von demselben Täter begangen worden ist, der den bereits gemeldeten Lustmord an dem drei zehnjährigen Mädchen bei Lichtenhain verübt hat. Hierzu schreibt man dem genannten Blatte: Gestern wurde auf einer Wiese an dem vom Großen Wasserfall nach Lichtenhain führenden Wege ein dreizehnjährige- Mädchen mit durchschnittenem Halse tot aufge funden. Das Mädchen hatte um 12 Uhr die Schule in Lichtenhain verlaffen, um nach ihrem in der Lichtenhainer Mühle befindlichen Heim zurück» zukehren. Auf ihrem Wege wurde sie von einem Wüstling angelockt und gemißbraucht. Ein Forst schutzsoldat fand die Leiche ^2 Uhr und setzte mit zwei Restaurateuren aus Sebnitz, die eine Partie in die Sächsische Schweiz gemacht hatten, die Polizei in Kenntnis von dem scheußlichen Verbrechen. Das Mädchen ist die Tochter des Werkmeisters Thier mann in der Lichtenhainer Mühle. Laut weinend und wehklagend knieten bald darnach die Eltern an der Leiche ihres unglücklichen Kindes — Von anderer Seite wird über den mutmaßlichen Täter noch berichtet: Der Täter ist von Postelwitz durch den Zahnsgrund nach dem nassen Grunde und Kirnitzschtale gelangt, dort um 1 Uhr von einem Landbriefträger gesehen worden und hat dann die Richtung nach Lichtenhain genommen, wo er ebenfalls mit einigen Personen gesprochen hat und dann die Mordtat begangen. Seitdem ist er verschwunden. Er hat in der Nacht zum Freitag in der Schandauer Herberge übernachtet, soll Arthur Füssel heißen und auS Chemnitz stammen. Geschil dert wird er als in der Mitte der dreißiger Jahre stehend, mittelgroß, von brauner Gesichtsfarbe und mit schwarzem Schnurrbart. Er war bekleidet mit schwarzem Anzug, dunkelblauer Radfahrmütze mit schwarzer Blende. An der Jacke trug er ein Rad fahrzeichen, hat aber kein Rad bei sich gehabt. i vereine 1602 Vereine mit zusammen 193080 Mit- ! gliedern. ' — Wüsts»vr«»v, 22. Oktober. Die SanitätS- i kolonne Wüstenbrand vom roten Kreuz hielt gestern nachmittag unter Leitung ihres Führers, Herrn Dost, > auf dem hiesigen Bahnhof eine'Ladeübung ab. In kurzer Zeit war ein von der Bahnverwaltung ge- ' stellter Eisenbahnwagen vollständig fertig gestellt, i um der Aufnahme von Verwundeten im BedarfS- ; falle dienen zu können. Alle Arbeiten wurden flott , und exakt erledigt. Die Uebungen, welche verschiedene : Zuschauer angelockt hatten, währten 2 Stunden. > Später soll eine öffentliche Hauptübung stattfinden. , — Ltchtenstei»/ 20. Oktober. Eallnberg ' prangt heute im Flaggenschmucke. Der überaus ! lebhafte Verkehr beweist, daß der Tag, an dem das ' Königliche Lehrerinnen-Seminar dortselbst die Jubel- ! feier seines 50jährigen Bestehens feiert, gekommen c ist. Schon gestern abend war gewiß, daß sich die ! Jubelfeier zu einer großartigen Kundgebung der > Dankbarkeit und treuen Anhänglichkeit der ehemaligen i Schülerinnen an ihrer Bildungsstätte gestalten würde, i Die Jubelfeier nahm heute vormittag durch einen Festaktus in der Aula des Seminars ihren Anfang. Anwesend waren außer der bedeutenden Zahl jetziger : und früherer Schülerinnen und den jetzigen wie den . noch lebenden früheren Lehrkräften Vertreter der königlichen, städtischen und geistlichen Behörden, so- ! wie zahlreiche andere Ehrengäste. Mit dem Choral: > „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" begann der AktuS, dann folgte daS Gebet, gesprochen : von Herrn Oberlehrer Dr. Rost. Die Motette: Psalm 95, 1—3, für vierstimmigen Frauenchor mit : Klavier- und Harmoniumbegleitung war alsdann i von gewaltiger Wirkung. Nachdem diese verstummt, hielt Herr Direktor Höser die Festrede. Beschlossen wurde der FestaktuS mit der Motette: Psalm 23, für vierstimmigen Frauenchor a cspeNs. Von 1 Uhr an fand Festmahl im Goldnen Helm und von 4 Uhr an Kommers statt. — Chemnitz, 22. Oktober. Der Gemeinde vorstand Becker aus Helbersdorf, der vor einigen Tagen nach erfolgter Kassenreoision seitens der Kgl. AmtShauptmannschaft von seinem Amte suspendiert wurde, ist gestern mittag verhaftet und dem hiesigen Untersuchungsgefängnis zugeführt worden. Wie allseitig erzählt wird, ist in der Kaffe ein Fehlbe trag von etwa 3000 Mark festgestellt worden. — Treue«, 19. Oktober. Auf dem Rittergute Unterlauterbach des Besitzers Adler auf Straßberg war für heute Freitag der am Sonntag in der Um- gegend stattfindenden Kirchweihfeste wegen große Karpfen-Fischerei angesagt. Die Karpfen, die oer- kauft werden sollten, wurden bereits am Donners tag aus ihrem bisherigen T iche genommen, nachdem dieser abgelassen morden war. Als die Fischerei beendet war, wurde die Beute in einen Wiesenteich gebracht. Heute Freitag sollte der Verkauf der Fische stattfinden. Zum Leidwesen des Besitzers wie auch der Kauflustigen waren aber etwa 15 Zentner der Fische verendet. Ob in dem Teiche nicht genügend Wasser gewesen ist, oder ob die Fische das frische Wasser nicht vertragen konnten, darüber ist man noch nicht klar. — Leipzig, 22. Oktober. König Friedrich August besuchte gestern mit seinen beiden ältesten Söhnen, dem Kronprinzen Georg und dem Prinzen Friedrich Christian, daS Pferderennen in Leipzig und überreichte dem Sieger im Jagdrennen, Leutnant Freiherrn ». Stralenheim (18. Husar), den von Sr. Majestät selbst gestifteten Ehrenpreis. Das siegende Pferd war Tuan. — Burkersdvrf bei Frauenstein, 20. Oktober. Unser Ort ist in diesem Jahre bereits zum zweiten Male von einer gewaltigen Feuersbrunst heimgesucht worden. Heute vormittag brach in der Stellmacher werkstatt von Höfer ein Brand aus, der sich durch Flugfeuer auf das Göpfertsche Gut verpflanzte und von diesem, soweit bisher bekannt, 5 Gebäude ein äscherte. Das Feuer soll durch Kinder verursacht ein. In diesem Frühjahr fielen dem verheerenden Element 9 Gebäude zum Opfer. ein« Temperatur, die manchmal in den HundStagen nicht erreicht wird. War Wunder, daß gestern Alles hinausstrebte in» Freie, in die farbenreichen, in allen Nuancen von grün zu gelb und rot schillernden Wälder oder durch die Felder und Auen nach Ober lungwitz, da« seine Kirmes feierte. Einer solchen Zuzugr war sich unser großer Nachbarort kaum je bewußt geworden; auf allen Straßen und Fußwegen zogen Menschenschaaren hinau« und in keinem Lokale war von Spätkommenden ein Platz aufzutreiben. Und heute vergalt unr Oberlungwitz den Besuch; unser sonst schon belebter Wochenmarkt zeigte ein noch viel lebhafteres Bild, da in Ober- lungwttz ja Feiertag war und aller, was Zeit hatte, sich in unsere Stadt begeben hatte. Wir wollen hoffen, daß daS. überaus günstige Wetter noch eine Zeit lang anhält; der Winter kommt immer noch Zeit genug und bau rt Allen immer noch zu lange! Der Gewinn von LV« 000 «k. ist in der heutigen Ziehung unserer LandeSlotterte auf die Nr. 88803 gefallen. Wäre daS Gewinn los heute — am vorletzten Tage — nicht gezogen worden, so hätte eS morgen noch einen Gewinn von 500 000 Mk. gegeben — Die diesjährigen Herbst K»«trvll-Ver f»mmlu«ge« des Beurlaubtenstandes finden statt in dem Kontroll-Bezirk Lichtenstein vom 1. bis 2. November; im Kontroll-Bezirk Hvh<«stei« Gr«st thal vom 2. bis 3. November; im Kontroll-Bezirk Waldenburg und Meeran« vom L. bis 7. November; im Kontrollbezirk Glauchau vom 8. bis 9. November. — Gestern Abend 8 Uhr feierte der ev»«g- luth. Jungfrauenverei« der St. Christophori- parochie im Vereinslokal den Geburtstag I. M. der deutsche« Kaiserin. Durch Deklamation von Gedichten, Aufführungen, Gesänge und Ansprachen wurde auch im Kreise der jungen Mädchen der Fürstin gedacht, die für deutsche Frauen und Mäd chen ein Vorbild der Frömmigkeit, Güte und Liebe ist. — Kommenden Donnerstag, den 25. Oktober veranstaltet der hiesige NaturheUVerei« einen abermaligen Vortragsabend für Frauen und Jungfrauen. AIS Vortragender für diesen Abend ist Herr Naturheilkundiger Hüttl gewonnen worden, der über ein sehr interessantes Frauenthema sprechen wird. Der Zutritt ist auch Nichtmitgliedsfrauen gegen ein geringes Eintrittsgeld gestattet. In der heutigen Ausgabe unseres Blattes befindet sich ein diesbezügliches Inserat, auf welches hiermit beson« derS hingewiesen wird. — Durch das achtlose Wegwerse« von Obstresten ist schon Mancher zu Schaden gekommen. Aus der Dresdnerstraße trat heute vormittag eine in der Neustadt wohnende WeberSchefrau auf eine auf der Straße liegende Pflaume. Die Bedauerns- > In den einsamen Weg verirrten sich nur wenige schüchterne Sonnenstrahlen; hier glitt schon der Abendfrieden über die traurigen Blüten . . . und Elsa lag in einer köstlich wunschlosen Stimmung im Moos ... ihr war, als hätte diese tiefe Ruhe ihren Körper wohlig aufgelöst, und nur ihre Seele flöge über diese sonnige Ebene immer weiter, der licht- schimmernden Donau zu, wo gerade der einzig ge liebte Mann weilte. Ob er auch an sie dachte? Oh, sie war so glücklich . . . unsagbar glück lich .. . sie fürchtete fast, daß so viel Glück gar nicht bestehen könne und immer wieder mischte sich in ihre Seligkeit ein leises Bangen, sie zitterte um Richard . . . seitdem Reneau, der Detektiv in der Villa „Henriette" verkehrte, war sie unruhig gewor den. Der Mann mit seinen gleitenden, schlangen artigen Bewegungen und diesen eingekniffenen Augen war ihr unheimlich ... sie fürchtete sich vor ihm. Bis jetzt hatte sie Richard noch nichts von ihrer Antipathie gegen Reneau erwähnt, er würde sie ja nur auSgelacht haben. Der Detektiv benahm sich immer ganz korrekt und liebenswürdig, sie hatte weiter nichts bemerkt, als diese eigentümlichen Blicke. Vielleicht lagen aber die in seiner Natur. Ein leises Knacken in den Zweigen schreckte sie auf. Elsa fuhr zusammen . . . nun war es still ... sie harschte gespannt ... da! wieder dieses Knistern! eS war als wenn ein Mensch durch daS Unterholz schliche. Die Baronin sprang auf. „Was ist denn das?" fragte sie unruhig. Der Detektiv. Kriminalroman von C. P a l f y. Aufs neue krachte das Gehölz und ein alter Mann wurde sichtbar, der Brennholz sammelte. Elsa mußte unwillkürlich lachen, dieser Greis hatte sie so erschreckt, oh, diese Nerven! Sie rief den Mann an. „Heda, Alter!" Der Gerufene öffnete ein wenig die kleinen Aeuglein und Hinkle auf Elsa zu. „WaS wünscht die Baronesse?" lispelte er mit einer dünnen Zwirnstimme. „Wie, Ihr kennt mich ?,, fragte Elsa erstaunt. „Wohl, wohl, sein ja die Baronesse, Nichte von der lieben „Voltsgräfin", die in der Dilla unten wohnt. Oh, wir armen Leute kennen die Gräfin und daS schöne, blonde Fräulein sehr gut." „Ja, ja Tante ist sehr leutselig. Nun viel Holz habt Ihr nicht gesammelt." „Mir ist das Tragen halt schon zu schwer, Fräulein Baronesse!" „Seid'S schon recht alt, gelt." „So an die achtzig dürft's schon sein." „Da kauft Euch eine gute Suppe, Alter!" Elsa reichte dem Alten ein Geldstück. „Vergelts Gott tausendmal, aber so viel Geld auf einmal!" „VerliertS nur nicht," lächelte Elsa und wandte sich zum Gehen. „Wartens noch ein bisserl, schöne- Fräulein, ich möchte ihnen nas zum Dank sagen." „Nun, was denn, Alter? Einen schönen Spruch oder ..." „Nix, nix, schreibens mir nur genau auf, waS dieser Herr Reneau immer bei Ihnen spricht!" Fortsetzung folgt. Dek.-Sum.: 0.0 70.5 154.3 142.7 Dek.-Mittel: — 7.05 15.43 14.27 —* Der Herbst macht u«s t« diesem Jahre das Scheide« recht schwer. Nach dem grämlichen, nassen und kalten September hat der Ok- tober sich von einer solchen Schönheit gezeigt, daß die bekannten ältesten Leute, die doch eigentlich Alles wissen sollen, sich kaum eines gleichen anhaltenden prächtigen, ja heißen Wetters zu erinnern vermögen. Gestern und heute, also im letzten Drittel des MonatS, der uns sonst um diese Zeit gern mit den ersten Schneeschauern überrascht, zeigte der Wärme- messer nachmittags 2 Uhr im Schatten -s- 21" O, Sächsisches. Hohe«stetn-Er«stthal, 22. Oktober 1906. Wettervoraussage des Kgl. Sächs. Meteorologischen Instituts zu Dresden. Kür Dienstag: Schwache südliche Winde, vor- wiegend heiter, trocken, Temperatur nicht er heblich geändert. 23. OEtbr.: Tagesmittel -l-6,0* Maximum -4 8,8* Minimum -4 3,0^. — In der zweite» Dekade des Oktober stellten sich die Witteru«gsverhült«isse nach den Beobachtungen der hiesigen meteorologischen Station Zu den Mordtaten i« der Sächsische« Schwei; schreibt man den „DreSdn. Nachrichten": Zwei gräßliche Mordtat » sind in der Sächsischen Schweiz verübt worden. Wie bereits mitgeteilt, wurde in einem der zwischen Schandau und Schmilka gelegenen Po st el witzer Steinbrüche die Frau deS HolzflößerS Julius Richter, di« 48 jährige Botenfrau Richter auS HerrnSkretschen, von einem Burschen überfallen, der ihr den Bauch auf- schlitzte und sie ihrer Barschaft von 8 Mk. b e- raubte. Die schwer verletzte F^au wurde in ihrem Blute schwimmend aufgefunden. Sächsisch? Finanzwachmänner bemerkten vom anderen Elbufer aus den Ueberfall, ohne ihn jedoch verhindern zu können. Der Mordgeselle düifte mit einem jungen Bursch«» identisch sein, der sich in der vorherge gangenen Nacht in Schandau aufhielt. Von dem Verdächtigen, der sich Schilling nannte und angab, aus Chemnitz zu sein, ist nur bekannt, daß er eine Radfahrermütze trägt. Er ist an der Elbe entlang in der Richtung nach Letschen geflohen und wird von der Gendarmerie verfolgt. Die schwer verletzte 8. Evangelisch-lutherische Kaudesstwobr. 15. öffentliche Sitzung. Dresden, 20. Oktober. In der gestrigen Sitzung berichtete zunächst Pfarrer Wolf-Zschopau über den Anttag des Petltionsausschusses zu der Petition des Predigerkonvents der Ephorie Leipzig ii, den Wste-fall der kirchendienftlichen Ketcheude- glritung in größeren Gemeinden betreffend. Er erblickte in der Petition das Schwinden eines alten kirchlichen Brauches und empfahl namens des Petitionsausschusses, die Vorlage auf sich beruhen zu lassen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Die zweite Beratung über den Erlaß Nr. 18, den Entwurf eines Kirchengesetzes über die Verbindung ««»- wärtiger Kirchgemeinden und Geistlichen mit der evangelisch-lutherischen Landeskirche des Königreichs Sachsen betreffend, vollzog sich debattelos, woraus das ganze Gesetz einstimmig angenommen wurde. Der letzte Gegenstand der Tagesordnung betraf den Antrag des Petitionsausschusses zu den Petitionen der evangelisch-sozialen Vereinigung und der Hausväterver einigung der Trinitatis- und Andreasparochle in Dresden samt Anschlnßpetitionen, die Gebühren für geistliche Amtshandlungen, sowie die gleichzeitige Trauung be treffend. Der Berichterstatter Pfarrer Reichel-Dresden empfahl namens des Ausschusses, die Synode wolle be schließen: 1) das Kirchenregiment zu ersuchen, den Kirchen vorständen des Landes Anregung zu geben, eine Revision der für kirchliche Amtshandlungen in ihren Gemeinden geltenden Besteuerungen nach folgenden Gesichtspunkten vorzunehmen: ») Alles, was bei kirchlichen Amtshandlungen nicht als äußerer Aufwand oder besonderer Anspruch, son dern als Verkündigung des göttlichen Wortes anzusehen ist, insbesondere auch die in das Ermessen des Geistlichen zu stellende freie Rede, soll gebührenfrei bleiben, b) können Kirchengemeinden aus finanziellen oder sonstigen besonderen Gründen auf die bisher für Reden erhobenen Gebühren zurzeit noch nicht verzichten, so sollen doch die Geistlichen hierdurch nicht behindert sein, die Form der freien Rede dann anzuwenden, wenn sie ihnen aus seelsorgerlichen oder sonstigen besonderen Gründen angezeigt erscheint, c) alle Gebühren, die für äußeren Aufwand und besondere An sprüche erhoben werden, insonderheit auch bei Beerdigungen die Kosten der eigentlichen Bestattung, sind in den für kirchliche Amtshandlungen aufgestellten Bestimmungen ge sondert für sich aufzuführen, 6) Bestimmungen, die der Würde der kirchlichen Handlung nicht entsprechen, sind zu beseitigen. In der Debatte kritisierte u. a. Bürgermeister Dr. Metti g-Reichenbach den Luxus bei kirchlichen Hand lungen, insbesondere bte Festeste« bet Lrgräbnistrn. Schließlich wurde in namentlicher Abstimmung der Äus- schußantrag mit 34 gegen 29 Stimmen angenommen unter Streichung des Satzes unter ->). wie folgt: Niederschläge in Lit. pro Niedrigste Tem ¬ Höchste Tem ¬ Temperatur mittags Tag. Ouadr.-Met. peratur. peratur. IS Uhr. 11. 3.6 16.5 15.2 12. 3.4 15.1 14.0 13. 8.0 14.6 13.4 14. 8.7 17.4 16.4 15. 0.0 7.7 11.1 10.0 16. 8.3 13.0 10.7 17. 7.4 14.4 13.0 18. 5.3 15.8 14.9 19. 7.8 18.6 181 20. 10.3 17.8 17.0