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- 114928 M. 17W.I08194 M. 38 Pf. .; 'f folgende: waren an Staaissteuern pp. D Pf. iß Kath. Kirchenanlagen Handels und Gewerbekammerbeiiräge 748 !i Nr eierabcnd zwo Du »er Haken daravf und zog an dem Blasebalg. Otto wandte sich halb herum. den 80 75 20 63 64 gegangen gütungen sei noch wirthen Fabriken von Mk. 109591,7 gegenüber, der Fehlbetrag von 05 391,43 ist durch Anlagen aufzubringen. Bei Armenkasse ist c ne Einnahme von Nk 5500 und Ausgabe von Mk. 12098 veranschlagt, desgl. be' Feuerlöichkasse eine Einnahme von Mk. 650 und 14 24 80 51 96 59258 4234 6322 2899 130 90 32 54 85 72 43 Gemeindekasse Armenkasse Feuerlöschkaffe Sparkasse Schulkasse Schulbaukasse Zu vereinnahmen Einkommensteuer Landrenten Brandkasse Grundsteuer 10623 673 110585 42545 210178 als Du ficherung, Sachsen z gedeihlichen «in 27. M einer Dividi Versicherten Dividendenf Fondserträg wieder für versicherte ii .ch nun au loch Mk. 7 „Ach!" machte Mariannche „Und dann wnß da- ganze Dorf gleich, daß dir versprochene Brautleute sind." „Ja? Das ist hübsch, Otto." „Und nun rnöcht ich wissen, Mariellchcn, wsrum IOO99 347 90796 41556 209821 Mk. der eine der eine zu sein. — Als eine Stunde später der - M Aprilscherz z das sich vi Stadt, welö wanderte, ho ein Vermögt geschätzt wir! Herr Lauer seinem letzter erhält, und Bedingung, mindestens z Auch soll d, VolkSbädern, u. s. w. Ei find ebenfall! statt hinein und machte Marianne noch s ligcr, sic ohnehin schon war — seit fünf Minuten. Hellen Kindrrstimmcn draußen sangen: „Sonnentag, staub aus, - H zu einem L dem herrliel größere Ko Die prächt Waldungen welcher das A«e B-M« Andnw Tar vogenm Feuerhaken in der Haud. Schweigend schürt- sic die Kohlen zusammen, legte M kl „Ja — ich bin dave', Otto — ach Gott — —" Sic bc'a sich plötzlich mehrere Fuß toa, üb.-i Eide in Ottes Armen UüS sar war ihm gerate reckt, dem Mac annch: so ar er stl ab Aufgabe von Mk 850, bei der Schulkasse steht einer Einnahme von Mk. 19 951 eine Ausgabe von Mk. 68457,14 gegenübe, der Fehlbetrag dieser drei Kasten ist von der Gcmeindekaste zu decken und bei dem Äus- gabeetat dieser Kaste schon vorgesehen. Der Geschäfts, bericht der Sparkasse aus das Jahr 1900 weist einen Reingewinn von Mk. 1618.36 auf. Der Geldumsatz« sämmtlichrr der Gemeinde zur Verwaltung überwiesenen Kasten belief sich aus Mk. 1024245,98. Unter den Ausgaben der Gemeindekassc stehen Mk. 2000 für Er richtung eines Volksbadcs. Dieses Vorhaben des Ge meinderathes wird gewiß allseitig mit Freuden begrüßt werden. Hier zeigt sich wieder, was schon beim Bau der Zentralschule heivortrat, daß unser Gemeinderath nur auf das Wohl der Gemeinde sieht und keine Kosten scheut, allen Kreisen den Nutzen moderner Hygiene zu verschaffen — Bei der Volkszählung 1900 wurden in 468 Grundstücken 1624 Haushaltungen mit 70)7 Ein wohnern gezählt. Beim Standesamt wurden 430 Ge- burts- und 295 Sterdefälle einschließlich 22 Todtgeburlen angezeigt, 69 Aufgebotevechandlungen ausgenommen und 72 Ehen geschlossen. — Gersdorf, 30. März. In dem 21. Jahres bericht über die Volks« und Fortbildungsschule zu GerSdbrf ist auch auSsührlich deS in diesem verflosse nen Schuljahre auSgeführten großen Erweiterungsbaues der Centralschule gedacht, von den Vorbereitungen an bis zur Weihe, dieses für unt denkwürdigen Tages deS Jahres 1900. Nach diesem Jahresbericht gehört zu dem Schulbezirk außer Gersdorf (7001 Einwohner) der HermSdvrfer Antheil, der uns zur Zeit 22 Kinder zuschlckt. Die Schulkinderzahl beträgt 1503. 47 Kinder sind katholisch, 3 Methodisten, 3 apostolisch. 68 Schüler sind kurzsichtig, 43 schwerhö.ig. Ostern 1900 wurden 193 Kinder ausgenommen; zugezogen sind 72, weggezogen 72. Am 24. Januar erlöste der Tod von langen, schweren Leiden (AagenkrebH unsere liebe Helene Oliv (lila Mädchen), am 11. Feor. starb an DiphtheritiS unsere liebe Martha Pfüller (Vllb gem.) — 2 Kinder mußten wegen Unreife vom Schul- besuche wieder ausgeschlossen werden. Ostern verlassen die Schule 164 (81 Knaben, 83 Mädchen.) Ein Knabe muß wegen mangelnder Reife die Schule ein 9. Jahr besuchen. — Berufswahl der Abgehenden: 3 Lehrer, 2 Schreiber, 5 Handel, 45 Handwerk, 9 Bergarbeiter, 12 Fabrikarbeiter, 20 Strumpfwirker, 11 Landwirthschaft, 19 HauSgehilfen, 32 Dienstmäd chen, 6 noch unentschlossen. — Für Ostern sind 204 Kinder angemeldet. - Die 1503 Schüler (am 1. De zember 1900) werden in 31 Klassen unterrichtet. — Die Versäumnisse betrugen Ostern 1899/1900 von 1475 Kindern 3693 gerechtfertigte (also 2,50 im Durchschnitt aufs Kind). Hiervon fehlten 11 Kinder 517 Tage wegen Krankheit über je 30 Tage. Die ungerechtfertigten Versäumnisse betrugen 100 Tage (0,07 im Durchschnitt.) Sic wurden von 46 Kindern verschuldet. 650 Kinder fehlten nie und 2: Johanne» ?artig (1 Kn.) und Frida Kunze (I gem.) während hrer ganzen Schulzeit nie. — Prämien erhielten für Fleiß und gute Leistungen die beiden Schulerstcn Emil Jakob und Martha Kleeberg (Lmherprämie). Die Fürst BiSmarckprämie erhielten Bernhard Metzler und Marie Saupe. Die Konfirmandensparkasse zahlte an 62 Einleger 4222,26 M. aus. Der Schönburgi- schcn Marien-Alfredstistang gehörten 4 Kinder an. Die Armenkasse zahlt für 10 Kinder ganz oder theil weise die Bücher. Die Pastor Zöffelstiftung beschenkte am 31. Oktober 6 Kinder und der Kirchenoorstand gleichfalls 6 mit Bibeln. — Am Unterrichte in der ranzösischen Sprache b-theiligten sich in Abtheitung l 7, in Abtheilung II 13 Kinder. Er wird ertheilt urch Fräulein Herz und Fräulein von Harleßem. Am Handfertigkeitsunterrichte der Herrn Saupe nah« men 23 Kaaben theil, gegen 15 im vorigen Jahre. — W Übungen anzustellen? Durchaus nicht! Man spare vielmehr das Interesse und die Nervenkraft deS Kinder für die eigentliche Lernarbeit der Schule auf. Für die Erschließung des „Zahlensystems" ist ein bloßer Zählen der Finger, der Dinge in der Wohnstube oder in der Umgebung des Hauses als hinlänglich zu er achten. Das Wichtigste jedoch bleibt die Erziehung der Kinder zu gutcn Gewohnheiten. Kinder mit guten Gewohnheiten lernen sich rasch der Schulzucht unterzuoidnen, wodurch ein gedeihliches Arbeiten der Schule gefördert wird. l Auszeichnungen. I Das Direktorium des Landwirthschastlichen KreisvereinS im Erzgebirge Hal nachstehend genannten landwirthschastlichen Dienstboten Auszeichnungen für langjährige treue Dienste in der Landwirthschaft zuerkannt und am 31. v. M. in einer Vortrags Versammlung des »andwirlhschaftlichen Vereins zu Lugau zur Aushändigung gebracht: 1. Die ver goldete silberne Medaille und ein Ehcenzeugniß an Ernst Arnold aus Mitteldorf für 25 jährige Dienst' und 2. die siMrne Medaille und ein Ehrenzeugniß an Ernst Neubert aus Wanden, Bez. Dresden, für 16 jährige Dienste im Gute deS Herrn Kaufmann Rudolf Facius in Lugau. Gleichzeitig wurden den beiden Ausgezeichneten von dem Dienstherr» Geldge schenke überreicht. — Der Staar. Es giebt kaum einen Vogel, welcher drolliger und lustiger ist, als der Slaar. Wenn er von den Domthürmen Toledos oder aus den Pontinischen Sümpfen mit Schnellpost bei uns ankommt, ist das Wetter noch recht unbeständig. Sonnenblickr wechseln mit Schloßen und großen Schneeflocken. Die Nahrung ist knapp, da die Erdkruste gewöhnlich noch gefroren ist. Dessen ungeachiet singt der Staar schon vom ersten Tage seines Eintreffens an heiter und vergnügt sein Lied, dem er allerlei Töne, die er anderswo anfschnappte, beimischt. Bald flötet er wie ein Pirol, bald zwitschert er wie eine Schwalbe, bald klappert er wie eine Mühle. Dabei regt er Kopf und und Flügel, knackt mit dem Schnabel und wippt mit dem Schwänze, als schlüge er sich selbst den Takt zu seinem fröhlichen Liedchen. Zwischendurch zupft und rupft er noch an seinem schmarzgrün schillernden, mit weißlichen Punkten besprengten Gefieder. Tinppenweise finden sich die Staare meist schon im Februar bei uns ein. Da thronen sie, eh' man's vermuthet, in der noch kahlen, vom Frühlingswehcn gewiegten Krone einer Pappel. Mit frohlockendem Geschrei wird jeder neuhinkommende Schwarm begrüßt; di ser läßt es gleichfalls an Freudenlauien nicht fehlen, und so ent steht ein gewaltiger Lärm, der nicht eher verstummt, bis die Schwätzer bei eintretender Dämmerung im nahen Schilfrohr ihre Nachtruhe suchen. Dabei setzen sich immer mehrere Vögel auf einen Rohrstengel, der, unter der Last sich beugend, einen bequemen Sitz ge währt. Schon beim eisten Morgenschimmer beginnt daS Schwatzen und Schmatzen von Neuem, bis die Sonne sich erhebt, worauf dann der ganze Schwarm plötzlich die Flügel lüstet und wie ein Sturmwind über daS Blachfeld saust. Aber gleich darauf läßt er sich noch einmal nieder. Dieses Spiel wird mehrmals wiederholt, bis sich endlich die Vögel truppweise, wie sie am Tage zuvor anorkommcn, nach allen Richtungen zertreuen. Bald sondern sich die Paare, um die Wiege für ihre Brut zu bereiten. Ist der Staar, der sröh« liche, auch ein nützlicher Vogel? Zwar nimmt er sich von den ihm mundenden Kirschen und Beeren uns res Obstgartens seinen Theil; man hat aber anderer seits ausgerechnet, daß eine einzige, auS sieben Gliedern bestehende Staarfamilie täglich etwa viei hundert Raupen oder Schnecken verzehrt. Deshalb soll Freund Staar- matz mit Familie freundlich von uns ausgenommen werden, wie es Felix Dahn mit folgenden hübschen Worten thut: Kehrt nur ein hier im sichern Neste, Seid ihr auch schalkische, schelmische Gäste; Traurigkeit acht' ich ein schlimmes Gebreste, Singende Fröhlichkeit aber daS Beste. — Mit dem 1. April treten ein- Reihe wichtiger Gesetze und Verordnungen, besonders auf sozialem Gebiete, in Kraft. In erster Linie stehen das Für« sorge-Gesetz zur Erziehung Minderjähriger, dar Ge setz über die Versorgung der Kriegs - Invaliden, so- wie der Kriegs-Hinterbliebenen des Reichsheeres, der Marine und der Schutztruppe, die Neuregelung deS Lehriingswesens, endlich d:e Verordnung und Be schaffung von Sitzgelegenheiten für Angestellte in offenen V-rkcuf-stellen. An kleineren gesetzlichen Neuerungen kommen mit dem 1. April zur Geltung daS Gesetz über dieBildung von Gesundheittkommissionen und die Fahrpreisermäßigung für Militär- Urlauber rc. — Der Lehrermangel in Sachsen ist immer not ganz erheblich. Um ihn zu decken, hat man seither von ven Ober klaffen der Seminare eine Anzahl Schüler alt Vikare l/, Jahr früher entlasten Diese Ostern sind in oen Scnimarien von Dresden Plauen von 38 Schülern der nunmehrigen l. Klaffe a und I) 16. in Dresden- Fiiedrichstadt von 26 Schülern ser l. Klaffe 15 und vom Fletchenschen Seminare von 22 Schülern 16 auf 6 Mo- Durch Vereinnahmung dieser Steuern erhielt die Gemeinde . 1633 Mk 66 Pf. Einnahmegebühren. — Für Verwalt ung der Schulkaffe und Sparkasse 1254 Mk 72 Pf. Von 970 säumigen Steuerzahlern gingen 97 Mk. — Pf. Mahngebühren ein. Kaffenrevisionen fanden 4 statt. Das Ergebniß war zufriedenstellend. Nach dem dem Haushaltplan oer Gemeinde Gersdorf auf das Jahr 1901 beigegebencn Rechnungs abschluß vom Jahre 1899 hatte sie am 31 Dezember 1899 folgenden Vermögensbestand: Gemeindekaffe Mk. 88280.25. Armenkasse Mk. 4183,97, Feuerlöschkaste Mk. 983 21, Schulkasse Mk 6605,71, das ist ein Gesammt- oe. mögen von Mk. 100053,54. Im Voranschläge der Gemeindekasse auf das Jahr 1901 steht einer muthmaß- lichen Einnahme von Mk. 14199,64 eine desgl. Ausgabe heut Nachmittag den Feu.ihrken im Keller ver bogen hast!?" Mariannche schrie ein wenig auf und schlug die Hävd: vor da» Glicht. Und Ottos rußige Finger Sächsisches. — Was erwartet die Schale von den ihr zn Ostern neu zugeführten Kindern? Wieder übergeben unzählige Väter und Mütter ihre Kinder der Schule. Diese soll die Arbeit der Eltern hauses fortsetzen. Wurde bisher besonders der leib- lichen Entwickelung des Kindes die größte Sorgfalt gewidmet, so gilt die Schulzeit hauptsächlich seiner geistigen Entfaltung. Die damit verbundenen An strengungen verlangen vor allem einen kräftigen Körper mit gesunden Nerven. Nichts ist hierzüc außer nahr hafter Kost und Bewegung in frischer Lust dienlicher als zeitige- Zubetteschicken und Ausfchlafenlaffen der Kleinen. Gleich wichtig ist dazu die Erhaltung dc« kindlichen Frohsinns. Natürliche Heiterkeit wird dem vorschulpflichtigen Kinde am besten dadurch gewährt, daß man iym Zeit und Gelegenen zum Spielen ver schafft. Es soll noch nichts schrlmäßigeS erlernen. Wohl soll es beim Spaziergange mit Vater und Mutter die Augen und Ohren öffnen. Es soll achten lernen aus den blühenden Obstoaum im Garten, auf den KuckuckSruf im Walde, aus den plätschernden Bach und die leuchtenden Stern«, auf den Unterschied zwischen diesem und jenem Thiere; kurz: eS soll zur Naturbeobachtung angehalten werden. Zur Vor- vereitung auf den geordneten Sprachunterricht der Schule genügt es, wenn daS Kind seine Gedanken in kleinen Sätzen auszudrücken vermag. Nur muß mau es dabei fortwährend zu lautreinem Sprechen anhalten, und ihm daS sogenannte .Tatschen" oder „Stammeln" abgewöhnen. Unermüdliche- gutes Borsprechen sollten sich Eltern ihrem Kinde gegenüber zur Pflicht machen; denn richtige» Sprechen hilft diesem nicht bloS zur leichteren Ausfassung vom Sinn de» Gehörten, sondern natc in offene Lehrerstelleu eingerückt. - Der kleinste Lchulort Sachsen- ist das Dorf Koitenheide, da» an der Straße von Schön eck nach Klingenthal in einer Höhe von 800 Metern über dem Meeresspiegel gelegen ist und ganze 42 Ein wohner zählt. Dennoch hat das Dörfchen seine Schule, deren gesammte Schülerzahl 8 beträgt. Die „erste Klasse" und die Fortbildungsschule sind durch je einen Schüler repräsentirt. Schule und Lehrer- wohnung befinden sich in einem Pcivalhause. — Die diesjährigen Abgang-Prüfungen an den sächsischen Gymnasien. Zu Ostern 1901 Haden bei 17 sächsischen Gymnasien 432 Pc is- linge gegen 415 im Vorjahre und 411 im Jahre 1899 de Abgangsprüfung bestanden und zwar mit dem Ergebnisse, daß in Wissenschaften 3 die C'nsur 1 (1900: 4), 38 (40) 1b, 69 (68) 2, 110 (95) 2b, 95 (91) 3», 56 (52) 3 erhielten, während in Bezug auf sittliche Führung 339 (3251 1, 75 (61) 1b, 14 (19) 2a, 2 (8) 2/ 1 (1) 2b, 1 (1) 3a als Censur davontrugen. Von den Abgegangenen wollen sich zu« wenden der Rechtswissenschaft 207 (147), der Medizin 46 (52), der Theologie 37 (50), dem Militär oder der Marine 30 (42), d u Jngenieurwissenschaften 24 Kohle» «ine Mehraurgabe von über 3^ Mill. Mk animacht. Im Ganz-n sind vom Norddeutschen Lloyd im vorigen Jahre mehr al» 20^/. Mill. Mk für Kohlen verausgabt worden, d. i. über 6'/, Mill. Mk. mehr al» im Vorjahre. Von dieser Mehrausgabe kommt also gerade die Hälfte auf die höheren Kohlenprcise Dem Winter gehn die Augen aus." Otto," sagte das Mariannche jetzt ganz vernehm lch, „hc-t Dir der Vaicr schon gesagt, daß cr bar aushören will zu schmieden? Weil doch der Bruder zum Militär muß und der Hof dann einen besonderen Herrn braucht." „Rein," sagte Otto. „Aber wenn er da» thut, dann zieh ich meiner Wege, denn von einem anderen Herrn laß ich mir nicht beschien." „Das brauchst Du ja auch nicht!" sagte da» Mariannche leise, so leise, daß man eS kaum hörte. kll ihre robuste Energie war ihr mit eincmmal oergangen, sie zitterte — wenn der große, liele, täppisch? Geselle nun — nicht verstand? Aber er verstand sie sehr gut. „Bei un- zu HauS," sagte er, indem er quasi vorbereitend den Haken weglegtc, „da gehen zu Ostern die Paare, die einander in dem Jahre heiraten wollen, miteinander in die Kirche und sitzen nicht, wie sonst, getrennt — sondern nebeneinander." W W W dem Forstfache 5 (3), dem Bergwesen 3 (3), der Themie 6 z9), der Kaufmannschaft und dem Bankfache 12, sonstigen Berufszweigen 23^ während einer sich noch nicht entschieden hat. Die Zahl der Abgänger ordnet sich wie folgt: Kreuzschule 56, König!. Gym nasium zu DreSden-Neustadt 42, Thomasschule 41, König!. Gymnasium zu Leipzig 39, Chemnitz und Wettiner Gymnasium je 30, Grimma 25, Nicolai- schule 23, Afra 22, Freiberg und Schneeberg je 20, Zwickau 18, Zittau 17, VitzthumscheS Gymnasium 16, Bautzen 13, Wurzcn 11 und Plaum 9. Bemerkens- werth ist die überaus hohe Zahl der Juristen, welche auf Kosten fast aller anderen Berufszweige gestiegen ist, und die Steigerung der Gesammtzahl der Abge gangenen. — Gersdorf. Der Geldumsatz bei den einzelnen der Gemeinde zur Verwaltung überwiesenen Kaffen be- In der Schmiede. Eine Ostergeschtchie von E. Fahrow. (Nachdruck verboten.) Krach! Bums! Bautz! Rund um das Mariannche herum flogen die Holz scheite, die sie spaltete, und es war nicht nur die na türlich- Wucht des abgehackten Materiac«, da- eine so gefahrdrohende Atmosphäre um sie her verbreitcte. Nein, mit richtiger Wuth hieben die rundlichen Arme drauf los, und von den kirschrothen Lippen puffte hier und da ein Kraftwort, das durchaus nicht nach einem milden SegcnSfpruch klang. Aus dem Hof, unweit von dem Holzplatz, lehnte an der Stallthür Wilm, der Urheber von MariannchcS Zorn nnd lachte. Richt gerace laut, aber so recht stillvergnügt lachte cr, der junge Maschinenbauer, der zu Besuch beim Bauer Wölkers war, und in städtischer Kleidung gar fein abstach von den hemdärn eUzen, arbeitSschmutzigen Burschen, die ab- und zugingen und den Hof festlich Huberten. DaS Mädel amüsiite ihn. Es war Samstag Nachmittag, und daS Mariannche hielt streng auf einen blitzblanken Hof schon an jedem einfachen Sonntag, wie viel mehc noch zu Ostern! Morgen mußte es auf dem WölArLhos ausschcn wie in der Putzstube, so war cs Brauch im Dorf, und so wollte eS die legierende Herrin deS stattlichen Schmicdc- gutS, eben das Mariannche. Der alte Schmied ging vorbei und fragte seine Tochter, warum sic selber das Holz schlage, dazu sei doch der Em l da. Den Emil habe sie in den Wald geschickt nack Tannengrün. Run, dann könne doch der ^ritz oder Franz oder Joseph die Arbeit machen. „Ach geh weiter, Vatter, ich thu' mir nichts! Weißt ja. daß ich k.e' Arbeit scheue thu'." DaS schon! Aber g-w.ß langwei e sich doch ter Vetter, ob sie nicht lieber mit dem plaudern wolle? „Der soll mir nur komme!" schaau'te Mariannche. „Braucht nit zu denke', daß unsereins für seine Stakt- späß' zu habe' ir! Taps der! Hat mich küsse' wolle' — na wart!" Und noch energischer haute sie auf daS Holz ein, während der Alte kopfschüttelnd weiter ging. Sein Töchterchen verstand er nicht — im Allgemeinen nicht und bei dieser Gelegenheit erst recht nicht. — Jcmineh, der Wilm war doch seiner Schwester Kind, der durfte doch schließlich der Kleinen einen Kuz geben! Aber „die Mädchen"! Ja, da» war so 'ne besondere Menschcnsorte, da wußte man eigentlich nie, woran man war. Und Mariannche war doch auf die Stadtschule gegangen, war zwei Jahre in Koblenz in einer theurcn Pension gewesen, konnte wie die feinste Tame reden und sich benehmen, wenn sie wollte — aber sic wollte nicht. Sie war cin echtes, gutes Ba^ernblut und setzte ihre Ehre darein, eine unübertreffliche, praktische Wirthin zöge. sie ihr wieder herunter, und er bückte sich und schaute ihr schelmisch uu» zärtliy in die Augen. „Ach, Ihr Heiligen!" seufzte da- verschämte Mäd chen, „wat wirst Du denn uar denken. Otto! Ich — ich —' „Na ich denke, den V:tler Wilm, der hier «ui die Brautschau gekommen ist, den magst Du ja woh' nicht leiden." „Rein! Garnit!" „Wollen da mir beide — wollen mir morgen miteinander in die Kuch: geh-n, liebet Maricllchcn?" „Magst wohl da» Schmicdehandwerk leiden?" fragte er. „Bin ja drin aufgewachsc! Freilich mag ich»." In diesem Augenblick ging der städtische Wilm vorbei, sah da- hämmernde Mädchen und lächle wieder wie vorhin. „Bei Wölker» ist verkehrte Welt," sagte er leicht hin, „da wollen die Mädchen die M nr-arbcit thun." „Hast recht!" rief Mariannche schlagfertig, „unk die Männer, die thun sich putze' und scharmiere' !" Aber schon war der neckische Vetter voibeigegangcn, und auf der Dorsstraße ward e- stiller. Der Gelclle trat näher und nahm ganz gelassen Mariannche Haken und Hammer weg. „Gieb her," sagte er ruhig, „ich mache 'S Dir." Einen Augenblick schoben sich die trotzigen Mädchea lippcn vor, aber doch wehrte sie sich nicht. „Hämmern und schmieden," sagte Otto, „das ist Mäunersach, damit hat der Vetter schon reckt" „So!" suhr Marianne aus. „Vielleicht hat ei überhaupt richt, der Kerl, — hat mich ja küsse' wolle'!" „Was? Schwcrenol! Der verfl . . ." Aber er sprach nicht aus, denn soeben begannen die Ostergtockcn zu läuten. — Beide schwiegen eine Zeit lang, bis der Klang auchörte. „Ich weiß nit," sagte Marianne, „mir ists immer grad', als wär' der Ostcrsamstag schöner als dei andere, der Feiertag " „Da! kommt," weil Du gar so gern schasfo magst, Mariellchen." „Wie sagst Du?" .lachte dar Mädchen. „Ma riellchen?" „DaS sagt man so bei un! zu auS, so wie Jhi hier ,Mädch n' sagt." „Dir ist wohl ost bange nach Haus, nit wahr ?" „Nu — manchmal wohl. Aber wenn ich bei Dir bin, dann nicht mehr." Erschrocken, über scine eigene Kühnheit hielt der Geselle inne. Er drehte den jetzt schon ganz geraden Feuerhaken hin und her und dachte daran, daß eS sehr höb'ch von der stolzen Schmüdebauerniochter sei, so hier bei ihm in der dämmernden Schmiede zu st h:n Draußen kamen Trupp« von Kindern von den Wiesen zurück, manche ganze Körbe von Veilchen tra gcnd. Der Dust davon zog in Wolken in die Werk- aebot und d. S Schurzfell an d.e rußige Wand Hinz, steckte Marianne den blonden Kopf za der Thür herein, die vomaHause direlt in die Werkstatt führte „Laßt das Feuer uoch nicht auSgehcn, ich brauchL noch " s gte sie kurz. De- Obergesellc, ein herkulischer, schwarzlock,ger Bursche, dessen Wangen bcim Anblick der Haustochter ein dunkies Roth überzogen hatte, räumte daraufhin da- Handwerkszeug, daS ihm persönlich gehörte, beiseite, zündete sich cin Pfeifchen an uns lehnte sich mit dem Rücken zum Feuer in die offene Thür. Meister und Lehrjungc verließen die Schmiede, der letztere, um mit Altersgenossen von den nahen Wiesen Körbe voll Anemonen uno Butterblumen zu holen — sür die Kühe alr festliches Osterfutter. Otto, der Geselle, sah von fern den Vetter Wilm daherkommcn, auf den er einen Haß vom elften Augen blick an geworfen hatte. Wie sein der B-ng-l" auS- sah! Natürlich, so was g-fiel ja den Mädchen, dat stach ihnen in die Augen. Er selbst — cr war beinah zu groß und ungeschlacht, um jemals so recht schmuck autsehcn zu können! Davon ahnte der gute Otto nicht», daß scine ur wüchsige Heldengestalt, rauchgeschwärzt uud mässig, wie sie da in der Thür lehnte, gerade einem Mädchen, wie Marianne imponieren mußte. Bei ihr hatte der Schliff und der Firnis, den man ihr in der Stadt bcigedracht, nur den Sinn für Vcrzlnche eröffnet, die allemal zu Ungunsten dcr Srätter aulsielcn. Einige Minuten, nachdem dcr V»tcr inS Haut gegangen, trat sie selbst in di- Schmiede, einen vcr- „War giebt« ?" fragte er kurz. „Mein Feuerhaken ist verbogen, ich will ihn ge rade machen." Ueber Otto« dunkle- Gesicht lief ein Zucken. „Wie hast Du denn den so verbiegen können?" „Ja!" sagte Ma.ianne ganz kühn, „er ist mu im Rost vom Herd sitze gebliewe " Ei! dachte der Otto bei sich, so kannst Du lüze^ Du Mariell? (Denn er war au« Ostpreußen un» konnte sich die rheinische Art und Sprach: durch,u« mchi angcwöhneu) Am Rachmilt,g nämlich hatte ei gesehen, wie da- Mariannche mit selbizem Feuerhaken im Keller gewaltthätig gew>rthschaftet und ian zwischen eiserne Tralleu geklemmt hatte, damit er recht vccbogen »»»sähe. — Er hatte da» vom Kohlenkelckr auS be obachtet. — Nun wir der Oito zwar schüchtern, aber dumm war er nicht, o nein! Wenn die Mariell sich solche Mühe gab, um einen Haken krumm zu biegen, nur damit sie wn nachher wi dcr in dcr Schmiede gerade machen konnte, so mußte das seine besonderen Gründe haben; und »cn-n wollte cr nun mal auf den Grund kommen! Während dar Mariannche ihren glühenden Haken auf den Ambo» legte und drauf lolhämmcrtc, daß die Funken stoben, hatte sich Otto vollend» herumgedreht u.io kam setzt langsam näher: auch zur sicheren Erlernung dcS Lesen«. Ist eS dem! (32), dcr Philologie 31 (38), davon 2 (5) dem Stu- aber nicht nöthig oder doch wünjchenswrrth, mit dei^dium der neueren Sprachen, der Mathematik 7 (11), vorschulpflichtigen Kindern Schreib- und Rechen ziffcrt sich im Jahre 1900 wie folgt: Bezeichn»: g der Kasse Einnahme Ausgabe