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PAPIER-ZEITUNG 2515 40, Teilen Linoleum-Zement, 2 Teilen Gummi-Arabicum und 4 Teilen Harz besteht. Beide Papierbahnen werden zwischen den Walzen a und b, die einander genähert werden können, hindurch geführt. Dabei kleben die Papierbahnen dank dem auf die untere Bahn gestreuten Füllstoff zusammen und werden nun vereinigt zwischen Walzen b und e hindurchgeführt, e ist eine Matrizenwalze, d. h. auf ihrer Oberfläche ist diejenige Zeichnung vertieft angebracht, die auf der Relief-Tapet? erhöht hervortreten soll. Unter dem Druck dieser Walze dringt der Füllstoff in die durch die Vertiefungen der Walze entstandenen einseitigen Erhöhungen der vereinigten Papierbahnen, und auf diese Weise wird die Relief-Tapete durchweg fest und blasen frei. Ueber Leitwalze f gelangt sie zwischen die Zugwalzen h und wird von dort nach einer Trockenkammer geleitet, wo sie so lange aufgehängt bleibt, bis die Füllung genügend hart und trocken geworden ist. Nunmehr wird sie in üblicher Weise durch Aufträgen von Farbe, Gold oder anderen Stoffen verziert. (La Papeterie) Der Ausstand in Holyoke ist beendet. Vom 15. bis 19. August waren so viele Ausständige bedingungslos zur Arbeit zurück gekehrt, daß mehrere Papierfabriken den Betrieb wieder er öffnen konnten, und es schien klar, daß die Führer keine Macht mehr über die Leute hatten. Die «Eagle Lodge ■ beschloß daher am 19. August, den am 15. Juni begonnenen Streik zu beenden. Die Arbeiter haben somit nichts durchgesetzt. Die Heizer, welche lediglich zur Unterstützung der Papier macher ihre Stellungen verlassen hatten, tragen den Haupt- schaden, da die meisten von den Fabriken nicht mehr ange nommen werden. Schwedischer Papierfabrikanten-Verein Die vierte Sektion dieses Vereins, umfassend sämtliche Fabrikanten von weißer und brauner Holzpappe, hielt vorige Woche in Oerobro eine Versammlung ab. Es wurde unter anderem einstimmig beschlossen, die fixirten Minimalpreise für weiße und braune Pappe beizubehalten. Ein aus drei Mit gliedern bestehendes Komitee wurde gewählt, um in der nächsten Versammlung Vorschläge zur Bildung eines gemein schaftlichen Verkaufsbureaus vorzulegen. Allgemein war der Wunsch, zu versuchen, für die Regelung der Ausfuhr mit dem finländischen Holzschleifereiverein bindende Uebereinkunft ab zuschließen.' F. Holzschliff in Schweden-Norwegen Die Unterhandlungen wegen gemeinschaftlichen Verkaufes von Holzschliff sind in Schweden soweit fortgeschritten, schreibt »Svensk Papperstidning . daß man bald einem definitiven Be schluß entgegensehen kann. Man wartet eigentlich nur noch darauf, daß die Norweger ihre Stellung zu der Frage klar stellen. Falls der gemeinschaftliche Verkauf zustande kommt, ist es von großer Bedeutung, daß nicht alle möglichen Marken und Erzeugnisse bei künftigen Verkäufen und Lieferungen zusammengemischt werden. Für einen Käufer ist es nicht an genehm, bei fortgesetzter Lieferung das eine Mal eine und das andere Mal eine andere Marke von vielleicht sehr verschiedener Beschaffenheit zu erhalten. In dieser Beziehung sind gegen den finländischen Gemeinschaftsverkauf Klagen vorgekommen. Es ist jedenfalls wünschenswert, daß jede Schleiferei eine so gleichmäßige Qualität wie möglich erzeugt. Verschiedenheiten in dieser Beziehung beruhen nicht allein auf Ungleichmäßig keiten bei der Erzeugung (ungleiche Schärfe der Steine, Un gleichheiten im Druck usw.), sondern hauptsächlich auf ver schiedener Beschaffenheit des Holzes. Losgewachsenes und feingewachsenes Holz geben keine gleichartige Masse, und da sich in dem Vorrat Holz von sehr verschiedener Beschaffenheit vorzufinden pflegt, so muß man immer von den verschiedenen Arten in so gleichmäßigem Verhältnis wie möglich zu ver wenden suchen. Hat man mehrere Schleifsteine, so ist es am besten, das feingewachsene und das losgewachsene jedes für sich zu schleifen, und dann die erhaltene Schleifmasse sorg fältig zu mischen. F. Holzschliff aus Kanada Die englische Zeitung Paper and Pulp - brachte Mitte Juli die Nachricht, daß die Acadia Pulp and Paper Co. Ltd., eine kanadische Gesellschaft, welche ausschließlich Holzschliff her stellt und bisher am meisten exportirte, infolge schlechten Ge schäftsganges zur Liquidation gezwungen sei. Die Acadia Company wurde 1897 in Halifax, Nova Scotia, mit einem Aktien-Kapital von 650 00i' Dollar, darunter 100 O 0 Dollar Vor zugs-Aktien gegründet. Sie erwarb noch die Holzschleifereien Milton und Morgan Falls Pulp Companies, konnte sich aber nicht weiter vergrößern, da sie nur schwer genügende Mengen Holz beschaffen konnte. Aus dem den Aktionären zu gegangenen Geschäftsbericht für 1902 geht hervor, daß die Gesellschaft einen Total-Verlust von 3- 945 Dollar 35 cents hatte. Dieses ungünstige Ergebnis wird hauptsächlich den er höhten Preisen für Holz, verteuerten Herstellungskosten und den niedrigen Holzschliff-Preisen zugeschrieben. Während der letzten Jahre seien die Preise für Holz und die Arbeitslöhne stetig gestiegen, und es war oft schwer, geeignete Arbeits kräfte zu bekommen. Großer Schaden an Dämmen und Ge bäuden wurde durch unvorhergesehne Ueberschwemmungen angerichtet, und der Betrieb konnte infolgedessen nicht immer voll aufrecht erhalten werden. Während der Dauer des Hoch wassers war es nicht möglich, erstklassige Ware herzustellen, und der erzeugte Holzschliff mußte zu niedrigen Preisen ver kauft werden. Das Direktorium macht den Aktionären den Vorschlag, den Betrieb in allen Schleifereien bis September 1903 aufrecht zu erhalten; es sei genügend Holzvorrat vor handen, um bis dahin ohne Unterbrechung zu arbeiten. Neue Holzvorräte brauchten vor Ablauf dieses Zeitraums nicht be schafft zu werden, und alle Schleifereien seien zur Zeit in vollem Betrieb. Hierzu bemerkt die norwegische Fachzeitschrift Farmand- : Die Acadia Co. hat anscheinend drei Schleifereien mit einer Tageserzeugung von zusammen 58 Tonnen lufttrockenen Stoffs. Das Jahr zu 300 Arbeitstagen angenommen macht dies 17 500 Tonnen lufttrockenen Stoffs, Wenn man nun diese höchste Ziffer annimmt, hätte die Gesellschaft im Jahre 1902 an jeder hergestellten oder verkauften Tonne Stoffs mehr als 1 Dollar (sogar 2 Dollar) verloren, trotzdem die Preise voriges Jahr besser waren als jetzt. Für die skandinavischen Holzschleifer ist dies von großem Interesse, wenn man bedenkt, daß die Acadia Co. große Vorteile hat, besonders das in Neu-Schottland billige Holz und die niedrigen Schiffsfrachtsätze. Man glaubte, daß sie eigentlich von allen kanadischen Unternehmungen dieser Art am besten geeignet sei, ihre Ware nach Europa auszu führen. Trotz all dieser günstigen Umstände verliert sie an jeder Tonne mehr als einen Dollar, bei 42,6 Kronen per Tonne cif englischer Hafen. Jeder Fachmann wird zugeben müssen, daß skandinavische Schleifer zu diesem Preis noch mit kleinem Gewinn verkaufen könnten. Dies beweist, daß die skandinavi schen Schleifer trotz aller Reden über billige Hölzer in Kanada doch besser daran sind. Daß andere Schleifereien in Kanada, die weniger günstig gelegen sind als die Acadia Co. noch höhere Herstellungskosten haben, steht außer Zweifel, und es wäre nicht zu verwundern, wenn Schleifereien, die mit britischen Papiermachern Kontrakte auf 3—5 Jahre zum Preise von 40 Kronen die Tonne cif abgeschlossen haben, über kurz oder lang finden, daß sie nur mit Verlust liefern können. Es ist anzunehmen, daß auch die Acadia Co. solche Kontrakte ab geschlossen hat, und es bleibt abzuwarten, ob sie ihrer Liefer pflicht unter den oben erwähnten Umständen wird genügen können. Da die Schiffahrt auf dem St. Lawrence Fluß im No vember eingestellt wird, und die Acadia Co. nur bis September arbeiten will, wird voraussichtlich für die nächste Zeit nicht viel kanadischer Holzschliff auf den europäischen Markt ge worfen werden. Der Acadia-Fall beweist, daß die kanadischen Schleifereien auf die Dauer nicht imstande sind, Holzschliff zu den oft genannten unnatürlich niedrigen Preisen herzustellen und billiger als die Skandinavier zu liefern.