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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190112212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19011221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19011221
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-21
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.12.1901
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bei welche« vo« 22,236,771 Ml. Rominalfumme allein 10,171,108 Mk. Minderbewerthung abzubuchen waren. ES verbleiben nur noch 2,457,750 Mk. Ueberschuß. Die Kreditanstalt besaß theilS als Eigenthümerin, theilS Pfandgläubigerin in hohen Nominalbeträgen die Schuldverschreibungen und Aktien der durch sie in Nothstand gerathenen Unternehmungen. Um diese Be stände durch Konkurseröffnung oder Liquidation nicht arg entwerthen zu lasten, mußten dieselben sehr niedrig fortgegeben werden, oder man mußte behufs Sanirung noch Zuzahlung leisten. DaS Gebühren der vormaligen Verwaltung, welche namentlich den zahlreichen Gründ- ungen der Kummerwerke große Kredite eingeräumt und Bürgschaften für diese übernommen hatte ohne andere Sicherheit als Aktien-Unterlage, rächte sich jetzt schwer, denn mit der Gefährdung der Gründungen wurden natürlich auch deren Sicherheiten mehr oder minder hinfällig. Die leichtsinnige Kreditgewährung der früheren Verwaltung soll die Handhabe zu Regreß- ansprüchen bieten. Dem Berichte ist weiter zu ent nehmen, daß bereits vor Eintritt der Liquidation und sofort nach dem Rücktritt der Herren Kommerzienrath Horn und Bürgermeister a. D. Klötzer diesen und Herrn Generalkonsul v. Rosencrantz gegenüber die er forderlichen Schritte gethan worden waren, um die der Bank an die Genannten zustehenden Ansprüche aus ihren Konto-Korrenten und ihren Konsortial betheiligungen zu sichern. Diese Maßnahmen haben den Erfolg gehabt, daß gegenüber dem damals im Auslande aufhältlichen Herrn Kommerzienrath Horn im Arrestwege dessen gesammter im Jnlande befind licher Mobiliar- und Jmmobilienbesitz, sowie die als Aufsichtsrath einer Anzahl von Aktiengesellschaften ihm zustehenden Tantiömeansprüche beschlagnahmt worden sind. Da Herr Horn die Forderungen der Bank be streitet, so machte sich die Beschreitung des Klageweges gegen ihn nothwendig; der Prozeß ist noch anhängig. Mit Herrn Bürgermeister Klötzer ist nach Eintritt der Liquidation ein Vergleich zu Stande gekommen, auf Grund dessen er eine seinen eingehend geprüften Verhältnissen entsprechende Baarsumme gezahlt und die ihm an verschiedenen Aktiengesellschaften zustehen- ven Tantiömeansprüche an die Kreditanstalt abgetreten Hat. Nicht minder hat mit Herrn Generalkonsul von Rosencrantz ein Vergleich stattgefunden. Herr v. Rosen crantz hat Mitte Juni d. I. an seinem Gute Schön bach in Böhmen eine SicherungShypothek in Höhe von 260,000 Mk., im Range hinter 39,000 st. feste Hypo theken, eingeräumt und gleichfalls die ihm an andere Aktiengesellschaften zustehenden Tanti^meansprüche sämt lich abgetreten. Ueberdies hastet daS ihm gehörige, bei der Kreditanstalt liegende, nicht unbeträchtliche Effektendepot. Der Vergleich muß als ein günstiger bezeichnet werden, weil durch denselben das gesammte bis jetzt zu ermitteln gewesene Vermögen des Herrn v. Rosencrantz für die Ansprüche der Kreditanstalt ge- sichert wurde. Im Uebrigen kamen bisher und kom men auch künftig noch bis zur vollständigen Abstoß ung aller Passiven für die Erledigung der gestellten Ausgabe zwei schwer zu vereinigende Gesichtspunkte in Betracht, welche nie außer Acht gelassen werden dürfen: die NochwendigK it möglichst schneller Beichaff- ung großer Boarmittel einerseits und andererseits die möglichst vortheilhafte Verwerthung der Aktivenbestände behufs Erzielung einer möglichst hohen Liquidations- quote für die Aktionäre. — Leipzig, 19. Dez. Eine Verzweiflungsthat wurde in dem Hause Moltkestraße 43 verübt: dort hat in ihrer im ersten Obergeschoß gelegenen Wohnung die Bucbbaltkrsehefrau Bogel sich und ihre drei Knaben m Alter bon 12, 8 und 4 Jahren durch Gas erstickt. Heute Abend wurde die Thür zur Wohnung der Frau V., da sich intensiver Gasgeruch im Hause bemerkbar machte, gewaltsam geöffnet, und da fand man die Entseelten im Bette liegend; seit Dienstag war die Frau nicht gesehen worden. Ihr Ehemann ist ebenfalls seit mehreren Tagen verschwunden, er hatte brieflich die Absicht kundgegeben, sich das Leben zu nehmen, und zwar, da ihn schwere Sorgen be- drückten. DaS Verschwinden des Mannes ist ohne Zweif-l die Ursache zu der entsetzlichen That gewesen. Auch Frau B. hat einen Brief hinterlassen, in dem sie u. a. bittet, den bereits gebackenen Weihnachtskuchen an Arme zu vcrtheilen. — Halle a. L., 19. Dezember. (Großfeuer). Heute Morgen kurz vor 5 Uhr brach auf dem Grund stück deS Postamts 4 in der Gaststraße, in dessen Hintergebäuden die große Stärkefabrik von Drucklauff betrieben wird, ein verheerendes Feuer aus. Der Wehr gelang es nach langer angestrengter Arbeit, daS Postamt selbst zu schützen. Die Fabrik jedoch war nicht zu retten und ging in Flammen auf. Vom Winde begünstigt, sprang das Feuer auch nach der hinter der Brandstätte gelegenen Laurentiusstraße über und richtete dort ebenfalls an einigen Häusern Schaden an. * Zu der bereits gemeldeten Blutthat in Goldvach, Kreis Glatz, berichtet noch ein Tele- gramm, daß der irrsinnige GlaSschleiser Viecenz seinen drei jüngeren Halbgeschwistern mit einem Beil die Köpfe abschlug und die Körper zu unsörmlichev Massen zerhackte. Der Tobende konnte nur mit großer Mühe überwältigt und ins Gefängniß ge- bracht werde». Neueste Nachricht««. Breslau, 19. Dezbr. Die fiskalischen Gruben „König" und „Königin Luise" haben vom 1. Januar ab den Kokskohlenpreis um 1 Mark die Tonne (von 7,50 auf 6,50 Mark) ermäßigt. Esse«, 20. Dez. Der Beirath des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats beschloß in seiner gestrigen Sitzung eine 20 prozentige Förder-Einschränkung. Wien, 20. Dez. Die Schriftsetzersfrau Mora- witzcy hat Nachts in einem Anfall von Geistesstörung ihre drei Kinder von 1—4 Jahren aus ihrer im 3. Stockwerke gelegenen Wohnung auf die Straße ge- worfen und ist dann selbst nachgesprungen. Zwei Kin der sind todt, das dritte liegt im Sterben, die Frau selbst ist anscheinend weniger verletzt. St. Etienne, 19. Dezember. Mehrere aus ständige Bandweber veranstalteten auch gestern Abend lärmende Straßenkundgebungen und zertrümmerten in verschiedenen Fabriken die Fensterscheiben. Mehrere Fabrikanten erklärten nunmehr dem Polizeikommissar, daß sie dergleichen Ausschreitungen mit der Waffe in der Hand verhindern würden. Agram, 20. Dezember. Die Erdstöße dauern fort; in den letzten 24 Stunden wurden deren fünf be obachtet Telegramme vom Molff'scheu Korea«. Meerane, 20. Dez. Infolge des in der mechanischen Weberei von Focke u. Baum ausge- gebrochenen Streiks fand gestern Abenv eine Ver- sammlung der Fabrikanten statt, in welcher, wie das „Meeraner Tageblatt" berichtet, folgende Resolution angenommen wurde: Die vereinigten Webereien von Meerane beschließen, von Freitag den 20. Dezember ab bis auf Weiteres mit Vesperpause bis 7 Uhr Abends zu arbeiten. Sollte in irgend einer Weberei diese Arbeitszeit seitens der Arbeiter nicht eingehalten werden, dann bleiben von Sonnabend den 21. Dezember früh ab sämmtliche Webereien für alle Akkordarbeit geschlossen. Wolverhampton, 20. Dez. Asquith führte in einer Rede, welche er gestern hier hielt, aus, Rose- beryS Rückkehr zur Front des politischen Kampfes, um der Parteiführung in der augenblicklichen schwierigen Lage der Nation Rath zu ertheilen, sei für alle Libe ralen etwas höchst Erfreuliches. Er, Asquith, stimme Roseberys Politik, welche zugleich kritisch und aufoauend sei, unumwunden zu. Diese Politik sei eine präcise und ausführbare; sie verletze keinen Grundsatz, den jeder Liberale hoch halten müsse. Sie entspreche den Forderungen des nationalen Interesses und der na tionalen Ehre. WaS den Krieg anbetreffe, so müsse der Frieden ein ehrenvoller, andererseits für die Be siegten nicht demüthigend sein. Die Bedingungen müßten dem Preise angemessen sein, welchen dos Reich für den Frieden zu zahlen hätte. Der Friede müsse ein dauernder sein. Daher müsse für Bürgschaft gegen die Wiederkehr der früheren Gefahr gesorgt werden. Zugleich sollte man bestrebt sein, die bitteren Erinner ungen auszulöschen und den Grundstein zu einem langsam, aber sicher erstehenden Gebäude freier, sich selbst verwaltender Gemeinwesen zu legen. Während man daher bereit sein sollte, aus alle billigen Friedensvorschläge zu hören, müsse man in zwischen den Krieg kräftig fortsetzen. Was in Kanada geihan worden sei, um die feindselige Bevölkerung zu einer glühend loyalen zu machen, könne auch in Süd asrika gethan werden. Er, Redner, sei dafür, daß >en Afrikandern schon bei der provisorischen Verwal tung, wie sie bereits jetzt in Johannesburg und Prä- toria eingesetzt werden könnte, eine Betheiligung ein geräumt würde. Milner verdiene volles Vertrauen. Würde man eine schwankende Haltung beobachten, so würde das ein Zeichen der Schwäche sein, und die schließliche Regelung der südafrikanischen Frage würde nur verzögert werden, wenn man Milner aus der Arbeit Herausrisse, welche schon so dankeoSwerthe Erfolge gezeitigt habe. ES sei Pflicht der Opposition, dem Lande zu beweisen, daß für die gegenwärtige Regierung ein wichtigerer gangbarer Weg offen stehe. Am Schluß der Rede betonte ALquith die Rothwendigkeit innerer Reformen, für deren Durchführung allein die liberale Partei angemessen vorbereitet sei. London, 20. Dez. Bon RegieruugSseite wird erklärt, man irre sich sehr, wenn man glaube, daß die Regierung auf den Vorschlag Roseberys, mit Krüger in Friedensunterhandlungen einzutreten, eingehen werde. Die Regierung wolle überhaupt mit niemand unter- handeln und bestehe unbedingt auf der völligen Unter werfung der Buren. St. Etienne, 20. Dezbr. Bei dem vom Ge- nossenschastSausschusse veranstalteten Referendum spra chen 2272 Handweber sich sür die Wiederausnahme der Arbeit und 853 für den Ausstand aus. Tvausvaat« Brüssel, 19. Dez. „Petit bleu" berichtet aus dem Haag: An maßgebender Stelle werden alle Meldungen von augenblicklich im Gange befindlichen Friedensver- Handlungen dementirt. Krüger sei fest entschlossen, auf keiner anderen Basis als dec der Unabhängigkeit der Buren zu verhandeln. LSttVo«, 20. Dezember. Weitere 2000 Mann Aeomanry sollen laut Befehl sofort einberufen und im Lause des Januar und Februar nach Südafrika gesandt werden. Ein gestern Abend erlassener Armeebefehl ver fügt die Aufstellung von 6 weiteren Miliz-Bataillonen. Brüssel, 20 Dezember. Dr. Leyds erklärte in einer Unterredung, Rosebery'« Hinweis auf die Hinmordung Eingeborener durch Buren sei ungeheuerlich und abge schmackt. Ferner erklärte Dr. Leyds, daß kein Friedens unterhändler gepeitscht und getödtet wurde. Jeder, der als Friedensunterhändler von englischen Befehlshabern beglaubigt war, wurde freundlich behandelt. Morgendaal, der auf Befehl Dewets erschossen wurde, sei kein Friedens. Unterhändler gewesen. London, 20. Dezember. Wie die Morgenblätter aus Blumfontein vom 18. d. M. melden, ist dort für die Mine in Jagersfontein bestimmtes Material einge- troffcn. Die Mine wird dadurch in den Stand gesetzt, den Betrieb wiederaufzunehmen. — „Daily Mail" er fährt, die Ausdehnung des Kriegsrechts auf die Häfen der Kapkolonie habe dem Zuströmen europäischer Frei williger Einhalt gethan, welche in das Land kamen, um sich den im Felde stehenden Buren anzuschließen. — Der „Standard" meldet, außer der angeordneten Verstärkung von 1200 Mann sür das in Südafrika stehende Garde Bataillon würden wahrscheinlich noch weitere 1000 Mann 'ür einen späteren Abmarsch ausgewählt werden. Amsterdam, 20. Dezember. Das „Handels- bladei" giebt in einer längeren Ausführung den Rath, einen Waffenstillstand abzuschließen, um die dadurch ge wonnene Zeit zur Besprechung der ev. Friedensbedingungess zwischen England und den Buren zu benutzen Kirchliche Nachrichten Parochie St. Christo-hori zuHohensteiu-Erastthal Vom 14. bis 20. Dezember Getraut: Der Färbeieiarbeiter Karl Ernst Beierlein und Cäcilie Agnes verw. Müller. Getauft: Elsa Selma Minna, T. des Kaufmanns Max Röder, i uids Curt, S. des PoltzriwachtmcisterS Paul Guido Noack. Beg aben: Auguste Anna Schnerr, Ehefrau des Eisenhob lers Karl Oswald Schnerr, 34 I. 4 T. Am 4. Advent, Vormittag S Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über Phil. 4, 4—7. Herr Dtac. Günther. Ev.-luth. Jüogli«»Sverei« fällt aus. Ev.-luth. Jungfraucuveretn: Abends 6 Uhr Beschecrung. Wochenaml: Herr Pfarrer Albrecht. Bibeln und Reue Testamente sind aus dem Pfarramte zi haben; desgl. Btbellesezettel. Parochie St. TriaitatiS zu Hoyeustein-Srustthat Lom 14. bis 21. Dezember 1901. Getauft: Johanns Marie, T. des Tapezierer- Max Wol demar Fichtner. Marie 4. artha, T. des Kürschners Emil Paul Urban. Hedwig Marlha, T. d.s Schlossers Emil Robert Reu mann. Hubert Erich, S. deS Webers Karl Franz Matthes Richard Paul, S. de« Sch.ererS Otto Richard Schuller. Elsa Helene, T. deS Webers Joseph Jackwerih Begraben: Emil Karl, S. deS Webeis S eorg Martin Wild, 8 M. Ernst Georg, S. deS Strumpsw. Oskar Ernst Schil ling, 5 M. Strumpswirkermeister Gustav Hermann Eidner, Wittwer, 82 I. Christiane Wilhelmine ve w. Krank« o«b. Wendlrr, 83 I. 6 M Richard Paul, S. d«< Scheer«rs Ott» Richard Schaller, 18 T August Otto, S des Ziegeletbesttzer« Wilhelm August Krusekopf, SM. 10 T. — 1 unehel. L., 18 T. Am 4. Advent, de« 22. Dezember 1901, Vormittag s Uh: PredigtgotteSdtenst, Phil. 4, 4-7. Herr Httssgetstlicher Seidel Abend« '/,8 Uhr im Gemeindehaus. Wochenamt: Herr Pastor Schmidt. Boa Oberlungwitz. Betaust: (15. Dez.) Martin Fritz, S. des Fleischers Ernst Hermann Heidner. Marte Ella, T. de« StUcker» Hermann Bruno Müller. Clara Paula, T. des Strumpsw. Wendelin Fankhänel. — 9 unehel. K. Begraben 13.-20. Dez Maurer und Hausbes. Johann Heinrich Ernst MartiuS, Ehemann, 51 I. 8 T. Karoline Er nestine Degenhardt geb. Freytag, Ehefrau, 74 I. Färber Max Emil Deinhardt, ledig, 14 I. 8 M. 12 T. Ung-t. verstirb. T. deS Schlossermetsters Ernst Robert Petzold, 2 T. Karl, S. des Strumpsw. Paul Katzsch 12 T. — 1 unehel. K. Am 4. Adventssonntag den 22. Dezember, Vormittag 9 Uhr Predigtgottesdtenst. Herr Pastor Werner. Abends 8 Uhr Juugfraueuverei« in der Herberge. Wochenamt: Herr Pastor Werner. Montag, den 23. Dezember, keine Bibelstunde. Bo« Gersdorf. Vom 12. bis 18. Dezember. Getraut: Ernst Emtl Clauß, Nadelmacher in Oberlungwitz und Alma Lina Lenke hier. Getauft: Agnes Marlha, T. deS Bergarb. Ernst Clemens Schuster. Willy Paul, S. des Bergarb. Emil Paul Philipp. Frieda Martha, T deS B'erhändlers Paul Friedrich Berthold. Ernst Fritz S. deS Bergarb. Johann Friedrich Ernst Wolfram. Oskar Willy, S. des Bergarb. William Oskar Beckmann. Paul Erich, S. des Bergarb. Heinrich Frohwald Fischer. Fritz Erich, S. deS Bergarb. Johann Fisä er. Curt Albert, S des Berg arb. Ernst Hermann Möcke. Moritz Anton, S. des Bergarb. Moritz An on Stleubel. Milda Louise, T. des Friseurs Karl Franz Goepel. — 1 unehel. S. Begraben: Karl Friedrich Schulze, Briefträger, ein Ehe mann, SV I. 10 M. 11 T Karl August Lang, Bergarb., ein Ehemann, b9 I 9 M. .21 T. Johannes, S. des Bergarb. Karl August Eduard Burkert, 2 M. 1k T. Bor der heil. Taust ft T. des Barbiers Ernst Gustav Paul Fischer, 16 T. Fritz Hugo, S. des Zimmermanns Hugo Leander Röhner, S M. 1ö T. Fritz, S. IdeS Bergarb. Ernst LoutS Schulze, 1 M. 20 T. Paul Rudolf, S. des Bergarb. Anton Plechac, 6 M. 5 T. Am 4. Adventssonntag, den 22. Dezember, früh 9 Uhr Gottesdienst. Abschicdspredigt des Herrn Dia-, ckes. Lamm. Der Nachmittagsgottesdienft fällt aus. Ketu Jangfrauenverei«. Abends 7 Uhr Franeuvereiu im Gasthuf zum grünen Thal. Ausstellung der Wethnachtsgeschenke und Verthetlung an die Pflegerinnen. Bo« Grambach vnd Tirschheim. Am 4. Advent, 22. Dezember 1901 Vormittag 9 Uhr Gottesdienst. Einweisung des Herrn Kirchschullehrer ck-s. Hermann Seyfarth. Bou LangeuchurSdorf mit Kalte«. Am 4. Advent, den 22. Dezember 1901, s:üh /,9 Uhr Beichte. Vormittag 9 Uhr Predigt und heil. Abendmahl. Bo« BeruSdors. Am 4. Adventssonntag, den 2'. Dezember, Vormittag 9 Uhr Hauptgottesdtenst mit Predigt über Philipp. 4, 4—7. Bo« Laugenberg. Monate Oktober und November. Eetcuut: Der Tischler Karl Richa'.d Krebaum in Chemnitz und die Handschuhnäherin Linda Milda Vogel in Meinsdorf. Der Bahnarbeiter Paul Wolf und die Handschuhnäherin Anna Clara Härtig. Der Hausbes. und Strumpsw. Friedrich Her mann B eweger in Falken und die Handschuhnäherin Emma Selma Ullmann. Getauit: Johanna Elisabeth, T. des Fabrikaib Christian Moritz Linke. Emil Paul, S, des Hausbes. und Tischlers Friedrich Emil Petzold. Marie Martha, T. des Hausbes. und Waldarbe'iers Franz LinuS Tischmann. Gertrnd Ella, T. deS Mate ialtsien Christian Friedrich Grimm in Meinsdorf. Marlha Elsa, T. d s Gartenbesitzers Paul Otto Bogel in Meinsdo.s. Arthur Philipp, S. des Hausbes und Tischler- Wilhelm Theodor Steine t. Be raben: Der Strumpsw Kail Gottlob Oehme, 76 I Richard Karl, S. de- Maure gesellen Karl Hermann Fleck, 3 M. 2 T. Der Strumpsw Friedrich Ernst Hahn, 52 I. Die Handschuhnäherin Liuda Minna verw. Heinig geb. Bogel in M einsdorf, b6 I. Alsred Arthur, S. deS Kabrikarb Franz Otto Bogel, 3 M. Lina Clara T deS Hausbesitzers und Str> mpsw Ernst Bernhard Moosig 2 M. 14 T. Marie Jo- tanna, T. deS Hausbes. und Strumpsw. Friedrich Hermann Engelmann 2 M. Der GaitengmSbesitzer Ernst Theodor Pe ters. 55 I Bou Callenberg. Am 4. Adventssonntag den 22. Dezember, Vormittag 9 Uhr PredigtgotteSdieuft. Handel ««d Industrie. A-U-. Antwerpen, 19 Dezember Terminnottrungen. Contra t b La-Plata-Kammzug. December 4,1) Fies.. Januar 4,15 Februar 4,15 FrcS., März 4,20 Frcs., April 4 20 Frcs., Mat 4,20 Fres. Umsatz 150,000 l-e — Stimmung: Ruhig Um satz von greifbarer Waare: 44 B. Schweiswolle. LanmvoUr. Liverpool, 19 Dezember Umsatz: I0,»>. B., davon sür „Ludowika." Original-Roman von A. v. GerSdors 29. Korts. Nachdruck verboten. Am anderen Tage erhielt der arme Herr Holde- wacht in Matthäus Hinterftube eine lange kostspielige Depesche, die er zitternd seiner Tochter reichte. „Wie konntet Ihr mir daS anthun? Mich hier- herfchicken. Bin elend und krank. Hier alles tot. Ich bin unterwegs nach Berlin. In Verzweiflung Ellinor." 11. Kapitel. Weit draußen im Moabit und nicht gerade in der vornehmen Gegend dieses Stadttheils befand sich die Dienerfchule von Theodor Matthäus, wie daS weit sichtbare Schild an einem großen Zinshaufe ankündete, ziemlich weit von der Pferdebahn und sehr weit von einem Drofchkenplatz 1. Klasse. ES war ein recht wenig vornehmes Haus und nicht fehr fauber, mit einem großen Thorwege statt der HauSthür, der, gänzlich portierloS (nicht einmal ein stummer wahrte die DehorS), in eine große Durch- fahrt führte, in welcher es bedingungslos nach Nsecde ställen roch. Eine offene, grell« Gasflamme ohne jeden Schutz oder Zierrath leuchtete an diesem schmutzigen und naßkalten Dezemberabende nach der Treppe hin auf. Laut tönt der Schritt, denn sie ist teppichloS. Auf jedem Treppenabsatz ein großes Flurfenster, schauerliche Glasmalerei zeig nd. Im vierten Stock war gar nichts mehr von Ausschmückung. Im Hoch- parterre, das über einer Destillation lag, hing wieder ein Schild mit der Bemerkung: „Dienerschule von Theodor Matthäus. Bitte stark zu klingeln," und aus sehen zu der alt- passend aus. Die den Fenstern, wo und der Kanarien- Jetzt sind dunkle Thüröffnen gab es weiter nicht, und wenn der je- weilige Miether etwa Besuch erwartete, mußte er selbst öffnen, wcnn ts klingelte, da Matthäus und seine Tochter nur in den G.fchäsisstunden dah-im waren. In dem Vorderzimmer zur Linken stehen Groß ¬ mama HoldewachtS Möbel und modischen blumigen Tapete ganz weißen Mullgardinen hängen an auch die tausend Blumcntöpfchen Vogel ihren Platz wieder haben. Kattun-Vorhänge vor die Scheiben gezogen. Die Oelbilder an den Wänden gehören dem Wirth, sind nicht zahlreich und gestehen ohne Scheu, daß sie im Drei - Mark - Bazar gelaust sind. Der Teppich der Großmutter liegt unter dem Sopha, aber er ist nicht allzu groß, und die braunen, glänzenden Dielen sind ein etwas kalter Anblick, an den man sich erst ge- wöhnen muß, wenn man zeitlebens nur auf Pecser- Teppichen gewandelt ist. Ziergeräthe, Nippes, Kunst gegenstände sind gar nicht vertreten. Alles, waS irgend Geldwerth hatte, ist verkauft worden, um Schulden zu bezahlen. Klein« Leute waren nicht sehr geschädigt durch den Zusammenbruch des HauseS Holdewacht, und Große halten sich bescheiden müssen. — Auf dem Tisch vor dem Sopha lag ein weißes Tischtuch; da raus stand eine Petroleumlampe, die früher von Frau EllinorS Jungfer gebraucht worden war bei Näharbeit, irakisch und hell mit sehr festem, kunstlosem Fuß und »escheidener Milchglasglocke. Der Tisch war mit einer sauber und zierlich ausfehender Abendmahlzeit gedeckt, die freilich sehr einfach war. Ein Teller mit gemischtem Ausschnitt, Eier, Brot und Butter und ein halbes Viertel Sar ¬ der anderen Seite ein kleineres mit dem Namen: „Wittwe Spielkatz." Sehr vornehme Namen waren weiter nach oben auch gerade nicht angeschrieben. Der vornehmste Miether war wohl ein unverheiratheter Arzt im ersten Stock. Dann nachher kamen auf jedem Absatz zwei Schilder, und es wimmelte bis unterS Dach von Schulze, Müller, Lehmann. In der Dienerschule em pfing ein sehr dunkler Borflur den Eintretenden, dessen Nase nicht sehr verwöhnt fein durste. Nach was es hier eigentlich roch, muß unentschieden bleiben. — Küchengeruch, muffige, feuchte Kleider, nach Abfällen. Rechts eine Thür, links eine Thür. Dadurch wurden zwei Wohnungen gebildet, aber nur rechts befand sich eine Küche. Hier stand wieder zu lesen: „Matthäus und Spielkatz, klopfen!" Links wurde da her an einzelne Herren vermiethet — b-sserer Stände und Vermögenslage, denn es waren drei Zimmer, ein zweifensterigeS und zwei einfenstrige; daS eine dieser beiden ging nach dem Hose hinaus und ermangelte etwas weniger deS Lichtes, auch wenn die Sonne um Mittag am Himmel strahlte, und der frischen Luft ebenfalls, denn wenn man auch den ganzen Tag das schmale Fenster geöffnet hatte, von dem Hofe konnte man keinen Athemzug frischer Luft merken. Er war himmel hoch von den Hinterseiten anderer Häuser umgeben, die reine Angströhre, geziert mit einladend offenen Müll- und Absallkästen, was von Zeit zu Zeit immer mehr oder weniger gewählte Zänkereien zwischen Haus bewohnern veranlaßte, wenn die Fürsorge der Polizei sich genöthigt sah, ein Machtwort zu sprechen. Im Flur von Matthäus wurde nur Licht ge- i macht, wenn jemand stark klingelte. Die Bewohner < selbst halten ihre Schnepper, denn Dienstpersonal zum i dellen. Alles sehr nett mit Grünzeug garnirt. Auch ein blanker Mefsin^kessel mit kochendem Wasser stand bereit und die Theetassen mit Zwiebelmuster. Das kostbare Porzellan war von dem G. schäft, dem es entnommen war, wieder zmückgenommen worden. Ein einziger bequemer Sessel stand am Tische nebe« dem Sopha. Auf der anderen Seite stand immer Herrn HoldewachtS Rollstuhl, in der Nähe deS Fen sters. Er saß jetzt darin mit einer gestrickten Decke, die aus Frau Spiclkatz's Geschäft stammte, neben dem Kamin. Müde und krank,, mit geschlossenen Augen lehnte er da und horchte auf das Vorfahren einer Droschke, welche seine Frau und Tochter, die ihre Mutter vom Bahnhof geholt hatte, bringen sollte. Frau Ellinor hatte zwar depeschirt, daß sie unter wegs sei nach Berlin, hatte das aber nicht aussühren können. Zu allem Gräßlichen war sie noch in dem leeren, unheimlichen Schloß von einer Erkältung be fallen worden und hatte dieselbe doch erst ein wenig vorübergehen lassen müssen, natürlich in den Zimmern der Wirtschafterin oder Kastellanin — entsetzlich ge nug, aber nicht zu ändern. Ein Zinkner konnte ihr nicht angewiesen werden, denn der junge Graf hatte die sämmtlichen Schlüssel an sich genommen. Zweimal hatte sie dazwischen noch depeschirt. Ganz unnütze Sachen, ganz unnütze Ausgaben. Für Herrn Holvewacht und seine Tochter waren eS schwere, thatenreiche und ganz ausgefüllte Tage ge wesen. Kaum daß sie sich in dem Seufzer begegnet waren: „Gut, daß Mama nicht hier ist!" Fortsetzung folgt.
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