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Geschäftsnachrichten Wiz bitten unsere genchatsten Bezieher uns TOB jedez VerKndezung Kenntmiss ■■ geben, di« für unsern Leserkreis Ton Interesse ist; wiz wezdes dieselbe kostenfrei untez diesez Uebezschrit veröfentlichez Dem Geschäftsbericht über die 32. ordentliche General- Versammlung der Sebnitzer Papierfabrik, Aktiengesell schaft in Sebnitz, Sachsen, entnehmen wir Folgendes: Entgegen der Befürchtung aus dem vorjährigen Geschäftsbericht ist eine kleine Besserung in der Erzielung etwas höherer Preise für mittelfeine Papiere eingetreten, und dieselbe hat seit März d. Js. bei guter Beschäftigung angehalten. Wir haben deshalb Grund zu hoffen, im neuen Geschäftsjahre in unserem Sebnitzer Etablissement einen höheren Gewinn zu erzielen, sofern unsere Verhältnisse finanziell wieder geordnet sein werden. Der Betriebsgewinn in Alt- Sebnitz war etwas besser als im Vorjahre und betrug 85 974 M. 13 Pf., er wäre um etwa 26 000 M. höher gewesen, hätten wir nicht von unseren Betriebsmitteln etwa 170 000 M. mit für Kohlmühle ver wenden müssen, wodurch wir grösseren Zinsverluet hatten, unsere Mittel schwächten und nicht rechtzeitig genug Rohmaterialien anschaffen konnten. Uns entstanden dadurch längere Maschinen stillstände. Ausserdem mussten wir wegen Nichtfertigstellung der Kohlmühler Anlage, und um die eingegangenen Lieferungsver pflichtungen zu erfüllen, grosse Mengen Rotationsdruck in Sebnitz arbeiten, was uns nur mit grossen Verlus’on möglich war. Wir hatten geglaubt, die Fabrik in Kohlmühle rechtzeitig fertigstellen zu können, und hatten deshalb schon für Unterbringung der erwarteten Erzeugung sorgen müssen. Für Neuanschaffungen haben wir für Alt-Sebnitz verausgabt; für Immobilien 440 M. 10 Pf. „ Maschinen 1293 „ 50 „ „ Fundamente 411 „ 33 „ „ Wohnungs- und Kontor-Einrichtungen 26 „ 05 „ „ Fabrikutensilien 155 „ 33 „ „ Beleuchtungsanlage . . . . . . . ... . . 807 „ 10 „ zusammen 3133 M. 41 Pf. Die Alt-Sebnitzer Bauschulden haben wir nun auch getilgt, und die Fabrik ist bis auf die Decke des Papiersaales in gutem Zustande. Dagegen erforderte, infolge unserer misslichen Lage, das Zinsenkonto noch immer 37 636 M. 78 Pf. Leider hatten wir auch einen Verlust bei unserer sonst so zahlungsfähigen Kundschaft zu verzeichnen, den wir auf Delkrederekonto abbuchten. Die Erzeugung in Alt-Sebnitz betrug 6 612 595 kg gegen 6 706 022 kg im Vorjahre, der Versand belief sich auf 6 633 093 kg mit 1 651 966 M. 66 Pf., Kohlmühle versandte 1293 107 kg mit 283 288 M. 80 Pf. Für den Neubau in Kohlmühle schlagen wir noch keine Ab schreibungen vor, dagegen für das Alt-Sebnitzer Etablissement 71905 M. 9 Pf., ferner Dotirung des Delkredere-Kontos mit 6299 M. Den gesetzlich vorgeschriebenen Reservefonds und den Spezial- Reservefonds von zusammen 84 934 M. 94 Pf. haben wir zur teil weisen Tilgung der Unterbilanz verwendet. Die grossen Zugänge in der Bilanz aus dem Neubau Kohlmühle betreffen: Grundstückskonto . 65 630 M. 12 Pf. Immobilienkonto 1246 988 „ 55 „ Maschinenkonto 1 999 992 ,, 80 „ Wohnungs- und Kontor-Utensilien . 2 505 „ — „ Beleuchtungs- und Kraft-Anlagekonto 148 563 „ 27 „ Zweiggleis-Anlagekonto 52 885 „ 96 „ Fabrik-Utensilienkonto 11201 „ 30 „ 3 522 216 M. 50 Pf. In der hohen Summe der Kreditoren (1219 404 M. 81 Pf.) ist auch die Forderung des Papiermaschinen-Lieferanten mit 484 289 M. 38 Pf. inbegriffen, welche diesseits aber gänzlich bestritten wird. Wir müssen sogar noch an ihn Ansprüche erheben und haben dies auch bereits getan; nur vorsichtshalber haben wir den Posten in voller Rechnungshöhe in unserer Bilanz eingesetzt. Am 17. Juni 1902 lief, wie bereits im vorjährigen Bericht er wähnt, das erste Papier über die Maschine in Kohlmühle. Bald aber stellte es sich bei der Ingebrauchnahme der beiden Papiermaschinen heraus, dass dieselben mangelhaft waren. Die sofort und fortdauernd unternommenen Abhilfe-Arbeiten hatten aber monatelang keinen Er folg, und dieser von den Lieferanten zu vertretende Umstand machte alle Voraussetzungen und Hoffnungen zunichte und führte zu grossen Verlusten. Wir konnten infolgedessen auch nicht den mit Scherl eingegangenen Vertrag bez. vor dem Schiedsgericht abge schlossenen Vergleich einhalten. Scherl trat deshalb auch von dem Vertrage zurück, und wir mussten überdies, um anderweitig ein gegangene Lieferungsverpflichtungen zu erfüllen, Papier anderweit beschaffen. Während der probeweisen Fabrikation in Kohlmühle mit einer Maschine ist vom 17. Juni 1902 bis zum März d. Js. ein noch nicht allen Ansprüchen genügendes Papier gearbeitet worden, das naturgemäss nur zu geringeren Preisen untergebracht werden konnte. Wir müssen deshalb noch an der weiteren Verbesserung der Anlage arbeiten. Dass wir im verflossenen Geschäftsjahr, insbesondere während der Bauperiode und Einrichtungszeit, in Kohlmühle ohne Gewinn arbeiten würden, war vorauszusehen. Der Verlust beträgt 514 969 M. 88 Pf., den wir in 254 154 M. 31 Pf. Betriebsverlust, einschliesslich der Abschreibungen, und in 260 815 M. 57 Pf. Verlust während der Einrichtungszeit getrennt haben. Dieser Verlust und die Notwendigkeit, zur völligen Fertigstellung der Anlage in Kohlmühle und zum Betriebe neue Mittel zu be schaffen, läset die Durchführung der bereits in der Generalver sammlung vom 21. Oktober v. Js. für dieses Jahr in Aussicht ge stellten durchgreifenden Sanirung unserer Gesellschaft dringlich er scheinen. Bisher sind die darauf hingerichteten Bestrebungen noch nicht von Erfolg gekrönt worden, doch haben wir immer noch die Hoffnung, dass dieser Erfolg erzielt werden wird, da die an sich grossartige Neuanlage in Kohlmühle nur noch der Fertigstellung in geringem Umfange und der Betriebsmittel bedarf, um lebensfähig zu sein. Sollten die Sanirungsbestrebungen noch vor der Generalver sammlung vom 11. Juli d. Js. zum Erfolg führen, so wird voraus sichtlich eine Vertagung dieser Generalversammlung stattfinden, um die entsprechenden Anträge der Verwaltung noch rechtzeitig auf die Tagesordnung und dadurch zur Beschlussfassung der Generalver sammlung bringen zu können. Wir bitten deshalb die Herren Aktionäre, die betreffenden öffent lichen Mitteilungen zu beachten. Die Dorstener Papierfabriken A -G. in Dorsten a. L. schliessen das Geschäftsjahr 19C2 mit 96,375 M. Verlust ab, wodurch die Unterbilanz auf 336691 M. anwächst. (Berl. L.-A) Papierfabrik Zell a. H., Aktiengesellschaft, in Zell a. H. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Als Liquidatoren sind die Herren Kommerzienrat Krämer in Scheer, Dr. phil. Gustav Hasterlik, Direktor der Zellulosefabrik in Kehl, Fabri kant Jakob Schnurrmann in Karlsruhe und Prokurist Heine mann in Zell a. H. bestimmt. Zur Vertretung sind je zwei Liquidatoren gemeinschaftlich befugt. Papierfabrik Nieder-Leschen Aktiengesellschaft in Nieder-Leschen bei Sprottau, Schlesien. Der Fabrik direktor Herr Ernst Bergerhoff in Ober - Leschen ist fortan allein berechtigt, die Gesellschaft zu vertreten. Vereinigte Kammerich’sohe Werke Akt.-Ges. in Berlin. In der Generalversammlung teilte Direktor Michaelis auf Anfrage eines Aktionärs mit, dass die Bemühungen der Verwaltung, auf Papier-Schneidemaschinen, für welchen Artikel für bestimmte Monate der Jahre 1903, 1904 und 1905 feste Ordres vorliegen, auch Beschäftigung für die übrigen Monate zu el langen, zum Teil von Erfolg begleitet seien. Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Co., Aktiengesellschaft in Frankenthal (Rheinpfalz). Der Versand im Geschäftsjahre 1902/03 ist nach dem Rechenschafts bericht nahezu um eine halbe Million gestiegen. Zur Ab lieferung kamen 520 Schnellpressen und 45 Rotationsmaschinen, die zu 3/ auf deutsche und zu a /s auf europäische und über seeische Länder entfallen. Die Geschäftslage ist fortgesetzt recht drückend, und der Wettbewerb wird immer schwieriger, so dass volle Beschäftigung nur mit grossen Anstrengungen zu erzielen ist. Einschliesslich des Vortrags betrug der Ueber- schuss aus dem Betrieb 815640 M. (i.V. 754864 M.), während für Unkosten 289255 M. (287351 M.) und für Anleihezinsen 40000 M. (40000 M. aufzuwenden waren. Nach Abzug von 174695 M. (174820 M.) Abschreibungen und Ueberweisung von 25000 M. (0) an den Sicherungsbestand verbleibt ein Reingewinn von 286689 M. (252692 M.), wovon 8 pCt. (wie i. V.) Dividende auf 2,5 Millionen Mark Grundkapital verteilt, für Gewinnanteile usw. 54677 M. (44862 M.) abgezogen, in die Arbeiterunter- stützungskasse 5000 M. (3000 M.) eingelegt und 27011 M. (4830 M.) vorgetragen werden. Für das laufende Jahr hofft die Verwaltung wieder auf ein befriedigendes Ergebnis. Kunst anstatt Grimme & Hempel, Aktiengesellschaft in Leipzig. Herrn Richard Otto Räncker wurde derart Pro kura erteilt, dass er die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitgliede oder einem Prokuristen vertreten darf. Badische Verlagsdruckerei, G. m. b. H., in Karls ruhe. Die Vertretungsbefugnis des Geschäftsführers Herrn Edmund Sander ist beendet, an dessen Stelle ist Herr Chef redakteur Alexander Burger als Geschäftsführer bestellt. H. Volk, lithografische Anstalt mit Druckerei, in Heil bronn a. N. Herrn Fridolin Volk wurde Prokura erteilt. B. G. Teubner, Buchhandlung und Buchdruckerei in Leipzig, Poststr. 3. Die Prokura des Herrn Eduard Theodor Krausse ist erloschen. K. Hahn’sche Buchhandlung in Hannover. Herrn Georg Hassler wurde Einzelprokura erteilt. Herr Eduard Ringe kann als Prokurist nur in Gemeinschaft mit dem Prokuristen Herrn Georg Hassler zeichnen.