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2034 PAPIER-ZEITUNG Papierstoffmarkt London, 10. Juli 1903 Holzschliff. Der Markt ist infolge der in England vorhandenen grossen Vorräte von Holzschliff sehr ruhig, und den skandinavischen Schleiferei Besitzern gelingt es deshalb nicht, eine Preissteigerung herbeizuführen. Zellstoff. Der Markt ist still und die Preise infolge Ueber- erzeugung gedrückt. Die Preise für i ton = 1018 kg cif London sind: etwa etwa Lstr. M. Pf. Lstr. M. Pf. Sulfitstoff, ungebl. I. Sorte . 7. 5. 0. 147. 10 bis 7. 10. 0. 152. 10 , , II. , . 7. 0 0. 142 10 , gebleicht .... 10. 01 0. 208. — , 10. 10 0. 213. 15 Natronstoff, ungebleicht . 6. 10. 0. 181. 80 » 6, 15. 0. 187. 10 Fichtenholzschliff, trocken,weiss, für sofortige Lieferung . 8 15. 0. 75 90 » 4. 0. 0. 81. 20 „ näch«jährige „ „ 4. 0 0. 81. 20 » 4. 2. 6. 83. 70 , feucht, sof. » 1. 17 0. 87. 20 „ nächstj. „ , » 2. 0. 0. 40. 60 (1 Lstr — 20 M. 80 Pf.) Kristiania, 11. Juli 1903 Holzschliff. Die Marktlage ist unverändert. Käufer sowohl wie Verkäufer verhalten sich abwartend, und nur durch Entgegen kommen von beiden Seiten kommen einige Geschäfte zustande. Gebrüder ^acßsenberg Gesellschaft m. b. H. [140204 gegründet 1844^ Rosslau CI. &. ca - 1000 Arbeiter liefern als Specialität Rotirende Kocher bereits über 300 ausgef. Häcksel- und Lumpenschneider Leimkocher etc. Dampfmaschinen und Dampfkessel jeder Construc- tion und Grösse. Speziell vertlcale schnelllaufende Dampfmaschinen. Anfragende belieben »ich auf dieses Inserat zu beziehen. Spezial-Marke für Schreibmaschinen-Zubehör Farbbänder Farben für sämtliche Systeme Koblenpapiere in allen Farben für sämtliche Systeme Wachspapier f. Mimeograph- Cyclostyle, für Hand- und Maschinenschrift Farben für Mimeograph- Cyclostyle [146619 Seidengazen, Uervielfltigungs-Hvvarate, Gummikovirblätter Engros Gustav Vetter, Barmen Export Körner Gummi la Qualität — Preiswert Otto Kutzner, Chemische Fabrik für Klebstoff und Appreturmittel [148826 BERLIN O, Alexanderstr. 22 Briefkasten Anonyme Fragen bleiben unberücksichtigt Antwort erfolgt ohne Gewähr. Kostenfrei nur wenn Abdruck ohne Namen gestattet Weisse Farbe für Walzendruck Zu Frage 4484 in Nr. 54. Kremser- oder Bleiweiss darf zum Be drucken von Papier nicht verwendet werden, sofern solches zu Düten oder ähnlichen Zwecken Verwendung findet. Bleiweiss ist giftig, und der Verfertiger käme in Widerstreit mit dem Gesetz. Papier-Verarbeiter Nachbildung von Ansichtspostkarten 4498. Frage: Im Mai 1902 kaufte ich von einer Kunstanstalt durch ihren Vertreter 180 000 Postkarten in Dreifarbendruck mit der Bestimmung, dass die Originale mit allen Reproduktionsrechten mein ausschliessliches Eigentum sein sollten. Am Tage nach dem Kaufe bestätigte ich der Kunstanstalt den Abschluss genau in dieser Form, was unwidersprochen blieb; allerdings enthielt das Bestätigungs schreiben der Kunstanstalt, welches sich mit dem meinigen kreuzte, den Passus »Die Originale gehen in Ihren Besitz über«. Ich hielt einen Zweifel über das Beabsichtigte für ausgeschlossen und kam nicht auf diese Angelegenheit zurück, da meine Vorschrift vollkommen klar war. Am 1. August wurden die Karten geliefert und am 81. August bezahlt. Vor einiger Zeit hat die Kunstanstalt mittels der für mich hergestellten Klischees Postkarten angefertigt und in den Handel gebracht. Der Käufer dieser Postkarten bietet diese meiner ausländischen Kundschaft zu einem Preise an, der ungefähr die Hälfte meines Einkaufspreises darstellt. Ich habe von den s. Zt. bezogenen Karten noch etwa ein Drittel liegen und kann diese Karten nicht mehr anbieten. Kann ich folgende Ansprüche an die Kunst anstalt stellen: 1. Ersatz des Einkaufspreises der noch in meinem Besitz be findlichen Karten. 2. Ersatz für den entgangenen Gewinn auf dieses Quantum Karten. 3. Entschädigung für etwaige Ersatzansprüche meiner Kunden. Ich bin der Ansicht, dass eich die Firma auch strafrechtlich ver gangen hat. Antwort: Nach obiger Darstellung hat Fragesteller das alleinige Nachbildungsrecht der Ansichtskarten erworben, und seine Ansprüche unter 1 und 2 erscheinen berechtigt. Ob auch der Anspruch unter 3 zutrifft, hängt von den jeweiligen Um ständen ab. Strafrechtlich hat sich anscheinend die Kunst verlagsanstalt nicht vergangen, aber sie erscheint schaden- ersatzpflichtig, weil sie den Vertrag gebrochen hat, ferner nach § 826 des BGB.: »Wer in einer gegen die guten Sitten ver stossenden Weise einem Andern vorsätzlich Schaden zufügt, ist dem Andern zum Ersatz des Schadens verpflichtet,« Kartoffel-Kleister 4499. Frage: Welchen Stoff muss man Kartoffel-Kleister zusetzen, um zu verhindern, dass er im Sommer bei der Hitze so schnell umgeht? Antwort: In früheren Jahrgängen brachten wir hierüber Vorschriften, zuletzt in Nr. 61 der Papier-Zeitung von 1901 Seite 2300. Zusatz von ein wenig Karbolsäure, Formaldehyd oder 10 pCt. Kochsalz verhindert das Sauerwerden des K'e’sters. Einschlagpapier 4500. Frage: Ich sende Ihren hiermit 4 Muster Einschlagpapier u. zwar je ein Muster Rot und Violett von Anfertigungen aus 1902 und 1903. Ist nach Ihrer Ansicht die Zurückweisung der Anfertigungen von 1903 gerechtfertigt? Die Farben, welche gut getroffen sind, werden nicht bemängelt, nur die Festigkeit. Die Stoffzusammen- Setzung der Papiere von 1908 iat dieselbe wie diejenige von 1902. Ich finde keinen Unterschied in der Festigkeit dieser Papiere, nur ist das rote von 1903 etwas weicher. Worauf beruht dieser kleine Unterschied? Ich denke, dass der Stoff nicht so schmierig gemahlen wurde als der von 1902. Welche Vergütung würden Sie gegebenen falls mir anraten, um etwaige Unterschiede auszugleichen 1 Antwort: Das blaue Papier aus 1903 erscheint uns ebenso fest wie das aus 1902, jedenfalls liegen etwaige Unterschiede innerhalb der zulässigen Grenzen. Dagegen ist das braune Papier aus 1903 weicher und weniger fest als dasjenige aus 1902. Zu seiner Herstellung wurden anscheinend weniger feste Stoffe benutzt. Das Papier aus 19G2 scheint überwiegend aus Sulfitzellstof zu bestehen und das aus 1903 scheint viel Jute zu enthalten. Unterschiede in der Mahlung können gleichfalls am Festigkeits-Unterschiede schuld sein, in der Hauptsache dürfte aber die Stoffmischung die Schuld tragen. Da gleiche Eintragung vorgeschrieben war, so wurde entweder diese Vor schrift von der Bedienungsmannschaft nicht befolgt, oder die eingetragenen Stoffe hatten wohl gleiche Bezeichnung aber nicht gleiche Beschaffenheit. Wir schätzen den Minderwert des braunen Papiers aus 1903 auf 10 pCt. des Preises.
