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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190102210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010221
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-02
- Tag 1901-02-21
-
Monat
1901-02
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.02.1901
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lt 19. Febr. Infolge des ununterbrochen Erfurt, F-'c^- 81,00, ML:z Fa; ,,1- frei in v 3 3 3 t. S P. S » u. s. v- 8 M. Deuischt Reichrbank: DiScont 5«/, — Lomb«d-Z.-A. V/, I 20 «L * G « G K G » « 15 — »4,10 L » S s s 2 - 3« c ,i->» test. Zucker e^cl. 88 100 Peselar ZariS pr. 100 Frane» ZcierSburg pr. lOV Rubel Warschau pr. IVV Rubel Wien pr. Ic.0 Ur v«. W. Bremen, 19 Februar laurnwollr mall Uplan» m!dr» 481, Lsq New-Vork, lö. Februar. Erster Bericht. Amerikanische !'»9,3) 163,2) j n.w 30,45 6,80 I,— c,.47 0 27 nen Schneestorm-s ist der Post- und Bahnverkehr in ganz Thüringen gestört. F?.st sämmlliche Bahnlinien in Mittelihüringen sind seil heute früh verweht. Die Landpostrn nach dem Gebi'ge sind ganz eingestellt. Der Schnee liegt theilweise 1,25 Meter hoch. — Gera, 18. Fc'braar. Am Sonnabend hat Lie Polizei in einem Schuppen am Bahnhose den Maurer Perihes mir erfrorenen Fußen aufzesunden. Perthes hatte sich drei Nächte in dem Schuppen aufgehalten. Heute sind ihm im städtischen Krankenhause beide Beine abgenommen worben. » cm Leipziger Krankenhaufe zugeführ^ Anlaß zu dieser Blutthat bildete ein Getödteten nicht gehörig gewesener Lederriemen ziemlich lose geschlungen. Die gerichtliche Leichenschau und Leichenöffnung hat ergeben, daß der Getödtete nicht weniger als 24 Verwundungen am Kopf, zum größten Theil aber auch von stumpfen Instrumenten herrührend, erhalten hat und daß mittels des Riemens eine Er- drosselung bewirkt oder wenigstens versucht worden ist. Die Kleidung war stark beschmutzt, zeigte aber keine Blutflecken. Otto, welcher allgemein als ein sehr ordentlicher und solider junger Mann geschildert wird, war in einer Buchhandlung in der Königstraße hier beschäftigt; er ist zuletzt gegen >/z8 Uhr am vorigen Sonnabend Abend in einem in demselben Hause be findlichen Droguengeschäst gewesen, um dort ein Post quittungsbuch abzugeben, und hat sich von da auf den Heimweg nach der Wohnung seiner Eltern in der Wallwitzstraße in Anger-Crottendorf begeben. Wie er an den Thatort gelangt ist, ist bis jetzt völlig unauf geklärt. — Dresden. Der Rath der König!. Haupt- und Residenzstadt Dresden hat auf Anregung der Stadtverordneten beschlossen, zwei Arbciterwohnhäufer von vier Obergeschossen zum Preise von zusammen 126040 Mark zu erbauen. — Infolge des Genusses sogenannter Dreierkäse ist in der benachbarten Nieder lößnitz eine ganze Familie erkrankt, sodaß ärztliche Hilfe in Ansp:uch genommen werden mußte. Durch die rechtzeitige Hinzuziehung ärztlicher Hilfe dürfte es gelingen, die Eikrankten am Leben zu erhalten. — Seinen schweren Verletzungen erlegen ist am Sonntag früh im Stadlkrankenhause zu Mittweida der kleine 4jährige Böttcher, mit dem sich seine Mutter aus dem Fenster gestürzt hatte. Auch im Zustand der Frau Böttcher ist eine Verschlimmerung ein getreten. Taucha, 19. Febr. In Grasdorf wurde an läßlich einer Tanzsestlichkeir der 23jährige Sohn des Besitzers W. von einem gleichaltrigen Kollegen durch Messerstiche lebensgefährlich verwundet. Der Schwer ¬ könne aus Grund der Verfassung der Landskonstiiurion die Stellung der Kommissare nicht anerkennen und sei nicht in der Lage, in Unterhandlungen mit einer Körperschaft zu tr.ten, deren Grundsätze von denen der Afrikanderpartei abweichen. Nichtsdestoweniger biete er s.im Dienste an, um den Frieden unter ehrenvollen Bedingungen für beide Seiten und in Ueberein immung mit der Politik der Asrrkauderpartei wieder herzustcllen. Hier sind keine neuen Pestfälle vorgekommen. London, 20. Febr. „Daily Telegraph" meldet aus De-Aar: Eine Avtheilung von 50 Buren brachte Nachrs einen Kohlerzug nahe bei Taaibosch zwischen De-Aar und Naauwpoort zum Entgleisen, beschoß ihn und stürzte die Wagen uw, die voll Koffern waren. 2 Kaffer» und 1 Jeomanry wurden getödtet. Panzer züge trafen schleunigst auf dem Schauplatz ein und eröffneten das Feuer mit Pompom-Geschützen. 1 Bure wurde getödtet und 10 gefangen genommen. Roggen niedri er, do. loeo inländischer per 2000 Pfd. Zoll, gewichi 2 ,50 — Gerste, kleine inländische ruhig. — Hafer unverändert, loco per 2000 Psd.Zollgewicht 120—128. — Erbsen, russische p r 200 > Psd. Zrllgewicht 123. Taazig, 19. Februar. Weizen loco unve.ändert, Umsatz: rüu l, do. inländ. bochbunl und weih 152—154, do. inländ. wer- 7 20 ü. Aö>«isSbera, 19. Fedru.r. Weizen unverändert. verletzte mußie melden. Dcn Wortwrchscl. Neueste Machrichte«. Zwönitz, 20. Febr. Drei Häuser stehen hier Brand; die Wasserleitung ist eingefroren. Z cie-raMMt vv« WolMfche« Kuren«. London, 20. Febr. Die Morgenblätter be tätigen die Laffan-Meldung aus Peking, darnach hat >er deutsche Gesandte den chinesischen Bevollmächtigten Li-hung-tschang und Tsching am Sonnabend mitge- heilt, daß Graf Waldersee Vorbereitungen getroffen habe, um eine große Expedition am 23. Febr. nach Singanfu abzusenden, wenn die Chinesen nicht in- vremea 19. Februar 1 P LV., Rräwcoruc:-excl. <tproc. uhig Krqstallzmke: 1 28.95 Vermischtes. * München. Eine sonderbare Art von Schwindel wird demnächst das hiesige Gericht beschäftigen. Ein Maschinist, der stellenlos war und keine Arbeit be kommen konnte, ging ans Telephon und rief ein großes Fabrikunternehmen au. Gefragt, wer am Telephon sei, nannte der Mann den Namen des ersten Ingenieurs einer mafchinentechnifchen Fabrik, der dem dortigen Direktor mittheile, daß ein Maschinist zu ihm komme i und um Anstellung nachsuche; der Direktor solle den > Mann, den er bestens kenne und empfehle, anstellen. Andern Tags ging der Maschinist auch in die Fabrik und wurde auf Grund der telephonischen Empfehlung sofort eingestellt. Nach einigen Tagen blieb er jedoch, nachdem er sich einen Vorschuß hatte geben lassen, wieder aus und probirte seinen Tric bei einer an deren Firma, wurde aber hierbei betreten und zur Anzeige gebracht. * Mannheim. Eine fürchterliche Nacht ve» brachte der Hafenaufseher Gustav Kienle. Bei einem Patrouillengange stürzte er zwischen 11 und 12 Uhr von der hohen Quaimauer des Mühlenhafens und blieb mit zerschmetterten Gliedmaßen halb im Wasser, halb aus dem Lande fast die ganze Nacht liegen. Erst am Morgen hörte ein Schiffskapitän das Wimmern des Unglücklichen und rettete ihn. " Italien im Schneegewand. Unterm 19. wird aus Rom berichtet: In allen Theilen Italiens herrscht eine Kälte, wie sich die ältesten Leute ihrer nicht erinnern. In Rom schneite es die ganze Nacht. Der Anblick, den die in Schnee gehüllte Stadt und die Campagna gewähren, ist geradezu prächtig. Auf der Piazza d'Espagna führte die Jugend Schneeball gefechte aus und formte Schneemänner. Sobald je doch die Sonne hervorkam, war all die Herrlichkeit vorbei, und die Straßen bedeckt tiefer, fchmutziggrauer Schlamm. Aus Neapel und den Südprovinzen kom men ähnliche Nachrichten. Apulien liegt vollständig unter Schnee; die Bauern haben große Verluste an Lieh zu beklagen, das Elend in der Bevölkerung ist schrecklich. In der Romagna hat man 9 Grad Kälte. In Genua ist alles unter Eis und Schnee. Die Palmen San Remos sind von einer weißen Hülle Ib,deck'. Jly VaresisAn sind alle Seen gefroren. Das Observatorium von Belluno verzeichnet 24 Grad Kälte, in Sappida herrschen 30 Grad, in Santo Stefano del Comelico 33 Grad Kälte. Hamk-ar. 19. Februar, 3 lrl R L r Breme», 19. Februar saie ruhig Riroebarj 19 Februar Z : Sprechsaal. (Für Einsenduugcu unter dieser Rubrik übernimm! die Redaklion nur die Verantwortung nach den Bestimmungen des Preßgelepes.) Wenn in der lrtztcn Stadtveroidnetensitzung noch hin definitiver Beschluß über die geplante Errichtung einer Selekta gefaßt wurde, trotzdem Schulaur-schuß und Sladtrath die Einführung beschlossen hatten, so ist der Hauptgiund der Vertagung dieser Frage wohl nur darin zu suchen, daß die Vorlage etwas schnell und unvorbereitet an den größten Theil der Herren Stadt verordneten herangetreten ist. Daß die Errichtung einer Selekta in hiesiger Sta^t ein dringendes Bedürfniß ist, das nicht allein den wenigen höher Besteuerten zu Gute kommt, son dern in der Hauptsache dem Mittelstand, muß Jedem, der von den trefflichen Ausführungen der Herren Stadtverordneter AmtsgerichtSrath Käßberg und Schul direktor Dietze in oben erwähnter Sitzung gehört hat, sofort einleuchten. Um fo mehr muß er befremden, daß nach diesen sachgemäßen Ausführungen von geg nerischer Seite Gründe gegen die Selekta inS Feld geführt werden, die von dieser Seite kommend, gerade zu verletzend genannt werden müssen. Redewendungen, wie „Kinder dürfen nicht nach dem Vermögen in der Schule fortirt werden" oder „durch die Selekta werde beim Kinde das Bewußtsein der Klassenunterschiedes zwischen arm und reich ge fördert" sind Schlagworte, die man sonst an anderen Orten hören kann, abrr nicht von dieser Seite in einer öffentlichen Stadtverordnetensitzung gegen eine fo wohl- thätige Einrichtung vorgeführt werden dürfen. Auch au 'Zitierung eröffne» sieng Mär 8,97 (voriger Schluß 8.96h Mai 9,01 (9,02), August 8,6- (8.67), O loder 1.98 (7,99) — Zvettri Berechn Amentanisch« aus Lieferung März 8,88, Mai 8,95, August 8,63, Oclober 7,98 — Die icuttzer. Ankünil« oon Baumwuk- 'N .irren -vero.- 20,0)- Br3e< zr» iLäpi. — Dritter Beri« Amerikanische aus Lieferung stetig. Mr: 8 88 Mai 8.96, August 8,65 O t der 7,98. .c. Brooraffinab.» ! 29,20 M . gemahlene »cittiii) mit Faß 28,9b M., gemahlene, Me!ii 1 mit Faß 28 4b M. auSgabt; es liegt die Bermmhung nahe, daß Otto betrunken gemacht und verschleppt worden ist. Der Mörder hatte sein Opfer mit einem Riemen um den Hals nach der Fundstelle geschleift. — Für die Ermit telung de- Raubmörders, dem der Laufbursche Otto zum Opfer gefallen ist, setzt da» Polizeiamt der Stadt Leipzig eine Belohnung von 200 Mk. aus. In der betreffenden Bekanntmachung heißt eS: Um den Hals der Leiche war ein etwa 3 Centimeter breiter, dem Berlin, 20. Febr. Wie die „Staotsbürger- zeituug" hört, hat Generaladjutant v. Werder die Reise nach Petersburg aufgegeben. Bernburg, 19. Febr. Bei Reifnebel stießen in der Nähe von Ilberstedt ein Personenzug und ein Güterzug in voller Fahrt zusammen. Das Blocksignal -n der Weiche versagte. Fünf Personen sind schwer verletz'. Der Materialschaden ist enorm. Frankfurt a. M., 20. Februar. In der g-.strigen Stadtverordneten-Versammlung theilte Ober bürgermeister AdickeS mit, daß der Bankier Georg Speyer eine Million Mark zur Föiderung Wissenschaft- sicher Untersuchungen gestiftet habe. Sernlin 19. Febr. Hier verlautet, daß die Königin von Serbien heute von einer Tochter ent bunden worden fei. Wi-N, 20. Febr. (Meldung des Wiener K. K. Telegr. Corr. Bn-.) D'e Nichncht von der Ent bindung der Königin oon Serbien ist unrichtig. New-Nork, 19. Febr. Angeblich auf Grund igener Beobachtungen schildert der englische Kriegs- korrespond'w George Lynch im „Newyork Herald" n gehässigster Weist das Vorgehen der Verbündeter. >n Chino; d r Bericht ist im Stile der „Hunnenbriefe", und Ham sträubende Einzelheiten sollen die Angaben beglaubigen. F-au n zögen den Selbstmoid der Ber- gewalngunz vor usw. Im deutschen Viertel 'n Peking will Ly'ch angeblich in einer Woche 83 Exekutionen gesehen haben; dazu wird die deutsche HinrichtungS- weise an der Spitze de; Sensationsblattes durch ein Bild illustrirt, das einen Menschen darstellt, der an einen Pfahl gebunden ist und lebendig geröstet wird. Der Hetzartikel füllt nicht weniger als zwei ganze Seicrn deS Blattes aus. London, 20. Febr. Die „Times" berichten aus Peking: Nach Informationen aus chinesischer Quelle hat der Hof ein Dekret erlassen, wonach er den Forderungen der Gesandten bezüglich der Bestraf ung vollständig zustimmt. ' de» Mörders thatsächlich und unmittelbar gefördert worden sei, läßt sich noch nicht beurtheilen. Wohl aber . hat die Anschauung, daß die Entdeckung vielleicht mög- lich, mindestens möglicher gewesen sei, wenn man alle Spuren von Anfang an mit größtem Eifer verfolgt hätte, eine wesentliche Stärkung erfahren. Dieser Meinung scheinen, wie ja aus den parlamentarischen Verhandlungen hervorging, auch die Oberbehörden zu sein. Leider sind jetzt viele Spuren verwischt und die Aufklärungsarbeit ist erschwert. Hoffentlich haben aber die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses und der Verlauf des Prozesses das erfreuliche Ergebniß, daß in der Könitzer Bevölkerung das Vertrauen zu den Behörden wiederkehrt. Wir möchten unsererseits zu diesem Vertrauen rathen, da wir überzeugt sind, daß gewisse Unterlassungen der Kriminalbeamten und gewisse Untersuchungsmaßnahmen an maßgebender Stelle nicht gebilligt werden. Man wird nach den gemachten Erfahrungen in diesem Falle und in künftigen ähnlichen Fällen, die Gott verhüten möge, alle Spuren verfolgen." 31 2 . Avn! 31 75. ' , 32.50, sevlembe 33,25, 1 ecirnd- 33.25 -I. Ta-esgeschichle. Wie aus Homvurg gemeldet wird, wird König Eduard bereits morgen Abend auf Schloß Friedrichs- Hof erwartet. Der König werde in Homburg mit dem Kaiser Wilhelm zusammentreffen, die Kaiserin dagegen von Cronberg nach Berlin zurückkehren. Nach Infor mationen, die bei der Berliner englischen Botschaft eingegangen waren, rechnet man auf den Besuch des Königs Eduard in Homburg erst am kommenden Sonnabend. Berlin wird der König jedenfalls nicht berühren. Zu Vcm Temen» der „Nordd. Allg Zig." bezüg lich der Reise des Generals o. Werder nach Petersburg bemerk! der konservative „Reichebote": „Vielleicht ist der alte Herr geiade deshalb jetzt im tiessten Winter nach Petersburg geladen, weil man sich dort durch ihn über gewisse Dinge zuverlässig informiren will. Die Sache wird al!o schließlich auf eins hinauslaufen; zum bloßen Vergnügen würde der 78jährige General in dieser Jahres zeit wahrscheinlich eher an die Riviera als an die Newa gereist sein. Was ihn nach dem eisigen Norden zieht, ist also höchst wahrscheinlich die Politik. Denn Laß zwischen Deutschland und Rußland »ich' mehr alles so steht, wie ehedem, ist ein öffentliches Geheimniß und daß die neu lichen Vorgänge in England in Rußland nicht geragt angenehm und herzstärkend empfunden worden sind, ist begreiflich. In unserer offiziösen Presse wird zwar be Häupter, es sei von einem Bündmß zwischen Deutschland u..d England keine Rede Man will dadurch dem üblen Eindruck, den die Vorgänge in Deuschland hervorgerufen haben, entgegen treten, bedenkt aber nicht, daß man dielen Eindruck nur noch verstärkt: denn ganz abgesehen davon daß ja leit Jahren ein Geheimvertrag zwischen Deutsch land und England in Bezug auf Afrika und ein neuer Abkommen in Bezug aus C,ina besteht, so muß ma" doch sagen, daß es eist recht politisch bedenklich ist. ma England solche Intimi ät auszutauschen, wenn man von ihnen sich sagen muß, daß sie an anserer Stelle eine große gefährliche Verstimmung Hervorrufen werden; denn so verdirbt man sich die alten guten Beziehungen, ohne etwas Bestimmtes und Sicheres auf der anderen Seit, zu gewinnen und fällt schlicßlich zwischen den Stühlen zu Boden Früher suchte die deutsche Politik immer „zwei Eisen imF-uer" zu halten, dabei sind wir gut ge fahren; jetzt scheinen wir nahe daran zu sein, daß das eine Eisen tiberheizt wird und das andere erkaltet, so daß wir leider keins mehr zu unserem Nutzen verwerthen kön nen. Daß da- Elsen in Rußland erkaltet, dafür gicbt es mancherlei Zeugnisse. Konitz, 18. Febr. Gegen das Urtheil des Könitzer Schwurgerichts, wonach Fleischet geselle Mor. Lewy wegen wissentlichen Meineids zu 4 Jahren Zuchthaus, 4 Jahren Ehrverlust und dauernder Eides unfähigkeit verurtheilt wurde, hat die Vertheidigung bereit- das Rechtsmittel der Revision eingelegt. Die Vertheidigung wird beantragen: die Sache zur noch maligen Verhandlung an ein benachbartes Schwur gericht und zwar möglichst an ein solches zu ver weisen, in dem der Antisemitismus nicht in fo hohem i Grade die öffentliche Meinung beherrscht wie in Konitz. Zu dem Könitzer Urtheil schreibt die „Deutsche TagcSztg": „Ob durch den Prozeß die Entdeckung Handel nud Industrie. W-U«. A»twer»t», 19 Februar recaim-woc mzea »cmirr ! v 2a<Pütta-ramm;UA. gebrusr 3,75 Frei. März 3,82° Krcs., April 3,82« Frei., Mat 3,85 Frcs., Juni 3,85 F,c«. Juli 3,85 KrrS.. — Umiay 20,000 — Tr ttn awj Ruhig. Ltaerpavl, 19 Februar Ima-: 73)^ 3. t r vpeculatioa uns tc-a. 50 a 8 schwä ¬ cher, 1,32 niedriger, oütiid.tcdc träge, Egypler 1/1! niedriger. Middling amerikanische Lieferungen Fednia>-MSrz 5.11 64 Käufer April Mai 5 8'64 Verkäufer Juni-Juli 5.4 64 do., August-September 4.53,64 do. oroc Rendement 10 00—10 27« liciidcment -,60-8,00 M. — stetig l'tn- Mat >6 stetig Kvic«,» 19 Februir -i-r - Mai 40° , c Wechsel Amsterdam per 109 Lt. ft < - , Brüffel und Antwerpen pr 100 Franc« 3 , Italienische Pläne pr. tOo Lire SchweizerPläpepr. IOOFrs.4«/, London pr. I Psd. Sterl. -.«, Madrid und Barcelona pr. ' 'onc: ISeiren Mai 75. — Mai 7,42'/,. TiSeont. au» de» Birtchttn -j. Nroichürt) crsttluttch. knwteb!«» >rc!e pro'tssorc» und seil .luyrzehnlt» bil >vkrd<iuiiu„«'iecu giu. ti-moufuug und der«« Folae-ustiinden, .<tov!schm«lj«n. Bmiaudraug. riuuttMo'igtett, iowlc b«, Hämorrhoidalleiden die 8ok«eirek- willen. »rhälM-b » Schachtel Mk. l.— in den ilpoibeleu. B-slandlheile sind: Unraet von Silge I,d ,r. Moschu«gorbe, Absynlh, Aloe je l gr., Bitterklech Genttan je o,b gr., dazu Aentton- und Billerkleevnlver >n gleichen Theilen uni» lm Quantum um daran« so Pillen Im Äewichl von v,>r herjustellen. zwischen die Forderungen der Mächte erfüllt hätten. Die Bevollmächtigten ersuchten darauf die Kaiserin telegraphisch um schleunige Erfüllung der Forderungen. Später theilte ein Attachä der englischen Gesandt schaft den Bevollmächtigten mit, dph die englischen Truppen an der Expedition theilnehuten werden, bis sie den ganzen Hof und seine Beamten hätten. Die Bevollmächtigten sandten darauf schleunigst eine zweite Depesche an die Kaiserin ab. Danach benachrichtigte ein japanischer Attache Li-Hung-Tschang, daß die Japaner unter dem Oberbefehl Waldersee- ständen und an der Expedition theilnehmen würden, worauf eine dritte Depesche an die Kaiserin abgesandt wurde. „Standard" und „Morning Post" melden aus Tientsin, daß die Expedition am 1. März abgehen würde. — Einer Depesche der „Morning Post" auS Peking zufolge, werde Graf Waldersee selbst die Expedition führen. Unter ihm werde der französische General Boyron ein Kommando übernehmen. Washington, 20. Febr. (Meldung des Reuter- schen Bureaus.) Eine Depesche CongerS, in welcher über die geplanten neuen Expeditionen berichtet wird, ist heute dem Cabinetsrath unterbreitet worden. Dem ' Vernehmen nach hat Conger in der Versammlung der i Gesandten Einspruch gegen derartige feindselige Ope rationen erhoben. Dem Protest wurde aber nicht stattgegeben, da die anderen Gesandten erklärten, sie hätten keine Ermächtigung, die militärischen Operationen zu beeinflussen. : London, 20. Februar. Eine Depesche der „Times" aus Peking von vorgestern meldet: Die japanische Gesandtschaft richtete an die chinesischen Vertreter Vorstellungen wegen der übel berathenen Unterzeichnung des Sonderabkommens mit Rußland über die Mandschurei, während die Friedensverhand- lungen schweben. Minister v. Witte cheilte dem chine sischen Gesandten in Petersburg eine Reihe von Vor- i schlügen mit, die die Grundlage einer Zusatzabmachung zu dem von Tsengtschi und Alexejeff abgeschlossenen Abkommen bilden sollen. Darunter sind die folgen den Punkle: Die Zahl der chinesischen Polizeitruppen in der Mandschurei soll der Genehmigung Rußlands unterworfen sein. Ferner soll Rußland die Ernenn- s ung der Tartarengenerale zustehen. Von dem letztern - Rechte hat Rußland bereits zweimal Gebrauch gemacht. In jeder Provinz sollen zwei hohe russische Be amte den Oberbefehl führen, die die chinesifche Polizei und die Oberleitung der Bahnen übernehmen werden. ! In der Mandschurei sollen keiner andern Macht Handels- konzefsionen zugestanden werden. Die chinesische Re gierung solle sich verpflichten, keine Bahn in der Mandschurei zu bauen. Die Zinsen der russischen ga- rantirten Anleihe von 1895 sind monatlich zu zahlen. Alle Zölle in der Mandschurei werden in russische Verwaltung genommen. Von dieser Forderung sind vermuthlich die Seezölle ausgenommen. Netv-Nork, 20. Febr. Dem Reut. Bureau wird aus Peking vom 19. Februar telegraphirt. Die Gesandten haben 8 Tage Zeit gegeben, besriedigende Edicte zu erlassen. Die Gesandten ei klärten, dies solle nicht als Ultimatum betrachtet werden, da es sich in der Hauptsache nur auf Einstellung der Prüfungen und Haftbarmachung der Gouverneure derjenigen Provinzen beziehe, wo Frevelihaten begangen worden > sind. — Die Militärbehö den b reiten eine neue - Expedition vor. Dieselbe soll aus sechs Abteilungen bestehen nnd je 2 derselben von Peking, Tientsin und Paotingfu ausgehen. Alle Trupp, n, besonders die Deutschen, werden scharf für dose Expediuen gedrillt, Transvaal. London, 20. Febniar. Die Morgenblätter berichten aus Kapstadt, es verlaute dort gerüchtmei'e, daß Präsident S effn gefangen genommen worden sei (??). Theron, Präsident des Aftikanderbonds, i beschloß, den FriedenSabgeiandten zu antworten, er > 32,iw. Jan- 32,25, Ful! 32,25. 33,' 0 33,25 Xovc.-uOtl 33,50 Behauptet. hellbuitt 146—151, do. Transit hochbunt und weiß 119, do. hcllbum 117. - Roggen loco unverändert, inländ. 125, do. russischer und polnischer zum Transit 90. — Gerste, große (660 - 700 g) 136, do. «eine (625—660 g) 123. - Hafer inländ. 124. — Erbsen inländ. 140. «e« 19 Febru r unveränbeit, April 7,50 H 7,51 B , Lctobrr 7.64 G., 7 66 B. ^vggen ruhig, Apri. 7,31 K , 7.32 « , O.tober 6,70 G., 6,72 B. r>, ,, kesser, April 6.33 G. 6,81 ruhig. 15- 5.27 S., 5 28 B. - »ohlrap« -schästSlo«, August 12,70 G., 12,80 B. Petersd»»«, 19. Februar. Änzen Sai 9,50 — Roggen Mai 6,10. — Hafer Mai 4,00 — Lein;aat Mai 16,00. — Hans loco 46—54. — Talg loco 56. Rem-Kort 19. Februar amanzu Setzen Mai 790,, . muß man nach solcher Epistel seinen Nebenmenschen mit einem guten Beispiel voranzehen! Die noch angeführten Vergleiche zwischen unserer Stadt und den Großstädten, der Lösung der sozialen Frage durch Errichtung einheitlicher Volksschulen näher zu treten (ein frommer Wunsch, der vielleicht für Großstädte paßt) haben von berufener Seite ge bührend Zurückweifung gefunden. Anstatt mit solchen Mitteln zu kämpfen, wäre eS besser gewesen, zu schweigen, denn sonst könnte man leicht zu der Meinung kommen, daß solche Ansichten vvn einem ganzen Stand vertreten werden, der doch dazu berufen ist, mit allen Kräften für neu zu bil dende Lehranstalten einzutreten. Jedenfalls kann man nur annehmen, daß die Tragweite der gefallenen Aeußerungen in der Hitze des Gefechts nicht gcnügend überlegt worden ist, und in diesem Sinne möge diese Angelegenheit als erledigt gelten. Um nun auf die Selekta selbst zurückzukommen, so ist nur zu hoffen und zu wünschen, daß die Herren Sladtvertreter der brennenden Frage der Errichtung einer Selekta für kommende Ostern recht bald wieder näher treten, die Angelegenheit ohne jedes Vorurtheil prüfen und zu dem Versuch (denn um einen solchen »andelt es sich nur), welcher der Gemeinde keine we- entlichen Opfer verursacht, ja sagen, eingedenk )es ewig wahren Wortes: „Wissen ist Macht"! Das Beste, was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben können, ist eine gediegene Schul bildung, und diese wird heutzutage von Jedem, der nicht allein mit den Händen, sondern auch mit dem Kopfe sein Brot verdienen will, verlangt. Mögen die Anmeldungen zur „Se- lekta" recht zahlreich und pünktlich eingehen! „leistet mir vorzügliche Dienste, die Haut bleibt trotz >er vielen Waschungen, denen wir die Hände unter ziehen müssen, glatt und geschmeidig, sodaß ein Tin- reiben mit Glycerin, Vaselin rc. überflüssig ist und werde ich dieselbe empfehlen." Aehnliche Schreiben vieler hervorragender Mediciner liegen vor. Ueberall, auch in den Apotheken, erhältlich.
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