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Gid 6 ßi ! verteilt nassen Kanäle erfolgt am Horizontalschieber unterhab und Pappen behängt zu werden. Zu den in Nr. 62 genannten Mängeln kommt auch noch der, dass wegen des Rück laufs die Kanäle niedrig gehalten werden müssen; es bleibt nur etwa 1,25 m Höhe unter den Laufschienen. Diese geringe Höhe erschwert namentlich bei mehreren Kanälen nebeneinander den Betrieb sehr. Um dies alles zu vermeiden, empfehle ich die in Bildern 7 und 8 dargestellte Anordnung. Die 4 neben einander liegenden Kanäle 1, 2, 3 und 4 erhalten grössere Höhe, so dass man gerade unter den Schienen (bei etwa 1,75 m) hindurchgehen kann. (Infolge dessen brauchen auch die Heizrohre nicht versenkt zu werden.) Vorn und hinten liegt nahe über den Gleisen mit den Kanalwagen je 1 Quergleis, welche beide einen kleinen Wagen enthalten Mit diesen Wagen werden die leeren Pappenwagen durch eine entsprechende Klauen-Vorrichtung schnell und leicht erfasst, gleichzeitig ein wenig ausgehoben und nach dem Leerlaufgleis 5, welches über dem Verbindungsgang liegt, ge leitet, wo sie wieder abgesetzt werden zum Zurückfahren an das andere Kanal ende. Dort können sie in gleicher feuchten. Viele helfen sich, indem sie die Pappen in luftige Räume stellen oder hängen, was bei recht feuchter Luft einiger maassen zum Ziele führt. Oder man greift zu Feuchtapparaten. Aber auch diese haben ihre Schattenseiten. Feuchtet sich z. B. eine Pappe frei in der Luft von selbst an, so dehnt sie sich nach allen Richtungen hin aus. Wird dagegen eine hart ge trocknete Pappe zwischen 2 feuchte, bereits ausgedehnte, gelegt und unter Stapeldruck gehalten, so kann sie sich nicht frei ausdehnen, sondern treibt kleine Wellen und Buckel. Daraus erkennt man, dass die harten Pappen, wenn auch durch Spritzen oder Nebeln gefeuchtet, aufeinandergelegt sich nicht so gleichmässig ausdehnen können wie frei hängende Pappen, sondern kurze Wellen und Beulen erhalten. Auch ist zu er wägen, dass die Wärme, welche zum Uebermaass der Trocken heit gebraucht wurde, gewissermaassen vergeudet wird und verloren geht. Bei der in der Pappenfabrik des Einsenders seit 16 Jahren in Gebrauch befindlichen Methode (nachdem vorher die ver schiedensten andern ausprobirt waren) sind diese Nachteile zweckmässigsten durch durch Preisarbeiten der Papier - Zeitung Neue Trockenverfahren für Pappe Von Ferdinand Erüger in Stolpen, Sa. Schluss zu Nr. 61 Vom Preisgericht mit 50 M. bedacht. Will man einfache Kanäle beibehalten, so lässt sich wenig stens bezüglich des Zurückschaffens der leeren Wagen eine Einrichtung treffen, welche den oben erwähnten Uebelständen entgegentritt. Bild 6 deutet die bisherige Bauart an, bei welcher nach dem Vorziehen des ganzen mit selbsttätigen Kuppelhaken zu sammengehängten Wagenzuges um eine Wagenlänge durch Winde (links) und nach Abnehmen der trockenen Pappen der leere Wagen auf das oberhalb des Kanals liegende Gleis hin aufgehoben und mittels einer Stange über den höchsten Punkt gestossen wird, so dass er die lange Bahn herabläuft, um rechts wieder auf das Kanalgleis heruntergehoben und mit nassen für Pappen von 1/a kg Trockengewicht, doppelt gehängt, oder von 1 kg einzeln angeklammert. Selbstredend muss die Heizung dieser Leistung entsprechen. Feuchtung. Künstlich getrocknete Pappen bedürfen einer Anfeuchtung. Diese macht den Fabrikanten oft viel Not und Schwierigkeiten. Wenn die Pappen mit viel Mühe und Kosten glücklich trocken geworden und zur Glättwalze geschafft werden, gibt’s Ausschuss über Ausschuss, weil die Pappen zu trocken sind. Zwar hört man oft sagen, man solle sie ab nehmen, so lange sie noch etwas Feuchtigkeit enthalten. Aber das kann man wohl in Lufttrockenhäusern machen, da sie dort überhaupt höchstens lufttrocken werden können, jedoch nicht in geheizten Räumen oder »Apparaten«, denn dort müssen die Pappen vollständig durchtrocknen, da sie bis zum Schluss nicht bloss Feuchtigkeit, sondern einzelne nasse Flecke be halten, die beim Aufstapeln sich nicht gleichmässig verziehen, i sondern verknillte, faltige Stellen geben, die sich auch beim Glätten | nicht wieder ausgleichen. Es bleibt also nichts übrig, als anzu- Klappe oberhalb der Schienen. Man könnte die Anlage auch so einrichten, dass die Hälfte der Kanäle in jeder Beziehung umgekehrt gerichtet sind, dann brauchen die Wagen über haupt nicht leer zurück, sondern werden auf dem Quergleis sofort zu einem der entgegengesetzt gerichteten Kanäle ge bracht. In solchem Falle müsste aber die Trocknung in den Kanälen vollkommen in der Zeitdauer übereinstimmen, was wohl selten stattfinden würde, zumal auch oft Pappen sehr verschiedener Sorten eingehängt werden. Deshalb wird es in der Regel besser sein, hiervon abzusehen. Einige Worte über die seit wenigen Jahren in Anwendung gekommenen Trockentürme! Das Prinzip ist nicht neu; hat man doch auch früher schon in solchen senkrechten Schächten Pappen getrocknet, sie sind aber durch die neue Bauart ver vollkommnet. Nach allem, was man darüber hört, sind sie sehr leistungsfähig, weshalb sie hauptsächlich für Fabriken mit grosser Erzeugung geeignet sind. Dagegen wird aber von Inhabern solcher Türme geklagt, dass die Pappen infolge des raschen Trocknens, das in einigen Stunden vor sich geht, sehr hart und brüchig werden, wodurch viel Ausschuss entsteht. Man wird also auch hierdurch wieder auf die Kanäle zurückgewiesen, da diese bezüglich der Trockendauer etwa in der Mitte zwischen Türmen und Kammern stehen. Ein Kanal z. B. von 20 m Länge und 1,8 m Breite ergibt bei rund 1000 kg Leistung in 24 Stunden eine Trockendauer von rund 14 Stunden Weise seitlich an die Kanäle werden zum Behängen mit Pappen. Der Abschluss der