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2064 PAPIER-ZEITUNG Nr. 58 Papiermacher-Berufsgenossenschaft Sektion IX: Königreich Sachsen Dem Bericht über die am 10. Jani 1903 in Chemnitz ab gehaltene Versammlung entnehmen wir Folgendes: Der Vorsitzende Herr Geheimer Kommerzienrat Niethammer ge denkt der im Laufe des verflossenen Geschäftsjahres verstorbenen Vertrauensmänner, Herren Direktor Porzig in Obergurig und Direktor Krämer in Robschütz, deren Andenken die Versammlung durch Er heben von den Sitzen ehrt. Der Voranschlag wird mit 86600 M. genehmigt. Die bisherigen Mitglieder des Prüfungs- Ausschusses wurden wiedergewählt. Die Vorprüfung der einzelnen Ausgabeposten wird, einem im Vorjahre ausgesprochenen Wunsche folgend, dem Bücher- Revisor Herrn Franz Müller, Chemnitz, übertragen. Sämtliche ausscheidenden Mitglieder des Vorstandes werden für die Jahre 1904 und 1906 wiedergewählt. Die Versammlung genehmigt die vom Vo stände im Laufe des Geschäftsjahres vorgenommenen Ergänzungswahlen der Vertrauens männer. Die bisherigen Vertrauensmänner werden für die Jahre 1904 und 1905 einstimmig wiedergewählt. Demnach ist hinsichtlich der Vorstandsmitglieder des Jahresrechnungs-Prüfungs-Ausschusses und der Vertrauensmänner das auf Seite IX des Jahres-Berichtes ent haltene Verzeichnis auch ferner zutreffend. Eine vom Geschäftsführer vorgelegte Statistik, wonach zwar die eigentlichen Berufsunfälle an Schwere und Zahl zurückgegangen, hingegen die Leichtsinns-Unfälle an Schwere und Zahl zunehmen, gibt Anlass, den Wunsch auszusprechen, eine Revision der Unfall- Verhütungs-Vorschriften anzustreben. Papierfabrikation in Ungarn Aus einer Rede des Herrn Johann Hüttner in einer Sitzung des »Landes-Verbandes der Industriellen Ungarns« Infolge der mächtigeren österreichischen Papierfabrikation konnte sich die Papier-Industrie bei uns nicht in der gewünschten Weise entwickeln. Ungarn erzeugt an Holzschliff, Zellstoff und Papier zu sammen .6600 Waggonladungen im Werte von 17 Millionen Kronen jährlich, wovon 2200 Waggons im .Werte von 63/4 Millionen K. aus geführt werden, während Oesterreich im Jahre 1902 4400 Waggon ladungen im Werte von 191/ Millionen zu uns eingeführt hat. Dem nach führt Oesterreich zu uns fast noch ebenso viel ein, als wir selbst erzeugen, während die so niedergedrückte ungarische Industrie mehr als 20 pCt. ihrer Erzeugnisse nach dem Orient und nach Japan aus zuführen gezwungen ist, um sich ein Absatzgebiet zu sichern. Auch die Indolenz des Publikums trägt zum Teile Schuld daran, dass die ungarischen Papierfabrikate erst so wenig Verbreitung gefunden haben, während sie doch an Güte den österreichischen Fabrikaten gleichwertig sind. Die einzige Hilfe gegen diesen Uebelstand scheint diesem Fabrikationszweige in der Schaffung des autonomen Zoll gebietes zu winken, durch welchen diese unerfreulichen Verhältnisse mit einem Schlage Besserung erführen. Wenn aber dieses unser Ideal zur Zeit noch unerreichbar wäre, so wird der Regierung nahe gelegt, dafür zu sorgen, dass die Existenzbedingungen der ungarischen Papier-Industrie günstiger gestaltet werden mögen, und dass das Holz, das bei uns in grossen Mengen vorhanden ist, derart und in dem Maasse, wie es das Interesse der Papier-Industrie und mittel bar auch das der Regierung erheischt, vollkommen ausgenützt werde. Pappel- und Tannenholz werden in Stärken bis zu 26 cm als Zellulose holz zollfrei ausgeführt, anstatt dass die Verarbeitung dieses Holzes im Inlande durch einen Ausfuhrzoll gefördert und erreicht würde, dass den inländischen Papierfabriken der Bedarf an Holzschliff und Zellstoff, dem Lande die grossen Arbeitslöhne und investirten Kapitalien und dem Staate kräftige Steuerzahler zugeführt und ge sichert würden. (Centralbl. f. d. österr.-ungar. Papier-Ind.) Papierfabrikation in Russland Aus einem Bericht des österr.-ungar. Konsuls Die russische Papierfabrikation hat sich dank dem Schutzzoll be reits soweit entwickelt, dass sie des Zolls eigentlich kaum mehr be darf. Trotzdem ist ihre Lage ungünstig; die Gründe hierfür sind nicht nur in der Ueber-Erzeugung der Papierfabriken und in der allgemeinen industriellen und agrarischen Krise innerhalb der russi schen Volkswiitschaft zu suchen, sondern auch in ganz besonderen Ursachen, die auch für die nächste Zukunft ihre ungünstigen Wirkungen weiter ausüben dürften. Zu diesen gehört der tiefe Bildungsgrad der Bevölkerung. Ausser dem entwickeln die als unmittelbare Kunden der Papierfabriken auftretenden Händler grosse Geschicklichkeit in spekulativer Zurück haltung beim Einkäufe der Ware, wodurch sie die untereinander heftig konkurrirenden Fabrikanten zwingen, mit den Preisen immer weiter herunterzugehen. Die Fabrikanten konnten sich bisher über Erzeugungs-Einschränkung nicht einigen, vergrösserten vielmehr die Erzeugung immer weiter, um Ersatz für geringen Profit in der Befriedigung eines bedeutenderen Teiles des Gesamtbedarfs zu finden. Die Hauptursache der schlimmen Lage der russischen Papier industrie liegt jedoch in den Verhältnissen innerhalb der russischen Papierstoff-Industrie. Eine deutsche Zellstofffabrik gründete nämlich in Pernau (Livland) eine Filiale, welche vielen anderen, bisher blühen den russischen Zellstofffabriken infolge ihrer guten Fabrikations- Methode starke Konkurrenz bereitete. Mehrere Papierstofffabriken entschlossen eich, diesem Konkurrenten dadurch zu begegnen, dass sie eigene Papierfabriken errichteten, wodurch die bereits bestehen den Papierfabriken schwer geschädigt wurden. Die schlimmen Folgen dieser Zustände sind aus den Bilanzen der Papierfabriken für das Jahr 1902 ersichtlich. Sie verteilten insgesamt bei einem Aktien- und Reservekapital von 34,94 Millionen Rubel nur 974 603 Rubel, das ist eine durchnittliche Verzinsung von 2,78 pCt. Zieht man aber von dieser Dividendensumme den Verlust der am un günstigsten arbeitenden Fabriken ab, so ergibt sich eine Durch- schnittsverzinsung von nur 1,21 pCt. Von den Abschlüssen für das laufende Jahr wird noch weniger erwartet. Unter diesen Umständen verschlechterten sich die Zahlungs-Be dingungen: zwölf und selbst achtzehn Monate Ziel wurden verlangt und gewährt, hierzu kommen Abzüge sowie ungedeckte Kredite. Zahlreiche Verluste hängen mit den grossen Schwierigkeiten zu sammen, die in Russland mit der Gewinnung verlässlicher Kreditaus künfte verbunden sind. Daneben bildet die finländische Papierfabrikation, die nur niedrigen Zoll für die Einfuhr nach Russland zu entrichten hat, eine schwere Konkurrenz für die russischen Papierfabriken. Die fin ländische Industrie verfügt über bessere Arbeiter, billiges und vor zügliches Holz und nahezu kostenlose Wasserkräfte. Auch die fin ländische Papier-Industrie leidet an Uebererzeugung, da ihr der Export nach Grossbritannien durch die skandinavische Konkurrenz verloren gegangen ist. Infolge aller dieser Umstände sind die Aussichten der russischen Papierfabrikation für absehbare Zeit so trübe, dass von Neugründungen auf diesem Gebiete keine Rede mehr ist. 6 MZ W MZ MZ c. Ü.Wiskott, Gegr. 1806 Buntpapierfabrik empfiehlt sich bei Bedarf in einfarbig u. k< tuch, Lederimitationspapieren, Schieferpapier, f glänzend Silberpapier, sowie aller Arten Buntpapier. MZ Friedr. Müller, Maschinenfabrik Gegr. 1879 Potschappel-Dresden Gegr. 1879 Billige farbige Kartons für Reklamekarten in Bogen u. rotationsmässig gewickelten Rollen [1*7241 fertigt als Speolalitit Papierfabrik Hermes & Cie. G. m. b. H., Düsseldorf 4 Papiermaschinen — Jahresleistung 7 Millionen kg Papier 140839] Bogenfärbmaschine Tischsystem Maschinen für Chromo- Bnnt- und Cartonpapier, Spielkarten, Durchschreib-, Lichtpaus- und photograph. 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