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WeWn-EMM WM Erscheint ;eden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1.82 frei in's Hans Inserate nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu '.riginalpreisen. Anzeiger für Dohenstein-Gntstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egudien, Hüttengrund u. s. w. für das Königliche Amtsgericht und den stadtrath zu Hoheuftein-Ernftthal. Grrgcri^ crllor: öer: rrii^lrsborröoir Mr^schcrfteir Nr. 44. Donnerstag, den 21. Februar 1901. 51. Jahrgam. Auf Blatt 10 des Handelsregisters für die Dörfer ist heute das Erlöschen der Firma T. A. Schneider in Gersdorf verlautbart worden. Hohenstein-Ernstthal, am 15. Februar 1901. Königliches Amtsgericht. Serfling. Die städtischen Ausschüsse setzen sich im Jahre 1901 aus folgenden Herren zusammen: Rechts- und Verfassungs-Ausfchuh: Bors. Bürgermeister vr. Polster, Stadträthe: Zeißig, Müller, Stadtverordnete: Redslob, Koch, Amtsgerichtsrath Käßberg, Reinhold I, Krauße, Layritz. Flinanz-Ausfchutz: Bors. Stadtrath Börner, Stadtverordnete: Redslob, Koch, Meisch, Reinhold I, Schneider, Krauße, Layritz. Bau-Ansschutz: Bors. Stadtrath Clauß, Stadtverordnete: Schellenberger, Stübner, Heilmann, Reinhold II, Layritz, Schulze, Stützner. Außerdem: Stadtbaumeister Matzinger. Oekonomie-Ausschutz: Bors. Stadtrath Schulze, Stadtverordnete: Grabner, Stübner, Dreßel, Krauße. Außerdem: Stadtbaumeister Matzinger. Armen-Ausschutz: Bors. Stadtrath Zeißig, Stadtrath Beckert, Stadtverordnete: Reinhold I, Schönherr, Harzer, Türke. Ueberdies: Pastor Albrecht, Pastor Schmidt und die Hauptarmenpfleger. Markt-Ausschutz: Bors. Stadtrath Schulze, Stadtverordnete: Reinhold I, Heilmann, Schulze, Harzer. Schul-Ausschtttz: Bors. Bürgermeister vr. Polster, Stellvertreter: Stadtrath Müller, Stadtverordnete: Koch, Amtsgerichtsrath Käßberg, Schneider, Layritz, Türke. Ueberdies: Pastor Schmidt, Schul direktor Dietze, Schulvirektor Patzig, Lehrer Killge. Krankenhaus-Ausschutz (zugleich für die Dienstboten-Krankenkasse): Bors. Stadtrath Beckert, Stadtverordnete: Löwel, Resch, Stübner, Krauß. Ueberdies: Diakonus Günther, vr. Eichhoff. Aus der Bürgerschaft: Kaufmann Palitzsch, Buchbindermeister Weitmüller. Sparkasten-Ausschutz: Lors. Bürgermeister vr. Polster, Stellvertreter: Stadtrath Bernhard, Stadt verordnete: Jähnig, Richter, Krauße. Ueberdies: Friedensrichter Gruber, Kaufmann Oskar Beck, Rechtsanwalt vr. Haubold, Amtsgerichtssekretär Günther, Oekonom Hermann Fleischer. Einquartierungs-Ausschutz: Bors. Stadtrath Müller, Stadtverordnete: Löwel, Richter, Grabner, Dreßel, Stützner, Türke. Volksbibliotheks-Ausschutz: Bors. Bürgermeister vr. Polster, Stadtverordnete: Jähnig, Krauß. UeberdieS: Pastor Schmidt, Schuldirektor Dietze, Lehrer Bauer, Schneiderobermeister Bates. Gas- und Wasser-Ausschutz: Bors. Stadtrath Anger, Stadtverordnete: Richter, Schellenberger, Resch, Meisch, Reinhold I!, Schulze, Krauß. Außerdem: Stadtbaumeister Matzinger, Gasinspektor Martini. Ausschutz für die Gemeiudediakouie: Bors. Stadtrath Zeißig, Stadtverordnete: Schönherr, Amts gerichtsrath Käßberg. Ueberdies Pastor Albrecht, vr. Eichhoff. Neuerlösch-Ausschutz: Bors. Stadtrath Anger. Stadtverordnete: Resch, Schönherr, Krauß, Dressel. Außerdem Branddirektor Schellenberger. Wahl-Ausschuh: Bors. Bürgermeister vr. Polster, Stadtverordnete Löwel, Schönherr, Harzer, Dressel. Ausschutz für dir gewerbliche uud kaufmännische Fach- und Fortbildungsschule: Vorl. Stadtrath Müller, Stadtverordnete: Schneider, Krauße. Außerdem: Schuldircctor Dietze, der fachm. Director Petzold, Fabrikant Paul Reinhard, Fabrikant Ferd. Jäckel, Musterzeichner Kobes, Kaufm. Ferd. Unger. Abschätzuugs-Ausschutz: Bors. Stadtrath Börner, Stellvertreter Stadtrath Schulze. Stadtverordnete: Reinhold I, Schneider, S'ützner. St.llvertr. Stadtverordnete: Harzer, Türke. Dazu für die Altstädter Abschätzung: Kaufmann Heyer, Kaufmann Paul Schäffner, Materialist Schmelzer, Bäckermstr. Uhlmann, Schm edemstr. Schmidt jr. Stellvertretende Mitglieder: Quastenfabrikant Kirchner, - Schneiderobermstr. VateS. Für die Neustädter Abschätzung: Musterzeichner Oswald Stübner, Privatmann Herm. Wilde, Fabrikant Theodor Bohne, Schlossermeister Fritz Schulze, Oekonom Herm. Fleischer. Stellvertretende Mitglieder: Bäckermstr. Paul Stiegler, Scbneidermstr. Hoppe. Die Beamten der städtischen Sparkasse find: Kassirer Hermann Pröger, Controlleur Emil Schönfuß. Hohenstein-Ernstthal, am 19. Februar 1901. Ler Stadtrath» vr. Polster» Deutscher Reichstag. Berlin, 19. Februar. I» der heutigen Sitzung wurde die Berathunq des Postetats fortgesetzt. — Abg. Eickhoff (frs. Volksp.) forderte für die Postkassirer, sowie überhaupt für die- jenigen höheren Postbeamten, welche das zweite Examen abgelegt, einen anderen Titel. Für diejenigen Beamten, die studirt haben, wünscht er die Bezeich- nung „Postreserendare" und „Postass. ssoren". — Staatssekretär v. Podbielski gab zu, daß Uebelstände mannigfacher Art in der Carriöre derjenigen Beamten liegen, welche das zweite Examen bestanden und aus das Aufrücken in die Stellen der höheren Postbeamten »arteten. Der Staatssekretär theilt mit, daß eine Re organisation der höheren Laufbahn in Bearbeitung sei. Dabei müsse er freilich mit den andern Ressorts Hand in Hand gehen, ehe darüber entschieden werden könne, ob etwa „Postassessoren" zu ernennen seien. Es sei das wegen des höheren Wohnungsgeldzuschusses auch eine finanzielle Frage. Er halte es für richtiger, an jedem Orte nur einen Postdircktor zu haben, also nicht koordinirte Postämter, sondern nur eins erster Klasse, dem die anderen subordinirt seien. Auch in Berlin wolle er nicht 60 Direktoren haben, vielmehr denke er sich Berlin in mehrere Bezirksämter einge- theilt, deren Vorsteher nicht an die Bnreaustube ge- fkss.lt sein sollen, sondern sich draußen mit umsehen können. — Bei dem Titel „Assistenten" liegt eine vrn der Kommission mit 10 gegen 9 Stimmen beschlossene Resolution vor, welche einen Nachtrags.tat sorderi zwecks Erhöhung sämmtlicher Gehaitszwischenstufen zwischen dem Anfangsgehalt von 1500 und dem End- qehalt von 3000 Mk. um je 100 Mk. E ne fernere Resolution ersucht um Abkürzung der diätarischen Dienstzeit und Verbesserung in den AnstellungSver- hältnisien der nicht etatmäßig angestellten Assistenten. — Abgg. Singer (Soz.) und Müller Sagan (frs. Bp.) bedauern, daß die Kommission nicht beantrage, die zur Erhöhung der Zwischenstufen erforderliche Summe gleich in den Etat einzustellen. Abg. Müller kommt 'dann nochmals auf die Organisation der höheren Laufbahn und die Titelfrage zurück. Kreise, die selber aus den Doktor, den Professor usw. solches Gewicht legten, sollten den Postbeamten der höheren Laufbahn den Wunsch nach angemessenen Titeln doch nicht so sehr verdenken. Und wenn der Mann auch darüber erhaben sei, sei es doch nicht die Frau. (Heiterkeit.) Weiter rügt Redner, daß Unterbeamte durch ihre Vor- gesetzten zu privaten Verrichtungen, Kohlen aus dem Keller hplen, Stiefelputzen, zu Diensten für den Flottenverein gebraucht würden. — Abg. v. Kardorff (Reichp.): Herr Singer und auch andere Parteien sind immer eifrig dabei, die Ausgaben des Reiches zu erhöhen, aber für Deckung dieser Ausgaben sind sie nie zu haben. Wenn sie jede höhere Steuer bekämpfen, so können sie sich auch nicht wundern, wenn die Re gierung neue finanzielle Engagements nicht eingeht. — Staatssekretär v. Podbielski konstatirt, daß er stets die Bereitschaft zur Unterstützung seitens des Schatz- sekretärS gefunden habe. In den bisherigen Zwischen stufen liege allerdings eine Anomalie vor, die aber gerade der Reichstag seiner Zeit selbst geschaffen habe und die zu beseitigen er, Redner, von Anfang an be müht gewesen sei. Was die zweite Resolution an lange, so seien früher zu viele Eleven angenommen worden, fo viel, daß die Postverwaltung sie noch jetzt nicht verdauen könne. (Heiterkeit.) Daran liege es, wenn die Diätare jetzt noch länger als fünf Jahre auf die etatmäßige Anstellung warten müßten. — Abg. Singer (Soz.) kommt nochmals zurück auf die Unterstützung der Agitation des Flottenvereins durch Oberpostdirektionen und Postämter. Würde der Staats sekretär ruhig zusehen, wenn die vorgesetzten Behörden ihnliche Zumuthungen zu Gunsten der Sozialdemokrarie teilten? — Staatssekretär v. Podbielski erwidert, die üntwort hieraus verstehe sich von selbst. Er fühle ich mit seinen Beamten eins in den Bestrebungen für Erhaltung des Reiches. Amtliche Einwirkungen zu Gunsten eines politischen Zweckes halte er nicht für zulässig; aber wenn der Flottenverein den Beamten Sachen zur Ansicht schicke, so sei das keine politische Frage. — Abg. Singer meint dagegen, der Flotten verein sei doch ein exquisit politischer Verein. (Wider- pruch rechts.) — Der Titel wird genehmigt. — Die erste Resolution wird einstimmig, die zweite gegen die Stimmen der Konservativen und eines TheileS der Nationalliberalen angenommen. — Bei dem Titel „Unterbeamte" folgte Vertagung. * * * Berlin, 19. Febr. Der morgen im Reichstage zur Berathung stehende Centrumsantrag besagt: Artikel 32 der Reichsverfassung wird durch folgende Bestimmungen ersetzt: Die Mitglieder des Reichstags erhalten aus ReichSmitteln freie Fahrt auf den Eisen- bahnen und für die Dauer ihrer Anwesenheit bei den Sitzungen des Reichstags Anwesenheitsgelder in Höhe von 20 Mark für den Tag. Von den Anwejenheits- geldern werden die Tagegelder abgerechnet, welche ein Mitglied des Reichstags als Mitglied eines deutschen Landtags für dieselbe Zeit bezieht. Die Bedingungen und die Festsetzung für die Zahlung der Anwesenheits- gelber unterliegen den Bestimmungen des Reichstags präsidenten. * Der Milttiiretat tu der Budgetkommisfio« des Reichstages. Eine längere Debatte entstand über einen Antrag v. Kardorff, daß bei den in den einzelnen Truppentheilen eingestrllten Rekruten und den in denselben dienenden älteren Mannschaften statistisch festgestellt werde: der Geburtsort, der Ort, an dem der Mann die Schule besucht hat, Zeit und Ort der ltzten Beschäftigung. In der Debatte hier über wurde bestritten, daß der Kciegsminister zu fo weitgehenden Feststellungen überhaupt im stände sei, da zu diesem Bchufe der ganze Lebensgang in Betracht gezogen werden müsse. Der Kriegsminister verliest ein vorläufiges allgemeines Unheil der einzelnen Korpskommandeure, aus dem hervorgeht, daß die ländlichen Bezirke vortheilhast vorwiegen. Weiter weist der Minister daraus hin, daß es hauptsächlich auf die Feststellung ankomme, wie viel Untaugliche in einem Bezirke übrig bleiben. Schließlich wird eine Resolu- twn angenommen, den Herrn Reichskanzler zu er- suchen, bei der nächsten Aushebung der Rekruten eine statistische Erhebung machen zu lassen, um die Ein- Wirkung der Herkunft und der Befchäftigung der Stellungspflichtigen in Bezug auf die Militärbrauch, barkeit 'feststellen zu können. Aus eine Anfrage, ob nicht die Einstellung fremdländischer Offiziere in unser Militäranstalten, ebenso wie das Ueberlassen von Offizieren als Instrukteure an fremde Armeen Deutsch land zum Schaden gereichen könne, erwidert der Minister, daß diese Fragen allerdings schwierig seien. Offiziere der großen europäischen Armeen sind von dem Besuche der Militäranstalten ausgeschlossen. Es handle sich nur um türkische, rumänische rc. Offiziere. Dadurch gewinnen wir einen großen Einfluß in diesen Ländern und befördern deren Hinneigung zu Deutschland. Das ist ein nicht zu unterschätzender politischer Erfolg. Die Kommission einigte sich schließ lich dahin, daß man dieser Frage keine allzu hohe Bedeutung beimessen dürfe. — Ein Vertreter der Militärverwaltung gab eingehende technische Mit- theilungen über die Maschinengewehre. Im Interesse der Schlagfertigkeit der Armee ist es geboten, Maschinengewehr-Ablheilungen zu errichten. Die mit der Verwendung von Maschinengewehren angestellten Versuche sind günstig abgelausen. Diese Gewehre sind dazu bestimmt, die Feuerkraft der Infanterie zu stärken. Ein solches Gewehr giebt 300 Schuß in der Minute ab. Die Wirkung der Maschinengewehre fei um fo größer, als sie selbst nur ein kleines Ziel dem Feinde bieten und sich leicht im Gelände verwenden lassen. Es ist beabsichtigt, sämmtliche Armeekorps mit solchen Gewehren auszustatten und zu diesem Zwecke Maschinengewehr-Abtheilungen zu bilden, die je eine den Jäger- oder Infanterie-Bataillonen, in derselben Art wie die ESkadrons Jäger zu Pferde den Kavallerie- Regimentern, angegliedert werden sollen. Aus finanzi- ellen Rücksichten wird die Errichtung allmählich er- folgen und zwar im Jahre 1901 die von 5 Ab- theilungen. Die vom Kriegsminifter für die Berathung de- Militäreta'.s in der Budgetkommission in Aussicht ge stellten Modelle neu einzuführender Uniformen sind im Reichstage aufgestellt worden. Das eine zeigt einen Soldaten in der Tropenausrüstung, das andere einen Soldaten in der neu einzusührenden graugrünen Uniform, die Farbe und Schnitt etwa der heutigen österreichischen Infanterie-Uniform ähnelt. Abschaffung des Meldereiter-Detachements? AuS der Berathung der Budgetkommission zum Militäretat am Donnerstag meldet noch der „Vorwärts": An den Aeußerungen des Kriegsministers bei dem Titel „Jäger zu Pferde", die früher als kleines Detachement für Meldereiterzwecke bewilligt wurden, ging hervor, daß bei einer neuen Militärorganisation, die 1903 in den Vordergrund tritt, eine erhebliche Vermehrung der Kavallerie gefordert werden dürste. Ferner, daß man die Organisation besonderer Meldereiter als verfehlt bezw. als überflüssig betrachtet und dafür geschlossene Kavallerieregimenter eingeführt werden sollen. Der Krieg um Transvaal. Das Interesse am Kriege in Südafrika konzentrirt sich jetzt ausschließlich auf das Schicksal Dewet-. Man kann wohl sagen, daß die noch vorhandenen Hoffnungen für die Burenfache mit seiner Person stehen und fallen. Wird er gefangen oder ereilt ihn eine tödtliche Kugel, dann sind zunächst die in der Kapkolonie stehenden Buren ans Messer geliefert, und die noch in Transvaal und im Oranjesreistaat fech tenden Buren würden den Muth verlieren müssen. Der Korrespondent der Daily Mail hat nun seinem Blatt heute folgendes Telegramm zugesandt: „Dewet ist an der Ausführung feines Planes verhindert worden. Er befand sich auf dem Marsche nach Hope- town und ist von den Engländern gezwungen worden, eine andere Marschroute einzuschlagen. Während des Vormarsches beschoß er die Colonne Plumer mit auto matischen Geschützen, ohne jedoch den Engländern große Verluste beizubringen. Dewet hat zahlreiche Pferde m der Umgegend requirirt und hält eine äußerst strenge Disziplin in seinem Commando aufrecht. Ein Theil seiner Truppen protestirt gegen die Härte dieser Dis ziplin und droht sich zu ergeben, falls sie nicht gemindert wird. Die Unzufriedenen stellten sich unter daS Commando eines anderen Führers und schlagen sich unabhängig von Dewet. — Hinter diese letzten Aeu ßerungen darf man wohl einige kräftige Fragezeichen machen, bemerkenswerth ist aber, daß nach der ganzen Fassung der Meldung die Bewegung Dewets nicht- weniger als fluchartig gewesen ist. Die „H. N." bemerken zu den englischen „Siege-"-