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's Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal M. 1LK durch die Post Mk 1.82 frei m's Haus. nehmen außer der Expedition auck die Au-träger auf MM M^ M, MM M^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen» Expeditionen solche zu Qriginalpreisen. Hohenftein Grustthal, Merlungmitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Hornsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchnrsdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, UrsMng, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Mr das Königliche Amtsgericht und de« Ktadtrath z« Hoheustetn-Ernstthal. Grgcrn crllev Goineinöe-Verwcrltungen öev uirrlregerröerr Ovtschcrfterr. Nr. 297. Sonnabend, den 21. Dezember 1901. 51. Jahrgang. Anmeldung der schulpflichtigen Kinder in der 2. Bezirksschule. Die Anmeldung der schulpflichtigen Kinder, d. i. derjenigen, die bis zum 30. Juni 1902 das 6. Lebensjahr erreichen, hat am 2. und 3. Januar von 2—4 Uhr zu erfolgen, und zwar die der Knabe« Donnerstag, die der Mädchen Freitag. Borzulegen ist für alle der Impfschein, für auswärts Geborene außerdem die Geburtsurkunde mit Taufbescheinigung. Das anzumeldende Kind ist mitzubringen. Hohenstein-Ernstthal, den 20. Dezember 1901. Dir. Patzig. Schulanmeldung in Gersdorf. Die Anmeldung der Ostern 1902 schulpflichtigen Kinder, also der 1. Juli 1895 bis 31. März 1896 Geborenen, ist für die Untergersdorfer Knaben (bis mit Hofgraben) den 7., Mädchen den 9. Januar; für die Obergersdorfer Knaben den 13., Mädchen den 14. Januar 2—4 Uhr im Zeichensaale (neuer Flügel, 1 Treppe) nur durch Erwachsene zu bewirken. Er können auch solche Kinder angemeldet werden, die bis 30. Juli 1896 geboren sind, wen» sie die erforderliche Reise haben. Beizubringen: Impfscheine für alle, standesamtliche Geburtsurkunde mit Taufvermerk für die auswärts Geborenen; 20 Pf. in die Schulkasse. — Hausnummer!! — Gersdorf, den 16. Dezember 1901. Die Schuldirektion Pfeifer. Konkurswaaren - Ausverkauf. Die zur Paul Gustav Ebersbach'schen Konkursmasse gehörigen Waaren Kaffee, Thee, Nudeln, Reis, Graupen, Rosinen, Margarine, Couserve«, Tabak, Cigarren, Cigaretten, Lichter, Kohlenan zünder re. re. werden von heute ab zu niedrigen Preisen ausverkauft. Hohenstein-Ernstthal, den 20. Dezember 1901. Der Konkursverwalter. Ein kräftiger und nüchterner Arbeiter, welcher später als Feuerwanu angelernt und eingestellt werden soll, wird sofort gesucht. Gcrscrnstcrlt. Bom Landtage. Dresden, 20. Dezember 1901. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde zunächst in die Schlußberathung über Titel 22, 23 und 24 des außerordentlichen Staatshaus- haltsetatS eingetreten. Auf Antrag der Finanzdepu- tation 8 bewilligte man bei Tit. 22 für Ver mehrung der Lokomotiven und Tender 1239 500 Mk., bei Tit. 23 für Vermehrung der Personenwagen 1 050 000 Mk. und bei Tit. 24 sür Erbauung von Heizhausständen für Lokomotiven 129 000 Mk. Abg. Behrens brachte hierbei seine Besriedigung darüber zum Ausdruck, daß, trotzdem ein dringliches Bedürf- niß nicht vorliege, die Regierung die Forderungen verlangt habe. Es werde dadurch unserer Industrie Beschäftigung in der gegenwärtigen schweren Krisis geboten und auch den Arbeitern Verdienst gewährt. Der Abgeordnete sprach ferner für eine Verminderung der Personenwagen 1. Klasse. Abg. Schieck-Franken berg sprach speziell zu Tit. 23 und führte aus, er habe gehört, daß sich die ErstehungSkosten für Personen- wagen gegenwärtig um 10—i2>/z Proz. billiger stellren, als in der Regierungsvorlage angenommen sei. Er glaube im Sinne des Hause« zu sprechen, wenn er der Regierung den Wunsch nahe lege, daß sich die 1050 000 Mk. zu dem angegebenen Zwecke voll verwende und dafür eine größere Zahl von Personenwagen anschaffe. — Alsdann bewilligte die Kammer, ebenfalls einstimmig, auf Vorschlag der vor gedachten Deputatton die unter Tit. 29 des außer ordentlichen KtatS eingestellten 325 000 Mk. als zweite und letzte Rate zur Vergrößerung des Betriebs- elektrizitätswerkeS Dresden-Friedrichstadt. Mit dem Wunsche eines gesegneten fröhlichen Weihnachtsfestes und eines glücklichen neuen Jahres schloß der Präsident die Sitzung. Der Krieg um Transvaal. Die Friedensverhandlungen. Aus Lon- don wird gedrahtet, in dorngen sogen. Pro-Buren- Kreisen seien Nachrichten eingetroffen, die angeblich zuverlässiig eine Einstellung der Feindseligkeiten für !die Weihnachtstage erwarten ließen. Wahrscheinlich handle es sich dabei lediglich um die bekannte religiöse Auffassung der Buren, daß an Sonntagen und hohen F-sttagen nicht gekämpft weiden dürfe, welcher Kit chener in eigenem Interesse Rechnung getragen haben mag. Englischerseits werde darin aber ein Anzeichen zu Gunsten eines möglichen wirklichen Waffenstill, standes gesehen, welcher weiteren Verhandlungen die Wege ebnen solle. Eine Bestätigung dieser Auffassung sähe man in der Meldung, d^ß die Berathungcn der Burenführer unter Botha, welche angeblich resultatlos ve> laufen sein sollen, weil Botha jede Unterhandlung ablehne, thatsächlich nur auf 8 Tige vertagt worden seien. — W r geben diese englische Auffassung mit allem Vorbehalt wieder. (5) 3434 (8) 14618(110) 23852(107) 23774 (96) Kinder: 902 28 6046 17060 16. bis 30. Novbr. 2471 59 1023 23 5930 10951 3909 58 3781 58 14609 (18) (46) (2) (0) (73) (ch (0) (41 (42) (1) (0) 1. bts 15. N»vbr. Natal Kapkolonte Oranjefreistaat Natal Kapkolonte Oranjefreistaat Transvaal 1. bis 15. 16.bi»31. Oktbr. Oktbr. Männer: 711 (0) 915 (0) 23 (0) 27 (0) 5944 (31) 5903 (27) 10528 (37) 10664 (56) Frauen: (0) 59 (0) 14340 (60) 14471 (73 2I97I (88) 21967(133) Philadelphia, 18. Dezbr. Die hiesige Ver einigung der Burenfreunde hat dem holländischen Konsul in Kapstadt 1000 Dollars für die in den Konzentrationslagern Untergebrachten telegraphisch überwiesen. Die Vereinigung beabsichtigt, auch Liebes- gaben für dieselben per Schiff zu senden, wird jedoch vorher an" den Präsidenten Roosevelt die Anfrage richten, ob das Schiff unter amerikanischer Flagge fahren und auf den Schutz der amerikanischen Regier ung rechnen könne. (Zu dem neuesten Blaubuch über die Konzen trationslager.) Die Köln. Ztz. gicbt zur Ergänzung dieses neueste., Blaubuches folgende Tabelle über die Sterblichkeit in den Konzentrationslagern, in der die Zahlen der Gestorbenen in Klammern der Zahl der Anwesenden beigefügt sind: Natal 3570 (22) 4763 (40) 5132 (36) 5248 (35) Kapkolonte 197 (0) 197 (0) 197 (0) 197 (0) Oranjefreistaat 25170(553) 24929(777) 24709(519) 24418(570) Transvaal 26158(553) 25387(639) 28120(593) 27820(518) Schon diese Zahlen, die schwerlich die ganze Summe des Jammers und Elends zum Ausdruck bringen, be- deuten eine himmelschreiende Anklage gegen das „hu mane" England. Lourrnzo Marques, 19. Dezember. Heute wurde hier von einem Vertreter des britischen Ober kommissars und dem portugiesischen Generalgouverneur von Mozambique ein Abkommen unterzeichnet, welches für die Wiedereröffnung der Delagoabahnlinie für den allgemeinen Verkehr zu den Sätzen bestimmt, die vor dem Kriege in Geltung waren, und die Einfuhr von Eingeborenen aus dem portugiesischen Gebiete zum Zwecke der Minenarbeit gestattet. Das Ab- kommen tritt sofort in Kraft. Johannesburg, 19. Dezb. Am 23. Rsv. waren die Burghers Werncck und Meyer wegen des Versuches, in Flüchtlingslagern untergebrachte Buren zum Bruch des Neutralitätseides zu verleiten, der eine zum Tode, der andere zu lebenslänglicher Straf- arbeit verurtheilt wurden. Gestern und heute wur den nun gegen zwei andere Männer, mit Namen Jahn und Kock, wegen Theilnahme an dieser Ver schwörung verhandelt; sie wurden schuldig befunden. Die Todesurtheile wurden an Lord Kitchener zur Bestätigung übersandt. In Russisch-Polen kauften in den letzten Wochen, wie aus Warschau gemeldet wird, Pferdehändler 15,000 Pferde für die englische Armee in Südafrika an. Das Ministerium der Lrndwirthschaft gestattete die Ausfuhr der Pferde. Dies ist bereits, wie der „Franks. Ztg." aus Petersburg berichtet wird, die zweite Partie. Die erste bestand aus 6000 Pferden. Sächsisches. Hoheusteiv-Erustthal, 20. Dezember 1901. Sv h-'luagen von allgrmeinrm Jmereste werden d inkder ext- gegengenommen «xd eventl. honorier. — In hergebrachter schöner Weise verlief gestern Nachmittag die Weihnachtsbescheerung im Schubertstist. Auch hier ging der Bescheerung angesichts des strahlenden Christbaumes eine Feier voraus, die Ge sänge der Kinder, eine Ansprache des Herrn Pfarrer Albrecht, sowie das von einer Stiststante vorgenommene Examen der Kinder über das Weihnachts-Evangelium in sich schloß. Dann wurden die Kleinen an ihre Plätze geführt. Wohl für 72 Kinder hatte der Weih- nachtstisch gedeckt werden können. — Die Knaben er hielten Flinten, die Mädchen schön gekleidete Puppen, jedes Kind aber einen Christstollen. Es dauerte ziem- lich lange, ehe sich nach Vertheilung der Gaben die kleine schmatzende Menge verlief. — Zu* Lage der sächsischen Wirk- Waaren-Jndustrie berichtet man der von Theodor Martin herausgegebenen „Leipziger Monatschrift für Textil - Industrie" aus Chemnitz: Strumpfwaaren. Eine Steigerung der Baumwollpreise hat stets eine gewisse Anregung für das Waarengeschäft im Gefolge, wenn nicht eine zu wilde Spekulationshausse vorliegt, vor der jeder weiß, daß sie nicht lange anhält. Da nun aber in letzter Zeit mit dem Bestellen überhaupt nicht gezögert worden ist, so ist auch die gegenwärtige Preissteigerung nickt von so großer direkter Wirkung gewesen, wie rS sonst wohl der Fall wäre. Immer hin ist damit die erfreuliche Grundlage für eine glatte Abwickelung dec Frühjahrsordres gegeben, denn es gefällt dem Käufer viel besser abzunehmen, wenn die Tagespreise höher sind wie umgekehrt. Das Weih nachtsgeschäft will freilich weder hier im Jnlande, noch im Auslande die erwünschte und gewohnte Lebhaftig- keit annehmen, und die Klagen über mangelnde Kauf lust und schlechten Eingang der Außenstände hört man überall. Handschuhe sind im Allgemeinen gut gefragt, leiden aber auch unter der allgemeinen Geschäftsflaue und wenn der Winter nicht bald energisch einsetzt, so werden wohl große Bestände übrig bleiben, die auf das nächstjährige Geschäft ungünstig einwirken. Trikotagen haben sich etwas erholt, könnten aber besser gehen. Es fehlen die großen Ordres und die Nach bestellungen vom Kontinentalgeschäft sind nur mäßig. — In letzter Zeit sind in hiesiger Gegend Mieder zwei Gasthöfe in andere Hände gelangt. Der Gasthof zum Deutschen Kaiser im nahen Oberlung witz hat den Besitzer gewechselt; der seitherige In haber Herr Barth hat den Gasthof verkauft und ist nach Chemnitz verzogen. Sodann hat Herr Neubauer aus Hohenstein-Ernstthal den bisher Ocserschen Gast hof in Rüsdorf erworben. — Kuhschnappel. Am Sonntag soll unter Leitung des Herrn Lehrer Pfau von den Kindern der hiesigen Schule das „Christspiel" des Herrn Pfarrer Steiniger in Lößnitz zur Aufführung gebracht werden. — Crimmitschau, 18. Dez. Nachdem vor mehreren Wochen die Stadtverordneten-Wahlen zu Gunsten der 7 aufgestellten sozialdemokratischen Kandidaten verliefen, wurde von der Mehrheit des Kollegiums ein Antrag auf schleunige Abänderung des bestehenden Wahlgesetzes für die Stadtverordneten- Wahlen eingebracht. Ein dementsprechendes Regulativ wurde alsbald ausgearbeitet und lag bereits am Mittwoch den Stadtverordneten zum Beschluß vor: Nach dem neuen Regulativ ist die Eintheilung folgende. Die 1. Abtheilung mit einem Einkommen bis zu 1400 Mark pro Jahr wählt 6 unansässige Stadt verordnete; die 2. Abtheilung mit Einkommen von 1400 bis 8000 Mark soll 9 ansässige und 3 unan sässige Stadtverordnete und die 3. Abtheilung mit Einkommen von über 8000 Mark soll 9 Stadt verordnete, von denen mindeftms 6 Ansässige sein müssen, wählen. In der Abtheilung 1 werden dem nach ca. 1600 Bürger 6 Stadtverordnete, die Ab theilung 2 mit ca. 800 Bürgern hätte 12 und die ca. 200 der reichsten Bürger in Abtheilung 3 hätten 9 Stadtverordnete zu wählen. Die Ergänzungswahlen finden anstatt wie früher alljährlich nur noch alle 2 Jahre statt. Die sozialdemokratische Partei hat sich gegen diese Wahlrechtsschmälerung mit Händen und Füßen gesträubt und zahlreiche Abänderungsanträge zu den einzelnen Paragraphen, sowie auch einen Vor lesungs-Antrag bis zur nächsten Sitzung eingebracht, welche jedoch sammt und sonders von der Majorität abgelehnt wurden. Ehe zur Abstimmung verschritten wurde, verlas der Vorsitzende noch eine Protest- Resolution des Arbeiter-Bertreters gegen die Ver schlechterung des destchenden Wahlrechts. Die sodann vorgenommene Abstimmung ergab eine Mehrheit von 12 Stimmen für und eine Minorität von 5 Stimmen gegen Abänderung des Wahlrechtsgesetzes, das bereit- Ende 1902 in Kraft tritt. — Werdau, 19. Dez. Kurz vor Weihnachten fängt es hier wieder zu kriseln an. Schon seil einiger Zeit war hier das Gerücht im Umlauf, daß eine hie sige Maschinenfabrik Pleite gehen wild. Heute ist nun über die Maschinenfabrik Georg Edmund Fränzel daS Konkursverfahren eröffnet worden. Dadurch wird wieder eine Anzahl Arbeiter zu feiern gezwungen. — Auch über das Vermögen des Schneidemühlcnbesitzers Hermann Hugo W.'tzel ist der Concurs eröffnet worden. Hier wurden ebenfalls einige Arbeiter beschäftigt. — Meerane, 19. Dez. Der vor Kurzem von den Stadtverordneten zum zweiten besoldeten Stadt- rath gewählte Gemeindevorstand Zimmermann hat die auf ihn gefallene Wahl abgelehnt, da der Rath auf seine Bedingungen, die er geltend gemacht hat, nicht eingeht. Es wird deshalb demnächst eine Neuwahl erfolgen. — Die Verwaltung der Postcassirerstelle beim hiesigen Postamt ist dem OberpostdirektionS- sekretär Büchner aus Chemnitz übertragen worden. Der bisherige Cassirer, Herr Kretzschmar, geht am 1. Januar als Postdircktor nach Schneeberg. — Meerane. Ueber den wegen der Verlän gerung der Arbeitszeit hier eingetretenen Streik in der Weberei der Firma Focke K Baum meldet die Meer. Zig., daß es durch Vermittelung des Stadtrathes zu einem Vergleich gekommen war, dahingehend: „1. Die verlängerte Arbeitszeit soll vorläufig nur bis zum 31. Januar 1902 aufrecht erhalten werden; 2. die Frauen sollen nur bis 6 Uhr abends beschäftigt wer den; 3. die Ordnungsstrafe (25 Pf. Abzug für un erlaubtes Weggehen von der Arbeit) soll erlassen werden." Die Vertreter der Arbeiter nahmen für ihre Person die von Herrn Baum gemachten Vorschläge an, gleichwohl ist es aber zur Wiederaufnahme der Arbeit nicht gekommen. — (Dresdner Kreditanstalt in Liquidation.) Zur außerordentlichen Generalversammlung dieses Institut-, welche auf den 28. d. Mts. nach Dresden einberufen ist, wird seitens der jetzigen Direktion Bericht und definitive Liquidationsbilanz herausgegeben, woraus zu entnehmen ist, daß sich der Verlust per 12 J ili d. I. auf 17,542249 Mk. beläuft. Zum Hanpttyeil ein. fällt dieser Verlust auf Enlw.rthung der Debitoren