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2520 PAPIER-ZEITUNG Nr. 71 Schleuderkonkurrenz Zu Nr. 67 Der Einsender des Artikels »Vom Main« hat offenbar keine Kenntnis von Zweck und Zielen deS Verbandes der Deutschen Buchdrucker. Wenn in dem Artikel gesägt wird, daß die Verbandsleitung den Kampf gegen Schmutzkonkurrenz energisch aufzunehmen und auch dafür zu sorgen hätte, daß man in den dem Verbände angehörenden Druckereien die von denselben aufgestellten Mindestpreise für Drucksachen auch einhält, so muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß bis heute dem Verband noch keine Druckerei angehört, d. h. daß er keine solche besitzt, und von dieser Seite noch nie Mindest löhne für Drucksachen aufgestellt worden sind. Das ist Sache der Prinzipals-Vereinigung und zwar des Deutschen Buchdrucker-Vereins (Sitz Leipzig). Der Buchdrucker-Verband, eine über ganz Deutschland verbreitete Vereinigung von Gehilfen, hat die Vertretung der gewerblichen, sowie Förderung der geistigen und materiellen Interessen seiner Mitglieder mit Ausschluß aller politischen und religiösen Fragen zum Zwecke. Wenn die Konkurrenten des Herrn H. Mitglieder des Verbandes sind, so ist dies eine Ueberlieferung aus ihrem Gehilfenstande und Privat sache der Betreffenden. Sie haben — was in diesem Falle voraus zusetzen ist — den Deutschen Buchdrucker-Tarif schriftlich anerkannt und die Verpflichtung, nach demselben ihre Gehilfen zu entlohnen; weiter haben sie — neben der Beitragszahlung — keine Verpflichtung noch Verantwortung gegenüber der Verbandsleitung. Anders verhält es sich, wenn die Betreffenden Mitglieder des Deutschen Buchdrucker-Vereins sind. Das von demselben eingesetzte Ehren- und Schiedsgericht befaßt sich nicht selten mit Preisunter bietungen, und ich kann nur empfehlen, in krassen Fällen mit den nötigen Unterlagen den Weg nach Leipzig nicht zu scheuen, um späteren Fällen vorzubeugen. A. M. Submissionsergebnisse. Bemerkenswerte Rechenkunststücke förderte in Speier die Submission auf eine städtische Druckarbeit zutage. Alle sechs Druckereien der Stadt beteiligten sich daran, und es ergaben sich folgende Forderungen: 560 M., 255 M., 237 M., 210 M., 174 M. 60 Pf., 174 M. Der Höchstfordernde übertraf demnach den Einreicher des niedrigsten Angebots um mehr als das Dreifache. CI. Allgem. deutsch-böhmischer Buchdruckertag in Außig. Am 15. und 16. August fanden im Bürgerschulgebäude in Außig die Beratungen des ersten allgemeinen deutsch-böhmischen Buchdruckertages statt, bei dem nahezu sämtliche deutsch-böhmische Buchdruckereien vertreten waren. Nach Erledigung interner Vereinsangelegenheiten wurde eine Resolution betreffs Bildung von Fachgenossenschaften nach Handels kammerbezirken mit nationaler Abgrenzung angenommen. Im weiteren Verlaufe der Versammlung wurde bezüglich einheitlicher Rechtschrei bung nach dem von Dr. Duden verfaßten Regeln- und Wörterver zeichnis in sämtlichen deutsch-böhmischen Druckereien eine zweite Resolution angenommen. Schließlich beantragte Herr Feller (Karlsbad), es mögen Schritte zur Gründung eines Reichsverbandes österreichischer Zeitungsinhaber eingeleitet werden, welcher Antrag ebenfalls zur An nahme gelangte, g. (Reichenberger Zeitung) Weltausstellung in St. Louis 1904. Die Aufforderungen des Deut schen Buchgewerbevereins zur Beteiligung an der Ausstellung für Buchgewerbe und Fotografie in St. Louis 1904 haben eine erfreuliche Anzahl von Anmeldungen gebracht. So wird sich die Kaiserl. Reichs druckerei in Berlin in ganz hervorragender Weise an dem Unternehmen beteiligen, g. Ausstellung. In Dresden findet von Mitte November 1903 bis 10. Januar 1904 unter dem Protektorat der Königin-Witwe*eine Aus stellung »Mutter und Kind« statt, deren eine Gruppe Schulwesen (Lehr und Unterrichtsgegenstände, Musterschulzimmer) umfaßt, g. Lohnbewegung im Buchbindergewerbe. Die Leipziger Gehilfenschaft machte den Prinzipalen folgende Vorschläge für den künftigen Lohn tarif: Vom 1. September 1904 ab erhöhen sich die Mindestlöhne für Leipzig bei männlichen Arbeitern um 2 Pf., bei weiblichen um 1 Pf. stündlich. Ausserdem wurden noch verschiedene Forderungen be treffend die Tarifkommission, das Schiedsgericht und das zu er- richtende Tarifamt gestellt. Der Verband Deutscher Buchbinderei- Besitzer beschloß durch seinen Vorstand, diese Vorschläge sämtlich zu bewilligen. Lohnbewegung. Nach langen Verhandlungen haben die Kontobuch arbeiter und Kartonnagenarbeiter in Hannover einen Lohntarif aus gearbeitet und den Arbeitgebern zur Annahme unterbreitet. Nach dem Entwurf soll die Arbeitszeit wöchentlich 53'/. Stunden betragen. Gehilfen im ersten Jahre nach der Lehre sollen erhalten 19 M., ältere Gehilfen 22 M. 50 Pf., Vergolder, Marmorirer und Beschneider 24 M. Arbeiterinnen sollen 9 bis 12 M., solche, die an Maschinen beschäftigt sind, 12 bis 15 M. erhalten. Die Lohn für jugendliche Arbeiter unter liegt freier Vereinbarung, doch muß er nach drei Jahren mindestens 20 M. betragen. Die Verhandlungen zwischen Unternehmern und Arbeitern werden in nächster Zeit beginnen. (Volks-Ztg.) Ehrung. Die Universität Heidelberg hat bei Gelegenheit der 100 jährigen Feier ihrer Erneuerung Herrn Johannes Baensch-Drugulin, Chef der Buchdruckerei Drugulin in Leipzig, den Titel eines Ehren doktors der Philosophie verliehen. Es geschah dies mit der folgenden Begründung: »Dem sehr geehrten, hochgebildeten Manne Johannes Baensch-Drugulin, Buchdrucker aus Leipzig, Ritter hoher Orden, dessen bedeutende Verdienste um die genaue Wiedergabe orientalischer Sprachen in der Gelehrtenwelt weit und breit berühmt sind, welcher als erster das Schrifttum der Nestorianer in der ihnen eigentümlichen Form wiedergab und seit nahezu vier Jahrhunderten vergessene Rabbinische Schriftzeichen zu neuem Leben erwachen ließ, der durch die neuerliche Herausgabe von Literaturstücken in vierunddreißig Sprachen, den Marksteinen der Weltliteratur in Originalschriften, ein herrliches und wahres Denkmal der Drugkkunst schuf und so durch ein genial ausgestattetes Werk auf das klarste bewies, was diese Kunst durch die Arbeit sachkundiger Männer bis zum Beginn unseres Jahr- hunderts zu leisten vermochte.« g. (Leipzg. N. N.). N(,536 Farbdruckpresse B „FOMM" ß . 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